Samstag, 7. Januar 2012

Säbelrasseln am Golf nutzt niemandem

Kaum ausgesprochen, droht sich die EU in ihrem Importembargo für iranisches Öl zu verheddern. Es sind eh nur drei Länder, nämlich Spanien, Griechenland und Italien, für die der Iran ein wichtiger Öllieferant ist. Aber für diese stünde sofort die Frage nach Ersatzlieferungen auf dem Spiel. Und um die will sich die EU nun als ganzes kümmern.

Um es für die drei Importländer nicht zu hart zu machen, will man "zunächst nur neue Lieferverträge unterbinden", alte aber weiterlaufen lassen. Es riecht nach einer komplizierten und bürokratischen Aktion.

Es stellt sich aber auch die Frage, wieso ausgerechnet ein ausgesprochener Importstopp die Antwort auf eine Blockade der Hormuz-Straße sein soll. Denn je nachdem wie die androhte Blockade ablaufen würde, würden über kurz oder lang auch keine iranischen Tanker mehr die Straße passieren können. Z.B. ausgehend vom iranischen Hafen Bandar Abass, der direkt vor dem engsten Teil der Hormuz Route liegt.

Die iranische Führung könnte die Straße verminen oder mit Tonnage blockieren, dann ginge nichts mehr. Einen Checkpunkt auf Basis eigenen Militärs dürfte amerikanischen Seestreitkräfen unterlegen sein. Und ob die USA hier der einzige Gegner blieben, wäre auch noch die Frage. Denn auch Asien ist sehr abhängig vom Golf-Öl.



Kurzum: Mit einer Blockade schnitte sich der Iran ins eigene Fleisch. Die EU mit einem Importembargo aber auch. Hoffen wir mal, dass es nur beim Säbelrasseln bleibt.

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