Freitag, 20. Juni 2025

Mit einer architektonischen Sicht aus Leben kann man dessen Zeitlichkeit auflösen

Ich arbeite seit einigen Jahren in der sogenannten Prozess Architektur. Das ist die architektonische Darstellung der Dinge, die wir in der Produktentwicklung tun.

Was man dazu lernen und verstehen muss ist, dass man zeitlichen Abläufen eine logische Struktur geben kann, die sich aus den Abhängigkeiten ergibt.

Zum Beispiel schreibt man immer zuerst die Anforderungen an ein Produkt oder einen Service und dann überlegt man sich, was man dafür braucht, d. h. eine Architektur. (Man kann natürlich auch umgekehrt vorgehen: Man schaut, was man hat und überlegt, was man damit noch machen könnte.) Danach folgen Entwicklungsschritte und danach kommt das Testen, zum Schluss die Freigabe.

Daraus folgt eine zeitliche Reihenfolge von Prozessen oder Aktivitäten, wenn man am Ende ein bestimmtes Ergebnis erreichen will.

Eine erweiterte Architektursicht ergibt sich, wenn man Prozesse und Aktivitäten weiter detailliert und dazu in eine darunter liegende Schicht geht.

Was diese Prozess Architektur am Ende zeigt ist eine Gesamtsicht auf alle Prozesse und wie sie zusammenhängen. Man kann auch sagen: Im Unterschied zu einer Prozessdarstellung, in der man mit dem Auge die Zeitachse entlangfährt zeigt die Prozess Architektur die statische Struktur der Gesamtheit aller Prozesse.

Die Frage, die ich mir stelle, ist: Kann man dies auch auf das eigene Leben anwenden? 

Ich meine ja. Es löst für mich die Frage, wie ich diese Vision nenne, die mal auf einer Beerdigung hatte. Mir wurde plötzlich klar, dass die Verstorbene mit ihrem Tod nicht ausgelöscht war, sondern Ihr Leben in irgendeinem Sinne weiter besteht. Mir wurde klar, dass ungeachtet aller Alterung man doch immer und zu jeder Zeit immer die oder der Gleiche ist, und zwar entlang der gesamten Zeitachse.

Durch eine Architektenschablone bilden Kindheit, Jugend, Arbeitsleben und Alter keine vergehenden Lebensabschnitte, sondern man ergänzt entlang des eigenen Lebens seine "Lebensarchitektur".

In diesem Sinne ist der Blick ins Fotoalbum nicht der Blick in die Vergangenheit, sondern auf Elemente der eigenen Lebensarchitektur. Und in einem gewissen Sinne steckt darin auch die Aufhebung der Zeit und in DIESEM Sinne so etwas wie ein ewiges Leben.

Sonntag, 15. Juni 2025

"Als das Bundesamt für Migration unsere Kaserne für menschenunwürdig hielt."

Der Podcast "Streitkräfte und Strategien" ist zwar vom NDR, aber trotzdem hörenswert. In einer der letzten Sendungen ging es um den Zustand unserer Kasernen und den Stand der Bauplanung (die Wehrpflicht wird ja derzeit nicht reaktiviert, weil es zu wenig Unterkünfte gibt.)

Stefan Niemann und Kai Küstner sind hörbar echte, erfahrene Journalisten und sie erwarten von ihren Kollegen echte Recherchen, wenn sie diese in ihre Sendung nehmen. Und Julia Weigelt hat recherchiert und was sie über den seit Jahrzehnten andauernden Zustand der Kasernen und die Lähmung der Sanierung durch die Bürokratie zutage gefördert hat, verschlägt einem die Sprache.

Der Tiefpunkt war diese Stelle: 

“Und außerdem gibt es bei der Bundeswehr ja auch eine Fürsorgepflicht. Und ja, für viele, mit denen ich da gesprochen habe, da war das Jahr 2015 so ein einschneidendes Erlebnis, wo sie wirklich am Ende ihres Verständnisses angekommen waren.

2015, das war das Jahr, als viele Geflüchtete nach Deutschland kamen, viele auch aus dem Bürgerkriegsland Syrien.

Genau, genau. Und für diese Menschen wurden natürlich auch Unterkünfte gesucht. Ja, und ein Soldat hat mir erzählt, er war damals im nordhessischen Schwarzenborn stationiert.

Und er will anonym bleiben. Seine Stimme haben wir nachsprechen lassen.

Da hieß es erst, die Geflüchteten sollten in unserer Unterkunft untergebracht werden. Das waren Holzbaracken aus den 1950er Jahren. Nachts haben wir immer die Ratten in den Holzwänden gehört.

Und 2015 hat sich das Bundesamt für Migration dann unsere Unterkunft angeschaut und gesagt, hier können die Geflüchteten auf keinen Fall unterkommen. Das ist ja menschenunwürdig. Tja, und dann sind die Menschen woanders untergebracht worden und wir Soldaten sind in den Baracken geblieben.

So viel zur Fürsorgepflicht und Wertschätzung durch die Bundeswehr.”

Quelle: Streitkräfte und Strategien: Deutschlands Kasernen: zu klein, zu kaputt? (Tag 1203 mit Julia Weigelt), 10. Juni 2025 (Link)

2015 waren im Kabinett Merkel II übrigens folgende Bundesminister im Amt:

  • Inneres: Thomas de Maiziere. Er verdoppelte 2015 die Stellen im BAMF, weil Merkels Grenzöffnung die unkontrollierte Masseneinwanderung anschwellen ließ und das Arbeitsaufkommen der Abteilung 3 verdoppelte. Die Ausgaben des BAMF für Liegenschaften (Flüchtlingsunterkünfte) sind seit 2015 auf das Sechsfache gestiegen.
  • Verteidigung: Ursula von der Leyen. Sie tat für die Sanierung und Zubau von Kasernen: nichts.
Der Podcast beschreibt auch die Verwaltungsstellen durch die ein Sanierungs- oder Neubauantrag für Soldatenunterkünfte durchläuft bis es endlich in die Bauphase geht. Die betroffenen Soldaten übernachten teilweise in eigenen Autos, weil sie nach der Unterschrift unter einen Zeitvertrag an ihrem neuen Dienstsitz keine Unterkunft haben. Die Standortverwaltung empfahl den neuen Soldaten, sich vor Ort um eine eigene Wohnung zu kümmern. Auf eigene Kosten versteht sich, und die sind im Sold nicht eingerechnet. 

Der NDR Moderator merkt hierzu an, er könne jetzt verstehen, dass so viele Soldaten nach wenigen Jahren ihren Vertrag kündigen und auch keine Parteien der "demokratischen Mitte" mehr wählen...

Freitag, 6. Juni 2025

Deutsche Journalisten bewerten Merz' Auftritt im Oval Office

Von WELT TV bis Illner: Was für ein pubertäres Gegacker über Merz' Auftritt im Oval Office. Noch schlechter sind nur Thomas Hermanns' Kommentare zum ESC. 

Im Brustton der Überzeugung bewerten da ein "New narratives"-Consultant, der lebende Beweis des Dunning-Kruger-Effektes aus dem ZDF Studio  Washington und Krawattenexpertinnen aus dem Hause Bertelsmann den Auftritt von Merz.

Keiner kapiert, worum es eigentlich geht. Keiner kapiert (oder tut so) woran Selenskyis Auftritt gescheitert war. Keiner kapiert im Ansatz Trumps Strategie im Großen und seine Kommunikation im Speziellen.

Sie kapierten nicht mal, dass das eine Presskonferenz war, in der Journalisten die Fragen stellen. Offenbar anders als in der Bundespresskonferenz ist es da nicht die Regierung, die die Fragen lenkt.

Somit hat nicht Trump "Merz kaum zu Wort kommen lassen", sondern die Presse war einfach desinteressiert an Merz. Trump versuchte sogar gegen Ende nochmal Fragen an Merz zu provozieren. Aber gegen Bidens' Unterschriftenautomat und Elon's Wutausbrüche hatte Merz keine Chance. 

Was auch keiner der deutschen Kommentatoren verstand: Die PK war ja VOR den eigentlichen Gesprächen angesetzt. Was für Fragen hätte man da also an Merz richten sollen? 

So konnten sich beide besprechen, ohne sich anschließend der Presse stellen zu müssen. Ohne Statements abstimmen zu müssen. Wir wissen heute Morgen fast nichts über den inhalt ihrer Gespräche. 

Der deutsche Journalismus war fixiert auf das, was er kannte (Selenskyis Auftritt) und war insgeheim geil auf einen weiteren Eklat, der ihm Anlass geben würde, auf Trump einzuschlagen. Aber der war wieder einmal schlauer.

Donnerstag, 29. Mai 2025

Was Tagesspiegel und ZEIT über die geistige Gesundheit des woken Milieus verraten

Von den Alt-Linken und Grünen stammt die Idee, die eigenen Neurosen zu einem Politikum zu machen. Sie haben Erfolg auf ganzer Linie. Links ist heute eine Diagnose beim Psychiater. Wie ein Ritt durch die Rankings der beliebtesten Artikel bei Tagesspiegel und ZEIT beweist:

1. "Ich fühle mich nicht und würde unser Treffeln lieber canceln" - Kurzfristige Absagen aus Achtseimkeitsgründen nerven.

2. Rodrigo heiratet im Urlaub heimlich eine andere - War er nur wegen des Bleiberechts mit Sara zusammen?

3. "Hast Du Dir oft vorgestellt, wie dein Leben ohne mich wäre?" 50 unangenehme Fragen, die Sie ihrem Vater stellen sollten

4. Benimmregeln in den Alpen - How to Hütte in den Alpen (ohne Correctnessregeln, die man bei anderen scharf verfolgen kann, geht es nicht..)

5. Wege aus der Wut - Das können Eltern tun, wenn ihr Kind tobt

6. Bin ich zu alt für mein Kind? - Wer in seinen Vierzigern ein Kind großzieht muss mit Vorurteilen kämpfen

7. "Ich würde Sie bitten, nicht mehr anzurufen." Vor einem Jahr sangen junge Leute ein rassistisches Lied auf Sylt. Fast alle verloren ihre Jobs und löschten ihre Spuren im Netz. 

8. Wie wir über Gaza sprechen 

9. Wie werde ich im Alter nicht zum Griesgram? - Wer kein einsamer, besserwisserischer Grantler werden will, muss die Weichen schon mit 30, 40  stellen

10. Bernadette, 34, ewige Jungfrau - Sie führt ein Leben als "Braut Christi". Sie gelobt für immer auf Sex zu verzichten. Abwegig oder folgerichtig?

11. "Ich bin 6 cm gewachsen, seitdem ich tanze." - Mit 60 Jahren beginnt Klaus Balletunterricht zu nehmen. Talent hat er nicht. 

12. "Selfcare hat mich nur isoliert" - Das Leben ist nur Stress, wie kommt man am besten runter? 

13. Was hilft wirklich gegen die Midlife Crisis? Männer in der Midlife Crisis werden oft belächelt. Aber nicht alle nehmen sich ein Rennrad oder eine Geliebte. Von Sara Tomsk

14. Liebe ist alles - Wir könnten sie so gut gebrauchen, gerade jetzt. Aber was den einen gelingt, daran scheitern andere. Auch unser Autor Andreas Ohler

15. Mobbing gegen schwulen Lehrer an Berliner Grundschule - Alfonso Pantisano setzt dort queere Projekte durch.

16. So wird man Ehrenmann 

17. Kein Familienanschluss unter dieser Nummer - Kinder gehen nicht gern ans Telefon. Aber nichts nervt sie mehr, als wenn ihre Eltern nicht SOFORT ans Telefon gehen.

18. Die unterschätzteste Dad-Challenge - Kleidung für die Kinder kaufen. Outfits zusammenstellen - dann wieder verkaufen. Von Frauke Suhr

Sonntag, 25. Mai 2025

Es war eine erkenntnisreiche Woche

Ukrainekrieg

Ich beginne, an Trump zu zweifeln. Und seine Gegenspieler wohl auch. Putin musste einfach nur bei seinem "Njet" bleiben, um Trump in Erklärungsnot und Rückzug zu bringen. Vielleicht hielt er Trump auch nur irgendetwas hin, worauf dieser Lust (oder im Gegenteil: Angst) hat. Auf Trump als Treiber müssen wir von nun an verzichten. Wir können froh sein, wenn er in der NATO bleibt. 

Umso schwerer wiegt, was Merz und Pistorius bei der Indienststellung unserer Litauen-Brigade gesagt (bzw. nicht gesagt) haben. Litauen hat Grenzen zu Weißrussland und Kaliningrad (aka "Königsberg bleibt unser" - vgl. Ukraine). In Kaliningrad liegt die russische Ostseeflotte (Baltisyk) und sind Raketenstellungen (Iskander für ballistische und Marschflugkörper mit konventionellen oder nuklearen Sprengköpfen) stationiert. Strategisch bedeutsam: die sog. Suwalki-Lücke, die kurze Grenze zwischen Litauen und Polen. Kontrolliert die NATO sie, kann sie Kaliningrad vom Landweg der Russen abschneiden. Kontrollieren die Russen sie, können sie das Baltikum von der NATO abschneiden. Und genau hier haben wir Deutschen das NATO Kommando. Vorige Woche wurde unsere 5.000 Mann starke Panzerbrigade 45 in Litauen in Dienst gestellt. Merz sicherte Litauen in seiner Rede vor Ort zu, dass wir im Ernstfall, ... ja was? Was genau?

NATO can rely on Germany. We know that security doesn’t begin at our borders. It begins where our allies and partners have to defend it. That’s why Lithuania’s security is also our security. The protection of Vilnius is the protection of Berlin.

Sounds familiar? Erinnert an: "Deutschlands Freiheit wird am Hindukusch verteidigt." Heute wissen wir: Deutsche Regierungen wissen nichts, suchen nach Ausstiegsparagraphen wenn es ernst wird und hinterher lassen sie diejenigen, die für sie im Feuer standen, gnadenlos im Stich. Merz redet wohlklingend für litauische Ohren. Und ja, wir zeigen schon Einsatz, indem wir die Brigade aufgebaut und ausgebildet und in Dienst gestellt haben. Aber Merz hat kleingedruckt geredet, als er sich in seinem Schwur auf die NATO bezog. Und so ist die NATO ja aufgebaut: Artikel 5 verpflichtet lediglich, dass sich alle Mitglieder beraten werden, ob es sich für sie lohnt, einem angegriffenen Mitglied zu Hilfe zu kommen. Das ist so richtig nach dem Geschmack von CDU dominierten Bundesbehörden. Merz ist in den wenigen Wochen seiner Amtszeit schon mehrmals umgefallen und wollte etwas "so nicht gesagt" haben. Im Gegenzug bestellte Litauen übrigens unter einem deutschen Rahmenvertrag bei Rheinmetall 45 neue Leopard 2 Panzer. 

Was die Verhandlungen mit Putin angeht also: Die EU Kommission tut gar nichts. Die führenden EU Regierungschefs stehen mit leeren Händen da. Abermals wird jetzt im dunklen Wald gesungen, um sich die Angst zu vertreiben. 

Zollpolitik

Xi Jinping muss einfach nur abwarten, bis aus Trump's Zöllen Preiserhöhungen und Inflation werden, dann wird Trump schon von selbst zurück rudern. Die einzigen, die sich von ihm noch beeindrucken lassen, sind die Europäer, Deshalb kündigte er am Freitag mitten in die angeblich laufenden Verhandlungen an, er empfehle 50% Zölle für EU-Importe, um das schwere Handelsungleichgewicht zwischen USA und EU wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Der DAX war beeindruckt und ging sogleich in Deckung. 

Schaut man aber mal auf US Börsenindizes und insbesondere die Kurse staatlicher Anleihen, kommt es allmählich alles wie ein Boomerang zu Trump zurück. Er hat ja richtig erkannt wie ernst das Schuldenproblem der USA ist. Und er hat recht, dass es vor allem Demokraten waren, die es befeuert haben. Aber so richtig aussprechen kann er es natürlich nicht. Das müssen die Ratingagenturen und der FED Chef tun. Und sie tun es. 

Musk ist ja schon abgetaucht. An Trump glaube ich allmählich auch nicht mehr so richtig. Bin nicht mal sicher, ob er seine Amtsperiode zu Ende bringen wird. 

Genauso schlau waren deutsche Medien Anfang der Woche: "Die Abstufung der Kreditwürdigkeit der USA beeindruckt die deutsche Börse nicht, weil es nichts mit Deutschland zu tun hat." war noch das Harmloseste bei n-tv Telebörse. Genauso intelligent dann die Meinungskorrekturen, als es sie doch beeindruckte: "Alles eine Folge Trump'scher Politik." Wieder falsch. Die schwindelerregende Schuldenpolitik der USA begann schon unter Obama, wenn nicht noch früher.

Messergewalt in Deutschland

Während Baerbock kriegserfahrene Afghanen nach Deutschland schleuste, stieg die Messergewalt rapide an und besorgte Faeser die Abschiebung bestens integrierter Fachkräfte (letztes Beispiel: syrische Näher von Trigema.). Vorige Woche gab es dann das Messerattentat eines 13-jährigen Ausländers auf einen 12-jährigen Deutschen an einer Spandauer Grundschule. Sogleich stürzten sich Berliner in Sorge und Stirnfalten. Aber nicht wegen des Opfers, sondern des Täters. Die Berliner Polizei versicherte, dass dem flüchtigen Täter keine Strade drohe, er sei ja strafunmündig. Die Mutter eines Berliner Mitschülers namens Katja Batinic wurde von der BZ-Berlin zitiert, sie sei in Sorge und Mitgefühl mit dem "flüchtigen Jungen, der ziellos und verängstigt nachts durch Berlin laufe." Als der Täter gefasst wurde, gaben sich Polizei und GdP verständnisvoll und suchten die Schuld bei uns (ja genau: bei Ihnen und mir, der "Gesellschaft"). Bevor ich solche Attentate in Deutschland bewerte, prüfe ich inzwischen, aus welchem Lager die Opfer stammen. Der Weinmeisterhornweg, in dem sich der Tatort befindet, liegt an der Grenze zwischen den Spandauer Ortsteilen Gatow (schwarz-grün) und Wilhelmstadt (stark türkisch-arabisch geprägt). Um das Opfer tut es mir natürlich leid. Aber wo sich CDU und Grünen Wähler ballen, ist es am Ende doch eine milieuinterne Angelegenheit, die ich im Hinblick auf die Eltern am Ende mit kalter Neugier verfolge.

Nur einen Tag vorher, hatte die Bundesanwaltschaft bundesweit eine Razzia gegen eine mutmaßliche rechtsextremistische "Terrorzelle" namens Letzte Verteidigungswelle durchgeführt, bei der auch 14-jährige verhaftet wurden. Sprecherin Ines Peterson begründete das laut RBB so:

Wir haben gegen diese Personen Haftbefehle erwirkt, weil schwere Straftaten im Raum stehen, etwa der Verdacht der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung - bei einigen Beschuldigten auch versuchter Mord und Brandstiftung.

Von Mitgefühl und "Verantwortung der Gesellschaft" war dann bei Brandenburgs Innenminister Frank Stolper nicht viel zu spüren. Im Gegenteil:

Es ist erschreckend, wie jung die Beschuldigten sind. Die vorgeworfenen Taten sind äußerst schwerwiegend. Es bleibt zu hoffen, dass die Festnahmen heute und die weiteren Ermittlungen eine abschreckende Wirkung auf diese noch junge Szene haben werden.

Querdenkerdemo in Berlin

Das alles hätte als Stoff ausgereicht, um am Samstag wieder mal an einer Querdenkerdemo ("Frieden, Freiheit, Volksabstimmung") teilzunehmen. Aber mich überkamen auch hier Zweifel. Zwar teile ich das tiefsitzende Misstrauen gegen unsere Institutionen (bzw. diejenigen, die sie besetzen) nach all dem, was sie uns angetan haben und noch antun. Auch bin ich sehr für Politikerhaftung, wie sie Stephanie Tsomakaeva in ihrem Buch vorschlägt und wie sie die AfD Bundestagsfraktion im November für Bundesminister vorgeschlagen hat.

Aber ich laufe nicht mit, wenn da Leute auftreten, die jenseits von mir vertretbarer Linie stehen. Ich bin für Meinungsfreiheit. Und was nicht verboten wurde ist erlaubt. Aber Antisemitismus behandle ich anders. Da laufe ich nicht mit, auch wenn er unterhalb der Strafbarkeitsschwelle daher kommt. Ich stehe eisern zu Israel und auch Netanyahu's nachhaltiger Politik in Gaza. Und da unterscheide ich mich von vielen Querdenkern. 

Auch ist mir das Niveau der meisten Redner zu niedrig. Ich habe nichts gegen sie, jeder kann seine Meinung sagen. Aber die meisten ziehen mich halt nicht an. Dazu ist die Gruppe auch zu gemischt. Von altlinken oder -grünen Ostermarschierern bis tiefschwarzen Konservativen sind alle dabei. Schwer auf einen zu bringen. 

(Anzumerken ist dabei: Rote und Grüne haben indes kein Problem damit, wenn auf ihren Demos Kommunisten, gewalttätige "Antifasschisten" in Gestalt des vermummten schwarzen Blocks oder Judenhasser mitlaufen. Das sei eben so und könne man nicht verhindern, hört man da stets.)

Und jetzt: das Wetter

Der April brachte Sonne, Wärme und wenig Regen. Als er zu Ende ging, fluteten wieder grübe Untergangspropheten das Netz und sahen "Beweise" für den Klimawandel. Bin gespannt was die gleichen abgebrochenen Studentinnen sagen, wenn der kühl-nasse Mai zu Ende geht..

Freitag, 23. Mai 2025

Die USA steuern auf eine Schuldenkrise zu

Es ist noch nicht lange her, da feierten die deutschen, sog. "Finanzjournalisten" und Experten die 2 Billionen schweren Investpakete von Joe Biden als den richtigen Weg. Ein Jahr später ist Donald Trump im Amt und Biden's Erbe führt die USA gerade in Richtung einer veritablen Schuldenkrise. Und die gleichen Finanzjournalisten lasten es Donald Trump an.

Trumps radikaler Angriff auf die US Bürokratie verfolgt zwei Ziele: Entlastung für die Wirtschaft UND für den Bundeshaushalt. Was die rotgrüne Journaille liest ist: Trump gefährdet mit der Abschaffung von Diversityprogrammen die US-Wirtschaft. Spätrömische Dekadenz.

Man hört, der eine oder andere DAX CEO habe an dem Tag der DEI-Abschaffung den Regenbogenaufkleber von seinem Laptop entfernt. Danke, dass Ihr Euch selbst als Heuchler outet.

Als Moody das Rating für US Bundesanleihen senkte, hörte ich von n-tv Telebörse bis WELT und FAZ, das habe keine Bedeutung für deutsche Aktien. Kurzfristig richtig, weil große Anleger sofort Kapital aus den USA woanders hin geschichtet haben. Davon profitierte auch der DAX. Aber wenn das Vertrauen in die US-Bonität sinkt, werden die Zinsen dort steigen. Und wenn die Zinsen steigen, werden Aktien unattraktiver. Anleger werden neu tarieren, wie viel Risiko ihnen die höheren Anleiherenditen wert sind. Und Unternehmensanleihen werden davon beeinflusst werden. Und als nächstes dann Aktien. Wenn ich für die gleiche Rendite eine Anleihe bekomme, wähle ich diese statt Aktien.

Anleger in Deutschland könnten die Hausse also nutzen, um sich in Sicherheit zu bringen. Ich weiß nur nicht, wohin. Inzwischen sind alle Anlageklassen unter Druck. Selbst Immobilien in Ostdeutschland könnten an Wert sinken, wenn der Krieg in der Ukraine noch lange dauert, oder sogar neue Krisen an der Ostfront hinzu kommen.

Was ich weiß: Immer schön in der Nähe der Tür tanzen. Die Nachrichten und Kurse jeden Tag im Blick behalten.

Donnerstag, 22. Mai 2025

Die "Brandmauer" dient nur der Vermeidung der Auseinandersetzung mit der AfD

 Es gibt nur zwei Möglichkeiten:

Entweder die AfD ist so verfassungsfeindlich, dass sie verboten wird. Oder sie ist es nicht. Wenn sie es nicht ist, ist jedes juristische oder geheimdienstliche Argument gegen sie substanzlos. Es dient nur der Vermeidung der Auseinandersetzung mit den Argumenten der AfD.

Man braucht keine Brandmauer im Parlament. Das BVG ist unsere Brandmauer. 

Mittwoch, 21. Mai 2025

Stille Diplomatie!

Wolfgang Ischinger hat recht! Bei Maischberger sagte er, man müsse Verhandlungen still führen und nicht jeden neuen Stand heraus posaunen. Und schon gar nicht drohen, wenn die andere Seite nicht zustimmt. Und schon überhaupt nicht, "wenn man keine Kugel im Lauf hat, sondern erstmal eine Munitionsfabrik bauen muss." (Frederic Pleiten).

So ist es. Von Diplomatie verstehen heutige, eitle Politiker nichts mehr. Alles was einen irgendwie über Wasser bringt, muss sofort medial verwertet werden.

So eine Verhandlungsführung wie sie Wadephul vorige Woche gezeigt hatte, geht gar nicht. Man kann nicht dem Widersacher drohen, wenn er die Bedingungen des eigenen großen Bruders nicht erfüllt - nur weil dieser neuerdings wieder zu einem hält. Man muss einfach mal die Klappe halten und das eine Woche lang durchhalten.

Unvorstellbar, dass Kohl, Gorbatschow, Genscher und Schewardnadse so vorgegangen wären, alle 24h einen neuen Stand und Drohungen zu veröffentlichen.

Ok, mit den damaligen Sowjets haben wir keinen Krieg geführt. Aber es ging schon auch um große Interessen. Und die muss man bei jeder Verhandlung ausgleichen. Und wie viel jeder dabei erreicht, hängt nicht von den besseren Moralvorstellungen ab, sondern von der stärke der Parteien.

Donnerstag, 8. Mai 2025

Deutschland sägt seit 20 Jahren am eigenen Ast..

 und wundert sich jetzt, dass es runter fällt.

  • Eine Kernindustrie nach der anderen wurde verjagt oder abgAlewürgt: Chemie, Pharma, Elektronik, Energie und jetzt die Automobilindustrie.
  • An China haben wir unser Knowhow verkauft, nur um solange in China verkaufen zu dürfen, bis die Chinesen es selber können. Es begann mit dem Transrapid, ging weiter mit Elektronik und endete vorerst mit Autos.
  • Alle Randbedingungen, die Industrie braucht, wurden nacheinander erodiert: Es begann mit Grundstücken, Emissionsauflagen, dann Energiekosten und jetzt Fachkräfte.
  • Schon immer hatten wir die Neugierigen und Macher, die in Forschung und Industrie gingen. Und die Verwalter, die den Machern Knüppeln zwischen die Beine werfen. Letztere haben inzwischen die Mehrheit. 
  • Die Qualität unseres Bildungssystems wurde von der EU erodiert. Die gründliche Ingenieursausbildung wurde desavouiert. Gleichzeitig suggerierte man, dass man für gutgezahlte Berufe gar nicht viel braucht. Hier ein paar angelesene Multiple Choice Tests, hier ein paar Fragen zur Moral. Statt Mathe und Physik eine Flut von Flausen. Ich bin heute umzingelt von Bachelors of fine Arts, Verwaltungswissenschaftlern und Europawissenschaftlern. Alles Jobs, die auf Karrieren in der EU-Verwaltung vorbereiten.
  • Während unsere Einnahmequellen abgewürgt wurden, wurden die Lebenshaltungskosten drastisch erhöht. Die Grünen haben Wohnungen, Mobilität und Ernährung verteuert. Du findest heute keine Wohnung an Deinem Arbeitsplatz, aber pendeln sollst Du auch nicht. Du sollst gesund leben, kannst es aber nicht bezahlen.
  • Die innere Sicherheit wurde aggressiv verschlechtert. Gebildete und fleißige Weltbürger werden behindert, kriminelle ungebildete Sozialempfänger systematisch angeworben. Kritische Bürger werden überwacht, zensiert und drangsaliert. Du gehst heute eher wegen nicht gezahlter Staatsfernsehgebühren ins Gefängnis als für einen islamistischen Anschlag.
Es gab genügend Bürger, die sich das so gewünscht und gewählt haben. All denen gönne ich den Untergang. Allen anderen wünsche ich viel Glück bei der Auswahl ihres Auswanderungsziels.

Mittwoch, 7. Mai 2025

In einem zweitklassigen Deutschland ist Merz nur zweite Wahl

"Die demokratische Mitte hat keine Kraft mehr" kommentiert Marion Horn von BILD den Ach-und-Krach-Start von Merz ins Kanzleramt. Im ersten Wahlgang verweigerten ihm 18 Koalitionäre die Ja-Stimme. Im zweiten Wahlgang noch 3.

Oh, konnte man nach dem ersten Wahlgang noch denken, doch noch Leben in Union und SPD. Doch noch CDUler, die Merz' Wahllüge nicht mittragen wollen. Oder: doch noch Leute, die Klingbeil die Kombination aus Wahlverlierer und Karrieresprung nicht durchgehen lassen. 

Ein Artikel des Stern, der auf die FAS verweist, berichtete im März, das "mehr als drei Hand voll"  SPD Abgeordnete ankündigen, Merz nicht zu wählen: Link

Aber ein paar Takte in den Fraktionen und die üblichen Appelle an die "staatspolitische Verantwortung" genügten, um die offenbar über sich selbst erschrockenen Abweichler zurück auf Linie zu bringen. 

Gut, man muss immer einen Plan haben, Verweigerung allein reicht nicht. Außerdem ist es nicht mutig, nur im Schutz der geheimen Abstimmung "Mut" zu zeigen. Man muss sich schon auch organisieren und öffentlich sprechen. Und zwar rechtzeitig. Aber selbst der Widerstand war planlos, bzw. gar nicht organisiert und reichte über den Klamauk nicht hinaus. 

Was mich gestern genauso abtörnte fasste Hans-Ulrich Jörgen auf WELT-TV in die richtigen Worte. Das planlose durcheinander Laufen und dann Abtauchen der Handlungsverantwortlichen Merz und Klöckner. Offenbar hatten die meisten Akteure im Vorfeld sich vor allem um Friseuren und Kleidung gekümmert, denn es geht bei "sowas" ja vor allem um die Selfies für die Nachbarn. Diese Kombination aus Macht- und Amtsanspruch, demonstrativem Standesbewusstsein und nachgewiesener Inkompetenz törnt mich ab.

Und weil sie so planlos sind, bleibt ihnen beim Disziplinierungsversuch der anderen nur der Appell an die "staatspolitische Verantwortung". Die sie im Vorfeld ja selbst schon verraten haben. Aber die Verantwortung dafür nicht endgültig gegen die Wand zu fahren schieben sie dann allen anderen zu.

Ich habe gegen Merz und Klöckner nichts persönlich. Ich bin ja froh, dass sie Scholz und Göring-Eckardt abgelöst haben. Aber sie haben sich gestern auch geoutet. Als meine Nachbarn, die sich auf der Miteigentümerversammdlung für nichts interessieren außer dort sichtbar zu sein, und jeden Antrag gegen die Agenda der ebenso plan- und lustlosen Hausverwaltung mit dem Kommentar ablehnen "Glauben Sie, Sie wissen es besser?" um dann "Duktus und Ton" der Abweichler kritisieren. Die lieber ihr Vermögen riskieren als einmal selbst nachzudenken und für sich selbst zu sprechen. Hauptsache man fällt nicht auf und muss vor allem nicht selbst nachdenken oder gar Verantwortung übernehmen. Und dieser Abweichler da, "wer glaubt er dass er ist"?

Das alles ist Deutschland. Und die Mehrheit hat ihren Untergang verdient. Sie hat nach Kräften daran gearbeitet. Merz ist in einem zweitklassig gewordenen Deutschland nur zweite Wahl. Passt doch.

Montag, 21. April 2025

Die Expertin im Radiointerview

Am Telefon bin ich nun verbunden mit Marie-Luise Weissag, sie ist Fellow in der Denkfabrik IGO, dem Institut für geistige Onanie. Guten Morgen Frau Weissag!

Guten Morgen, danke dass ich hier sein darf.

Frau Weissag, war es richtig, dass Donald Trump die Initiative in Waffenstillstandsverhandlungen mit Putin gesucht hat?

Also, das ist eine ganz wichtige Frage, die Sie da stellen. Ob das richtig oder falsch war, das wird man sehen, wenn wir das Ergebnis kennen.

Aber wie ist Ihre Einschätzung als Expertin?

Wie gesagt, eine der schwierigsten Fragen überhaupt. Es wäre unseriös, darauf zu antworten.

Gut, schauen wir in die Zukunft. Bedient Donald Trump die richtigen Knöpfe, um Putin überhaupt bewegen zu können?

Auch das die Zukunft zeigen. Da wir als Europäer ausgeschlossen wurden, wissen wir nicht, welche Punkte überhaupt besprochen werden.

Frau Weissag, die Europäer sind offenbar nicht dabei, weil sie Friedensverhandlungen immer abgelehnt haben.

Na also das ist ein Narrativ der Rechten. Natürlich waren alle Expertinnen und Experten, so auch ich, für Frieden.

Aber ich sprach von  Verhandlungen. Wie ausgeprägt ist denn überhaupt die Verhandlungskompetenz der Europäer. Wenn wir z. B. auf Annalena Baerbock schauen?

Hm, man darf so große Fragen ja nicht wie einen Teppich auf dem Bazar verhandeln, wenn Sie mir dieses Buld einmal gestatten. Und Außenministerin Baerbock hat ja immer ganz klar gesagt, was ihre Haltung ist und die Dinge eingeordnet.

Ja, aber was hat sie erreicht?

Na ja also, ha ha, zumindest einen klaren moralischen Kompass. Und den braucht es in dieser immer komplexer werdenden Welt.

Aber erreicht hat sie nichts. Was sollte eine Regierung unter Friedrich Merz anders machen. Soll Deutschland eine Führungsrolle in der EU Außenpolitik übernehmen? Oder obliegt diese Frankreich, der einzigen Nuklearmacht in der EU?

Hmm. Na, das sind ja die beiden schwierigsten Fragen, die sowohl die neue Bundesregierung unter einem Kanzler Friedrich Merz als auch die EU Kommission unter…

Frau Weissag, Deutschland oder Frankreich - wer muss die EU führen?

Das bleibt abzuwarten. Wenn Geschichte passiert, weiß man immer erst hinterher ob es gut ging oder nicht.

Frau Weissag, bei der Vorbereitung unseres Gespräches hatten Sie sich eindringlich als Expertin bezeichnet und wir haben alle anderen Optionen fallen gelassen. Aber Sie haben mir nicht eine Frage beantwortet. Warum wollten Sie dieses Interview überhaupt führen?

Na gut, also ich wollte ja vor allem meine Stimme mal wieder über den Sender bringen, denn schließlich ist eine ausgewogene Berichterstattung in der Frauen und Männer gleichermaßen zu W…

Frau Weissag, die Nachrichten drängeln ich muss Schluss machen. Einen schönen Tag noch.

Danke, dass ich h…

Mittwoch, 2. April 2025

Verkehrswende a la Berlin und Brüssel

Anfang November schmiss Scholz seinen FDP Finanzminister raus und beendete faktisch die Ampelkoalition. Fünf Monate später sind alle drei Ampelparteien abgewatscht, und Merz verkauft die Union an die SPD. Es geht in den wichtigsten Politikfeldern Masseneinwanderung, Steuerbelastungen, Bürokratie, marodierende Infrastruktur weiter wie bisher - und eine Rekordverschuldung kommt oben drauf. Dafür wird die Schuldenbremse entschärft.

Berlins CDU Bürgermeister reagierte als erster auf den kommenden Geldsegen:

  • Er erklärte fehlende Flüchtlingsunterkünfte zu Berlins größtem Infrastrukturproblem und will seinen Länderanteil an der Kreditschwemme zuerst dafür ausgeben.
  • Die Feuerwehr, die händeringend Personal sucht, veranstaltet für ihre überlasteten Feuerwehrmänner Seminare gegen "toxische Männlichkeit".
Einen Tag später ließ seine Verkehrssenatorin und Parteifreundin Bonde, Ute Bonde die A100 sperren, weil die Stadtbrücke einsturzgefährdet ist. Der betroffene Autobahnabschnitt gehört zu Deutschlands am stärksten befahrenen. Tausende Pendler und natürlich LKWs quälen sich seit drei Wochen durch Charlottenburg. Charlottenburgs Bezirksstadträte, die die Sanierung der A100 jahrelang verhinderten, reagierten sofort und verhängten Durchfahrtverbote durch ihre Wohnstraßen.

Von den betroffenen Pendler stiegen etliche auf die S-Bahn um. Aber da hatten sie die Rechnung ohne Ute Bonde gemacht. Die ließ eine Woche später auch diese sperren, denn die Strecke verläuft parallel unter der einsturzgefährdeten Brücke. Am Rande wurde auch noch eine Schrebergartenkolonie in der Nähe der Brücke ohne Ansage gesperrt. Ich bin so froh, dass wir vor drei Jahren aus Berlin Mitte weg an den Stadtrand gezogen sind und wir diesen Zirkus nicht mehr mitmachen müssen.

Deutschland hat mehrheitlich rechts-konservativ gewählt. Und regiert werden wir von links - wegen Merz' Brandmauer. Einer seiner Parteikollegen hat jetzt gefordert, dass es so nicht weitergehen kann. Und schlug konkret vor, die kategorische Brandmauer durch klare Positionen zu ersetzen. So würde Raum für die Abstimmungen entstehen, bei denen AfD und CDU die gleichen Positionen haben.

Merz reagierte nicht, will sich bei der Koordination der 280 Verhandler (!) in den 16 (!) Arbeitsgruppen nicht beirren lassen. Schon diese Vorgehensweise zeigt, wessen Geistes Kind Merz, aber auch Klingbeil sind. Die können wir jetzt schon vergessen.

Wenn da nicht Trump, Vance und Musk wären, würde hier überhaupt nichts passieren. Deren Politik führt jetzt indirekt jetzt wohl zur Aufhebung, mindestens aber zu einer immer längeren Streckung des Verbrennerverbotes. Obwohl die Richtung hier natürlich stimmt, ist die Vorgehensweise natürlich ein Ärgernis ersten Grades. Denn viele Unternehmen der Autobranche hatten die EU Politik ernst genommen und Investitionsentscheidungen getroffen. Dieselmotoren rutschen aus dem Programm, Benzinmotoren werden nicht mehr weiterentwickelt. Montagelinien werden für Elektroautos umgerüstet. Personal in den Vorruhestand geschickt oder mit Aufhebungen zum Wechsel animiert. Gleiches bei den Zulieferern.

Die Rüstungsunternehmen nehmen viele Facharbeiter und Ingenieure mit Kusshand. Und dann sind die erst mal weg. Als ich 2019 in Ingolstadt hörte, der Vorstand habe ein Ende der Verbrennerentwicklung für 2026 beschlossen, glaubte ich keinen Moment lang daran, dass es o kommen würde. Nicht weil ich hell sehen kann. Sondern weil der Vorstand es auch nicht kann, aber glaubte zu können.

Hinters Licht geführt sind jetzt alle, die sofort reagiert haben. Wer einfach gar nichts gemacht hat und alles  weiterlaufen ließ, dem kommt Ursula von der Leyen jetzt entgegen. So funktionieren die EU. Deutschland und Berlin.

Mittwoch, 19. März 2025

1.000.000.000.000 €

Die Größe der neuen Schattenhaushalte von mehr als 1.000.000.000.000 EUR, steht in keinem Verhältnis zur Güte der Politiker, die sie ausgeben werden. Vielmehr gehen diese umgekehrt davon aus, dass wir von der Höhe der Summe auf deren Güte schließen werden.


Ein psychologischer Effekt, der von den NGOs abgeschaut ist: Wer sich mit den Großen anlegt, oder den grißen Themen, suggiert, dass er selbst auch groß sei. 


Die Crux bei der Billion ist: Die Art wie sie zustande kam, widerlegt schon die Fiktion der Politikerqualität. Ich sehe darin Machtmissbrauch und Größenwahn. Sie wollten etwas "Großes" tun. Und begründen es auch noch mit den eigenen Versäumnissen in der Vergangenheit.