Sonntag, 17. Februar 2013

Grube gibt Missmanagement zu - indirekt

Über Äußerungen von Bahnvorständen kann man eigentlich nur noch müde lächeln. Hätten sie nicht so einen gravierenden Einfluss auf den Alltag von Millionen von Pendlern, müsste man sie nicht ernst nehmen. Die Alphamänner im Bahntower am Potsdamer Platz üben schlicht Macht aus. Über ihre Mitarbeiter, ihre Zulieferer und Politiker, die von einer Anschlusskarriere im Beirat der Bahn träumen. Und ihre Kunden:

S21
Stuttgart21 wird nicht kommen. Das lese ich aus der Kommunikation der Vorstände. Als es noch Prestige versprach, saß Rüdiger Grube bei #S21 immer vorne. Inzwischen schickt er nur noch Volker Kefer vor, den Vorstand fürs Netz. Der Bahnvorstand wird einen Rückzieher machen müssen und in Stuttgart einen halb abgerissenen Bahnhof hinterlassen. Dann sieht es in der Stuttgarter City bald so ähnlich aus wie am Anhalter Bf. in Kreuzberg. Auf Youtube passend dazu das Beweismaterial, Interviews und Ausschussauftritte des -Entschuldigung- Kotzbrockens Mappus und der Paten aus dem Bahnvorstand. Ramsauer wird versuchen die Hängepartie über die Mehrkostenübernahme bis zum 22. September auszudehnen.

Winterchaos
Aber auch der tägliche Wahnsinn im Fernverkehr wird weitergehen. In der Osnabrücker Zeitung brüstete sich Grube Mitte Januar damit, der reibungslose Ablauf des Weihnachtsverkehrs habe gezeigt, dass seine Vorbereitungsmaßnahmen für den Winter gegriffen hätten. Leider hakt der Interviewer nicht nach, denn Weihnachten 2012 hatten wir deutliche Plusgrade (Link). Es sind diese Halbwahrheiten und Irreführungen, um nicht zu sagen: Lügen, mit denen sich der Bahnvorstand immer rausreden kann, weil die, die ihm auf den Zahn füllen wollen, nur halb informiert sind. Als im Januar die Temperaturen dann in den Eiskeller gingen, kamen die Ausfälle von Zügen, Weichen und Stellwerken wie eh und je. Grube hat absolut nichts verbessert.

Zulieferer
Besonders dreist: Während er in den Medien behauptet, er habe die Bahnwelt wieder in Ordnung gebracht, gibt er das Gegenteil weiterhin zu, indem er seine Zulieferer zum Sündenbock seines Missmanagements macht. Siemens und Bombardier seien verantwortlich, deshalb führt er jetzt sogar Klage gegen sie.
Damit fordert er eigentlich uns Bahnkunden auf, selbiges mit ihm zu machen. Denn warum sonst hätte die Bahn Grund zu klagen, wenn nicht auch wir mit Schadensersatzforderungen gegen sie vorgehen würde? Wir sind es, die die Schlechtleistungen von Rüdiger Grube, Ulrich Homburg und Volker Kefer täglich hinnehmen. Und wenn wir die Stimme erheben - im Zug, am Infoschalter- dann hören wir altpreussischen Kasernenton. Es ist deshalb wichtig, gegen die Bahn auf verschiedenen Wege immer wieder vorzugehen. Reklamationen, Beschwerden, Petitionen,.. wo immer es sich anbietet.

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