Donnerstag, 25. April 2013

Widersprüchliches auf dem deutschen Automarkt

Dass unsere südeuropäischen Nachbarn gerade andere Probleme haben als über den Kauf eines neuen Autos nachzudenken, weiß ich. Aber warum bricht jetzt auch in Deutschland die Nachfrage ein? Ich selbst bin in puncto EURO-Krise sehr pessimistisch. Aber von den Deutschen lese ich, dass sie sich keine Sorgen machen und Merkel wählen wollen. Sie kaufen Immobilien. Aber wenn man in der Stimmung ist, dass das Geld morgen nichts mehr wert ist, denke ich auch: Gönn Dir noch mal was. Ein Auto ist eine größere Anschaffung, aber sie hat auch ihren Nutzwert. Auch in schlechten Zeiten. Hoher Wertverlust im ersten Jahr, ok das ist bekannt. Aber die Lebensdauer hat enorm zugenommen. Und nur wer ein Auto im ersten Jahr nicht wie eine wilde Sau fährt, weil er es danach eh wieder verkaufen will, hat sehr lange was davon.

Die Preise, ich weiß. Gegenfrage: Sind die Preise so hoch, oder unsere Kaufkraft so schwach? Viele glauben: Die hohen Löhne. Es sind aber andere Faktoren, siehe Apple. Dazu kommen die beliebig kombinierbaren Ausstattungsvarianten.

Wir brauchen heute auch größere Autos, weil wir selbst immer größer werden. Wir brauchen Beinfreiheit und Dachhöhe.

Dass die Kunden auf Elektro- und Hybridautos warten, kann man angesichts der Vekaufszahlen auch nicht gerade behaupten. Ok, Gasmotoren werden stärker nachgefragt.

Oder ist es wirklich der Umstand, dass die Deutschen jetzt alles in eine Immobilien stecken und alle anderen Anschaffungen deshalb zurückstellen?

2 Kommentare:

  1. David26.4.13

    Ich meine, daß die Abwrackprämie immer noch nachwirkt. Angesichts der wirtschaftlichen Lage unterscheide ich durchaus zwischen einer wirklichen Langfristinvestition und einer eher kurz- bis mittelfristigen. Ein Auto kostet ja nicht nur viel, sondern die Wartungen und der Sprit macht das ganze Spiel schwieriger. Bei allem greifen Staat (Steuern), Gewerkschaften (Löhne) und natürlich Hersteller (Produkt- und Ersatzteilkosten) hemmungslos zu. Und was die Lebensdauer angeht: Es gibt sicher Autos, die fahren 250.000 km, aber bei all meinen vielen Autos fingen bislang bei 100.000 km die großen Reparaturen an, die natürlich vom Hersteller wartungsunfreundlich gestaltet werden, sei es der Zahnriemen oder auch bloß die Glühbirnchen.

    Auch ich schwanke, ob ich meinen fast zwei Jahren alten Wagen nochmals tauschen soll. So recht finde ich kein Argument. Ich danke aber an das Festlegen von Geld, genauso aber auch an Dinge, die mir früher völlig egal waren: Doch noch einmal meine Lieblingsfarbe (mein letztes Auto nahm ich notgedrungen in weiß, weil es ein Supersonderangebot war), ein richtig schönes Radio, weg von der blöden Digitalanzeige u.v.m. Letzteres sind alles eigentlich nebensächliche Argumente. Jetzt, in der von der Einheitsregierung geschaffenen wegbröckelnden Lage mit völlig ungewissen Aussichten spiele ich mit dem genannten Gedanken, frei nach dem Motto, dann ist das Geld weg, und es nimmt mir zumindest keiner über Nacht à la Zypern mal so einfach weg - oder inflationiert es (weiter) vorsätzlich.

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  2. @David, danke für die Darlegung Ihrer Überlegungen. 100tkm als Schwelle für teure Reparaturen halte ich auch für nicht akzeptabel. Vor allem wenn man sich auf Innovationen bei Motor, Getriebe, Elektrik eingelassen hat.

    2 Jahre ist ja fast noch neu :-) Ich bin der Meinung, dass selbst 10 Jahre heute kein Alter mehr sind, die Autos sehen damit heutzutage nicht alt aus.

    Unter dem Aspekt EURO Krise und Rezession oder gar schlimmeres würde ich ein Modell wählen, das weit verbreitet ist.

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