Sonntag, 6. Juli 2025
King Crimson - Starless (Live in Takamatsu, Japan 2015)
Freitag, 4. Juli 2025
The Wrong Thing To Do - MUDCRUTCH, April 20, 2008
Landgericht Braunschweig praktiziert deutsches Recht zum Schutz der Führungseliten
Das Landgericht Braunschweig verurteilte vor einigen Wochen verantwortliche Führungskräfte im Dieselskandal wie folgt:
- den Leiter der Dieselmotoren-Entwicklung: 4,5 Jahre Haft
- den Leiter der Antriebselektronik: 2 Jahre, 7 Monate Haft
- den Entwicklungsvorstand: 1 Jahr, 3 Monate auf Bewährung
Schon hier nahm das Gericht den höchsten Rang, den Entwicklungsvorstand, von seiner direkten Verantwortung aus. Dieser bleibt auf Bewährung in Freiheit, während die beiden mittleren Führungskräfte in Haft sind.
Begründung: Das deutsche Strafrecht verlangt Beweise für die direkte Schuld der Angeklagten. Es müsste eine belegte Anweisung gegeben haben, die Abschalteinrichtung einzubauen. Oder: es müsste eine direkte Information "von unten" an den Vorstand gegeben haben "wir bauen das ein, sag Bescheid wenn du dagegen bist". Und dann müsste der Vorstand zu seiner Entlastung belegen, dass er dem widersprochen hat. Der Vorstand ist raus, wenn es hier eine Befehlskette oder Meldung nur in gesprochenen Worten ohne Zeugen gegeben hat. Der Vorstand ist in Deutschland NICHT schon deshalb mitschuldig, wenn eine Straftat unter ihm passiert ist.
Man muss als Führungskraft somit nur organisieren, dass das passiert was man will, aber dies nicht schriftlich verankert wird. Vor allem aber: jede bindende Verpflichtung delegieren, die heikel sein könnte. Ein Vorstand delegiert entweder an seine untergebenen Bereichsleiter und diese an ihre Hauptabteilungsleiter, die wiederum an ihre Unterabteilungsableiter. Man muss regeln, wie weit herunter solche Verantwortlichkeiten delegiert werden können. Und man muss als Empfangender wissen, welche Risiken man dabei eingeht.
Klar ist natürlich: je höher man steht, desto mehr kann man delegieren und sich entlasten. Man muss nur immer dafür sorgen, dass es keine Protokolle gibt, bzw. Einfluss nehmen, dass heikle Dinge nicht darin stehen. Und den Mitarbeiter möchte ich sehen, der einem Vorstand widerspricht, wenn dieser etwas aus dem Protokoll gestrichen haben will.
Am höchsten stand CEO Martin Winterkorn. Das gleiche Landgericht Braunschweig, dass zwei mittlere Führungskräfte zu Haftstrafen verurteilte hat jetzt anerkannt, dass Martin Winterkorn "verhandlungsunfähig" ist und das Verfahren "bis auf weiteres" ausgesetzt.
So etwas wäre in Deutschland oder den USA undenkbar. In Japan wäre ein Martin Winterkorn öffentlich geächtet. In den USA wäre er höchstwahrscheinlich in Haft. Da läuft es so, dass die Staatsanwaltschaft nicht danach suchen lässt, wer die eigentliche Tat begangen hat, sondern oben anfängt zu verdächtigen und der Verdächtigte Beweise für seine Unschuld finden muss.
U. a. deshalb werden Vorstände dort viel höher bezahlt als in Deutschland. Wir erinnern uns, als deutsche Vorstände ihre Gehaltserhöhungen damit rechtfertigten, sie seien weltweit nachgefragte Führungskrafteliten, denen man schon etwas anbieten müsse, damit sie hier bleiben. In Wahrheit wissen sie schon zu schätzen, dass sie in Deutschland keine strafbewehrte Haftungsrisiken tragen, wenn sie nur daran denken, ihre Verantwortungslosigkeit zu organisieren.
Das wissen Vorstände. Das wussten die SED- und Stasieliten. Das wussten im Prinzip schon die Nazifunktionäre. Niemand gab den Befehl zum Mauerschuss. Niemand hatte die Gaskammern befohlen. Und Hitler wollte das alles nicht ("Wenn das der Führer wüsste.").
Das deutsche Rechtssystem, dass die obersten Ränge schützt, genießt Kontinuität über die Systemwechsel hinaus.
Dienstag, 1. Juli 2025
Nach sechs Jahren wollen die Autohersteller Software jetzt doch als Open Source entwickeln
Es gibt Branchennachrichten, da kriege ich Puls. Die Entwicklungsmanager der deutschen Automobilbranche haben jetzt erkannt, dass man sich etliche Softwareentwicklungsarbeiten teilen könnte. Schließlich ist da nicht alles, was man codieren muss, wettbewerbsdifferenzierend. In der sog. "Middleware" setzt man sogar nur Anforderungen um, die man vorher in einem Standardisierungsgremium gemeinsam spezifiziert hat.
Dazu muss man allerdings in seinen Spaghetti-Code ("Bring es irgendwie zum Laufen, morgen ist Produktionsstart!") in eine Struktur, d. h. Architektur, bringen. Und: sich daran bis zum Schluss halten.
Und denkt man sich all die Softwarekomponenten der Hauptsysteme (Antrieb, Fahrwerk, Bedienung und Anzeige, Infotainment,..) sortiert in Schichten und vertikalen Schnitten, kommt man darauf, dass man sich Basisfunktionen gleich teilen kann. Die Ermittlung und Aufbereitung von Sensordaten z. B., oder die Grundfunktionen von Aktoren, die nicht nur zufällig bei allen Herstellern gleich ist, sondern vom Gesetzgeber vorgeschrieben.
Als ich vor sechs Jahren von einem Zulieferer zu einem OEM wechselte, hatte ich genau das erkannt. Alle Softwareentwickler, quer durch alle Branchen, sind es gewohnt, sich aus offenen Quellen zu bedienen und Beiträge zu leisten. Die Randbedingungen dafür sind in jedem guten Haus geregelt. Seit Jahren und Jahrzehnten. In der Automobilbranche nicht.
Als ich das Managern von zwei Wettbewerbern vorschlug, hörte ich von der einen Seite: "Nein, brauchen wir nicht. Wir sind vorne, das machen wir allein." Wenige Jahre später war keiner der Verantwortlichen mehr im Amt, weil sie Milliarden verballert hatten um am Ende Produktionsstarts zu verschieben. Jetzt kommen ihre Nachfolger selbst darauf es zu tun.
Der VDA will künftig unter dem Dach der Eclipse Foundation einen gemeinsamen "Core Stack" entwickeln. Da sage ich: Herzlichen Glückwunsch zu der Erkenntnis. Jetzt müsst Ihr es nur noch umsetzen... :-)
Quelle: automotiveIT
Montag, 30. Juni 2025
Highlights aus dem Bundeshaushalt 2025
Der Gesamthaushalt überschreitet erstmals die 500 Mrd. EUR Grenze. Wir geben mehr für Zinsen aus als für Forschung und Entwicklung.
Den höchsten Posten hat "Soziales", der höchste Einzelposten sind mit 140 Mrd. Zuschüsse zur Rente. Interessant die Aufschlüsselung, in der sich der Bundeszuschuss zum Bürgergeld verbirgt. Hierzu muss man noch Unterkunft- und Heizkosten addieren um auf die Gesamtsumme von 40 Mrd. zu kommen. Und das sind nur die Zuschüsse vom Bund. Länder und Kommunen tragen hier auch noch Kosten.
5 Mrd. kostet der Verteilungsapparat selbst.
Auch interessant: Im Verteidigungshaushalt gehen weiterhin nur ein kleiner Prozentanteil in die Beschaffung von Wehrmaterial:
Samstag, 28. Juni 2025
Depeche Mode - "Walking In My Shoes" (Live on Letterman)
"I could tell 'bout the things they put me throughThe pain I've been subjected toThe Lord himself, oh, would blushThe countless feasts laid at my feetForbidden fruits for me to eatI think your pulse would start to rush
Now I'm not looking for absolutionForgiveness for the things I doBut before you come to any conclusionsTry walking in my shoesYou'll stumble in my footstepsKeep the same appointments I keptIf you try walking in my shoesIf you try walking in my shoes
Morality would frown uponDecency look down uponThe scapegoat fate's made of meBut I promise now, my judge and jurorsMy intentions couldn't have been purerMy case is easy to see"
"5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen" - ein eindrucksvolles Buch
Das Buch von Bronnie Ware (einer Sängerin, die sich vor ihrem Durchbruch mit Pflegearbeit über Wasser hielt), war fast 10 Jahre auf meiner Warteliste. Jetzt habe ich es endlich gelesen. Es hat mich bewegt, aber anders als ich erwartet hätte.
Ich erinnere mich noch, wie mich die Verinnerlichung der Erkenntnis, selbst auch sterblich zu sein ;-) zuerst schockierte und dann befreite. Es befreite mich vom Perfektionismus, von zu hohen Erwartungen an andere und an mich selbst. Und es ermutigte mich zu Expeditionen in Gefilde, die ich vorher nicht gewagt hätte.
Aber Bronnie Ware geht noch weiter. Dabei fängt ihr Buch eher langweilig und enttäuschend an. Sie erzählt aus ihrem eigenen Leben. Wie sie als Bankangestellte ausbrach, sich den Erwartungen ihrer Familie entzog, die Sprüche der anderen aushielt, ignorierte und sich nur noch darauf besann, Sängerin werden zu wollen. Auch hierzu bedurfte es nicht nur eines Übermaßes an Verdrusses über die Ist-Situation, sondern der eigenen Erfahrung und Bestätigung, das was man eigentlich will, auch wirklich zu können - und darauf zu vertrauen.
Sie beginnt ein Singer-Songwriter Leben, das aus ersten Auftritten auf Festivals besteht, auf denen sie Lieder von anderen singt, die ihr etwas bedeuten. Sie übernachtet im eigenen Auto und zeltet. Sie lernt "rock bottom" kennen. Irgendwann zeigt sie anderen zum ersten Mal eigene Texte. komponiert eigene Melodien usw. Präsentiert eigene Songs, die Anklang finden. Sie lernt einen Produzenten kennen usw. Sie arbeitet sich die Erfolgstreppe langsam hoch. Geschichten, wie man sie zuhauf auf Peter Urbans Podcast "Urban Pop" hören kann.
In der Zeit lebt sie als angestellte Pflegerin für Sterbende, und zwar die eher wohlhabenderen. Was bedeutet, dass sie nicht in Heimen arbeitet sondern Zimmer in den Häusern der Patienten bezieht und sich ihnen widmet. Die Patienten schauen auf interessante, gefüllte Leben zurück. Haben sich etwas aufgebaut, Haben im Beruf Einsatz gezeigt, an sich gearbeitet, geheiratet, Familien gegründet - und vor allem, immer lange gearbeitet. Und darüber die eigene Familie, eigene Freunde, eigene Freuden vernachlässigt. Darüber ging die eigene innere Stimme verschütt. Das eigene Beziehungsnetzwerk bestand irgendwann nur noch aus Geschäftspartnern. Und dann plötzlich der Ausstieg und Ruhestand.
Und die Erkenntnis, sich im eigenen Leben gar nicht gut auszukennen. Viel Anerkennung, aber eher aus der Distanz. Die innere Stimme kehrt zurück und fragt: Wer bist Du? Und wer weiß davon?
Und dann dämmert es: Ich habe viel zu einseitig gelebt. Aber warum? Die vordergründige Begründung: Ich wollte meine Familie absichern. Dann: für die Kinder etwas aufbauen, was ich ihnen später mitgeben kann. Damit sie den Rücken frei haben, zu studieren, was und wo sie wollen. Die hintergründige Motivation: Weil ich es "ihnen" (dem strengen, misstrauischen Vater, den Klassenkameraden, die nichs von mir wissen wollten, dem Jugendschwarm, der mich verschmähte, den Nachbarn usw.) zeigen wollte. Je mehr sie mich ignorierten, desto mehr habe ich reingehauen.
Das alles gepaart, und das ist eine wichtige Randbedingung für die Botschaft, die dieses Buch erzählt, mit überdurchschnittlichen Fähigkeiten. Intelligenz, Tatkraft. Ressourcen, die wirksam werden wollen und sich nicht nach unten anpassen wollen.
Das alles bricht sich Bahn, man baut auf, sammelt an. Aber unbemerkt häufen sich auch Schulden an. Man entzieht sich, man schweigt, man vereinsamt.
Und dann, während man das im Ruhestand allmählich erkennt, schwinden die eigenen Fähigkeiten, Versäumtes nachzuholen. Direkt nach dem Übergang rollt man noch und hat viel Energie, die "Bucket List" zu komplettieren. Man hat Geld, man kann sich auf dem Globus bewegen, man ist auf Ballhöhe. Aber dann schwinden plötzlich nach und nach die körperlichen Fähigkeiten. Und während einem unwohl darüber wird ist man unbewusst für das was noch geht. Wie gut es einem gestern doch noch ging, weiß man erst, wenn der nächste Schritt nach unten kommt. ("Ok, gestern war schon schlecht. Aber das hier ist ja noch schlechter...!")
Und die Patienten bekamen irgendwann die Diagnose über den nahenden Tod. Es gibt Leute, denen es tatsächlich erst jenseits der 80 klar wird, selbst auch sterblich zu sein. Aber die meisten lernen es schon vorher.
Und dann kommen die inneren Konflikte hoch. Dann wird plötzlich klar, was einem wirklich wichtig gewesen wäre und was man dermaßen versäumt hat, dass es nicht mehr nachzuholen ist. Und da sind fast alle gleich:
- Ich hätte mich nicht so entziehen sollen. Meine Familie weiß gar nicht, wer ich bin. Ich fühle mich unverstanden. Meine Freunde sterben, meine Frau / Mann ist schon weg oder tot. Bald gibt es niemanden mehr, der weiß wer ich bin. Und denen, die noch da sind, habe ich die Gelegenheit verwehrt, mich kennen zu lernen.
- Ich hätte meinen Erwartungen und Wünschen folgen sollen, nicht denen der anderen. Oder der Beweisführung gegenüber Leuten, denen ich gar nichts beweisen musste. (Eine unglaubliche Energie, wie ich aus eigenen Gesprächen mit Vorständen und Geschäftsführern weiß. Tag und Nacht gearbeitet um dem Vater zu beweisen, dass man es zum Vorstand bringen kann. Die Frau trennt sich, die Geliebte, das Luxusauto, den Kindern finanziert man später ein Apartment an dem Ort wo sie studieren wollen. Aber all das ersetzt kein erfülltes Leben in Beziehungen.)
- Ich hätte mir mehr Freude und Glück gönnen sollen. Ich habe es verdient, glücklich zu sein. Nicht erst, wenn ich etwas erreicht habe.
- Ich hätte öfter im Hier und Jetzt leben sollen. Wir planen, wir hoffen, wir fürchten die große Sache. Aber der Eindruck, dass andere glücklicher sind und mehr Glück haben, kommt von der eigenen Unfähigkeit, das Schöne im Hier und Jetzt zu sehen. Es scheint einfacher, sich Ärger als Glück von der Seele zu schreiben. Aber was die Poeten sehen, sehen sie nur, weil sie sich selbst ins Hier und Jetzt rufen.
- Sage allen, die dir wichtig sind, was sie dir bedeuten. Viele Schuld- und Versäumnisgefühle kommen daher, nie ausgesprochen zu haben, was man für jemanden empfindet.
Aber auch die Frau, die man nur scheinbar zufällig kennen lernte, die man zum zweiten mal traf, der Urknall, die Expansion ins Universum, die Gravitation, aber auch emotionalen Kreditlinien die das Beraterleben einfordert und die man irgendwann zurückzahlt. Die alten Schulfreunde aus der Oberstufe. Irgendwann komplett getrennt, dann wiedergefunden ("Dein Haaransatz war auch schon mal niedriger.." )
Und dann die Familie, aus der man kommt. Wer schuldet wem was? Ich kenne bisher nur Geschichten von anderen über Erbstreitereien. Zwischen Geschwistern ist es am schlimmsten. Rechnungen, die bis ins Kinderzimmer zurückreichen.
Bronnie Ware erzählt davon, wie sie stets schnell das Vertrauen ihrer Patienten errang, indem sie auch selbst aus ihrem Leben erzählte. Den einen oder anderen bringt sie dazu, sich mit dem eigenen Sohn auszusprechen. Damit dieser Frieden mit seinen Schuldgefühlen macht. So dass Frieden zu seinen Geschwistern entstehen kann. Ganz harte Kämpfe mit sich selbst und Überwindungen. Aber dann auch große Erlösung unter Tränen. Auf den letzten Metern über den eigenen Schatten gesprungen und so dankbar, diesen Konflikt losgeworden zu sein, bevor man geht.
Freitag, 27. Juni 2025
Drei Bahnfahrten, drei lange Verspätungen
- Am Don., 19. Juni, warf sich zwischen Stendal (an der Elbe, nördlich von Magdeburg) und Gardelegen (zwischen Wolfsburg und Stendal) morgens ein Lebensmüder vor unseren Zug. Wir strandeten in Stendal. Der Navigator zeigte nacheinander mehrere Ausweichrouten. Am Ende arbeiteten die "Tatortreiniger" doch so schnell, dass es nach anderthalb Stunden mit dem gleichen Zug weiter ging.
- Am Mi., 25. Juni, warf sich morgens etwa zur gleichen Zeit wieder ein Selbstmörder vor unseren Zug. Der Halt in Wolfsburg fielt aus, wir mussten in Braunschweig umsteigen. Und rennen. Zum Umstieg blieben nur 5 Minuten. Aber die Bahn macht es noch spannender. Am angesagten Bahnsteig 4b stand oben "Bitte nicht einsteigen!" und über Lautsprecher kam die Ansage, unser RE würde an Gleis 2 abfahren. Lautes Fluchen auf den Treppen "Diese Ar****löcher!". Der RE war brechend voll,
- Am Don. 26. Juni zogen Orkanböen mit Starkregen durch Nordostdeutschland. Ein Baum fiel vor einen ICE auf unserer Strecke und beide gemeinsam holten die Oberleitung runter. Wir Pendler waren vorgewarnt gewesen und hatten unseren Workshop früher beendet (bei Sonnenschein sahen wir durchs Fenster dunkle Wolken und einen Blitz. Schnell packten wir ein, um zur Bushaltestelle zu kommen. Als wir unten auf der Straße waren regnete es schon. Als wir im Bus waren kam ein Starkregen herunter, wie ich ihn selten erlebt habe. Am Hauptbahnhof hatte der Kollege Glück, sein RE fuhr pünktlich ab. Ich hatte das Pech mit dem Baum. Nach drei Stunden hatte die Bahn einen Plan: Sie sagte alle gestrandeten ICEs Richtung Berlin ab, bis auf einen. In den quetschten wir uns alle rein und fuhren mit Umweg über Braunschweig und Magdeburg nach Berlin. Um 23:30h kam ich an.
- Vor 15 Jahren waren die Züge selbst das Problem. Liegenbleiber, defekte oder zu schwach ausgelegte Klimaanlagen und Toiletten.
- Vor 10 Jahren fing es an mit defekten Signalen und Stellwerken.
- Inzwischen sind es die Gleise. Sie verschleißen unter den immer schnelleren ICEs und es gibt von ihnen grundsätzlich zu wenig.
Montag, 23. Juni 2025
Merkel und Steinmeier legten Grundstein für Ukraine- und Iran-Krise
- Beim "Minsker Abkommen" 2015 über Frieden in der Ostukraine.
- Bei der "Wiener Nuklearvereinbarung" ebenfalls 2015 mit dem Iran.
Wörterbuch Woke - Deutsch:
critical whiteness = Ideologie, die Menschen in Hautfarben denkt und versucht, antiweißen Rassismus zu legitimieren
demokratische Mitte = Antideutsche Einheitspartei
Deplatforming, Debanking = Fortsetzung der national/sozialistischen Entrechtungspolitik gegen Regimegegner
Degrowth (auch: Green Deal) = Deindustrialisierung
disruptiv = etwas, das ich verschlafen habe
Diversity, Equity, and Inclusion = eskalierte Form der Quotenpolitik
erratisch = etwas, das ich nicht verstanden habe
Postkolonialismus = Ideologie, die westliche Kulturleistungen nicht versteht und von der Zivilisation überfordert ist (umgangssprachlich: "kolone")
Hass und Hetze = woker Kampfbegriff für Kritik
Identitätspolitik = Heupttreiber der Spaltung der Gesellschaft
kulturelle Aneignung = Verhaltenszensur zugunsten von Minderheiten, deren meist finanzielle oder territoriale Aneignung aber als unkritisch gilt.
Maß und Mitte = Euphemismus für unterdurchschnittliches Leistungsniveau, Urteils- und Entscheidungsvermögen
People of color = Werbemodel für Benetton
Völkerrecht = woke Variante völkischen Denkens
Populismus = Woker Kampfbegriff für die Ablehnung von Bomben- und Messerattentaten sowie Anschlägen auf Weihnachtsmärkte
rechts = Mitte
neurechts = Mitte
Safe Space = Zensierter Raum mit Kontaktverbot
Trigger = Überfordernder Einfluss der Welt außerhalb des Ponyhofes auf Ponyhof-Bewohnerin
unsagbar = zensierte Wahrheit
Zivilgesellschaft = öffentliche inoffizielle Mitarbeiter
Sonntag, 22. Juni 2025
Hat sich der Iran immer an das Abkommen gehalten?
Frage an ChatGPT:
Hat sich der Iran immer an den Vertrag gehalten?
Was führte jetzt dazu, dass die israelische Regierung akuten Handlungsbedarf sah?
Antwort:
Die kurze Antwort lautet:
❌ Der Iran hat sich nicht dauerhaft an den JCPOA gehalten – allerdings war der erste Bruch nicht von iranischer Seite, sondern von den USA.
Und:
🇮🇱 Die israelische Regierung sieht jetzt akuten Handlungsbedarf, weil Iran laut IAEA so nahe wie nie an waffenfähigem Uran ist – technisch gesehen in Tagen oder wenigen Wochen zur Bombe.
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🔹1. Hat sich der Iran immer an den JCPOA gehalten?
Nein – aber zunächst ja.
Phase 1: 2015–2018: Iran hält sich an JCPOA
• Nach dem Abschluss im Juli 2015 und dem Inkrafttreten im Januar 2016 bestätigte die IAEA wiederholt, dass der Iran alle Vorgaben einhielt:
– Begrenzung der Urananreicherung auf 3,67%
– Reduktion der Zentrifugenanzahl
– Umbau des Schwerwasserreaktors in Arak
– Verzicht auf neue Anreicherungsanlagen
– IAEA-Überwachung inkl. Kameras und Inspektionen
• Auch westliche Geheimdienste (inkl. CIA, Mossad) bestätigten dies öffentlich.
Phase 2: Mai 2018 – US-Ausstieg unter Trump
• Die USA stiegen einseitig aus dem JCPOA aus, obwohl Iran sich an die Auflagen hielt.
• Danach: „Maximum Pressure“-Sanktionen, Öl- und Finanzembargo gegen Iran.
Phase 3: 2019–heute: Iran fährt Schritt für Schritt Verpflichtungen zurück
• In Reaktion auf die US-Sanktionen hob Iran nach und nach folgende Begrenzungen auf:
• Höhere Anreicherung (20%, später 60%)
• Nutzung fortschrittlicher Zentrifugen
• Reduzierung der IAEA-Überwachung
• Keine Anwendung des Zusatzprotokolls mehr
• Seit 2021 ist die IAEA-Überwachung deutlich eingeschränkt – einige Kameras wurden entfernt oder beschädigt, Inspektionen verzögert.
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🔹2. Was führt jetzt zu akutem Handlungsbedarf aus Sicht Israels?
a) Urananreicherung nahe an Waffenfähigkeit
• Laut IAEA-Berichten (z. B. Mai 2024) hat Iran:
• Mehrere hundert Kilogramm Uran auf 60 % angereichert – das ist technisch gesehen nur ein kleiner Schritt (weniger als 2 Wochen) von waffenfähigem Material (90 %) entfernt.
• Genug Material für mehrere Sprengköpfe, wenn weiter angereichert.
• Fortschrittliche Zentrifugen und technisches Know-how verfügbar.
b) Schwache Überwachung
• Die IAEA beklagt, dass sie nicht mehr verlässlich sagen kann, ob Iran militärische Aktivitäten vorbereitet oder schon umgesetzt hat.
• Israel befürchtet „nukleare Überraschung“ – ähnlich wie Nordkorea in den 2000er-Jahren.
c) Militärisch strategische Bedrohung
• Im April 2024 beschoss Iran erstmals direkt israelisches Territorium mit über 300 Raketen und Drohnen – als Vergeltung für einen israelischen Luftangriff auf ein iranisches Generalkonsulat in Damaskus.
• Das verstärkte Israels Wahrnehmung einer wachsenden, unmittelbaren Bedrohung – zumal ein nuklear bewaffneter Iran für Israel nicht akzeptabel wäre.
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🔹Fazit
• Der Iran hielt sich zwischen 2015 und 2018 an das Abkommen.
• Die USA brachen es zuerst – Iran reagierte mit stufenweiser Missachtung.
• Heute steht Iran kurz vor der technischen Möglichkeit zur Bombe, bei gleichzeitig reduzierter internationaler Kontrolle.
• Für Israel ergibt sich daraus eine akute sicherheitspolitische Alarmstufe, da die Schwelle zum nuklearen Iran so niedrig wie nie ist.