Wenn die analogen Antennenfernsehfrequenzen bald abgeschaltet werden, wird ordentlich Platz frei im Äther. Wir werden in naher Zukunft vielleicht nicht nur die Abschaltung sämtlicher Analogsender erleben, sondern vielleicht auch die Abschaffung des klassischen Rundfunk überhaupt. Denn mit der letzten Ausbaustufe von 3G -3.9G- werden theoretisch bis zu 300 MBit Downloadrate möglich. Für den Mobilfunk.
Telekom, Vodafone, O2 und Eplus senden auf den Frequenzen zwischen 800 MHz und 2,6 GHz. Galt UMTS direkt nach der Lizenzversteigerung damals als Investionsgrab, weil irgendwie niemand wusste, wozu ein Handy so hohe Bandbreiten benötigen sollte, hat man diese Bandbreiten inzwischen hinter sich gelassen. 100 MBit wird der mobile Normalfall.
Die neue Mobilfunknetztechnik, mit deren Ausbau in diesem Jahr begonnen wurde, heißt Long Term Evolution. Der Name bezieht sich darauf, dass die Technik einen sukzessiven Ausbau der Bandbreiten ermöglicht, bis in die 4G Technik, die dann Advanced LTE heißen wird. Für die Einführung von LTE bauen die Netzbetreiber in die Mobilfunkracks einfach neue LTE-Einschübe ein. In der Einführungsphase können die Netze sowohl in LTE als auch in UMTS/HSPA gefahren werden.
LTE verbessert vor allem die Anbindung der Endgeräte (Smartphones, Router) ans Netz. LTE verwaltet nicht benötigte Bandbreiten besser, d.h. je weniger gerade parallel surfen in einer Mobilfunkzelle, desto mehr hat man selbst. Derzeit verliert man gerade in Ballungsräumen immer dann an gefühlter Bandbreite oder Downloadzeit, wenn der Ladebalken zwar startet, aber nicht durchläuft. Dann hat es Störungen auf einer Trägerfrequenz gegeben und es muss der Kanal gewechselt werden. Diese Störungen werden bei LTE weniger werden, man surft künftig besser in einem durch. Auch benötigen die Endgeräte weniger Leistung, um eine Mobilfunktverbindung aufrecht zu erhalten, was die Akkulaufzeiten verlängern wird.
2012 bis 2014 werden die Übergangsjahre, in denen wir alte Smartphones und die ab 2012 erhältlichen LTE-Geräte nebeneinander benutzen können. LTE wird Sprachverbindungen über ein erweitertes IP-Protokoll aufbauen.
Der Regulierer band die Lizenzvergabe an eine Bedingung: Zuerst werden die ländlichen Gebiete, die keine DSL-Versorgung haben, zum LTE-Netz ausgebaut. D.h. zu einem Festnetzbausbau im Ortsnetz wird es auf dem Dorf nicht mehr kommen. Man geht gleich drahtlos. Die Ausrüstung sieht dann so aus, dass man seinen WLAN-Router über eine zweite Antenne mit dem Mobilfunknetz verbindet. Erst danach werden die Ballungsräume auf LTE umgestellt und erst dann verdienen die Netzbetreiber auch Geld damit.
Gut für uns Kunden ist, dass Festnetz und Mobilfunk in neuen Wettbewerb treten, Festnetz-DSL sollte in den nächsten Jahren wieder einen Schwung billiger werden, oder mit interessanten "Inhalten" wie Filmen, Bundesliga etc. angereichert werden.
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