Freitag, 19. Februar 2021

Gegendarstellung der Uni Hamburg zur Entstehung von Covid-19

Christian Drosten und andere dürften gestern einen spannenden Abend gehabt haben. Denn von der Uni Hamburg kam gestern eine Gegendarstellung zu der Theorie, dass das Corona Virus der derzeitigen Pandemie natürlichen Ursprungs sei.

Ich empfehle jedem die Mitteilung von Prof. Roland Wiesendanger zu lesen und auch die am Ende der Mitteilung verlinkte Studie herunter zu laden, solange diese da noch (in ihrer ursprünglichen Fassung) verfügbar ist: Link

Ich habe selbst erst ca. ein Drittel der Studie gelesen, aber meine Synapsen arbeiten schon hart an neuen Verbindungen.. 

Drauf gekommen war über Bild.de, die ja eine der letzten investigativen Zeitungen ist, die nicht einfach Regierungsstatements abschreibt sondern hört, sucht, findet, publiziert. Man muss natürlich auch hier kritisch sein, und deshalb hatte ich zunächst mal recherchiert, ob gegen den Autor der Studie etwas vorliegt. Aber außer einer seriösen Physikerkarriere fand ich nichts. Und Ort der Veröffentlichung dieser Studie ist der Server der Uni HH. Also bitte.

Wiesendanger greift folgende populäre Thesen an:

  • Das Virus stammt von einem Wirtstier, das zwischen dem Ursprung (Fledermaus) und dem Mensch vermittelt hat.
  • Die ersten Patienten infizierten sich in einem Seefood Restaurant in Wuhan.
  • Es ist reiner Zufall, dass der erste Ausbruch in der Nähe des Wuhan Instituts für Virologie erfolgte, in dem seit Jahren mit Fledermäusen an der Verschärfung von Coronaviren gearbeitet wird.
Seine Vorgehensweise besteht aus der Analyse verfügbarer wissenschaftlicher Dokumente und einiger anderer Dokumente und Webseiten, zur Gegenprüfung.

Erst vor kurzem hat ja eine WHO Delegation der chinesischen Regierung bescheinigt, dass die von offizieller chinesischer Seite propagierten Thesen über den "natürlichen Ursprung" der Pandemie stimmen. Da passt diese Studie ganz hervorragend als Gegendarstellung.

Entscheidend für die Rekonstruktion von Vorgängen ist die erste Zeit nach der Tat und wenn möglich auch kurz vorher.  Und ein Augenmerk auf Zeitläufen von "Gamechangern", die die öffentliche Meinung in bestimmte Richtungen lenkte.

Der Autor weist zusammen mit Kollegen und Partnern nach, dass viele Indizien, aus denen der Schluss "Wildtiermarkt in Wuhan" und "Seafood Restaurant" gezogen wird, so nicht stimmen.

In Kürze und tlw. in meinen Worten:
  • Fledermäuse wurden auf dem beschuldigten Wildtiermarkt nicht angeboten.
  • Bis heute ist kein Zwischenwirtstier identifiziert.
  • Die ersten Patienten hatten keinen Kontakt zu dem Wildtiermarkt.
Stattdessen wurden folgende Faktoren zu unrecht missachtet:
  • Zurückgerechnet von den ersten Einlieferungen und Diagnosen in Wuhaner Krankenhäusern müssen die ersten Infektionen im November 2019 stattgefunden haben.
  • Dies deckt sich mit ersten Diagnosen in Frankreich ebenfalls im November.
  • Es gibt chinesisch-französische Forschungskooperationen über Coronaviren.
  • Das Institut für Virologie in Wuhan forscht auch an sog. "Gain-of-Functions", d. h. an der Verschärfung von Wirkung uns Ausbreitung von Coronaviren. Dies ist seit 2013 öffentlich bekannt, also seit der Zeit als die Bundesregierung die bekannte Studie über die Wirkung einer Pandemie erarbeiten ließ.
  • Inzwischen gibt es Berichte über erste Covid19 Infektionen bereits im Oktober 2019.
  • Der erste "wissenschaftliche Artikel", der den Verbreitungsweg Fledermaus - Wirtstier - Mensch ("Zoonose") "bestätigte" war kein wissenschaftlicher Bericht sondern ein Leserbrief, der auf einige eigene Anhaltspunkte hinwies.
  • Der erste wissenschaftliche Artikel (in Nature) der dies nachweisen wollte, stammt von einem chinesischen Forscher wurde in auffallend kurzer Zeit erarbeitet (inklusive einer Sequenzierung des Fledermausgens), abgestimmt, eingereicht, akzeptiert, reviewed und veröffentlicht.
    • Gegendarstellung zu diesem Artikel wiesen darauf hin, dass die behauptete Gensequenz bei der Forschungsarbeit "verbraucht" wurde und nicht mehr existiert. Auch andere "Anomalien" und Unzulänglichkeiten der Daten wurden bemängelt.
  • Zwischen den Revieren der Fledermaus und der Stadt Wuhan liegen mehrere tausend Kilometer. Die einzigen, die diese Fledermäuse überwinden ließen, waren die Angestellten des Virologieinstituts in Wuhan.
  • Mehrere chinesische Wissenschaftler, die auf solche Widersprüche früh hinwiesen sind von der Bildfläche verschwunden. Ein Professor verstarb selbst, nachdem er Besuch von einer Sicherheitsagentur bekommen hatte, die ihn auf seine wissenschaftlichen Fehler hinwies. Von einer anderen Wissenschaftlerin fehlt jede Spur. Sie wurde von den Webseiten ihres Instituts gelöscht (ist aber im Webarchiv noch auffindbar).
Kurz nach diesem Publikation-"Urknall" zirkulierten Thesen, nach denen China vertusche, welche Rolle das Virologie Institut in Wuhan wirklich gespielt habe. Darauf antworteten mehrere Virologen mit einem offenen Brief, in dem sie auf die Gefahr von "Verschwörungstheorien" hinwiesen. Darunter auch deutsche Forscher, unter ihnen auch Christian Drosten.

So weit bis jetzt. Ich muss weiterlesen....

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