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Freitag, 19. Februar 2021

Gegendarstellung der Uni Hamburg zur Entstehung von Covid-19

Christian Drosten und andere dürften gestern einen spannenden Abend gehabt haben. Denn von der Uni Hamburg kam gestern eine Gegendarstellung zu der Theorie, dass das Corona Virus der derzeitigen Pandemie natürlichen Ursprungs sei.

Ich empfehle jedem die Mitteilung von Prof. Roland Wiesendanger zu lesen und auch die am Ende der Mitteilung verlinkte Studie herunter zu laden, solange diese da noch (in ihrer ursprünglichen Fassung) verfügbar ist: Link

Ich habe selbst erst ca. ein Drittel der Studie gelesen, aber meine Synapsen arbeiten schon hart an neuen Verbindungen.. 

Drauf gekommen war über Bild.de, die ja eine der letzten investigativen Zeitungen ist, die nicht einfach Regierungsstatements abschreibt sondern hört, sucht, findet, publiziert. Man muss natürlich auch hier kritisch sein, und deshalb hatte ich zunächst mal recherchiert, ob gegen den Autor der Studie etwas vorliegt. Aber außer einer seriösen Physikerkarriere fand ich nichts. Und Ort der Veröffentlichung dieser Studie ist der Server der Uni HH. Also bitte.

Wiesendanger greift folgende populäre Thesen an:

  • Das Virus stammt von einem Wirtstier, das zwischen dem Ursprung (Fledermaus) und dem Mensch vermittelt hat.
  • Die ersten Patienten infizierten sich in einem Seefood Restaurant in Wuhan.
  • Es ist reiner Zufall, dass der erste Ausbruch in der Nähe des Wuhan Instituts für Virologie erfolgte, in dem seit Jahren mit Fledermäusen an der Verschärfung von Coronaviren gearbeitet wird.
Seine Vorgehensweise besteht aus der Analyse verfügbarer wissenschaftlicher Dokumente und einiger anderer Dokumente und Webseiten, zur Gegenprüfung.

Erst vor kurzem hat ja eine WHO Delegation der chinesischen Regierung bescheinigt, dass die von offizieller chinesischer Seite propagierten Thesen über den "natürlichen Ursprung" der Pandemie stimmen. Da passt diese Studie ganz hervorragend als Gegendarstellung.

Entscheidend für die Rekonstruktion von Vorgängen ist die erste Zeit nach der Tat und wenn möglich auch kurz vorher.  Und ein Augenmerk auf Zeitläufen von "Gamechangern", die die öffentliche Meinung in bestimmte Richtungen lenkte.

Der Autor weist zusammen mit Kollegen und Partnern nach, dass viele Indizien, aus denen der Schluss "Wildtiermarkt in Wuhan" und "Seafood Restaurant" gezogen wird, so nicht stimmen.

In Kürze und tlw. in meinen Worten:
  • Fledermäuse wurden auf dem beschuldigten Wildtiermarkt nicht angeboten.
  • Bis heute ist kein Zwischenwirtstier identifiziert.
  • Die ersten Patienten hatten keinen Kontakt zu dem Wildtiermarkt.
Stattdessen wurden folgende Faktoren zu unrecht missachtet:
  • Zurückgerechnet von den ersten Einlieferungen und Diagnosen in Wuhaner Krankenhäusern müssen die ersten Infektionen im November 2019 stattgefunden haben.
  • Dies deckt sich mit ersten Diagnosen in Frankreich ebenfalls im November.
  • Es gibt chinesisch-französische Forschungskooperationen über Coronaviren.
  • Das Institut für Virologie in Wuhan forscht auch an sog. "Gain-of-Functions", d. h. an der Verschärfung von Wirkung uns Ausbreitung von Coronaviren. Dies ist seit 2013 öffentlich bekannt, also seit der Zeit als die Bundesregierung die bekannte Studie über die Wirkung einer Pandemie erarbeiten ließ.
  • Inzwischen gibt es Berichte über erste Covid19 Infektionen bereits im Oktober 2019.
  • Der erste "wissenschaftliche Artikel", der den Verbreitungsweg Fledermaus - Wirtstier - Mensch ("Zoonose") "bestätigte" war kein wissenschaftlicher Bericht sondern ein Leserbrief, der auf einige eigene Anhaltspunkte hinwies.
  • Der erste wissenschaftliche Artikel (in Nature) der dies nachweisen wollte, stammt von einem chinesischen Forscher wurde in auffallend kurzer Zeit erarbeitet (inklusive einer Sequenzierung des Fledermausgens), abgestimmt, eingereicht, akzeptiert, reviewed und veröffentlicht.
    • Gegendarstellung zu diesem Artikel wiesen darauf hin, dass die behauptete Gensequenz bei der Forschungsarbeit "verbraucht" wurde und nicht mehr existiert. Auch andere "Anomalien" und Unzulänglichkeiten der Daten wurden bemängelt.
  • Zwischen den Revieren der Fledermaus und der Stadt Wuhan liegen mehrere tausend Kilometer. Die einzigen, die diese Fledermäuse überwinden ließen, waren die Angestellten des Virologieinstituts in Wuhan.
  • Mehrere chinesische Wissenschaftler, die auf solche Widersprüche früh hinwiesen sind von der Bildfläche verschwunden. Ein Professor verstarb selbst, nachdem er Besuch von einer Sicherheitsagentur bekommen hatte, die ihn auf seine wissenschaftlichen Fehler hinwies. Von einer anderen Wissenschaftlerin fehlt jede Spur. Sie wurde von den Webseiten ihres Instituts gelöscht (ist aber im Webarchiv noch auffindbar).
Kurz nach diesem Publikation-"Urknall" zirkulierten Thesen, nach denen China vertusche, welche Rolle das Virologie Institut in Wuhan wirklich gespielt habe. Darauf antworteten mehrere Virologen mit einem offenen Brief, in dem sie auf die Gefahr von "Verschwörungstheorien" hinwiesen. Darunter auch deutsche Forscher, unter ihnen auch Christian Drosten.

So weit bis jetzt. Ich muss weiterlesen....

Donnerstag, 18. Februar 2021

Variants of Concern gibt es auch bei Politikern

Das Superwahljahr führt dazu, dass einige etablierte Politiker nun die Positionen früher Regierungskritiker übernehmen. Die Abwägung zwischen Gesundheits- und Freiheitsrechten hatten schon ganz früh Kritiker ins Spiel gebracht, auch in der FDP, wie z. B. Katja Suding (Link). Später dann auch Christian Lindner (Link). Die meisten Bundespolitiker, auch von der AfD, unterstützten allerdings den ersten Lockdown der Bundesregierung (Link). 

Anfang 2020 gab es die Posse im thüringischen Landtag um die AfD Stimmen für den FDP Kandidaten Kemmerich. Deshalb waren AfD und FDP zu Beginn der Pandemie in der Defensive (teils gedrängt, teils selbstgewählt..).

Im Laufe der Zeit mutierten aber die Interessenlagen und Positionen vieler Mitglieder von Landes-und Bundesregierungen:

Frühphase Jan./Feb. 2020

Ganz am Anfang war es das AfD Lager, das vor dem neuen Virus aus China warnte. Weil die linientreuen Medien kaum berichteten unterstellten Kritiker ihnen Verharmlosung. Diese reagierten mit dem Vorwurf der Panikmache. Die Fronten waren ganz am Anfang also genau umgekehrt zu heute. Die Bundespolizei am Flughafen Düsseldorf verbat dem Sicherheitspersonal sogar das Tragen von Masken, da dies Panik bei Reisenden schüren könnte.

Frühjahr 2020

Spahn und Merkel blieben ruhig, bis die Engpässe bei den Masken beseitigt waren. Mit Schrecken hatten beide festgestellt, dass die Bundesregierung überhaupt nicht auf die eigene Pandemiestudie von 2021 reagiert hatte und z.B. Maskenvorräte in Krankenhäusern angelegt hatte. Erst als der Nachschub organisiert war, wurde das Tragen von Masken plötzlich Vorschrift.

Dann kam der erste Lockdown. Und mit ihm die erste Mutation in Bundestag und Landtagen. Sozialisten erkannten im Lockdown ein Mittel, einen Schub für die Arbeit im Homeoffice auszulösen. Ökosozialisten sahen das Gute in der Pandemie: Dass sie Verkehr und Industrieproduktion zum Stillstand bringt. Der typische Ökosozialist arbeitet in der Verwaltung und macht sich um sein regelmäßiges Gehalt keine Sorgen. Am liebsten arbeitet er aber gar nicht und zog gerne ins Homeoffice. Dort wurde er dann arbeitsunfähig, weil natürlich die Verwaltung unfähig war, VPN-Zugänge überhaupt oder im ausreichenden Maße bereit zu stellen.

Der Twittermob freute sich über erste Statistiken, dass Corona vor allem den Ältesten zu Schaffen machte. Die Alten galten, befeuert von WDR und ZDF als Altnazis und Umweltsäue. 

Frau Merkel addierte das alles und erkannte, dass sie mit dem richtigen Regierungshandeln folgende Synergieeffekte aus der Pandemie realisieren könne:

  • Die Entlastung der Demographie durch die Verweigerung von Schutz für Pflegeheime.
  • Die Entlastung der CO2-Statistik durch genügend harte und lange Lockdowns.
  • Die Beschleunigung beider Effekte durch genügend Bevölkerungsnachschub aus Corona-Krisenländern (Balkan etc.) und Schutz von Hotspots durch unterbundene Kontaktnachverfolgung (Asylheime, Wohngebiete, Großhochzeiten etc.)
  • Rache an Groß Britannien für den Brexit durch Grenzschließungen.
  • Nachhaltige Schädigung Deutschlands durch die Schließung von Kitas und Schulen.
  • Explosionsartige Ausdehnung der europäischen Schuldenpolitik, die unweigerlich zu einem Schuldenschnitt führen muss.
Merkel erkannte, dass sie mit Hilfe von Corona mehrere schwierige Ziele gleichzeitig befördern könnte. Und Aspiranten auf die Nachfolge ihrer Kanzlerschaft würden sie dabei unterstützen, denn nichts würde einer Kandidatur so viel Schub geben, wie eine Empfehlung von Merkel und somit auch linientreuen Medien.

Sommer 2020

Im Sommer kamen die ersten Meldungen über Impfstoffe, die bald in die Genehmigungsverfahren gehen würden. Auch hier teilte sich unser Land wieder in Befürworter und Gegner. 

Grüne, schwäbische Impfgegner entfachten eine Impfgegnerkampagne. Die Regierung erkannte, dass man mit guten Impfstoffen bevorzugte Gruppen fördern, mit schlechten Impfstoffen aber seine Gegner schädigen können würde. 

Auch könne man mit Auftragsvergaben gezielt Politik machen. Die europäische Pharma-und Biotechnikunternehmen sitzen in Groß Britannien, Frankreich und Deutschland. Genügend Stellschrauben, mit denen man Nutzen und Schaden gezielt stiften kann: Fördergelder, Produktionsstandorte, Impfstoffversorgung.

Herbst 2020

Im Herbst wurde zum ersten Mal sichtbar, dass sich Großunternehmen vom ersten Lockdown viel besser erholten als kleine und mittlere Unternehmen. Deshalb formierten sich auch die Wirtschaftsverbände neu: Großunternehmen unterstützten die Politik der Bundesregierung, der Mittelstand suchte nach politisch korrekten Worten des Widerstands. Fand aber lange keine.

Es begann eine Zeit, in der Großunternehmen ihren kleineren Konkurrenten Übernahmeangebote machten, wenn diese kurz vor oder schon mitten in der Insolvenz standen.

Die Bundesregierung unterstützte dieses Interesse, indem sie Rettungspakete für den Mittelstand zwar ankündigte, aber nie einlöste.

Winter 20/21

In der Sonne der ersten genehmigten Impfstoffe wollten sich nun alle sonnen: Spahn gab sich so, als habe er die Mittel selbst entwickelt. Merkel und Steinmeier  betonten, dass die Biontechgründer ja Einwanderer seien. Die Ethikkommission verstand den Hinweis und setzte Asylheime auf die Liste der priorisierten Impfgruppen.

Frühjahr 2021

Etliche Mittelständler stehen mit dem Rücken zur Wand, am Abgrund oder sind schon gesprungen. Wolfgang Kubicki erhebt als einziger das Wort gegen weitere Lockdowns ohne dafür in die "rechte Ecke" gestellt zu werden. 

Fazit:

Nicht nur das Virus mutiert. Sondern auch die Coronapolitiker. Inzwischen ist klar, dass etliche von ihnen in Wahrheit eine Strategie verfolgen, die Deutschland möglichst großen Schaden zufügen soll, und die unliebsame Gruppen auslöschen soll. Sie zielen auf ein stillgelegtes Deutschland, in dem man vom Staat lebt und sich die Alten und die Gläubiger des Schuldenstaates vom Leibe geschafft hat. 


Montag, 15. Februar 2021

Was RKI Bulletins über das "diffuse Infektionsgeschehen" sagen

Bundes- und Landesregierungen lassen uns derzeit ausbaden, was sie selbst verbrochen haben:

  • Fehlende Impfstoffe (UK hat inzwischen mehr geimpft als die gesamte EU. Seitdem veröffentlicht die EU keine  aggregierten Zahlen mehr.)
  • Fehlende Nachverfolgung (Nutzungsrate bei Meldungen von Coronainfizierten bei der Corona-App,  Auskunftsunwillige Infizierte)
  • Fehlende Ausrüstung mit Selbst- und Schnelltests.
  • Fehlende Berücksichtigung von Hygienekonzepten im pauschalen Lockdown
  • Desaströs Unfähigkeit bei der Organisation von Schulunterricht
Heute will ich den Punkt "diffuses Infektionsgeschehen" herausgreifen. Das RKI nennt diese Fälle selbst so in seinem Bulletin:




Die Corona-App wurde als Wunderwaffe für die Kontaktverfolgung angepriesen. Sie ist gescheitert. Zwar benutzen immer mehr Leute ihr Smartphone um gewarnt zu werden, falls sich einer ihrer Bluetooth-Kontakte nachträglich als infiziert meldet. Aber in Umfragen geben sehe viele Befragte an, sie würden eine eigene Infektion aus Angst vor mangelndem Datenschutz nicht melden.

Meldungen von aufgegriffenen Hotspots durch Polizei und Ordnungsämter sind fast komplett verstummt. Das suggeriert, dass sich inzwischen alle Bürger an die Verordnungen halten. Nur gelegentlich berichtet z. B. in Berlin die als Boulevardblatt geltende B.Z. über gestürmte Großhochzeiten und Parties. Der Tagesspiegel berichtet so etwas im Prinzip gar nicht mehr. 
Finden solche Ereignisse mit  zunehmender Dauer des Lockdown immer weniger statt? Ich glaube das nicht.

Und deshalb habe ich in das letzte Bulletin des RKI geschaut, was dort eigentlich über die Differenzierung von Infektionsgruppen berichtet wird. Dort gibt es u. a. Zahlen für besonders betreute Gruppen und die dort tätigen Betreuer,

Zunächst die Betreuten in Krankenhäusern, Schulen, Pflegeheimen und Asylbewerberheime:

Rangfolge der gemeldeten Betreuten nach Einrichtung
  • Pflegeheime: 56.338
  • Schulen: 18.051
  • Patienten in Krankenhäusern: 8.527
  • Kitas: 4.424
  • Asylunterkünfte: 3.949
Plausibel, aber auch brisant - da sie Untätigkeit von Regierung und Verwaltung belegen- sind die hohen Zahlen aus Pflegeheimen. 

Der Grund:


Die Alten sind die am meisten gefährdete Gruppe. 

Ebenso bekannt aber in seiner direkten Wirkung nicht so fatal: Der hohe Anteil von Fällen in Schulen und Kitas. 

Neu aber ebenso brisant für mich: Der -gemessen an der Größe der Gruppe- hohe Anteil von Asylbewerbern. Zwar veröffentlichen die Bundesbehörden keine absoluten über Asylbewerber in Deutschland (nur Anträge pro Zeiteinheit und prozentuale Aufteilungen nach Alter und Geschlecht, keiner soll den Bestand ausrechnen können). Aber die Zahl ist so hoch, dass sie für eine bevorzugte Impfung ausreicht. Damit kann man die Asylunterkünfte als Hotspots bezeichnen. Denn die Bewohner halten sich ja nicht nur in ihren Unterkünften auf. Sie bewegen sich in Städten und Gemeinden, reisen, verstehen nicht unbedingt unsere Sprache. Und sind deshalb auch vermutlich nicht einfachste Gruppe bei der Befragung zur Kontaktnachverfolgung. Sind also genau das Gegenteil von den Bewohnern von Pflegeheimen.

Frage an die Kommunen: Haben die Asylbewerber die Corona-App installiert, Bluetooth eingeschaltet  und sorgen die Betreuer dafür, dass positive Testergebnisse über die App gemeldet werden?

Nein? Dann würde ich dieses Infektionsgeschehen als gewollt "diffus"  bezeichnen. Noch genauer: als bewusst verschleiert.

Bestürzend auch die Fallzahlen unter den in diesen Einrichtungen Berufstätigen:


Alles klar? 
  • 23.845 Angestellte haben sich in Krankenhäusern angesteckt.
  • 26.672 in Pflegeheimen
  • Über 10.000 in Kitas und Schulen

Fazit:

Alles zusammen genommen: Das RKI liefert genügend differenzierte Zahlen, um als Verantwortlicher tätig zu werden. Wie kann man da von "diffusem Infektionsgeschehen" sprechen? Ausgenommen, man will das eigene Versagen verschleiern?












Samstag, 6. Februar 2021

Steffen Seiberts Propaganda am Beispiel Sputnik-V

 Diese Zeitungsausschnitte vom Herbst bis heute sprechen für sich, oder?

Als von Biontech und AstraZeneca die guten Nachrichten über eine Impstoffzulassung kam (und Merkel die Bestellung sofort Spahn aus der Hand riss, um von der Leyen glänzen zu lassen), erging an die Staats- und linientreuen Privatmedien der Auftrag, dies auch als Überlegenheit der EU gegenüber Russland aussehen zu lassen:

 

 

 

Dann kamen Weihnachten und der Jahreswechsel. Spahn und Merkel feierten den Impfstart in Deutschland. Der jedoch jäh abbrach, weil Nachschub fehlte. Es begann die Kritik an Merkel und von der Leyen, die von der BILD-Zeitung angeführt wurde. Später zogen sogar die bis dato linientreuen RND- und Bertelsmann-Medien nach. Zunächst versuchten Merkel und von der Leyen den Herstellern den schwarzen Peter zuzuschanzen. Das misslang aber. 



Dann sorgte von der Leyen in ihrer Panik noch für Chaos an der Grenze zwischen Irland und Nordirland, als sie ihren EU-Impfnationalismus in Form von Exportbeschränkungen für Impfstoffe durchsetzen wollte:


Julian Reichelt von BILD blieb auf dem Gaspedal. Offenbar hatte Friede Springer Merkel und vdL zum Abschuss freigegeben:


In dieser ausweglosen Situation verschlechterte sich die Stimmung in Deutschland erheblich. Eltern, die sich schon mit Kita- und Schulchaos herumschlagen mussten, hatten jetzt noch das Chaos am Bein, für ihre betagten Eltern Impftermine vereinbaren zu wollen. Da plötzlich kippte die Propaganda der Linientreuen zugunsten des russischen Impfstoffs Sputnik-V. ("Putin, hilf!"):

 
  
Sogar Merkel, die parallel ihre Kampagne für die russischen Agenten Nawalny weiterfuhr, lenkte ein:


Steffen Seibert stellte an Bertelsmann den Auftrag durch: Sputnik V ab jetzt gut aussehen lassen, Vertrauen in der Bevölkerung schaffen:


Freitag, 5. Februar 2021

Man weiß gar nicht, wo man anfangen soll

In der Statistik der Covid19-Toten pro Mio Einwohner sprengten bis vor kurzem noch UK und Tschechien die Skala der y-Achse. Inzwischen hat Portugal das übernommen, wie man bei "Our World in Data" sieht.

Gestern las ich irgendwo, dass inzwischen wohl tausende von Mutanten unterwegs seien. So wie es in der Influenza Saison ja auch üblich ist. Mein Hausarzt warnt mich immer, die Grippeimpfung im Herbst nicht zu früh zu machen, weil der Schutz dann im Februar zu schwach sein könnte. Und genau diesen Höhepunkt der Welle erleben wir gerade.

Wobei die Zahlen der Todesfälle den Zahlen der positiv getesteten Fälle ja nachlaufen. Wobei wir wiederum wissen, dass die publizierte Zahl der Fälle viel zu hoch ist, weil der PCR-Test unsachgemäß auch bei "asymptomatischen" Menschen angewandt wird. Mithin sind auch alle daraus abgeleiteten Zahlen wie Ansteckraten ungeeignet, aus ihnen politische Maßnahmen abzuleiten.

Die Politik hat etwas, was ihre Maßnahmen stützt und daran hält sie fest. Wäre ihnen hingegen an der Eindämmung von dem was da passiert gelegen, würde sie sich zu allererst mal um eine belastbare Zahlenbasis kümmern, d. h. um eine bessere Messtechnik und um den Ersatz der Faxgeräte in Gesundheitsämtern durch die von einem Helmholtz-Institut entwickelte Meldesoftware Somars.

Aber was sollen wir von Merkel, von der Leyen und Spahn noch erwarten? Sie haben versagt, wo es nur ging. In ihrem eigenen Sinne haben sie vermutlich nicht versagt, denn sie verfolgen andere Ziele als wir.

Was die Impfungen angeht, bin ich inzwischen allerdings etwas vorsichtiger. Der CureVac Gründer Ingmar Hoerr hat gerade darauf hingewiesen, dass die Entwicklung eines guten Wirkstoffs nun mal Zeit brauche. Und dass ein guter Wirkstoff keine Kühlung auf -70 Grad C. brauche.

Ich kriege dabei den Eindruck, dass wir uns mit dem Mist noch Jahre herumschlagen werden. Grippewellen waren früher Privatangelegenheit. Jetzt mischt die Politik mit - im kleinen wie im großen Stil.

Merkel und Macron verkündeten diese Woche, die Pandemie biete auch die Chance zu einer "neuen Weltordnung". Die WELT zitierte genau diesen Begriff, nahm ihn später aber zurück. Und das ist der Fingerzeig, dass Covid19 inzwischen längst instrumentalisiert worden ist.

Ein Paradebeispiel wie fast alle sog. "Qualitätsmedien" bei der Propaganda mitspielen ist die Bewertung des russischen Impfstoffs Sputnik-V. Im Herbst wurde Putin alles mögliche unterstellt. Dass er ihn ohne gründliche Tests zulasse, dass er vor allem Propagandzwecken diene. Als dann wegen der fehlenden Impfstofflieferungen der Druck auf von der Leyen und Merke stieg, hieß es plötzlich, "wir prüfen deutsche Standorte für die Produktion von Sputnik-V". Alles klar?


Dienstag, 2. Februar 2021

Anschauungsunterricht für den Dunning-Kruger Effekt

Wer etwas mehr Lebenserfahrung hat kennt von Zeitgenossen mit weniger Erfahrung aber mehr Geltungsbedürfnis dieses Phänomen. Sie beschäftigen sich zum ersten Mal tiefer mit einer Sache und meinen anschließend, sie erfunden zu haben. Und rennen dann herum um jedermann ungefragt an ihrer Weisheit teilhaben zu lassen. Der Dunning-Kruger Effekt beschreibt die verzerrte Selbsteinschätzung inkompetenter Leute, das eigene Wissen und Können zu überschätzen.

Ganz anderes die Leute, von denen ich im Laufe der Jahre gelernt habe. Indem sie immer mehr lernten erkannten sie vor allem, dass man nie auslernt. Und umso zurückhaltender sind sie in Diskussionen. Sie klinken sich höchstens ein, wenn sie neue Details hören, die selbst sie noch nicht kannten. Es ist ihnen egal geworden, wie andere über eine Sache denken. Denn die meisten Leute geben ja doch nur wieder, was sie bei anderen gelesen oder gehört haben. Ohne Reflexion. So etwas langweilt nur.

Wir zogen vor 20 Jahren nach Berlin.  Und ein halbes Jahr später gab es den 11. September. Wir trafen uns  abends mit Freunden, die "schon länger hier lebten". Und wir besuchten "Themenabende" der Parteien. Und da wurde mir schnell klar, dass ich gar nichts weiß. Ich versuchte zwar stets mich mit Zeitungslektüre auf Ballhöhe zu halten, aber das reicht beileibe nicht. Man kennt zwar grundlegende Zusammenhänge und damit schon mehr als die meisten anderen. Aber man kennt eigentlich nur gefärbte Zusammenfassungen.

Heute ist es noch schwieriger, weil man die meisten Tageszeitungen eigentlich vergessen kann. So wie die meisten Berufe inzwischen ziemlich heruntergekommen sind und jeder für alles schnell angelernt wird, denn es muss ja nur bis zum nächsten Quartalsbericht oder zur nächsten Finanzierungsrunde reichen, gilt das auch für den Journalismus. 

Und es gilt ganz besonders für Politiker. Wie Angela Merkel, Jens Spahn und Markus Söder vor die Kameras getreten sind, das spottete wirklich jeder Beschreibung. Sie hatten auf dem "Impfgipfel" offenbar  zum ersten Mal gehört, wie ein Unternehmen funktioniert. Dass da geforscht, entwickelt, getestet und dann produziert wird. Dass da Rohstoffe reingehen und dann produziert und dann geliefert wird. Jens Spahn hat sogar gelernt, dass Impfmittelhersteller Pumpen einsetzen und in der jetzigen Phase könne "jede kleine Pumpe, die ausfalle, zu einer Lieferverzögerung führen".

Ja, liebe Kinder, so ist das nun mal in der großen weiten Welt. In der Welt da draußen in den Laboren und Fabriken. Jens Spahn weiß, dass die meisten Deutschen nichts davon wissen, und deshalb erklärt er es ihnen stolz.

Während dessen gibt Markus Söder seine "Insights" (so nennen seine Berater sicher dass, was er jetzt zu haben  meint) zum Besten. Söder sagt, weil man an den Lieferverzögerungen nichts machen könne "muss man halt jetzt zum Erwartungsmanagement greifen". 

Und davor, vor allen Leuten, die sich anmaßen sich selbst für Journalisten zu halten, erlaubte sich die Kanzlerin verbale Unverschämtheiten, die selbst für ihre Maßstäbe ungewöhnlich waren.

Sie sagte, der Austausch mit den Herstellern habe "mehr Realismus" in die Debatte gebracht und "Wunder dürfe man jetzt nicht erwarten".

Meint sie einen Realismus, den es vorher nicht gab, als sie Spahn das Zepter aus der Hand nahm um es unserer allseits anerkannten Beschaffungsexpertin Ursula von der Leyen zu geben? Meint sie mit "Wunder", dass wir von der EU Kommission die Performance, die USA, UK und Israel vorgelebt haben?

Es gibt Leute, die fühlen sich provoziert, wenn man von ihnen Qualität erwartet. Und die wissen immer, wenn sie schützend vor sich zerren können. Kritik? Bitte hier entlang, dort sitzen die Hersteller. Erwartungen? Oh, die müssen sie bei sich selbst beeinflussen. 

Merkel erklärte uns dann bis zur Erschöpfung wie das ist mit  den Ampullen und ob die jetzt "immer gleich geliefert werden oder am Ende der Woche". Wenn sie einen Satz beendete, wusste niemand (inklusive sie selbst) mehr, wie der Satz begonnen hatte. 

Aber der Prozess stimmt. Und der "Nationale Impfplan" wird jetzt abgeleitet aus der "Nationalen Impfstrategie". 

Gott sei bei uns.

Freitag, 15. Januar 2021

Wir müssen die Grenze zu Tschechien schließen

Die Qualität der Coronapolitik bemisst sich nicht an Fallzahlen, sondern an Intensiv- und Todesfällen. Das sah die Bundesregierung bis zu ihrem Versagen auch so.

Betrachtet man die 7-Tages-Kurven der Todesfälle von Deutschland und seinen Nachbarn, wird klar was man tun muss: Die Grenze zu Tschechien schließen.


Quelle: https://ourworldindata.org/coronavirus




Mittwoch, 13. Januar 2021

Berliner Senat verweigert Argumente für 15km-Leine

 BILD prägte den Begriff vorige Woche und viele haben ihn aufgegriffen: Die 15km Zone ist eine "Leine". Diese Metapher passt zum "Maulkorb". Und der Kampfhund ist inzwischen das, was überforderte Karrierepolitiker im mündigen, aufsässigen Bürger sehen.

Die RBB Abendschau hatte gestern Berlins Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) vorgeladen. Zum Glück war der einzige regierungskritische Moderator an dem Abend dran, Sascha Hingst.

Er frage Ramona Pop nach dem Sinn der 15km Leine: "Ich darf zum Joggen jetzt nicht mehr raus in den Wald fahren, um den Leuten aus dem Weg zu gehen sondern muss ab jetzt im Tiergarten laufen und mich mit den anderen drängen. Welchen Sinn soll das haben?"

Ramona Pop: "Ja, äh, das haben wir ja gemeinsam mit der Bundesregierung beschlossen und wir wollten vermeiden dass es überall andere Regeln gibt."

Hingst: "Aber müssen Regeln nicht auch funktionieren?"

Pop: "Äh ja, tut sie ja auch, auch in Berlin. Wir wollen vermeiden, dass sich die Leute am Wochenende wieder beim Skifahren drängeln."

Hingst: "In Berlin?! Sie können uns doch nicht mit den Skigebieten in den Alpen vergleichen."

Pop: "Also wir haben Hinweise, dass Berliner am Wochenende ins Erzgebirge gefahren sind. Das wollen wir abstellen."

Hingst: "Das höre ich zum ersten Mal."

Pop: "Ja, und darüber hinaus müssen wir hier ja mitmachen, weil alle anderen es auch machen und wir müssen da solidarisch sein."

Irgendwann wurde es Hingst zu blöd und er beendete das Interview.  Es taugte aber immerhin dazu, Intelligenz Leuten vorzuführen, wie dumm dieser Senat ist.

Link zur Abendschau:https://www.rbb-online.de/abendschau/videos/20210112_1930/Bewegungsradius_berlin.html 

Samstag, 9. Januar 2021

Die Meldung des Tages..

 .. kommt von der NZZ.

Aber war es nicht Merkel, die unsere Impfdosen verschenkt, und Müller, der Impfdosen weggeschmissen hatte?



Donnerstag, 7. Januar 2021

Was für ein Jahresstart

Gerade erst hatte auch der letzte Zeitgenosse seine Hoffnung darauf ausgedrückt, dass 2021 nur besser werden könne, da luden Merkel, Söder und Müller zu einer Pressekonferenz ein.

Weil die Datenlage bzgl. neuer Fälle so diffus sei, müsse man jetzt vorbeugen und die Maßnahmen verlängern und verschärfen, sagte Markus Söder. Merkel verkündete mit emotionslosem Apparatischikton,  dass Haushalte jetzt nur noch 1 Besucher empfangen dürfen und um Hotspots mit mehr als 200 Fällen pro 100.000 Einwohner eine 15km Ausgangssperre verhängt werde. Ach und Merkel witzelte auch über das eine oder andere Bonmot bei der Besprechung mit "der Wissenschaft". Aber ansonsten sei alles in die richtigen Gremien und Prozesse eingekippt. Zu dem von BILD enthüllten Skandal über gezielt verschleppte Impfstoffbestellungen äußerte sich Merkel erst auf Journalistennachfrage.

Interessant fand ich die Theorie der Ruhrbarone, dass Merkel und von der Leyen deshalb so wenig Biontech Impfstoff bestellt hatten, weil sie diesen für "Gentechnik" (also Teufelszeug) hielten.

Wie erleichtert dürfte man also in der Koalition gewesen sein, als gestern Abend die Fernsehbilder über Proteste vor dem Washingtoner Capitol gesendet wurden. Trump Anhänger gaben dort ihrem Protest über die dubiosen Vorfälle bei den Wahlen und ihrer Auszählung Ausdruck. Später versammelten sich einige von ihnen auf der Treppe und vor dem Eingang des Capitols. Einige drangen auch ins Gebäude ein. Es soll eine Schießerei gegeben haben.

Wir schalteten quer durch die verfügbaren Sender. Und waren froh, nicht nur linientreue Töne zu hören. So berichtete z. B. auf dem eigentlich linientreuen Bertelsmannsender n-tv ein besonnener  und nachdenklicher Korrespondent live aus Washington. Hinzugeschaltet war ein strategisch und politisch denkender, aber nicht konformistischer Politologe aus Köln, der die naiven Fragen der Studiomoderatorin gerade rückte. Im Ersten (Tagesthemen extra) gab Tante Erna hilflos ihrem Erstaunen Ausdruck. Euronews berichtete live mit deutschem Ton. Die BBC gab den notorischen Hasser auf Trump und seinen "Mob". "Mob" war dann auch die Vokabel, die Washington Post, CNN und Konsorten ab sofort im Gleichklang verwendeten. 

Auch Phoenix berichtete live. Und zwar bereits seit der Rede von Trump. Und just als Trump anfing, seine Vorwürfe gegen die Gerichtsentscheidungen zu begründeten, blendete die Regie aus und schaltete ins Studio um, wo der Moderator seinen Experten zu den "unbegründeten" Vorwürfen Trumps befragte. Gelernt ist halt gelernt.

Montag, 4. Januar 2021

Merkels Coronapolitik ist nicht besser als Trump's oder Johnson's

 Wenn ich dieses faktenfreie Gelaber höre oder lese. Leute die sich über Trump und Johnson erheben und Merkel für ihre Coronapolitik preisen. Dabei liegen alle drei Länder gleichauf, wenn man normierte Todesfälle nimmt (Quelle: World in Data).

Deutschland liegt mit den USA quasi gleichauf und liegt weit über dem EU-Durchschnitt. Der EU-Durchschnitt wiederum liegt weit über den Durchschnitten von Nordamerika, Südamerika und vor allem Asien. Deutschland hat auch weitaus mehr Tote pro Einwohner als Schweden und Spanien.

Aber wenn man die gleichen Leute mit diesen Fakten konfrontiert, machen sie sofort die nächste unbewiesene Behauptung auf: In UK und USA liegt es an der Regierung, in Deutschland liegt es an der Uneinsichtigkeit des Volkes. Das Volk soll nicht Skifahren und Rodeln. Nicht an der frischen Luft aufhalten. Wohl aber soll das Volk Bahnfahren, denn das gilt amtlich als ungefährlich. 

Es ist eine Propaganda am Werk und sie hat es so leicht, weil etwa die Hälfte der Deutschen immer noch das Ideal vom konformistischen Untertan lebt, der sich nach nichts mehr sehnt, als seine freiheitswilligen, mündigen Mitbürger anschwärzen zu können.





Donnerstag, 31. Dezember 2020

Silvester 2020: "Friede den Eigentumswohnungen!"

 Ich habe gerade mal gestöbert, was ich in früheren Dezembern hier gebloggt hatte. Manches sahen ich und andere schon früh kommen. Den Abstieg unserer früheren Werte Freiheit und Mitbestimmung zum Beispiel. Aber auch die nahende Ankunft von etwas was noch nicht konkret erkennbar ist. Eine Mischung aus Sozialismus und Globalisierung. Nur die Pandemie sah natürlich niemand voraus. 

Aber die Pandemie hat die genannten Entwicklungen beschleunigt. Wir sind heute noch unfreier, etwa die Hälfte der Leute geben ihre Selbstbestimmung gerne ab, nennen sich selbst nicht mehr Bürger sondern "Menschen".

Was ich früher nur in den "sozialen Medien" mit Unbekannten erlebte, habe ich dieses Jahr zum ersten Mal im eigenen Bekanntenkreis erlebt: Ende der Diskussion, Kontaktabbruch - schön gepaart mit Doppelmoral.

Da war z. B. der Geschäftsführer, der das gemeinsame Schulfreundetreffen im Sommer, als Corona auf einem Minimum war, absagte mit Verweis auf die Regierung (die aus seiner Sicht "einen guten Job" macht). Und uns dann vor Weihnachten, als Corona im Maximum war, erzählte,  er uns seine Freundin würden jetzt die Eltern besuchen. Und der auf meine kritische Rückfrage nach dem RIsiko, polemisch wurde. Und da war die Pensionärin, die sich im Treppenhaus stets als "Risikogruppe" bezeichnete und um Rücksicht bat (Bitte Maske tragen!) und uns dann Anfang  Dezember erzählte, sie fliege in kürze nach Südeuropa, ihren Sohn besuchen.

Da sind die Postings der Fachhochschulabsolventen auf WhatsApp, die die Regierung preisen und Oppositionelle verdammen und für dumm verkaufen. Die nicht mehr selber denken, nicht mehr selber recherchieren und lieber alles schlucken. Ihre Lieblingsgegenfrage lautet: "Glaubst Du denn Du weißt es besser als unsere Bundeskanzlerin?".

Ich bin schon kurz davor, pauschal alle unter Universitätsabschluss aus meinem Kreis auszuschließen. Aber da würde ich auch wieder vielen Unrecht tun. Da ist der kritisch denkende Werkstattmechaniker, der Fahrlehrer und natürlich alle Verwandten, die nicht studiert haben. 

Aber vielleicht muss ich die Selektion nur schärfen. Vielleicht sind die Halbgebildeten die schlimmsten. Die FH- und BA-Absolventen also. Die Zweitklassigen, die sich so gerne mit Drittklassigen umgeben. 

Wir sehen in dieser Woche, wie unsere Regierung es nicht hinbekommen hat, Deutschland mit einer ausreichenden Lieferung von Impfstoffen zu versorgen. Jens Spahn hat es allen Ernstes geschafft, dass Deutschland genau so viele Impfdosen bekam wie Malta und Portugal und nennt das dann "europäische Solidarität". Wir sollen uns gefälligst am Anblick der Impfdosen erfreuen, nicht deren Nutzung "beanspruchen": Zwar haben wir BioNTech mit Millionen gefördert, aber daraus leitet sich nach Spahn "kein Anspruch" ab. 

Und natürlich gehört zur "europäischen Lösung" auch, dass Macron die Absatzmärkte von Sanofi sichert. Die sind zwar später dran, aber es ist halt solidarisch, jetzt zu warten, bis die soweit sind..

Der Gesundheitsschutz tritt hier hinter europäische Symbol- und Interessenspolitik zurück. Das muss man sich mal vorstellen. So handfest war kein Querdenkerprotest wie die Politik der Bundesrepublik.

Zu den Lichtblicken in diesem Jahr gehörte ganz sicher der wieder erwachte Protest, der unbändige Wille der mündigen Bürger zur Freiheit. Auch die Achse der Guten mitsamt ihrem Podcast In Dubiose gehört zu den Lichtblicken in diesem Jahr. 

So, Feuerwerk und Böller sind verboten worden. Landesinnenminister drohen den Bürger bei Zuwiderhandlung. Das arabisch-türkisch-bosnische Prekariat nehmen sie von ihren Drohungen aus und nennen es in Berlin z. B. "Die Polizei wird nicht überall sein können." Dies ist zu übersetzen in: "Die Polizei wird den Weg des geringsten Widerstandes gehen, der gleichzeitig der Weg der maximalen Bußgeldeinnahmen sein wird: Den Weg in die Siedlungen der werktätigen Bürger.": 

Und so zitiere ich Euch Bürgern zum Jahreswechsel den Freiheitskämpfer Georg Büchner: "Friede den Eigentumswohnungen, Krieg den Ministerialbüros."

(Link zum Hessischen Landboten)

Montag, 28. Dezember 2020

Berlin im Lockdown

Markt und Straßen stehn verlassen,

Still erleuchtet jedes Haus,

Sinnend geh’ ich durch die Gassen,

Alles sieht so festlich aus.


Und ich wandre aus den Mauern

Bis hinaus in’s freie Feld,

Hehres Glänzen, heil’ges Schauern!

Wie so weit und still die Welt!

So ähnlich könnte von Eichendorff auch heute dichten - wenn ihm nach Dichten noch zumute wäre. Ein Rundgang zwischen Landwehrkanal und Potsdamer Platz. Diese Stille. Nur die Schüsse der Clankriminellen und ein feiger Maffioso, der in den Kanal plumpst..









Sonntag, 20. Dezember 2020

Staatliche Härten

 Während allmählich authentische Berichte von der Härte des Staates, des Bundesgesundheitsministers und seiner Länderkollegen durchdringen, verschärft der Staat seine Rhetorik gegen Oppositionelle.

Mein Wehrdienst war meine erste Erfahrung staatlichen Zwangs. Die Enthüllungen über Frank-Walter Steinmeier gegen den deutschen Staatsbürger Kurnaz, der Anblick der Wasserwerfer gegen die Stuttgart21-Demonstranten (die mit allen Vorwürfen Recht behielten) waren später Beispiele für öffentliche Taten. Der Staat hat das Gewaltmonopol und er wendet es an. Sehr selektiv zwar, aber dann kompromisslos.

Eine andere Form staatlicher Gewalt, in Form der sog. strukturellen Gewalt, ist das was das Gesundheitssystem seinen Mitarbeitern und den ihm ausgelieferten Patienten in der Pandemie antut. Wie ich vor einigen Wochen in einem Podcast von Dagmar Rosenfeld bei Pioneer hörte und in dem oben verlinkten WELT-Artikel lese, geht der Staat kompromisslos gegen diejenigen in Krankenhäusern und Pflegeheimen vor, die er für die Ursache unseres demographischen Problems hält: Die Ältesten unter uns, Generation Ü80. 

Und da jetzt "Freiwillige" für die ersten Einsätze an der Impffront gesucht wurden, wurde man auch bei den Ü80 fündig. Natürlich wird das als "Priorität" verkauft, als Gönnertum. Aber wenn die Sache wirklich sicher wäre, hätten Merkel, Spahn und Genossen Gründe gefunden, sich selbst in die erste Reihe zu stellen. Stattdessen ventilierten sie Zeitungskommentare, in denen Impfverweigerern mit der "sanften Todesstrafe" (Broder) gedroht wird. 

Ebenso ventilieren Meinungen und "Berichte", in denen "Verschwörungstheoretikern" mit Einweisung in die Psychiatrie gedroht wird. Der SWR2 brachte in seiner Rubrik "Wissen" (!) einen Bericht, in dem Sektenbeauftragte (!) zu der Frage interviewt wurden, was man beim Weihnachtsessen Verwandten mit abweichender Meinung von der Regierung entgegnen kann. Antwort: "Diskutieren nützt da nichts mehr." Denn der Fall liege meist schon wie bei Leuten, die einer Sekte verfallen sind. Initiiert wurde diese Hetze übrigens von unserer Bundeskanzlerin. Im Bundestag.

Ist das nicht unglaublich? Natürlich gibt es unter den Impfrebellen und der Bewegung "Querdenker" auch Spinner, die von Tunneln und Monstern daherfaseln. Aber die kann man doch nicht mit Leuten in einen Topf werfen, die täglich die Zahlen von RKI, EUROMOMO usw. analysieren und prüfen, ob es da irgendwelche Ungereimtheiten oder verschwiegene Erkenntnisse gibt. 

Jede Lüge, Halbwahrheit, Unterdrückung von Fakten erregt das Misstrauen gegen die ÖR und etablierten Privatmedien aufs Neue. Wenn ZDF heute vom 18.12.2020 z. B. unterschlägt, dass Asyl- und Flüchtlingsheime zu den priorisieren Impfgruppen gehören (evtl. waren sie unter dem Schlagwort "Risikogruppen" inkludiert, aber wie irreführend, hier eine hustende Blondine mittleren Alters zu zeigen?).

Wir bleiben aufmerksam. Und prangern jedes staatliche Vergehen an. Und benennen die Täter, wo wir sie kennen. Die Opposition aber bleibt im Handke'schen Sinne undenunzierbar.


Freitag, 20. November 2020

Wer liegt auf den Intensivstationen?

Wir hören von den Regierungen aller Ebenen, die Infektionsherde seien nicht mehr identifizierbar und verfolgbar. Das glaube ich ehrlich gesagt nicht ganz.

Ein Ansatz, mehr Licht ins Infektionsgeschehen zu bringen, wäre eine Analyse der Intensivpatienten. Wie verteilen sich die Jahrgangskohorten, die regionalen Schwerpunkte, die Milieus?

Im Herbst waren es laut Merkel die heimkehrenden "Urlauber" aus Türkei und Balkan und es waren die "familiären Großfeiern". Wenn es da seinen Anfang nahm, wo zirkuliert das Virus dann heute?

Die Politik hatte lange kein Problem, mit dem Finger auf Schuldige zu zeigen: Kinder und Jugendliche, "Skatabende" (wie der Sprecher der Stadt Gelsenkirchen allen Ernstes verkündete), Pendler in der Bahn und "Feiernde".

Die Deutschen eilten den Abstands- und Maskenregeln schon voraus als sie noch gar nicht verordnet waren. Ich glaube deshalb nicht, dass es heute Otto Normalo und Lieschen Müller sind, die die Infektionen in Deutschland treiben. 

Also, raus mit der Sprache.

Dienstag, 3. November 2020

Coronatheorie

Meine Ärztin ist noch aus der alten Schule. Wenn ich bei ihr bin, reden wir auch über Mikrobiologie oder Politik. Oder, wenn sich beides kreuzt, Corona.

Wie kann man sich als Fast-Null-Kontakter und Maskenträger bakterielle Erkrankungen wie Mandel- oder Rachenentzündungen einfangen? "Haben Sie eine Alltagsmaske getragen?" - "Ja. Aber eigentlich bin ich kaum draußen." - "Ja, sehn se."

"Wenn Sie wüssten, wie viele Menschen jährlich sterben, und woran, und wie stark das schwankt." 

Das passte zu dem, was Wolf Schneider im Interview zu Gabor Steingart sagte: "Wenn es uns nicht in den Medien um die Ohren gehauen würde, wüssten die meisten nur anhand ihres Bekanntenkreises nichts von dem Coronavirus."

Ja, da hat der alte Sprachhygienefuchs wieder mal recht. 

Aber was anderes: "Glauben Sie denn, dass was dahinter steckt? Kann man eine weltweite Pandemie wirklich steuern?" - "Man muss sie ja nicht steuern. Es reicht, sie in die Welt zu setzen." - "Ja, aber manche sagen, da werden im Hintergrund strippen gezogen. Aber zumindest nach meiner Projekterfahrung glaube ich nicht an weltweite Verschwörung. Man kriegt ja noch nicht mal nationale Projekte unter Kontrolle." - "Aber was, wenn das Ziel nicht die Aktion, sondern die Reaktion ist?" - "Was meinen Sie?" - "Also, jetzt verschulden sich alle Staaten noch mal so richtig. Und können Sie sich einen eleganteren Anlass für einen weltweiten Schuldenschnitt vorstellen als eine große weltweite Rettungsaktion?"

Peng, da machte es Klick bei mir. Ja, das könnte ich mir allerdings vorstellen. 

Aber halt - welche Kettenreaktionen das auslösen würde, hängt doch sehr davon ab, wer die rasierten Gläubiger wären? Dazu gehört bei europäischen Anleihen inzwischen zu einem Gutteil die EZB. Und was würde eine rasierte EZB für uns bedeuten? Das weiß ich nicht. Das kommt mir vor wie die Frage, ob sich ein schwarzes Loch selbst verschlucken kann.

Bis jetzt ist aber der weltweite "Reset" die einzige Verschwörungstheorie, die ich für machbar halte. 

- Fast alle Staaten hätten ein Interesse daran.

- Er lässt sich auf offener Bühne vollziehen, als Ergebnis einer Verhandlung.

- Das Vertrauen in die Staaten als Schuldner wäre dann auch erstmal re-settet. Aber die Finanzkrise lehrt: Für genügend hohe Zinsen, steigen die Leute wieder ein.

Stichwort "Lastenausgleich" in der Bundesrepublik nach dem 2. WK. Vorstellen könnte ich mir auch eine radikale Leistungskürzung für alle wertschöpfenden und steuerzahlenden Bürger. Z. B. Dinge wie eine Einheitsrente, oder auch Einheitspensionen. Die DDR lässt grüßen, da gab es sicher noch weitere Beispiele, die heutige Politiker inspirieren würden.

Mittwoch, 19. August 2020

Fall- und Todeszahlen Coronavirus in Deutschland

Was sich Frau Merkel da am Montag rhetorisch geleistet hat, war grenzwertig. "Zügel anziehen", "Danke für Strafen" waren wohl eher Freud'sche Fehlleistungen als verantwortungsbewusste Wortwahl.

Die Fallzahlen steigen, z. B. wegen der Raveparties in Berlin und anderswo und wegen der Black-Lives-Matter Demos.

Aber die Todesfälle steigen noch nicht wieder an. Hier die beiden Zahlenreihen von heute (Johns Hopkins Universität):

Fallzahlen Deutschland:


Todesfälle Deutschland:

Legt man die Zahlen übereinander zeigt sich natürlich eine Latenzzeit zwischen auftretendem Fall und eintretendem Tod. Aber bis jetzt ist noch nichts passiert.

Mittwoch, 5. August 2020

Berichterstattung über Corona im Zeitverlauf

Da Bundeswirtschaftsminister Altmaier gerade einen Sündenbock für die größte Rezession aller Zeiten sucht und da auf die außerparlamentarische Opposition gekommen ist. Und da im Staatsfernsehen bereits Einschränkungen der Grundrechte diskutiert werden, obwohl das unnötig ist, hier mal die Abfolge der Nachrichten bzgl. Mundschutz, um zu zeigen, wie willkürlich die Regierung ihre Macht inzwischen hier handhabt:

30.01.2020
"Wie ein Virus alle Vernunft zerstört - Das Corona-Virus hat Deutschland erreicht. Bisher verläuft die Krankheit bei den Infizierten harmlos. Bei Verschwörungstheoretikern und Populisten steigt die Fieberkurve hingegen steil an."
Quelle: BR Fernsehen (Link)

31.01.2020
"Viren-Gefahr: Mundschutz-Verbot am Flughafen Düsseldorf": Bundespolizei verbietet am 28.01.2020 einer Mitarbeiterin der Sicherheitsfirma Kötter das Tragen eines Mundschutzes und suspendiert sie, weil dies die Flugpassagiere verunsichere.
Quelle: NRZ (Link)

"Kötter-Mitarbeiter dürfen Mundschutz tragen": Weitere Fälle von Suspendierungen werden bekannt (Verdi). Kötter selbst weist das zurück. Am 31.1. wurde das Verbot aufgehoben.
Quelle: BILD (Link)

27.02.2020
"Korinna Hennig
Wir haben gestern darüber gesprochen: Sie haben gesagt, Reisewarnungen innerhalb von Europa ma- chen gar keinen Sinn. Wie ist es bei Ihnen persönlich? Würden Sie jetzt nach Italien reisen?
Christian Drosten
Ja, also, ich würde natürlich nach Italien reisen. Ich glaube nicht, dass die Infektionsdichte so hoch ist, dass man sich rein zufällig schnell infiziert. "
NDR Coronaupdate (Link)

28.02.2020
"Ruhig Blut - Weder werden wir uns alle anstecken, noch wird das Coronavirus uns alle niederstrecken. Selbst wenn 60 bis 70 Prozent aller Menschen irgendwann mit dem Erreger in Kontakt kämen, wäre das für die große Mehrheit kein Problem. Die Krankheit Covid-19 verläuft in den allermeisten Fällen mild. Deshalb ist auch jetzt noch genau das gefragt, was Gesundheitsminister Jens Spahn als wachsame Gelassenheit bezeichnete. ... Tatsache ist aber auch, dass Deutschland ein reiches und gut ausgestattetes Land ist. Lebensmittel sind nicht knapp, Hamsterkäufe überflüssig."
Quelle: BR (Link)

10.03.2020
"RKI warnt vor Italien-Reisen - Das Robert Koch-Institut (RKI) hat ganz Italien zu einem Risikogebiet erklärt. Für Deutschland stuft es in der Risikobewertung die Gefahr als "mäßig" ein. Es gebe aber auch in Deutschland besonders gefährdete Gebiete, vor allem den nordrhein-westfälischen Landkreis Heinsberg."
Quelle: Tagesschau (Link)

12.03.2020
"Keine Panik - Zeit gewinnen, die Ausbreitung verlangsamen - wir stemmen uns gegen das Coronavirus und versuchen dabei nicht in Panik zu geraten. Währenddessen hat US-Präsident Trump einen Schuldigen für die Krise gefunden: Es sind die Europäer mit ihrem "ausländischen Virus".
Quelle: BR Fernsehen (Link)

14.03.2020
"Corona-Krise - Regierung warnt vor Falschmeldungen. Die Bundesregierung warnt im Zuge der Corona-Krise vor Falschnachrichten und Hamsterkäufen. "Achtung Fake news", twitterte Gesundheitsminister Jens Spahn. Es sei falsch, dass "bald massive weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens" angekündigt würden. Spahn bat die Mitbürger mitzuhelfen, dass keine Falschnachrichten weiterverbreitet würden.
Quelle: ZDF (Link)

31.03.2020
"Bundesregierung gegen Maskenpflicht - Gesundheitsminister Spahn strebt zunächst keine generelle Maskenpflicht in Deutschland an. Vielmehr sollen Beschäftigte in medizinischen Berufen besser mit Ausrüstung versorgt werden. Experten streiten über den Nutzen einfacher Stoffmasken."
Quelle: Tagesschau (Link)

02.04.2020
"Auch RKI empfiehlt nun allen eine Maske - Das Robert Koch-Institut (RKI) hat seine Einschätzung für das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes nun auch offiziell geändert. Auf den Internetseiten mit den Corona-Empfehlungen des RKI heißt es nun, eine solche einfache Schutzmaske könne das Risiko verringern, "eine andere Person durch Husten, Niesen oder Sprechen anzustecken"."
Quelle: Tagesschau (Link)

03.04.2020
"Maskenmangel in deutschen Arztpraxen - Niedergelassenene Ärzte in Deutschland brauchen dringend Atemschutzmasken. Mehr als 150 Millionen haben sie bestellt. Auch Schutzkleidung ist im Kampf gegen Corona Mangelware."
Quelle: Tagesschau (Link)
...

02.08.2020
"Kritik an Corona-Demo: "Zynisch und verantwortungslos" - In Berlin wollten Tausende von Corona-Leugnern das "Ende der Pandemie" ausrufen. Am Tag danach ist klar: Die Politiker wollen an der Corona-Strategie festhalten."
Quelle: Tagesschau (Link)

Ich habe mich hier auf die Themen Schutzmasken und Reisewarnungen begrenzt um zu zeigen, wie die Institutionen und ihre Figuren ihre Meinungen und Entscheidungen geändert haben:

  • Risikoeinschätzung des Virus allgemein: Für die Staatsmedien waren zuerst die Warner vor dem Virus die Deppen und Verschwörungstheoretiker, heute sind es die "Corona-Leugner"
  • Schutzmasken: Vom Verbot (wegen Panikmache) zur eingeschränkten Empfehlung (solange es Versorgungsengpässe gab) hin zur Pflicht für alle.
  • Reisewarnung Italien: Von "gar kein Problem" hin zur offiziellen Reisewarnung für ganz Italien.

Es ist deshalb nicht legitim, Kritik an der Politik zu diffamieren. Polemik von Staatsmedien gegen Oppositionelle sind ein Symptom für schwindende Meinungsfreiheit. Um so unverständlicher, dass gerade Moderatoren und Sprecher von ARD und ZDF chinesische und russische Medien immer als "Staatsmedien" kennzeichnen. So als mache das einen Unterschied zu ihnen.




Montag, 11. Mai 2020

Gespräch über Freiheit

Sie: "Es gibt Leute, die wissen auch in normalen Zeiten nichts mit ihrer Freizeit oder ihrem Leben anzufangen. Das sind jetzt die, die mit dem Lockdown keine Probleme haben. Im Gegenteil, ihn als Vorwand sehen, endlich zuhause bleiben zu können, weil es jetzt Pflicht ist."

Er: "Und es gibt die, denen Freiheit über alles geht, die ihr Leben schon immer verteidigt, geplant und voran getrieben haben. Die fühlen sich sofort gegängelt und provoziert, wenn die Regierung glaubt, den Freiheitsentzug nicht mehr legitimieren zu müssen."

Insofern spaltet Corona die Gesellschaft nicht. Sondern macht die immer vorhandenen völlig unterschiedlichen Lebensgefühle und -konzepte sichtbar.

Wir können Oppositionelle nicht jedesmal als VTler oder "Rechte" abtun

Nach Euro- und Flüchtlingskrise ist Corona die dritte Krise, in der Regierung und Medien alle abweichend Denkenden pauschal als Verschwörungstheoretiker, -leugner oder "Rechte" titulieren.

Als würden die Etiketten bereits parat liegen kommt die Kritik an Oppositionellen inzwischen schon bevor sich diese geregt hat.

Ich halte diese Form von außenpolitischer Opposition für eine Reaktion auf fehlende -oder unterrepräsentierte- Opposition im Bundestag. Seit einer gefühlten Ewigkeit werden wir von einer großen Koalition regiert. Diese verargumentiert ihre Politik nicht mehr sondern begründet sie moralisch oder wissenschaftlich. Damit kommen Kleriker und Professoren ins Spiel, die sich auf Quellen und Instanzen berufen, die ein normal gebildeter Bürger nicht so ohne weiteres prüfen oder kritisch hinterfragen kann. Bürger sollen einfach glauben.

Wer dem nicht folgt, weil er das Selbstbild des aufgeklärten Bürgers verinnerlicht hat, muss sich jetzt selbst auf den Weg machen. Muss recherchieren, lernen, Kontexte herstellen, Quellenketten verfolgen. Denn die Zeitungen und Onlinemedien, die er früher gelesen hat, haben ihre frühere Funktion und Qualität eingebüßt. Kann sein, dass das mit der Kostenloskultur einherging. Jedenfalls findet man dort, was früher ein Spektrum war wie der Bundestag heute nur noch Regierungsmainstream.

Und deshalb entstehen am Ende neue Medienschaffende, Blogger und auch neue Bewegungen und manchmal Parteien. Die füllen die Lücke, die die alten Institutionen hinterlassen haben.

Jetzt müssten Journalisten, Chefredakteure und ihre Gesellschafter eigentlich aufwachen und erkennen, dass es einen Markt gibt, der derzeit nicht gut bedient wird. Doch sie wählen dein bequemsten und umsmartesten Weg, wider für Ruhe zu sorgen: Sie diffamieren die außerparlamentarische Opposition.

Wir Bürger dürfen uns nicht mehr ins Bockshorn jagen lassen. Wir müssen es aushalten, von Nachplapperern in simple Schubladen gepackt zu werden. Aber wen kümmert es eigentlich, was Halbgebildete, die jede Einlassung mit mehr als zwei Wenn-Dann-Sätzen für eine VT halten, über einen denken?

Ich kriege inzwischen mit, dass sehr viele über die Regierung kritisch denken, dass sie die Lockdowns in Frage stellen bzw. bessere Argumente hören wollen. Sie wollen selbst zu einer Erkenntnis kommen anstatt blind Pfarrern und Regierungsberatern aus dem Wissenschaftsapparat glauben zu sollen.

Hier und da sehe und höre ich manchmal neuerdings auch Lichtblicke. Der WDR Presseclub gestern war so ein Beispiel. Hier gaben sich die Protagonisten ordentlich Kontra. Robin Alexander nahm die Position des kritischen Bürgers ein und wies die regierungskonformen Teilnehmer darauf hin, dass nicht er begründen müsse, warum er seine Freiheit zurück wolle sondern die Regierung, warum sie ihm diese weiter vorenthalten wolle. Diese Runde gestern war fast schon pluralistisch.