Dienstag, 3. November 2020

Coronatheorie

Meine Ärztin ist noch aus der alten Schule. Wenn ich bei ihr bin, reden wir auch über Mikrobiologie oder Politik. Oder, wenn sich beides kreuzt, Corona.

Wie kann man sich als Fast-Null-Kontakter und Maskenträger bakterielle Erkrankungen wie Mandel- oder Rachenentzündungen einfangen? "Haben Sie eine Alltagsmaske getragen?" - "Ja. Aber eigentlich bin ich kaum draußen." - "Ja, sehn se."

"Wenn Sie wüssten, wie viele Menschen jährlich sterben, und woran, und wie stark das schwankt." 

Das passte zu dem, was Wolf Schneider im Interview zu Gabor Steingart sagte: "Wenn es uns nicht in den Medien um die Ohren gehauen würde, wüssten die meisten nur anhand ihres Bekanntenkreises nichts von dem Coronavirus."

Ja, da hat der alte Sprachhygienefuchs wieder mal recht. 

Aber was anderes: "Glauben Sie denn, dass was dahinter steckt? Kann man eine weltweite Pandemie wirklich steuern?" - "Man muss sie ja nicht steuern. Es reicht, sie in die Welt zu setzen." - "Ja, aber manche sagen, da werden im Hintergrund strippen gezogen. Aber zumindest nach meiner Projekterfahrung glaube ich nicht an weltweite Verschwörung. Man kriegt ja noch nicht mal nationale Projekte unter Kontrolle." - "Aber was, wenn das Ziel nicht die Aktion, sondern die Reaktion ist?" - "Was meinen Sie?" - "Also, jetzt verschulden sich alle Staaten noch mal so richtig. Und können Sie sich einen eleganteren Anlass für einen weltweiten Schuldenschnitt vorstellen als eine große weltweite Rettungsaktion?"

Peng, da machte es Klick bei mir. Ja, das könnte ich mir allerdings vorstellen. 

Aber halt - welche Kettenreaktionen das auslösen würde, hängt doch sehr davon ab, wer die rasierten Gläubiger wären? Dazu gehört bei europäischen Anleihen inzwischen zu einem Gutteil die EZB. Und was würde eine rasierte EZB für uns bedeuten? Das weiß ich nicht. Das kommt mir vor wie die Frage, ob sich ein schwarzes Loch selbst verschlucken kann.

Bis jetzt ist aber der weltweite "Reset" die einzige Verschwörungstheorie, die ich für machbar halte. 

- Fast alle Staaten hätten ein Interesse daran.

- Er lässt sich auf offener Bühne vollziehen, als Ergebnis einer Verhandlung.

- Das Vertrauen in die Staaten als Schuldner wäre dann auch erstmal re-settet. Aber die Finanzkrise lehrt: Für genügend hohe Zinsen, steigen die Leute wieder ein.

Stichwort "Lastenausgleich" in der Bundesrepublik nach dem 2. WK. Vorstellen könnte ich mir auch eine radikale Leistungskürzung für alle wertschöpfenden und steuerzahlenden Bürger. Z. B. Dinge wie eine Einheitsrente, oder auch Einheitspensionen. Die DDR lässt grüßen, da gab es sicher noch weitere Beispiele, die heutige Politiker inspirieren würden.

1 Kommentar:

  1. Genau darum geht es. Aus der selbstverschuldeten Krise irgendwie herauszukommen, möglichst als strahlender "Gewinner" (das gilt nur für die Herrschenden, die anderen sind ALLE Verlierer). Denn man macht ja keine Fehler, sondern will das Allerallerallerbeste für alle. Dafür müssen dann auch alle kräftigst auf verschiedenste Arten zur Kasse gebeten werden.

    Lastenausgleich ist ein sehr gutes Stichwort - es verhöhnt natürlich die, die ausgleichen müssen. Hierzu empfehle ich das Buch von Volker Nied "Vorbereitung auf den finalen Crash", in dem all das knapp beschrieben wird, ergänzt um viele andere Folterinstrumente, die gerade geschärft werden. Aber Vorsicht: Der Nachtschlaf dürfte längere Zeit beträchtlich leiden.

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