Via Twitter:
Nördlich von Fukushima befindet sich die Wiederaufbereitungsanlage Rokkasho (Wikipedia Link). Hier lagern (lt. Mycle Schneider, FOCUS Link ) "3000 Tonnen hochradioaktiver abgebrannter Brennstoff“.
Der hochradioaktive Müll, bestehend aus verwerteten Brennelementen, muss permanent gekühlt werden, damit sich die Elemente nicht selbst entzünden. Auch die Kühlung dieser Anlage läuft auf Notstrom.
Samstag, 12. März 2011
Misstrauen gegenüber TEPCO ist angebracht
Gegenüber der Kommunikation von Atomkraftwerksbetreibern muss man misstrauisch sein. Das gilt auch für den japanischen Betreiber TEPCO. Laut Wikipedia wurde 2002 aufgedeckt, dass TEPCO 16 Jahre lang Berichte gefälscht und Inspektionen aus Kostengründen verschleppt wurden. 2007 wurde ein Unfall vertuscht (Wikipedia Link).
Auch Vattenfall hat in der Vergangenheit über Unfälle auf seinen Kraftwerksgeländen nicht seriös kommuniziert (Wikipedia Link).
Was mich an den Berichten über Fukushima irritiert ist: Man hat Wasserdampf aus dem Reaktor abgelassen. Aber wohin? In die Atmosphäre? Oder in einen für solche Zwecke eigentlich vorzuhaltenen Konsensationsbehälter? - Jedenfalls wurde in der Umgebung radioaktives Cäsium gefunden. Stammt dieses aus dem Reaktorraum? Wenn der Kontrollraum schon mit "1.000-facher Radioktivität" kontaminiert ist, ist die Kernschmelze höchstwahrscheinlich schon im Gange. Der Druckablass soll Zeit gewinnen für das Abklingen der Nachzerfallswärme, die das Reaktorwasser nach wie vor aufheizt.
Was sich im Reaktor derzeit abspielt ist etwa folgendes: Die von den Brennstäben ausgehende neue Kettenreaktion ist gestoppt. Aber die zum Zeitpunkt der Abschaltung bereits im Gange befindliche Zerfallskette geht weiter und heizt das Reaktorwasser auf. Eigentlich müsste der Reaktor deshalb immer noch gekühlt werden, d.h. die Umwälzpumpen, die das Wasser durch den Reaktor pumpen, wo es verdampft und dann die Generatorturbinen antreibt und danach im Kühlturm wieder zu Wasser wird, müssten in Betrieb gehalten werden. Aber es steht (oder stand) nur Batteriestrom zur Verfügung, der inzwischen erschöpft sein dürfte.
Die Tagesschau berichtet.
Die einzige gute Nachricht, der einzige Vorteil des Siedewasserreaktors ist es, dass mit dem verdampfenden Wasser auch die moderierende Funktion des Wassers wegfällt. Das Wasser kühlt nämlich nicht nur. Es bremst die Kettenreaktionen der Brennstäbe auch so ab, dass sich eine stabile Kettenreation überhaupt erst aufbauen kann. Im Umkehrschluss bremst fehlendes Wasser die ablaufende Kettenreaktion. Allerdings fehlt damit auch die Kühlung.
Wenn die Kernschmelze im Gange ist, und die Reaktorhülle nicht hält, wird es zu einer Wasserstoffexplosion kommen. Das ist dann der GAU.
Die letzte PM von TEPCO lautet:
Quelle: TEPCO
Auch Vattenfall hat in der Vergangenheit über Unfälle auf seinen Kraftwerksgeländen nicht seriös kommuniziert (Wikipedia Link).
Was mich an den Berichten über Fukushima irritiert ist: Man hat Wasserdampf aus dem Reaktor abgelassen. Aber wohin? In die Atmosphäre? Oder in einen für solche Zwecke eigentlich vorzuhaltenen Konsensationsbehälter? - Jedenfalls wurde in der Umgebung radioaktives Cäsium gefunden. Stammt dieses aus dem Reaktorraum? Wenn der Kontrollraum schon mit "1.000-facher Radioktivität" kontaminiert ist, ist die Kernschmelze höchstwahrscheinlich schon im Gange. Der Druckablass soll Zeit gewinnen für das Abklingen der Nachzerfallswärme, die das Reaktorwasser nach wie vor aufheizt.
Was sich im Reaktor derzeit abspielt ist etwa folgendes: Die von den Brennstäben ausgehende neue Kettenreaktion ist gestoppt. Aber die zum Zeitpunkt der Abschaltung bereits im Gange befindliche Zerfallskette geht weiter und heizt das Reaktorwasser auf. Eigentlich müsste der Reaktor deshalb immer noch gekühlt werden, d.h. die Umwälzpumpen, die das Wasser durch den Reaktor pumpen, wo es verdampft und dann die Generatorturbinen antreibt und danach im Kühlturm wieder zu Wasser wird, müssten in Betrieb gehalten werden. Aber es steht (oder stand) nur Batteriestrom zur Verfügung, der inzwischen erschöpft sein dürfte.
Die Tagesschau berichtet.
Die Regierung bezeichnete die freigesetzte Menge an Radioaktivität als "sehr gering". Weil bereits Evakuierungen angeordnet seien und der Wind Richtung Meer wehe, "können wir Sicherheit garantieren".
Die einzige gute Nachricht, der einzige Vorteil des Siedewasserreaktors ist es, dass mit dem verdampfenden Wasser auch die moderierende Funktion des Wassers wegfällt. Das Wasser kühlt nämlich nicht nur. Es bremst die Kettenreaktionen der Brennstäbe auch so ab, dass sich eine stabile Kettenreation überhaupt erst aufbauen kann. Im Umkehrschluss bremst fehlendes Wasser die ablaufende Kettenreaktion. Allerdings fehlt damit auch die Kühlung.
Wenn die Kernschmelze im Gange ist, und die Reaktorhülle nicht hält, wird es zu einer Wasserstoffexplosion kommen. Das ist dann der GAU.
Die letzte PM von TEPCO lautet:
Press Release (Mar 12,2011)
Plant Status of Fukushima Daini Nuclear Power Station (as of 1PM March 12th )
Unit 1 (shut down at 2:48PM on March 11th)
- Reactor is shut down and reactor water level is stable.
- Offsite power is available.
- At 8:19am, there was an alarm indicating that one of the control rods
was not properly inserted, however, at 10:43am the alarm was automatically
called off. Other control rods has been confirmed that they are fully
inserted (reactor is in subcritical status)
- Status of main steam isolation valve: closed
- Injection of water into the reactor had been done by the Reactor Core
Isolation Cooling System, but at 3:48AM, injection by Make-up Water
Condensate System begun.
- At 6:08PM, we announced the increase in reactor containment vessel
pressure, assumed to be due to leakage of reactor coolant. However, we
do not believe there is leakage of reactor coolant in the containment
vessel at this moment.
- At 5:22AM, the temperature of the suppression chamber exceeded 100
degrees. As the reactor pressure suppression function was lost, at 5:22AM,
it was determined that a specific incident stipulated in article 15,
clause 1 has occurred.
- We decided to prepare implementing measures to reduce the pressure of
the reactor containment vessel (partial discharge of air containing
radioactive materials) in order to fully secure safety. This preparation
work started at around 9:43am.
Quelle: TEPCO
Deutscher Wetterdienst: Globale Verteilung von Radioaktivität unwahrscheinlich
Vie Bundesumweltministerium meldet der Deutsche Wetterdienst eine erste Prognose: Demnach verhindert die Hochdruckwetterlage über Japan eine globale Verteilung ausgetretener Radioaktivität. Die Windrichtung gestern sei Richtung Westen gewesen, der Wind könne aber noch in Richtung Philippinen drehen. Eine Verteilung darüber hinaus sei unwahrscheinlich.
Umweltminister Röttgen lässt verbreiten: Für Deutschland besteht keine Gefahr.
Quelle: BMU
Umweltminister Röttgen lässt verbreiten: Für Deutschland besteht keine Gefahr.
Quelle: BMU
Freitag, 11. März 2011
UPDATE: In Japan droht eine Kernschmelze
UPDATE: s.u.
Ruhrbaro Stefan Laurin recherchiert derzeit die Entwicklung und das Risiko, dass aus der Stromversorgungsunterbrechung des japanischen Kernkraftwerkes Fukushima Daiichi droht. Dieses liegt direkt an der Ostküste, quasi vis a vis zum Tsunami. Laut Wikipedia (Link) haben seine drei Reaktorblöcke eine Nennleistung von 4.700 MW.
Leider handelt es sich hier um den -älteren- Reaktortyp Siedewasser, bei dem der kontaminierte Wasserdampfkreislauf direkt durch die Turbine geführt wird. Bei dem modernen Druckwassertyp hätte man zwei Wasserkreisläufe mit einem Wärmetauscher, über den man eine weitere Option zur Kühlung hätte.
Eine Schnellabschaltung, die so konstruiert ist, dass sie auch bei Stromausfall funktioniert, stoppt nur die Entstehung neuer Kettenreaktionen. Die bereits angestoßenen klingen erst über Tage ab. Solange müssen die Umwälzpumpen in Betrieb bleiben, denn die Reaktorkerne leisten hier anfänglich immer noch 5-10% sogenannte Nachzerfallswärme, das sind hier über 200 MW. Die wirken auf das still stehende Reaktorkühlwasser wie eine gigantische Heizung. Wenn -wie Stefan schreibt- die Batterien den Kühlbetrieb nur noch 2h aufrecht erhalten können, dann kann man nur hoffen, dass die Wärme bis dahin nicht zur Kernschmelze oder gar Beschädigungen der Reaktorhülle geführt haben. Wenn das passiert, dann gute Nacht, dann braucht Japan, vor allem das nur 200km entfernte Tokio Hilfe.
Ob uns der Fallout in Europa erreichen kann, wird in erster Linie von den Winden abhängen. Stefan schreibt, dass die deutschen Atombehörden und die IAEO "alarmiert" sind. Die Situation ist ernst.
Das einzige, was die Situation noch retten kann, ist eine rechtzeitige Wiederherstellung einer Stromversorung für alle Umwälzpumpen. Oder die Inbetriebnahme von Diesel getriebenen Pumpen.
UPDATE:
Mittlerweile hat Kraftwerksbetreiber TEPCO kontrolliert Druck aus der Reaktorhülle (in einen geschlossenen Kondensationsbehälter?) abgelassen. Dies wohl, um eine Hochdruckkernschmelze zu verhindern, die zu unkontrollierten Brüchen der Reaktorhülle führen könnte. Wenn das passierte, wäre die nächste Stufe dass der aus dem Wasserdampf dissoziierte Wasserstoff unkontrolliert mit Sauerstoff reagiert, eine Knallgasreaktion. Dann würde die Radioaktivität aus dem Reaktor in die Atmosphäre geschleudert.
Positiv ist, dass man mit dem Ablassen von Wasserdampf auch die Energie aus dem System nimmt.
n-tv meldet, dass der Leitstand inzwischen stark kontaminiert sei: 1.000fache Radioaktivät.
Links:
IAEO
Atomforum/Schnellabschaltung
CNN
Wikipedia: Siedewasserreaktor, Kernschmelze
Ruhrbaro Stefan Laurin recherchiert derzeit die Entwicklung und das Risiko, dass aus der Stromversorgungsunterbrechung des japanischen Kernkraftwerkes Fukushima Daiichi droht. Dieses liegt direkt an der Ostküste, quasi vis a vis zum Tsunami. Laut Wikipedia (Link) haben seine drei Reaktorblöcke eine Nennleistung von 4.700 MW.
Leider handelt es sich hier um den -älteren- Reaktortyp Siedewasser, bei dem der kontaminierte Wasserdampfkreislauf direkt durch die Turbine geführt wird. Bei dem modernen Druckwassertyp hätte man zwei Wasserkreisläufe mit einem Wärmetauscher, über den man eine weitere Option zur Kühlung hätte.
Eine Schnellabschaltung, die so konstruiert ist, dass sie auch bei Stromausfall funktioniert, stoppt nur die Entstehung neuer Kettenreaktionen. Die bereits angestoßenen klingen erst über Tage ab. Solange müssen die Umwälzpumpen in Betrieb bleiben, denn die Reaktorkerne leisten hier anfänglich immer noch 5-10% sogenannte Nachzerfallswärme, das sind hier über 200 MW. Die wirken auf das still stehende Reaktorkühlwasser wie eine gigantische Heizung. Wenn -wie Stefan schreibt- die Batterien den Kühlbetrieb nur noch 2h aufrecht erhalten können, dann kann man nur hoffen, dass die Wärme bis dahin nicht zur Kernschmelze oder gar Beschädigungen der Reaktorhülle geführt haben. Wenn das passiert, dann gute Nacht, dann braucht Japan, vor allem das nur 200km entfernte Tokio Hilfe.
Ob uns der Fallout in Europa erreichen kann, wird in erster Linie von den Winden abhängen. Stefan schreibt, dass die deutschen Atombehörden und die IAEO "alarmiert" sind. Die Situation ist ernst.
Das einzige, was die Situation noch retten kann, ist eine rechtzeitige Wiederherstellung einer Stromversorung für alle Umwälzpumpen. Oder die Inbetriebnahme von Diesel getriebenen Pumpen.
UPDATE:
Mittlerweile hat Kraftwerksbetreiber TEPCO kontrolliert Druck aus der Reaktorhülle (in einen geschlossenen Kondensationsbehälter?) abgelassen. Dies wohl, um eine Hochdruckkernschmelze zu verhindern, die zu unkontrollierten Brüchen der Reaktorhülle führen könnte. Wenn das passierte, wäre die nächste Stufe dass der aus dem Wasserdampf dissoziierte Wasserstoff unkontrolliert mit Sauerstoff reagiert, eine Knallgasreaktion. Dann würde die Radioaktivität aus dem Reaktor in die Atmosphäre geschleudert.
Positiv ist, dass man mit dem Ablassen von Wasserdampf auch die Energie aus dem System nimmt.
n-tv meldet, dass der Leitstand inzwischen stark kontaminiert sei: 1.000fache Radioaktivät.
Links:
IAEO
Atomforum/Schnellabschaltung
CNN
Wikipedia: Siedewasserreaktor, Kernschmelze
Donnerstag, 10. März 2011
Kandidaten zum European Inventor Award 2011
Das Europäische Patentamt gibt die 15 Nominierungen zum diesjährige Erfinderpreis bekannt. Ein deutsches Unternehmen befindet sich nicht darunter:
Kandidaten zum European Inventor Award 2011
Das Europäische Patentamt gibt die 15 Nominierungen zum diesjährige Erfinderpreis bekannt. Ein deutsches Unternehmen befindet sich nicht darunter:
Wir sollen uns qualifizieren, nicht bilden
Was einer immer wieder beteuert zu sein, ist er nicht. Was er beteuert zu tun, tut er nicht. Sondern das Gegenteil. Als Bildungsministerin Buhlmann 2003 eine "Innovationsoffensive" im deutschen Hochschulsystem startete, dachten viele irrtümlich, es stehe eine neue Wertschätzung von Bildung und Kreatitivität bevor und ein Geldsegen für die Reparatur der angerichteten Schäden. Als konservative Bundesländer Studiengebühren einführten, glaubten die Studenten notgedrungen die Einnahmen würden der Qualität der Lehre zu gute kommen, z.B. in Form von mehr Hochschullehrern und neuen Hörsäälen. (Nur die weniger talentierten aber gut begüterten Abiturienten freuten sich -aber auch irrtümlich- die Konkurrenz würde nun weniger werden.)
Nichts davon war wahr. Oder wird wahr. Denn egal, wer Bundesbildungsministerin ist, sie hat auch nur die Bürokratie der EU umzusetzen, die sich als gigantisches Ent-Bildungsprogramm entpuppt.
Im Deutschlandradiopodcast hörte ich das Zitat von Klaus Staeck, nachdem "wer solche Fussballer, Rennfahrer und Tennisspieler habe", eben "keine Uniwersitäten" brauche. "Brauchen" muss man hier aus Sicht der Regierungen verstehen. Ein Volk, dass sich für solche Qualitäten begeistert, und zwar mehrheitlich, dem ist es auch nicht wichtig mit Aufklärung und Selbstverantwortung. Das träumt sein Leben lang den Traum anderer.
Ich möchte heute kein Student sein. Mein Ingenieursstudium an der Uni war schon reichlich verschult. Aber im Hauptstudium blieb noch Zeit für AG-Arbeiten und Seminare und Beiträge zur Fachschaftszeitung "Klemme". Aber heute wird anscheinend nur noch reingestopft in die Köpfe. Nach dem Motto: Merk Dir das, verstehen musst Du es nicht. Dafür muss man dann auch noch Gebühren berappen. Das Versprechen der Roland Kochs und Konsorten ist längst gebrochen, die Studiengebühren landen woanders.
Aber auch die Forschung geht ziemlich am Stock. Die FAZ hat hierzu gestern einen interessanten Artikel veröffentlicht ("Exportweiltmeister beim akademischen Überschuss", Link). Dieser Apparat kreist nur noch um sich und seine Verwaltungs- und Regierungsbürokratie. Das Ministerium legt Forschungsprogramme auf, die von Modethemen handeln, die von MBA-Absolventen (Also Meistern der Geschäftsverwaltung) zusammenkopiert worden sind. Die Professoren tun so, als hielten sie diese Programme für an der Speerspitze der Forschung und schreiben eifrig Projektanträge. Ihr Ziel: nicht der Ruhm mit einer neuen Erkenntnis (Geisteswissenschaftler) oder Erfindung (Ingenieure). Sondern die Vergrößerung des eigenen Apparates. Noch nie hatten deutsche Forscher den Fortschritt für die Menschen, die sie finanzieren, im Blick. Sondern stets den Eindruck, den sie bei ihren Kollegen machen können. Immerhin das gelang ihnen früher nur durch bahnbrechende Veröffentlichungen.
Heute aber geht es nur noch um die Kopfzahl ihres Lehrstuhls oder Institutes. Publiziert wird immer noch, aber nur weil man muss. Im Rahmen der Verwertungsoffensive. Das führt dann auch eher zu Menge denn zu Relevanz. Wer soll das alles lesen, wer setzt es in einen Zusammenhang und zieht eine Erkenntnis von Bedeutung daraus?
Und zur Verwertungsoffensive gehört auch, die Forscher immer mehr zu Drittmitteleinnahmen zu drängen, zu Aufträgen aus der Industrie. Auch das ist im Grunde lobenswert. Aber wir leben leider auch in einer Industriekultur, die dazu neigt, in Akademikern keine geistigen, sondern nur wohlerzogene Ressourcen zu sehen. Forschung Beratung ist hierzulande in erster Linie leider "Leiharbeit für Akademiker", wie es mal ein Projektkollege formulierte. Und deshalb machen Akademiker viel zu oft Arbeit, die sie nicht geistig sondern nervlich fordert. Die aus Kompensation von Managementversäumnissen besteht.
Unser Forschungssystem simuliert Innovation, um den Verwaltungsköpfen aus Prenzlauer Berg und Bonn zu gefallen.
Unser Bildungssystem liefert diesen Hochschulen deshalb auch keine gebildeten Menschen mehr, sondern qualifizierte. Das ist schön doppeldeutig. Es klingt wichtig, klingt nach Befähigung. Aber auch nach Auswahl, nach Filterung, nach "Qualifying". Und das ist auch der Zweck der Veranstaltung.
Die Verachtung unserer Regierung für das Akademische, den Geist, den eigenen Anspruch an Qualität haben wir ja in den vergangenen Wochen überdeutlich vor Augen geführt bekommen. Wir haben geradezu eine anti-intellektuelle Regierung und Gesellschaft. Wir sind im Gegenpol der 47er und 68er angekommen.
Das ganze läuft wie ein Uhrwerk aus bewusstlosen, hoch qualifizierten Humanressourcen. Wir lernen und liefern nur noch was bestellt wird, und das möglichst akkurat und immer billiger.
Nichts davon war wahr. Oder wird wahr. Denn egal, wer Bundesbildungsministerin ist, sie hat auch nur die Bürokratie der EU umzusetzen, die sich als gigantisches Ent-Bildungsprogramm entpuppt.
Im Deutschlandradiopodcast hörte ich das Zitat von Klaus Staeck, nachdem "wer solche Fussballer, Rennfahrer und Tennisspieler habe", eben "keine Uniwersitäten" brauche. "Brauchen" muss man hier aus Sicht der Regierungen verstehen. Ein Volk, dass sich für solche Qualitäten begeistert, und zwar mehrheitlich, dem ist es auch nicht wichtig mit Aufklärung und Selbstverantwortung. Das träumt sein Leben lang den Traum anderer.
Ich möchte heute kein Student sein. Mein Ingenieursstudium an der Uni war schon reichlich verschult. Aber im Hauptstudium blieb noch Zeit für AG-Arbeiten und Seminare und Beiträge zur Fachschaftszeitung "Klemme". Aber heute wird anscheinend nur noch reingestopft in die Köpfe. Nach dem Motto: Merk Dir das, verstehen musst Du es nicht. Dafür muss man dann auch noch Gebühren berappen. Das Versprechen der Roland Kochs und Konsorten ist längst gebrochen, die Studiengebühren landen woanders.
Aber auch die Forschung geht ziemlich am Stock. Die FAZ hat hierzu gestern einen interessanten Artikel veröffentlicht ("Exportweiltmeister beim akademischen Überschuss", Link). Dieser Apparat kreist nur noch um sich und seine Verwaltungs- und Regierungsbürokratie. Das Ministerium legt Forschungsprogramme auf, die von Modethemen handeln, die von MBA-Absolventen (Also Meistern der Geschäftsverwaltung) zusammenkopiert worden sind. Die Professoren tun so, als hielten sie diese Programme für an der Speerspitze der Forschung und schreiben eifrig Projektanträge. Ihr Ziel: nicht der Ruhm mit einer neuen Erkenntnis (Geisteswissenschaftler) oder Erfindung (Ingenieure). Sondern die Vergrößerung des eigenen Apparates. Noch nie hatten deutsche Forscher den Fortschritt für die Menschen, die sie finanzieren, im Blick. Sondern stets den Eindruck, den sie bei ihren Kollegen machen können. Immerhin das gelang ihnen früher nur durch bahnbrechende Veröffentlichungen.
Heute aber geht es nur noch um die Kopfzahl ihres Lehrstuhls oder Institutes. Publiziert wird immer noch, aber nur weil man muss. Im Rahmen der Verwertungsoffensive. Das führt dann auch eher zu Menge denn zu Relevanz. Wer soll das alles lesen, wer setzt es in einen Zusammenhang und zieht eine Erkenntnis von Bedeutung daraus?
Und zur Verwertungsoffensive gehört auch, die Forscher immer mehr zu Drittmitteleinnahmen zu drängen, zu Aufträgen aus der Industrie. Auch das ist im Grunde lobenswert. Aber wir leben leider auch in einer Industriekultur, die dazu neigt, in Akademikern keine geistigen, sondern nur wohlerzogene Ressourcen zu sehen. Forschung Beratung ist hierzulande in erster Linie leider "Leiharbeit für Akademiker", wie es mal ein Projektkollege formulierte. Und deshalb machen Akademiker viel zu oft Arbeit, die sie nicht geistig sondern nervlich fordert. Die aus Kompensation von Managementversäumnissen besteht.
Unser Forschungssystem simuliert Innovation, um den Verwaltungsköpfen aus Prenzlauer Berg und Bonn zu gefallen.
Unser Bildungssystem liefert diesen Hochschulen deshalb auch keine gebildeten Menschen mehr, sondern qualifizierte. Das ist schön doppeldeutig. Es klingt wichtig, klingt nach Befähigung. Aber auch nach Auswahl, nach Filterung, nach "Qualifying". Und das ist auch der Zweck der Veranstaltung.
Die Verachtung unserer Regierung für das Akademische, den Geist, den eigenen Anspruch an Qualität haben wir ja in den vergangenen Wochen überdeutlich vor Augen geführt bekommen. Wir haben geradezu eine anti-intellektuelle Regierung und Gesellschaft. Wir sind im Gegenpol der 47er und 68er angekommen.
Das ganze läuft wie ein Uhrwerk aus bewusstlosen, hoch qualifizierten Humanressourcen. Wir lernen und liefern nur noch was bestellt wird, und das möglichst akkurat und immer billiger.
Dienstag, 8. März 2011
Hintergrund Flexi Fuel Fahrzeuge #E10
In einigen amerikanischen Ländern wird seit langem sogar E85 angeboten - und gekauft. Seit kurzem übrigens auch in Schweden. Autos für diese Märkte sind besonders präpariert: Alles was mit dem Kraftstoff in Berührung kommt, muss den Alkohol ab können. Der Tank muss größer sein, weil Ethanol weniger Energiegehalt hat. Die Kraftstoffpumpe muss mehr Kraftstoff fördern und wird deshalb größer ausgelegt.
Es kommt noch eine Anforderung hinzu: Da es in diesen Ländern kein flächendeckendes E85 Angebot gibt, und die Angebote zeitlich schwanken, muss das Auto auch mit geringerem Ethanol- oder Methanolanteil auskommen und sogar reines Benzin verwerten können. Die Kraftstoffpumpe muss also abhängig vom Alkoholgehalt mehr oder weniger fördern.
Auch die Kraftstoffmenge und der Zündzeitpunkt müssen abhängig vom Alkoholgehalt eingestellt werden. Damit dies überhaupt geregelt werden konnte, musste ein geeigneter Alkoholsensor erfunden werden. Dieser besteht aus einem elektrischen Kondensator, der seine Kapazität abhängig vom Alkoholgehalt verändert. Er ist eine Gemeinschaftserfindung von Siemens, Daimler und Volkswagen. Inzwischen kann man den Alkoholgehalt auch aus dem Abgas ermitteln, die Lambdasonde kann das heute leisten.
Der Ethanolanteil bleibt übrigens immer unter 100%, weil ein reiner Alkoholmotor schlecht startet. Man mischt also ein Minimum an Benzin bei, damit der Wagen kalt anspringt.
Des weiteren muss -wie am Wochenende schon der BMW Chefmechanikentwickler verlautbarte- das Motoröl an den Alkoholgehalt des Kraftstoffs angepasst werden. Und am Ende der Kette auch der Katalysator.
Diese Flexible oder Multi Fuel Fähigkeit wird vielleicht auch irgendwann bei uns gefordert? Für die Autohersteller ist eine Umrüstung auf Ethanol oder Methanol viel günstiger als die Entwicklung von Hybrid- und Elektroantrieben. Allerdings ist -wie heute morgen schon berichtet- die CO2 Bilanz des verwendeten Ethanol sehr speziell. Solange wir Lebensmittel extra dafür anbauen, ist kaum etwas gewpnnen.
Was man aber aus oben gesagtem schon ahnen kann ist, die Verträglichkeit von Alkohol im Auto muss rein entwickelt werden. Die Verträglichkeit muss langfristig gelten. Es soll nicht zu Lebensdauerverkürzungen des Motors oder erhöhtem Verschleiß kommen.
Brasilien hat übrigens einige Turbulenzen mit der Akzeptanz und der Verfügbarkeit seines ursprünglichen E85 erlebt. Zuerst gab es starke Anreize. Dann stieg die Nachfrage so stark, weil die Leute auf Ethanolmotoren umstiegen, dass Brasilien Ethanol im Ausland ankaufen musste. Der Preis stieg und die Nachfrage sank wieder. Daran erkennt man, welch hohen Standard unsere Versorgung mit streng definierten Benzin- und Dieselsorten hat. Unsere Motoren hierzulande sind stark auf diese Spezifikationen optimiert.
Was mich an dem Thema nervt ist, dass ich alle zwei Jahre eine Attacke der Politik abwehren muss, um mein Auto weiter fahren zu dürfen. Und das, obwohl all die Gesetze und Verordnungen überhaupt nichts bringen: Mein Auto emittiert keinen erhöhten Feinstaub (weil es kein Diesel ist), ich hatte aber endlose Rennerei wegen der grünen Plakette. Dann kam E5 und ich musste wieder recherchieren. Jetzt kommt E10, das das Preisgefüge wieder in Bewegung bringt, mit Tendenz nach oben.
Quellen: Wikipedia, Volkswagen
Es kommt noch eine Anforderung hinzu: Da es in diesen Ländern kein flächendeckendes E85 Angebot gibt, und die Angebote zeitlich schwanken, muss das Auto auch mit geringerem Ethanol- oder Methanolanteil auskommen und sogar reines Benzin verwerten können. Die Kraftstoffpumpe muss also abhängig vom Alkoholgehalt mehr oder weniger fördern.
Auch die Kraftstoffmenge und der Zündzeitpunkt müssen abhängig vom Alkoholgehalt eingestellt werden. Damit dies überhaupt geregelt werden konnte, musste ein geeigneter Alkoholsensor erfunden werden. Dieser besteht aus einem elektrischen Kondensator, der seine Kapazität abhängig vom Alkoholgehalt verändert. Er ist eine Gemeinschaftserfindung von Siemens, Daimler und Volkswagen. Inzwischen kann man den Alkoholgehalt auch aus dem Abgas ermitteln, die Lambdasonde kann das heute leisten.
Der Ethanolanteil bleibt übrigens immer unter 100%, weil ein reiner Alkoholmotor schlecht startet. Man mischt also ein Minimum an Benzin bei, damit der Wagen kalt anspringt.
Des weiteren muss -wie am Wochenende schon der BMW Chefmechanikentwickler verlautbarte- das Motoröl an den Alkoholgehalt des Kraftstoffs angepasst werden. Und am Ende der Kette auch der Katalysator.
Diese Flexible oder Multi Fuel Fähigkeit wird vielleicht auch irgendwann bei uns gefordert? Für die Autohersteller ist eine Umrüstung auf Ethanol oder Methanol viel günstiger als die Entwicklung von Hybrid- und Elektroantrieben. Allerdings ist -wie heute morgen schon berichtet- die CO2 Bilanz des verwendeten Ethanol sehr speziell. Solange wir Lebensmittel extra dafür anbauen, ist kaum etwas gewpnnen.
Was man aber aus oben gesagtem schon ahnen kann ist, die Verträglichkeit von Alkohol im Auto muss rein entwickelt werden. Die Verträglichkeit muss langfristig gelten. Es soll nicht zu Lebensdauerverkürzungen des Motors oder erhöhtem Verschleiß kommen.
Brasilien hat übrigens einige Turbulenzen mit der Akzeptanz und der Verfügbarkeit seines ursprünglichen E85 erlebt. Zuerst gab es starke Anreize. Dann stieg die Nachfrage so stark, weil die Leute auf Ethanolmotoren umstiegen, dass Brasilien Ethanol im Ausland ankaufen musste. Der Preis stieg und die Nachfrage sank wieder. Daran erkennt man, welch hohen Standard unsere Versorgung mit streng definierten Benzin- und Dieselsorten hat. Unsere Motoren hierzulande sind stark auf diese Spezifikationen optimiert.
Was mich an dem Thema nervt ist, dass ich alle zwei Jahre eine Attacke der Politik abwehren muss, um mein Auto weiter fahren zu dürfen. Und das, obwohl all die Gesetze und Verordnungen überhaupt nichts bringen: Mein Auto emittiert keinen erhöhten Feinstaub (weil es kein Diesel ist), ich hatte aber endlose Rennerei wegen der grünen Plakette. Dann kam E5 und ich musste wieder recherchieren. Jetzt kommt E10, das das Preisgefüge wieder in Bewegung bringt, mit Tendenz nach oben.
Quellen: Wikipedia, Volkswagen
Über biologisches Tier- und Autofutter
Autofutter
Die Vorgabe der EU lautet, den CO2-Ausstoss durch Autos um 10% zu senken. Die ursprüngliche Idee, dafür Ethanol ins Benzin zu mischen, stammt von einer bestimmten Menge an verwertbarem Ethanol, der in der Landwirtschaft bisher „eh“ anfiel. Und da hat man so gerechnet: Nachwachsende Rohstoffe nennen wir die, die so schnell nachwachsen, wie wir sie verbrauchen. Dann hat man nämlich ein Gleichgewicht zwischen Erzeugung und Verbrauch an CO2. Denn es gilt, dass eine Pflanze bei der Verbrennung nur soviel CO2 abgibt, wie sie beim Wachstum aus der Atmosphäre entnommen hat. Die 10% Ethanol im Benzin werden dem Auto also nicht als CO2-Emission angerechnet. Nichts einfacher also, als den Ethanolanteil im Benzin einfach immer weiter zu steigern?
Nein, denn das gilt nur für „Eh-da“-Pflanzen. Sobald man anfängt, gezielt anzubauen und also ausgiebig zu düngen, oder die Pflanze gar am anderen Ende der Welt anzubauen und dann nach Europa zu transportieren, artet das schnell in Unsinn aus. Im größeren Stil praktiziert, erzeugt das ganze einen CO2-Überschuss und es nimmt durch seinen Verbrauch an Agrarfläche anderen Völkern buchstäblich nicht nur die Margarine vom Brot, sondern das Brot gleich mit.
Den heutigen im großen Stil produzierten „Biokraftstoff“ Ethanol nachhaltig zu nennen, ist fast so, als würde man in genau so großem Stil Wasser auf der einen Seite eines Berges hochpumpen um mit dem Wasserfall auf der anderen Bergseite ein Wasserkraftwerk anzutreiben und das ganze selbstberuhigend „regenerativ“ nennen.
Ethanolkraftstoffe sind also nur dort -und nur vor Ort- eine funktionierende Strategie für die Reduzierung von CO2-Emissionen, und übrigens auch für die Reduzierung der eigenen Abhängigkeit vom Öl, wo es „eh“ überschüssige Anbaufläche für nachwachsende Rohstoffe gibt. In Brasilien z.B. baut man keine Elektroautos, sondern „Multifuel“-Motoren. Die sind so robust ausgelegt, dass man da alles reinkippen kann, was bei der Verbrennung einen Kolben in einem Hubraum antreibt. Natürlich könnte man solche Motoren auch in Europa verbauen. Unsere Motoren sind heute auch schon bereit für Autogas, und auch E10. Aber aus den o.g. Gründen sollte spätestens bei E“10“ Schluss sein. Eher bei E5.
Es ist also nicht strategisch, den Ethanolanteil im Benzin zu erhöhen, um seine CO-Emissionen zu reduzieren.
Tierfutter
Kommen wir zu einem anderen Rohstoff, der „eh da“ ist: Schlachtnebenprodukte, auch als Tiermehl bekannt worden. Das darf in der EU ja nicht mehr als Tierfutter verwendet werden, um Krankheiten wie Rinderwahnsinn und Kreutzfeld-Jacob zu verhindern, die von degenerierten Eiweißen ausgelöst werden. Vereinfacht habe ich mir das immer so erklärt: Tiere sollen keine Tiere fressen, sonst werden sie schwachsinnig. (Ähnlich wie beim Genpool.) Aber das stimmt so allgemein nicht. Tiere sind nur anfällig für degenerierte Eiweiße von der eigenen Art. Das leuchtet mir als Ingenieur sofort ein, denn Computer sind auch nur anfällig für Viren, die für ihr Betriebssystem entwickelt wurden. Andere Viren funktionieren schlicht nicht.
Dann könnte man also hingehen und Tiermehl als Tierfutter wieder erlauben, nur nicht für die gleiche Art, von der das Tiermehl stammt. Mischen müsste verboten werden.
Das würde sich lohnen, auch für unsere CO2-Bilanz. Denn die Schlachtabfälle sind „eh da“. Baut man pflanzliches Tierfutter extra an, kostet das wiederum Fläche, Dünger und vor allem Geld. Überall auf der Welt nutzt man Schlachtabfälle deshalb als Tierfutter, nur nicht in der EU.
Was wir als Fleischkonsumenten viel eher bräuchten, ist eine Kennzeichnung von Fleisch und Wurst mit Informationen über folgende Produktionsstufen (ethische Faktoren hier gleich mit reingenommen): 1. Wurde unbedenkliches Futter verwendet? 2. Wir wurde das Tier gehalten? 3. Wie wurde es geschlachtet?
Die Vorgabe der EU lautet, den CO2-Ausstoss durch Autos um 10% zu senken. Die ursprüngliche Idee, dafür Ethanol ins Benzin zu mischen, stammt von einer bestimmten Menge an verwertbarem Ethanol, der in der Landwirtschaft bisher „eh“ anfiel. Und da hat man so gerechnet: Nachwachsende Rohstoffe nennen wir die, die so schnell nachwachsen, wie wir sie verbrauchen. Dann hat man nämlich ein Gleichgewicht zwischen Erzeugung und Verbrauch an CO2. Denn es gilt, dass eine Pflanze bei der Verbrennung nur soviel CO2 abgibt, wie sie beim Wachstum aus der Atmosphäre entnommen hat. Die 10% Ethanol im Benzin werden dem Auto also nicht als CO2-Emission angerechnet. Nichts einfacher also, als den Ethanolanteil im Benzin einfach immer weiter zu steigern?
Nein, denn das gilt nur für „Eh-da“-Pflanzen. Sobald man anfängt, gezielt anzubauen und also ausgiebig zu düngen, oder die Pflanze gar am anderen Ende der Welt anzubauen und dann nach Europa zu transportieren, artet das schnell in Unsinn aus. Im größeren Stil praktiziert, erzeugt das ganze einen CO2-Überschuss und es nimmt durch seinen Verbrauch an Agrarfläche anderen Völkern buchstäblich nicht nur die Margarine vom Brot, sondern das Brot gleich mit.
Den heutigen im großen Stil produzierten „Biokraftstoff“ Ethanol nachhaltig zu nennen, ist fast so, als würde man in genau so großem Stil Wasser auf der einen Seite eines Berges hochpumpen um mit dem Wasserfall auf der anderen Bergseite ein Wasserkraftwerk anzutreiben und das ganze selbstberuhigend „regenerativ“ nennen.
Ethanolkraftstoffe sind also nur dort -und nur vor Ort- eine funktionierende Strategie für die Reduzierung von CO2-Emissionen, und übrigens auch für die Reduzierung der eigenen Abhängigkeit vom Öl, wo es „eh“ überschüssige Anbaufläche für nachwachsende Rohstoffe gibt. In Brasilien z.B. baut man keine Elektroautos, sondern „Multifuel“-Motoren. Die sind so robust ausgelegt, dass man da alles reinkippen kann, was bei der Verbrennung einen Kolben in einem Hubraum antreibt. Natürlich könnte man solche Motoren auch in Europa verbauen. Unsere Motoren sind heute auch schon bereit für Autogas, und auch E10. Aber aus den o.g. Gründen sollte spätestens bei E“10“ Schluss sein. Eher bei E5.
Es ist also nicht strategisch, den Ethanolanteil im Benzin zu erhöhen, um seine CO-Emissionen zu reduzieren.
Tierfutter
Kommen wir zu einem anderen Rohstoff, der „eh da“ ist: Schlachtnebenprodukte, auch als Tiermehl bekannt worden. Das darf in der EU ja nicht mehr als Tierfutter verwendet werden, um Krankheiten wie Rinderwahnsinn und Kreutzfeld-Jacob zu verhindern, die von degenerierten Eiweißen ausgelöst werden. Vereinfacht habe ich mir das immer so erklärt: Tiere sollen keine Tiere fressen, sonst werden sie schwachsinnig. (Ähnlich wie beim Genpool.) Aber das stimmt so allgemein nicht. Tiere sind nur anfällig für degenerierte Eiweiße von der eigenen Art. Das leuchtet mir als Ingenieur sofort ein, denn Computer sind auch nur anfällig für Viren, die für ihr Betriebssystem entwickelt wurden. Andere Viren funktionieren schlicht nicht.
Dann könnte man also hingehen und Tiermehl als Tierfutter wieder erlauben, nur nicht für die gleiche Art, von der das Tiermehl stammt. Mischen müsste verboten werden.
Das würde sich lohnen, auch für unsere CO2-Bilanz. Denn die Schlachtabfälle sind „eh da“. Baut man pflanzliches Tierfutter extra an, kostet das wiederum Fläche, Dünger und vor allem Geld. Überall auf der Welt nutzt man Schlachtabfälle deshalb als Tierfutter, nur nicht in der EU.
Was wir als Fleischkonsumenten viel eher bräuchten, ist eine Kennzeichnung von Fleisch und Wurst mit Informationen über folgende Produktionsstufen (ethische Faktoren hier gleich mit reingenommen): 1. Wurde unbedenkliches Futter verwendet? 2. Wir wurde das Tier gehalten? 3. Wie wurde es geschlachtet?
Montag, 7. März 2011
Überlin
MIchael Stipe: "Ich lebe in New York im 20. Jahrhundert. Um das 21. Jahrhundert zu besuchen, reise ich ins Herz Europas. Nach Berlin."
Hier ist seine Erklärung:
Hier ist seine Erklärung:
Sonntag, 6. März 2011
Samstag, 5. März 2011
Patentrecherche Automotive mit IPC
Von ebay kennt man den Schlagwortkatalog. Wer ihn benutzt, ist bei seiner Suche nicht auf die korrekte Schreibweise des Objektes seiner Begierde angewiesen. Auch kann man nie wissen, ob die Anbieter nicht einen Rechtschreibfehler in ihre Angebote eingebaut haben. Manchmal findet man ein Schnäppchen, weil man der einzige ist, der ein mit Tippfehlern versehenes Angebot entdeckt hat. Aber woher weiß man, welches Schlagwort für die eigene Suche das richtige ist?
Antwort: Man tastet sich ran. Ich probiere erstmal ein paar Recherchen und surfe dann ein zutreffendes Angebot an. Dann schaue ich, unter welchem Schlagwort es abgelegt ist. Danach klicke ich auf das Schlagwortverzeichnis und suche dort. Mein ursprüngliches Suchwort lösche ich, damit ich damit meine Suche nicht unnötig einschränke. Ich weiß ja, dass ich in der richtigen Schublade suche..
Etwas ähnliches wie den ebay Schlagwortkatalog gibt es bei den Patentämtern. Dort heißt der Katalog "IPC", eine Abkürzung für Intellectual Property Classification. Dieser IPC Katalog besteht aus mehreren Tausend Elementen. Die Suche nach der oder den richtigen Schubladen kann aufwendig sein.
Wie man dabei grunsätzlich vorgeht, zeigt ein Video des Deutschen Patentamtes: Link
Wer Patente zum Thema Auto recherchieren will, und dabei IPCs benutzen will, hat Glück: Das Deutsche Patentamt hat einige herausgesucht: Link
Weitere hilfreiche IPC Seiten:
DPMA IPC Infos: Link
Internationale IPC Recherche bei der WIPO: Link
Antwort: Man tastet sich ran. Ich probiere erstmal ein paar Recherchen und surfe dann ein zutreffendes Angebot an. Dann schaue ich, unter welchem Schlagwort es abgelegt ist. Danach klicke ich auf das Schlagwortverzeichnis und suche dort. Mein ursprüngliches Suchwort lösche ich, damit ich damit meine Suche nicht unnötig einschränke. Ich weiß ja, dass ich in der richtigen Schublade suche..
Etwas ähnliches wie den ebay Schlagwortkatalog gibt es bei den Patentämtern. Dort heißt der Katalog "IPC", eine Abkürzung für Intellectual Property Classification. Dieser IPC Katalog besteht aus mehreren Tausend Elementen. Die Suche nach der oder den richtigen Schubladen kann aufwendig sein.
Wie man dabei grunsätzlich vorgeht, zeigt ein Video des Deutschen Patentamtes: Link
Wer Patente zum Thema Auto recherchieren will, und dabei IPCs benutzen will, hat Glück: Das Deutsche Patentamt hat einige herausgesucht: Link
Weitere hilfreiche IPC Seiten:
DPMA IPC Infos: Link
Internationale IPC Recherche bei der WIPO: Link
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