Mittwoch, 24. Februar 2021

Der Enkeltrick klappt nur mit Untertanen

 Jetzt ist auch jemand aus unserem Kreis beinahe auf den Enkeltrick hereingefallen. "Ja, hier ist dein Enkel. Ich habe gerade einen Unfall gehabt. Ich brauche dringend 20.000 EURO." - "Ok, und wo steckst du?"

Auch wenn es eine mir nahe stehende Person ist, ich muss meiner Fassungslosigkeit Luft machen. Wie kann man sich mit ein, zwei Sätzen völlig kritiklos zu so etwas hinreissen lassen? Wie kann man nicht in Frage stellen, ob da alles stimmt? Nicht einmal auf die Idee kommen, wenigstens nach dem Namen des (einzigen) Enkels zu fragen? Und dann mir nichts, dir nichts sich bereit erklären, alles was man hat, oder noch mehr, an irgendeine Autobahnraststätte zu bringen?

So etwas klappt nur mit Leuten, die auch sonst alles glauben  und befolgen was ihnen gesagt wird.  Dazu genügt eine bestimmende Stimme im Imperativ. Und schon marschieren sie los und geben sich auf.

Der Enkeltrick klappt nicht aus dem Affekt, sondern aus dem Jahrzehnte lang gelernten Untertanen-Selbstverständnis. 

Unser Beinaheopfer kam zum Glück noch auf die Idee, seine Schwägerin anzurufen, die dann diese Harakiriaktion zum Abbruch brachte.

Aber ehrlich gesagt habe ich ansonsten kein Mitleid mit Leuten, die nicht gelernt haben ihre Dinge selbst in die Hand zu nehmen, selbst zu denken und Fragen zu stellen.

1 Kommentar:

  1. Ja, da werden die wahnwitzigsten Geschichten erzählt - und die Leute glauben es. Weil sie es gewöhnt sind, alles zu glauben. Was Skepsis ist, wissen sie nicht (mehr). Und eine vielleicht unangenehme Diskussion durchstehen, möchte man auch nicht. Auch ist das Alter keine Entschuldigung. Wenn jemand meint, sein Geld an Betrüger rausrücken zu müssen, dann muß er es halt tun. Ganz einfach.

    Diese Manie, alles zu "glauben" und dann noch laut zu werden, wenn andere auf Fehler und falsche Tatsachen hinweisen, sieht man sehr gut bei der aktuellen Plandemie. Was Regierung und GEZ sagen, das ist halt einfach wahr, richtig und unbedingt zu befolgen. Bis zum Crash.

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