Donnerstag, 28. Juli 2011

Massenindividualisierung durch LED-Design

In der vorletzten Ausgabe nahm das brand eins Team die Frage unter die Lupe, ob es "intelligentes Leben im Konzern" gibt (Link). Wolf Lotter bringt darin einen interessanten Zusammenhang zur Sprache:

Es sind die Großunternehmen, gegen die der Einzelne keine Chance hat. Aber es sind die gleichen Unternehmen, die dem Einzelnen den Zugang zu Innovationen ermöglichen. Durch Standardisierung und Massenproduktion, die Preissenkungen ermöglicht.

Deshalb sei die Prozessinnovation mindestens genau so wichtig wie die Produktinnovation. Es wird erst zu einem Fortschritt für alle, wenn es nicht nur neu und nützlich ist, sondern auch günstig herstellbar durch standardisierte Arbeitsabläufe und Maschinen.

Das stimmt.

Heute geht man noch einen Schritt weiter. Der VW Käfer war ein Massenprodukt. Zum Kultobjekt der Amerikaner wurde er durch die richtige PR: Die "Herbie"- Filme gaben dem Auto die Hauptrolle und machten es populär. Das Produkt war die Marke.

Heute liegt die Herausforderung nicht darin, ein Produkt massenhaft herzustellen, sondern massenhaft variabel zu halten. Nicht das Produkt wird standardisiert, sondern seine sogenannten Module. Alles Unsichtbare wird gerastert und standardisiert. Alles Sichtbare individualisiert.

Dabei muss es weiterhin einzelne Elemente geben, an denen man die Marke wieder erkennt. Bei den iPods ist es das Click-Wheel. Bei Baukastenautos ist es die Front. (Im Rückspiegel des Vordermanns entscheidet sich, wie viel Respekt man auf der linken Spur hat. Meine persönliche Erfahrung ist, dass ohne eingeschaltete Beleuchtung ca. 1/4 rechtzeitig nach rechts rüberziehen, mit Beleuchtung 3/4.) Die Unterscheidung der Modellklassen erfolgt hier künftig hauptsächlich über die Anordnung der LED Beleuchtung. (Die derzeitige strasschmuckartige Gestaltung mancher Frontleuchten ist sicher Geschmackssache.) Die leuchtstarken LED brauchen nicht viel Platz und eignen sich hervorragend zum Design. Indem Tagfahrlicht in manchen Ländern zum Gesetz in anderen zur Gewohnheit wird, wirkt es wie früher die Neonlichter der Werbung. Auch bei Tag schon weitem zu sehen, nicht zu übersehen, etwas aufdringlich und eine Marke transportierend. LEDs sind der günstigste Weg, Baukastenprodukten eine Signatur zu geben.

2 Kommentare:

  1. Anonym28.7.11

    Ihr Slogan - Mitmachen !

    Berlin verstehen - be-4-tempelhof.de erklärt SPD Wahlkampf

    Die Berliner SPD zieht mit dem Slogan "Berlin verstehen." in den Wahlkampf. Beachtlich, denn die SPD ist seit 22 Jahren in der Regierungsverantwortung. Immerhin - nun wollen die Sozialdemokraten mit Klaus Wowereit an der Spitze endlich die Stadt verstehen und uns Berlinern erklären, wie wir Berliner Berlin verstehen sollen.

    Der Berliner dagegen sollte sich die Frage stellen was die SPD in den letzten 22 Jahren eigentlich zustande gebracht hat: was hat die SPD eigentlich verstanden? Nach so langer Zeit müsste eigentlich alles erledigt sein.

    Das Aktionsbündnis be-4-tempelhof.de sammelt deshalb Vorschläge, um Herrn Wowereit Berlin zu erklären und hilft den Berlinern, ihre SPD zu verstehen.

    Ob S-Bahn Chaos, Zubetonieren des Flughafen Tempelhof, Harz IV, überteuertes Wasser, Roter Filz oder Milliardengrab Flughafen Schönefeld - Wir suchen mit Ihnen Erklärungen.

    Natürlich erklären wir auch das neue SPD Kreuzfahrtschiff, Mitgliederschwund und Partymeister. Wie sagte doch : man muss Politik den Menschen erklären .

    Also auf ins Erklären! So funktionierst: Geben Sie Ihre Erklärung in die obere Zeile ein und verbinden Ihre Angabe unter dem UND zu einer Botschaft an Klaus Wowereit. Über dem Verstehen können Sie Berlin , Wowereit , Berliner Senat aber einen anderen Begriff eingegeben, so wie es zu Ihrem Slogan passt. Und hier geht es los! [script kommt nocht]

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  2. Damit hier auch noch ein Kommentar steht, der tatsächlich was mit dem Thema zu tun hat:

    Mittel- und langfristig wird wohl die OLED-Technik eine große Rolle auch für's Autodesign spielen und möglicherweise die bisherige LED-Technik komplett ablösen. In Prototypen und Showcars gibt's das schon, bei sinkenden Preisen in rund zehn Jahren vermutlich auch im Massenmarkt.

    Ein paar Gedanken und kuriose Fakten zum Stand und zur Zukunft von OLED als Lichtquelle:
    http://fastvoice.net/2011/07/30/oled-beleuchtung-noch-keine-helle-freude/

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