Sonntag, 11. Dezember 2011

Kalter Bürgerkrieg

Nachdem der Bundestag die "Kriegskredite" für die Rettung der Banken genehmigt hat (und die SPD wieder einmal zugestimmt hat), wird die Rhetorik der Banken und ihrer Lobbyisten rauher: Man müsse von einer Staatsschuldenkrise reden, nicht EURO- oder gar Kapitalismuskrise. Das wird wie automatisch übersetzt in, Griechenland habe seine Ausgaben nicht im Griff gehabt.

Dabei waren es lange Jahre die Einnahmen, die es nicht im Griff hatte, in dem seine Beamten Steuerhinterziehung, vor allem die im großen Stil, aber das kennen wir in DE auch, großzügig toleriert haben. Auf der Ausgabenseite waren und sind es vor allem die Rettung gefährderter Banken und die davon galoppierenden Zinsen, die die Privatbanken für die Zeichnung neuer Anleihen verlangen. (Übrigens: ein Problem, dass USA und GB einfach dadurch umgehen, dass sie für die Rettung von Banken im Gegenzug Aktien erhalten oder die Notenpresse für Notkäufe von Anleihen anwerfen und die Notenbank diese direkt erwerben lässt, ohne die kommerzielle Stufe privater Banken.

Die soeben geretteten Banken fordern im nächsten Schritt "Haushaltskonsolidierungen", "Sparkurs" oder auch "Reformen". Sprich: Die Einkassierung aller sozialen Errungenschaften der letzten fünfzig Jahre. Und wenn ein Land nicht mehr weiß, wie es die hohen Zinsen beschaffen soll, bieten sie höflich die Akzeptanz von Staatsgebieten oder anderer Volksvermögensteile an.

Die so vorgehen, sind auf dem Kriegspfad. Aber die Grenzen verlaufen nicht zwischen Ländern oder Banken bestimmter Länder. Nein, sie verlaufen direkt zwischen den Bevölkerungsschichten. Es ist ein Krieg mit wirtschaftlichen Mitteln von oben gegen unten.

Man könnte auch sagen: Ein kalter Bürgerkrieg, bzw. Weltbürgerkrieg.

1 Kommentar:

  1. In die gleiche Richtung geht mein Blogbeitrag "S&P brennt": www.gunwalt.de/blog/blog/2011/12/sp-brennt/

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