Freitag, 6. November 2009

Wallstreet

Ein schönes Bild am Potsdamer Platz: Ein echter OPEL steht vor einer Reihe Dominosteinen aus Mauerresten. Auserkoren, einer nach dem anderen umzufallen. Die Berliner Wallstreet sozusagen.



Der Fall Jörg Asmussen

Im FAZ Forum hat mich ein Mitglied des deutschen diplomatischen Dienstes bei der UN freundlich davor gewarnt, in der Sache Jörg Asmussen allzu tief zu graben - oder gar öffentlich darüber zu berichten.

Nichts könnte mich mehr reizen.

Bevor es weitergeht mit Erkenntnissen aus der Wilhelmstrasse 97 hier erst mal zur Erinnerung ein Beitrag von Report.



Ende Oktober hat sich der neue Bundesfinanzminister gerade dafür entschieden, den anscheinend unverzichtbaren Lobbyisten weiter zu behalten. Damit bleibt immerhin ein SPD-Mitglied weiterhin Mitglied der Bundesregierung...

Noch mehr grippale Effekte...

Danke an Tom für die Aufklärung in Sachen Grippe. Anscheinend kursieren im Web ganz gezielt Angst machende Kampagnen. Die Zahl von 10.000 Todesopfern durch die "normale" Grippe ist zu hoch gegriffen. Andere Quellen sprechen von einer Größenordnung von 10-20.

Was ich Tom's Informationen auch entnehme: Die jährlichen Grippeimpfungen sind immer ein Rennen von Hase gegen Igel. Grippenviren mutieren zu jeder Saison. Und bis die Industrie wirksame Impfmittel auf dem Markt hat, ist das meiste der Grippewelle schon gelaufen. Außerdem kursieren immer mehrere Grippevirusarten. Man müsste sich also gegen mehrere Arten impfen, um voll geimpft zu sein.

Außerdem ist die Impfung nur Hilfe zur Selbsthilfe. Sie provoziert durch Angriffe im Körper die Produktion von Antikörpern. Eine Grippeimpfung ist also nicht zu empfehlen für Leute mit geschwächtem Immunsystem, z.B. Alte und Kranke.

Wäge also jeder sein Risiko selber ab. Und folge vor allem nicht blind den laufenden Kampagnen.

OPEL-Krise

Die Krux bei GM/OPEL ist: GM steuert OPEL falsch, kann aber nicht auf sie verzichten.

OPEL Rüsselsheim ist die technologische Denkfabrik des gesamten Konzerns. Alle anderen Marken sind nur noch Markenhüllen und Produktionshallen.

Die OPELaner erkannten alle relevanten Automobiltrends genauso früh oder spät wie ihre Wettbewerber. Allerdings wurden sie zu oft von ihren in ihrer amerikanischen Sicht verhafteten GM-Managern zurückgepfiffen. Z.B. der Trend zum sparsamen Diesel in den 90er Jahren. Rüsselsheim wollte hier voran entwickeln. Detroit sagte Nein zum Thema sparsame Motoren und hielt an verbrauchsstarken SUVs und Picksups fest. Eine fatale Fehleinschätzung des globalen Markte, der angesichts steigender Ölpreise und Energiesteuern zunehmend nach sparsamen Autos verlangte. Verursacht und gefördert wurde diese Fehleinschätzung auch von der ölfreundlichen und gegen CO-Minderungen ausgerichtete Politik des aus dem Ölgeschäft stammenden amerikanischen Präsidenten George W. Bush.

Ein anderer Fehler der GM-Riege war, starke Marken wahllos einzukaufen und diese anschließend auszuhöhlen. Z.B. Saab. Bekannt für Design, Motorkultur, Qualität. Hat GM alles über Bord geworfen zugunsten eines einheitlichen GM-Designs und Plattform.

Das GM Management hat den OPEL-Mitarbeitern bereits vor der Finanzkrise jahrelang Gehaltseinbußen abverlangt. (Siehe hierzu den beeindruckenden Vor-Ort-Bericht aus Bochum der "Ruhrbaronin" Annika Joeres,) Erreicht haben sie das, in dem sie die einzelnen Werke gegeneinander ausspielten. Bis die strategischen Fehler des Managements nicht mehr durch Kostendrücken bei den Arbeitern zu kompensieren war.

Und die gleichen Manager sind es, die OPEL jetzt an die Kandarre nehmen und von den Mitarbeitern Opfer verlangen. Ich kann verstehen und bin von der Rhetorik beeindruckt, dass der OPEL-Betriebsrat für den Fall von Werkschließungen dem GM-Management einen "Krieg ohne Gewinner" angekündigt hat.

Donnerstag, 5. November 2009

Stucking 'round St. Petersburg...

Dialog in einem globalen Automobilkonzern:

GM Manager:
"So, if you meet me:
Have some courtesy,
Have some sympathy, and some taste.
Use all your well learned politesse.
Or we will lay your souls at waste..."

OPEL-MITARBEITER:
"Wenn Ihr Euch jetzt hinstellt und behauptet, wir halten zu euch, glaubt das keiner mehr - auch wenn die Hand auf der Brust liegt, die amerikanische Flagge weht und die Musik im Hintergrund spielt." (gefunden bei n-tv)

Sympathy for OPEL

Dialog in einem globalen Automobilkonzern:

GM Manager:
"So, if you meet me:
Have some courtesy,
Have some sympathy, and some taste.
Use all your well learned politesse.
Or we will lay your souls at waste..."

OPEL-MITARBEITER:
"Wenn Ihr Euch jetzt hinstellt und behauptet, wir halten zu euch, glaubt das keiner mehr - auch wenn die Hand auf der Brust liegt, die amerikanische Flagge weht und die Musik im Hintergrund spielt." (gefunden bei n-tv)

Mittwoch, 4. November 2009

MTV baut neue Mauer am Brandenburger Tor

Hat sich ja rumgesprochen: Am Donnerstag vergibt MTV seine Europe-Awards. Und am Montag ist der 20. Jahrestag der Maueröffnung.

Was liegt da näher, als am Brandenburger Tor ein Gratiskonzert zu veranstalten? Genau. Und welche Band zieht da das meiste Publikum? Genau. Letzte Woche wurden bei eventim.de Gratiskarten verteilt. Wer nicht zum Zug gekommen ist, dachte sich, dass er ja nach Feierabend mal vorbeischauen kann. Liegt eh auf dem Heimweg.

Doch daraus wird nichts. Die Manager von MTV haben sich nämlich eine Neue Linie am Horizont überlegt und bauen eine Mauer zwischen Bühne (auf der Ostseite gelegen) und Tor auf. Kein Witz!

Auf so etwas können nur Manager kommen: Nee, wer keine Karte hat, soll auch nichts sehen können. Gut, wir beschallen Berlin Mitte, egal ob man uns da hören will oder nicht. Aber darüber denken wir eigentlich nicht nach.

Es ist lange her, dass Musiksender wirklich Musik sendeten. Irgendwann wurden die von Klingeltöne verramschenden Autisten übernommen. Legen jetzt eine kulturelle Glanzleistung hin: Eine neue Mauer am Jahrestag der Maueröffnung. Herzlichen Glückwunsch.

Die Bezirksverwaltung lässt sie übrigens machen. "Ja, das sieht so aus, als würden die da einen Sichtschutz bauen. Ja. Nee, genehmigt haben wir das nicht. Aber danach haben die ja auch nicht angefragt." Mann, Mann, Mann.

Grippale Effekte

An der normalen saisonalen Grippe sterben allein in Deutschland jährlich 11.000 Menschen. Doppelt so viele wie im Straßenverkehr. Warum hört man darüber so wenig und warum wird dagegen so wenig unternommen?

Am Grippevirus A/H1N1 der spanischen Grippe starben 1918 weltweit sage und schreibe 25 bis 50 Mio Menschen.

Diese Zahlen erst haben mir den Ernst des Risikos Schweinegrippe bewusst gemacht. Allerdings sollte man sich vor allem gegen die "normale" Grippe impfen lassen, die ist doch immer noch das größere Risiko, oder?

In die zu bevorzugenden Impfgruppen sollte man auch ICE-Reisende aufnehmen. Die Züge von Berlin Richtung Westen waren die letzten beiden Tage restlos überfüllt. Man konnte noch nicht einmal auf dem Boden sitzen. Man steht eng an eng mit niesenden und hustenden und krank aussehenden Mitreisenden. Eigentlich müsste ich meinen Atemschutz aufsetzen.

Der Berliner Senat hat übrigens erst jetzt angefangen, sich um die Impfung der Bevölkerung zu kümmern. Umweltsenatorin Lompscher und Staatssekretär Hoff (LINKE) sind uns noch vom Chaos um die Einführung der Umwelt"zone" bekannt. Die beiden haben auch jetzt wieder nichts geregelt bekommen. Die Logistik der Impfstoffe vom zentralen Lager in Charlottenburg funktioniert nicht. Und die Impfverträge, in denen die Vergütung der Ärzte für die Impfungen geregelt wird, werden erst jetzt nach und nach unterzeichnet. Bis jetzt konnten wir uns also gar nicht impfen lassen, selbst wenn wir wollten.

Übrigens: Der Verzicht auf Schweinefleisch macht nicht immun gegen die Schweinegrippe. Das hat der Berliner Tagesspiegel für die in Berlin lebenden Muslime herausgefunden. (Link)

Dienstag, 3. November 2009

Lexus Hybrid Probefahrtkampagne

Anfang September fuhr Lexus im Web eine Werbekampagne für Probefahren im neuen Hybrid RX 450. Neugierig gemacht füllte ich das Interessentenformular aus und schickte es ab.



Sofort bekam ich von der Agentur, die die Kampagne verwaltete, eine Bestätigungsemail. Dann dauerte es drei bis vier Wochen bis ich einen Callcenter Anruf bekam. Die freundliche Dame nahm weitere Informationen über mich auf, insbesondere ob ich den Kauf eines Autos plane und welches Modell ich heute fahre. Sie kündigte mir an, dass sich mein nächst gelegener Lexus Händler für eine Terminvereinbarung bei mir melden würde. Der -vertrieblich gesprochen- Qualifizierungsprozess wird an dieser Stelle von der Agentur an den internen Vertriebsprozess bei Lexus / Toyota in Berlin übergeben. Und das war auch das letzte mal, dass ich etwas von dieser Kampagne hörte... Meine Anfrage ist intern versackt.

Freitag, 30. Oktober 2009

Subjektive Risikobewertung

Preisfrage:

Wie viele km muss man mit einem Auto zurücklegen, um die gleiche Wahrscheinlichkeit eines tödlichen Unfalls zu erreichen wie bei einem Flug Berlin - Rom ?

a) 2.000 km

b) 200 km

c) 20 km

Donnerstag, 29. Oktober 2009

Cramer geht gegen Gewinnabführung der Berliner S-Bahn vor

Michael Cramer (GRÜNE) war schon in Berlin ein wahrer Verkehrspolitiker. Einer der wenigen, die sich durch Sachverstand und Engagement auszeichnen. Inzwischen ist er für eine zweite Periode ins EU-Parlament gewählt. Und während man von den meisten EU-Abgeordneten nie wieder etwas hört, hat Cramer nun seine Position für eine sehr gute Berliner Aktion genutzt:

Er legte beim EU-Verkehrskommissar Beschwerde dagegen ein, dass die S-Bahn Berlin mit Millionen subventioniert werde, obwohl sie diese nicht für die Wartung oder den Betrieb einsetze sondern als Gewinne an den Mutterkonzern Bahn AG abführt.

Was die Berliner Senatoren nur kritisierten, das geht Cramer nun juristisch an. Das finde ich gut!

(Quelle: Berliner Morgenpost, Link)

Mittwoch, 28. Oktober 2009

Neues von der Motorfront

Wenn ich mich auch sonst über unsere Arabs nur aufrege. In Sachen Autobrandstiftung verstehen die genauso wenig Spass wie ich - sehe ich gerade in der RBB Abendschau. Sympathisch!