Montag, 4. August 2008

Porsche dürfte von seiner standhaften Rabattpolitik profitieren

Nun erfasst die Kreditausfallkrise auch die Automobilhersteller. Nicht nur in den USA, auch in Deutschland hat BMW eine agressive Leasingpolitik betrieben. Ich erinnere mich, wo ich als Patentagent mit einem BMW 3er Dienstwagen durch Brandenburg fuhr und jedem besuchten Partner und Kunden erst einmal erklären musste, dass ein geleaster BMW günstiger sei als ein geleaster Opel Astra oder VW Golf. Welche Folgen hat das wohl langfristig für das Image von BMW?

Und die übernommenen Restwertrisiken der verleasten Wagen kommen nun wie ein Boomerang zurück. (Siehe auch Artikel im Manager Magazin "Logik spricht für Kooperation mit Daimler", Dank an Thomas für den Tip:-). Meine Logik spricht übrigens GEGEN eine solche Kooperation. Ich halte aus Marketinggründen ÜBERHAUPT nichts davon, in Premiumautos wahllos irgendwelche Motoren einzubauen. Ein Mercedes und ein BMW sollten ihren eigenen Charakter behalten. Auch in den Zeiten digitaler Motorsteuerungen. Wie verargumentiert eigentlich ein Jaguarhändler den Fordmotor oder künftig: Tatamotor gegenüber einem Kunden?

Die Automobilhersteller nehmen mit ihrer Rabattpolitik selbst großen Einfluss auf die Restwerte ihrer Gebrauchten - und damit auf ihre Leasingrisiken.

Der einzige deutsche Premiumhersteller, der in Rabattschlachten stets standhaft geblieben ist, ist Porsche. Eher drosselt man bei sinkendem Absatz die Produktion und verschiebt für den US-Markt bestimmte Autos in andere Märkte, als dass man sich selbst die Preise und seinen Bestandskunden die gute Laune verdirbt. In den Geschäftsberichten von Porsche finden sich allerdings keine konkreten Zahlen darüber, wie viel Prozent des Absatzes in die Leasing Geschäfte der Finanztochter gehen.

Man darf deshalb gespannt sein, was Porsche zu diesem Thema bald kommunizieren wird.

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