Montag, 20. September 2010

2008 hatten wir den Al Gore Film gesehen. Damals rechnete ich aus, dass wir pro Kopf und Jahr 6,5t CO2 emittieren. Auto und Fernreisen waren dabei die größten Faktoren.


Mobilität:
Auto:
CO2 Ausstoß pro 100km eines Benziner = Verbrauch/100km * 23,7 g CO2
=> Porsche 924S: (8...10) * 23,7g/km = 189,6g/km ... 237g/km
Unsere jährliche Fahrleistung hat sich von 20.000 auf 12.000 km/Jahr reduziert und produziert somit 2,3 ... 2,8t C02, im Schnitt 2,5t CO2.

EU-Vorgabe: 130 g/km, entsprechend einem CO2- Ausstoß von 1,5t.

Gemessen an den EU Zielen emittiert unser Wagen also nur noch 1,t CO2 zu viel im Jahr.

Flugreisen:
Durchschnittlich fliegen wir inzwischen nur noch alle 4 Jahre in die USA o.ä. Entfernungen. Hierbei entstehen pro Person ca. 2t CO2. Macht für uns im Schnitt 2t. Dazu kommen ca. 2 projektbedingte Inlandsflüge, die mit 300kg CO2 belastet sind, d.h. 0,6t.
=> 2,6t CO2 flugbedingt

Berufsbedingter öffentlicher Verkehr (Bus und Bahn):
Bus (Bürotage): 1.500km, belastet mit 5kg CO2/100 km = 0,075t CO2
ICE (Projekte): 60 x 450 km = 27.000 km, belastet mit 4kg CO2/100km = 1,08t CO2
=> 1,16t mit Bus und Bahn

=> Unsere mobilitätsbedingten (privat und beruflich) Emissionen pro Jahr:
6,3t CO2, davon 2,9t beruflich bedingt

Heizen, Kochen und Warmwasser mit Erdgas:
Unser Jahresverbrauch
2006: 7.190 kWh (milder Winter, reduziertes Duschen)
Emissionen pro 1 kWh = 0,2 kg CO2
=> Unsere wärmebedingten Emissionen pro Jahr:
2005: 2,1t CO2
2006: 1,4t CO2

Strom:
Nach dem Umzug in eine kleinere Wohnung und einem bewussteren Verbrauch reduzierten wir unseren Verbrauch wie folgt:
2005: 1.675 kWh
Emissionen pro 1 kWh = 0,51 kg CO2 (Durchschnittswert, sehr abhängig vom Primärenergiemix und Kraftwerkswirkungsgrad: Kohle = 600g, Mit Atomstromanteil z.B. Yello: 300g, Ökostrom z.B. Lichtblick: 40g). Wir sind von Vattenfall zu Nuon gewechselt. Laut Nuon Website liegt der Wert bei 235g.
Nuon = 235g CO2/kWh
RWE = 771g (alte Braun- und Steinkohlekraftwerke)
Eon = 476g (Mix aus Kohle, Gas und Uran)
Vattenfall = 441g
EnBW = 241g (Uran)
Yello = 300g


=> Unsere elektrizitätsbedingten Emissionen pro Jahr:
2003: 1,4t CO2
2005: 0,4t CO2

Wow, 1t eingespart. Dessen waren wir uns noch gar nicht bewusst!

Gesamt:
In Summe: 13t CO2, d.h. pro Person 6,5t CO2. Damit liegen wir 3,5t über dem klimaverträglichen Level von 3t. Der Bundesdurchschnitt soll nach verschiedenen Quellen bei 11t liegen (wobei unklar ist, was hier alles eingerechnet wurde).



Sonntag, 19. September 2010

Dorfsaujournalismus

Hagen Rether hat es als erster benannt: Wir echauffieren uns jede Woche, manchmal auch zwei, über ein Thema und steigern uns von Montag bis Sonntag von 0 auf 100. Man erkennt diese Kampagnen an der Formel: " ... als bisher bekannt."

Beispiele aus dem ersten Quartal:
In der vergangenen Nacht ist wesentlich mehr Neuschnee gefallen, als bisher bekannt.
Auf den erworbenen Datenträgern sind wesentlich mehr Steuerhinterzieher verzeichnet, als bisher bekannt.
An der Reisedelegation des Bundesaußenministers haben wesentlich mehr FDP nahe Unternehmer teilgenommen, als bisher bekannt.

Oder auch:

Im Haushalt des bekannten Meteorologen sind wesentlich mehr Messer gefunden worden, als bisher bekannt.

Zum einen werden mit dieser Redewendung Banalalitäten zu einer Nachricht aufgebauscht. Zum anderen suggerieren sie investigative Tätigkeit des Berichterstatters: "Bekannt ist das, was uns bekannt gemacht werden. Aaber, ich habe mal tiefer gewühlt..."

Die Irreführung liegt darin, dass hier Irrelevantes aufgewertet wird aber sogetan wird, als habe man Relevantes mühevoll ans Tageslicht gebracht. Der Beweis für die Irrelevanz de Kampagne ist, dass sie in der nächsten Woche von einer neuen Kampagne abgelöst wird.

Oder ist es so, dass selbst wichtige Befunde nicht weiter verfolgt werden, wenn es nach einer Woche Stoff für eine neue plakative Kampagne gibt? Das wäre fatal.

Rether machte den Rythmus der Wochenmagazine für diesen Modus verantwortlich. Pro Jahr schaffen wir 50 bis 52 Themen. Aber schon nach zwei Wochen haben wir vergessen, worüber wir uns mal richtig aufgeregt haben.

Smartphone und Multimedianotebook als Big Brother

Entertainment ist der unverdächtigste Weg, die Leute mit Überwachungstechnik auszurüsten. Die Leute kaufen internetfähige Rechner und Telefonone mit leistungsfähiger Sensorik. Um zu chatten, für Bildtelefonie, für vernetzte Spiele. Die Benutzung der Sensorik geht mit unterhaltenden optischen und akustischen Effekten einher. Wenn wir mit dem Rechner oder iPhone ein Foto von uns aufnehmen, blitzt und klickt es, wie wir das von Kameras kennen. Bei Skype drücken wir Buttons, wenn wir stummschalten oder sprechen wollen. Wenn wir mit dem Finger über die Oberfläche fahren, bewegt sich der Mauszeiger, oder ein Programm startet. Kurz, wir benutzen folgende Sensoren:

- Kamera
- Mikrophone
- Berührungsempfindliche Bedienoberfläche
(zusätzlich im Hintergrund aktiv:- GPS-Sensor)

und glauben, es zu erkennen, wenn sie benutzt werden. Doch es ist auch möglich, diese Sensoren zu aktivieren, ohne dass dies erkennbar ist. Das geht dann so:

- Wir werden über die Kamera fotografiert oder gefilmt, ohne dass es surrt, klickt oder blitzt. (Bitte hier mal bei Oreillynet ausprobieren: Link und überrascht sein. Allerdings leuchtet hier noch die Aufnahme-LED. Aber Insider wissen, wie man auch die abschaltet..)
- Unsere Stimme wird von den als Mikrophon geschalteten Lautsprechern aufgezeichnet.
- Unser Pulsschlag wird über das Touchscreen oder -pad gemessen.

Mit solchen Informationen wird es möglich, zu identifizieren, wer vor dem Rechner sitzt und gerade etwas liest, schreibt, anschaut, überweist etc.. Vorausgesetzt, die Abgleichmuster sind in einer zentralen Datenbank verfügbar.

Über den GPS-Sensor des Smartphones wird dann noch verfolgt, wo sich der Identifizierte gerade aufhält.

Donnerstag, 16. September 2010

Vattenfall spaltet Brandenburg

Vattenfall betreibt Kernkraft- und Braunkohlekraftwerke. Während der radioaktive Müll, der aus der Versorgung des Nordens anfällt, in Gorleben vergraben werden soll, hat Vattenfall vorgeschlagen, die CO2-Emissionen der brandenburgischen Braunkohle auch in Brandenburg endzulagern. Da die Anrainer des geplanten CCS-Lagers aber NEIN sagen, stellt Vattenfall nun die Existenz der Lausitzer Braunkohle in Frage.

Würden die Kraftwerksbetreiber genau so mit dem radiaktiven Müll umgehen, ihn nämlich in der Nähe der Kraftwerke endzulagern, wäre die Kernenergie in Deutschland nie gestartet.

Was folgt daraus?

1. Wir müssen Karftwerks- mit Endlagerstandorten verknüpfen.
2. Matthias Platzeck und Frank-Walter Steinmeier werden bald ein Thema bekommen. Die Kohlekumpel werden gegen die CCS-Anrainer ausgespielt. Und die SPD Berlin Mitte mit ihrem Kandidaten aus dem IZ Klima wird dann auch ein Thema haben

Obama öffnet Weltraum für Touristen



Um mich in Stimmung für unseren bevorstehenden NY-Trip zu bringen, lese ich öfter die NYT-Online. Und was finde ich da: Barrack Obama will einen meiner Kindheitsträume wahr machen. Er will Astronautentransporte für den Tourismus öffnen.

Während die Dienstzeiten der Space Shuttles zu Ende gehen, stellt Obama die Budgetfrage für die NASA. Er will die Geschäftsbereiche auftrennen. Die Transporte von Astronauten zur Internationalen Raumstation ISS will er künftig an Privatunternehmen ausschreiben. Das soll die Kosten senken. Die NASA könne sich dann mehr auf ihre wissenschaftlichen Missionen konzentrieren. Zwei oder drei Plätze sollten künftig für mitfliegende Touristen reserviert bleiben.

Aber natürlich geht nun erstmal das Gerangel um die Finanzierung los. Boeing soll nach einem ersten Blick auf die Budgeplanung gesagt haben, das reiche nicht für die Entwicklung, der Staat müsse sich stärker am Risiko einer Commercial Crew-Raumkapsel beteiligen. Boeings Berater haben vermutlich herausgefunden, dass der Weltraum ein unsicherer Markt ist.

Obama's Plan ist der "Break down" eines Planes, den er von George W. Bush geerbt hat. Der wollte auf dem Mond eine Station errichten. Ob er dies tun wollte, weil der Mond "da ist", weil er dort Erdöl vermutet oder Massenvernichtungswaffen propagierter Schurken, ist nicht überliefert.

Aber ich wäre aber begeistert, in zehn Jahren einen Flug zum Mond antreten zu können. Aber bitte mit viel Beinfreiheit...

Montag, 13. September 2010

Facelift Time bei Apple

Wenn man sich mal spaßeshalber in einen der "quarterly conference calls" von Apple einklinkt, kann man Analysten zuhören, die bescheiden kluge Fragen an den Apple Vorstand stellen. So in der Art: "Steve, it looks good. But what about the ipods? We expected 3 billion sold, but you only come up with 2,9. Why?"

Harald Schmidt würde an dieser Stelle, auch in einer Telefonkonferenz ohne Facetime, wahrscheinlich seine Brille abnehmen, sie an einem Bügel eine viertel Umdrehung machen lassen. Sich dann etwas vorlehnen und mit schiefem Lächeln sagen: "Liebe Analysten, Ihr selbst habt es doch nicht geschafft, oder?..."

Der Vorstand eines deutschen Konzerns für Unterhaltungselektronik, vielleicht von Infineon, vielleicht Siemens, jedenfalls sicherlich von McKinsey beraten, würde antworten: "Ja. Wir sind bei den iPods am Ende des Lebenszyklus angekommen. Wir gehen davon aus, dass wir uns dem Markttrend anpassen müssen, wir werden die Produktlinie herunterfahren. Wir stellen das Produkt zum Jahresende ein."

Ganz anders Steve Jobs: Er lässt herausfinden, warum die Leute etwas weniger iPods gekauft haben. Gut, manche kaufen stattdessen lieber gleich das iPhone. Aber gibt es auch solche, die gerne einen iPod gekauft hätten, sich aber für eine andere Marke entschieden haben? Ja, und dafür gab es Gründe. Die liegen in den Features der beiden günstigsten iPod Kategorien. Apple nutzt den Shuffle und den Nano, um ein wenig mit Bedienkonzepten herumzuspielen, zu schauen, was die Leute annehmen und was nicht. So fand er heraus, dass die Leute nicht auf Bedientasten oder Clickwheels verzichten wollen. Eine reine Sprachbedienung funktioniert in vielen Fällen nicht. Deshalb wollten die Leute ihre Tasten zurück. Und, voila, die haben sie nun bekommen.

Das ist die Gelegenheit, ein Touchsreen gleich mal noch für andere Zwecke zu verwenden, als zur Bedienung: Z.B. als optisch gut sichtbares Modefeature. Der neue nano ist nano-klein, hat eine berührempfindliche Glasoberfläche - und: einen Kleiderclip. Man kann ihn sich ans Revers heften, so dass jedes Gegenüber eine kleine leuchtende Dia- oder Videoshow sehen kann. Kommt sicher gut abends im Dunkeln. In der Szenekneipe, im Club. Auf der schönen Party... ;-) Kann aber auch in anderen Gegenden zum Diebstahl reizen.



Ja und dann sind da noch die Leute, die gerne spielen, schriftlich kommunizieren, aber nicht telefonieren. Für die ist der iPod Touch aufgewertet worden. Aber eines fehlt ihm immer noch: Die 3G Vernetzung. Ich will surfen, überall, muss aber nicht telefonieren können. Wann kommt der iPod, in den die SIM Karte nur für Datenübertragung passt??

Sonntag, 12. September 2010

New York entdeckt das Havelland ;-)

Das Peter-Prinzip

Es gibt auch Fallen, unter denen der Fallensteller leidet. Ein freundlicher Ex-Kollege hatte mich vor zehn Jahren mal auf das Peter-Prinzip aufmerksam gemacht Inzwischen habe ich es dutzendfach bestätigt gefunden.

Es geht so:

Samstag, 11. September 2010

Yoko Ono's Ausstellung DAS GIFT

Beuys sagte: Jeder ist ein Künstler. Phil McKinney sagt: Creativity is a skill, not a talent. Yoko Ono bindet ihre Besucher in ihre Konzeptkunst ein, die Handlung des Besuchers vervollständigt das Werk. Am Vorabend des 11. September eröffnete sie in Berlin ihre Ausstellung DAS GIFT. Und Yoko hat die Dosis genau bemessen, wie wir gestern selbst festgestellt haben..


Die Galerie Haunch of Vension liegt in der Heidestr. 46, nördlich des Berliner Hauptbahnhofs. Die Ausstellung ist absolut sehenswert.


Durchschüsse durch eine Glasscheibe. Ein eindrucksvolles Bild für Gewalt. Und Yoko Onos eigene Gewalterfahrung. Schüsse, die sie verfehlten. Ihre Handlungsanweisung: "Gehe auf die andere Seite und schau durch das Loch." Mit anderen Worten: Nimm die Rolle Deines Opfers ein und schau in Deinen eigenen Schuss.


In der ersten Etage befindet sich der Container für Erinnerungen an Gewalt (MEMORY OF VIOLENCE). Hier hängen Berlinkarten aus verschiedenen Epochen. Besucher können Zeugnisse von Gewalterfahrungen an die Karten pinnen. Unser Beitrag: "He said: Take it as a chance".


Im Keller der Tausendfüßler: HEAL. Stopfe die Wunden der zerfetzten Wand.


Sag, wo die Soldaten sind...

Donnerstag, 9. September 2010

Die Servolenkung



Der Krieg ist der Vater vieler Erfindungen. Das gilt auch für die Servolenkung.

Der VW Käfer brauchte keine. Die ersten Porsches auch nicht. Denn die hatten Motor und Getriebe im Heck verbaut. Da lag nur wenig Last auf der Vorderachse. Erst als Motoren auch vorne eingebaut wurden, stieg der Kraftbedarf zum Lenken spürbar an. Das war damals sicher ein wichtiges Kaufkriterium: Die Komfortfrage Lenkaufwand. Zumindest für Frauen. Irgendwann wollte man den Radius des Lenkrads nicht mehr vergrößern und man griff auf die Servolenkung zurück. In der Einführungsphase erkannte man die Modelle mit Servolenkung am kleineren Lenkrad.

Erfunden aber hatte die Servolenkung der amerikanischer Ingenieur Davis für die Fahrzeuge, die ihren Motor schon immer vorne hatten: LKWs. Durchgesetzt hat sie sich erst, als die Massenproduktion für besonders schwere Fahrzeuge begann: In der Mobilisierung für den zweiten Weltkrieg. Für schwere und gepanzerte Transporter.

Die Kunst bei der Konstruktion der Servolenkung ist es, ihren Energieverbrauch möglichst niedrig zu halten, wenn sie nicht gebraucht wird. Und das ist die meiste Zeit der Fall. Deshalb geht man heute von der hydraulischen zur elektrischen Servolenkung über. Der Elektromotor für die Lenkkraft verbraucht bei der Geradeausfahrt nichts, während der Hydraulikreislauf auch einen Ruhedurchfluss braucht.

Chrysler setzte nach Kriegsende Davis' Servolenkung als erster in PKWs ein. Da war sein Patent (Link) aber schon abgelaufen. Seine ersten beiden Arbeitgeber hatten nicht an die Servolenkung geglaubt, bzw. hielten sie für zu teuer. Sie ließen ihn aber dennoch forschen und entwickeln und patentieren. Chrysler griff auf diese Patentschriften zurück, ohne einen Cent Lizenzgebühr zahlen zu müssen. Die 20 Jahre Patentlaufzeit sind manchmal zu schnell rum. Bzw. wehe dem, der seiner Zeit zu weit voraus ist.

Breitreifen und SUVs hätten sich ohne Servolenkung nie durchsetzen können.

Die Servolenkung



Der Krieg ist der Vater vieler Erfindungen. Manchmal ist er ihr Mentor. Das gilt für die Servolenkung.

Der VW Käfer brauchte keine. Die ersten Porsches auch nicht. Denn die hatten Motor und Getriebe im Heck verbaut. Da lag nur wenig Last auf der Vorderachse. Erst als Motoren auch vorne eingebaut wurden, stieg der Kraftbedarf zum Lenken spürbar an. Das war damals sicher ein wichtiges Kaufkriterium: Die Komfortfrage Lenkaufwand. Zumindest für Frauen. Irgendwann wollte man den Radius des Lenkrads nicht mehr vergrößern und man griff auf die Servolenkung zurück. In der Einführungsphase erkannte man die Modelle mit Servolenkung am kleineren Lenkrad.

Erfunden aber hatte die Servolenkung der amerikanischer Ingenieur Davis für die Fahrzeuge, die ihren Motor schon immer vorne hatten: LKWs. Durchgesetzt hat sie sich erst, als die Massenproduktion für besonders schwere Fahrzeuge begann: In der Mobilisierung für den zweiten Weltkrieg. Für schwere und gepanzerte Transporter.

Die Kunst bei der Konstruktion der Servolenkung ist es, ihren Energieverbrauch möglichst niedrig zu halten, wenn sie nicht gebraucht wird. Und das ist die meiste Zeit der Fall. Deshalb geht man heute von der hydraulischen zur elektrischen Servolenkung über. Der Elektromotor für die Lenkkraft verbraucht bei der Geradeausfahrt nichts, während der Hydraulikreislauf auch einen Ruhedurchfluss braucht.

Chrysler setzte nach Kriegsende Davis' Servolenkung als erster in PKWs ein. Da war sein Patent (Link) aber schon abgelaufen. Seine ersten beiden Arbeitgeber hatten nicht an die Servolenkung geglaubt, bzw. hielten sie für zu teuer. Sie ließen ihn aber dennoch forschen und entwickeln und patentieren. Chrysler griff auf diese Patentschriften zurück, ohne einen Cent Lizenzgebühr zahlen zu müssen. Die 20 Jahre Patentlaufzeit sind manchmal schnell rum.

Breitreifen und SUVs hätten sich ohne Servolenkung sicher nicht durchsetzen können.