Mittwoch, 22. Juni 2011

Jürgen Thumann reitet wieder - die EURO Rettungsanzeigenkampagne



Jürgen Thumann hat wieder zugeschlagen. Der Unternehmersohn und Ex-BDI-Vorsitzende ist als Vorsitzender des Beraterkreises mitverantwortlich für das Missmanagement bei der IKB. Doch er schaffte es zusammen mit AR Chef Ulrich Hartmann, alle Schuld bei der Vorsitzenden der Großaktionärin KfW, Ingrid Matthäus, abzuladen. Im Herbst unterzeichnete er den sogenannten "Energiepolitischen Appell" zur Laufzeitverlängerung von Kernkraftwerken.

Thumann gibt sich stets verantwortlich für unsere Gesellschaft, im Sinne einer Corporate Social Responsibility, verfolgt dabei aber stets eigene Interessen. Und scheitert jedes mal. Nichts widerlegt seine in Talkshows vorgetragenen Thesen von der deutschen Elite und ihrem Wert, von der Managerethik die hohe Risiken und Leistungen durch hohe Renditen belohnt sehen will, wie sein eigenes Versagen.

Gestern gab er wieder einen zum besten. Er hat den Appell zur Rettung des EURO ("Der EURO ist notwendig") durch die europäischen Steuerzahler mit unterzeichnet. In dem Appell werden die üblichen Phrasen wiederholt, nach denen der EURO "uns" mehr Wohlstand gebracht hat. Wahr ist, dass der EURO vor allem Aktionären und Konzernmanagern genutzt hat. Die Gewinne durch wegfallende Währungskosten und "RIsiken" (!) gingen an die Kapitalseite. Die Manager legten nach der Zusammenlegung des EURO-Raumes auch viele Konzerne zusammen (Banken, Mineralölgesellschaften, Versicherungen etc.) und maßen sich fortan an den Gehaltsniveaus ihrer amerikanischen Klassenkameraden. Aber jetzt, da neue Risiken entstanden sind, fordern die Unterzeichnenden uns Steuerzahler auf, dieses lästige Risiko zu übernehmen.

In dem Appell findet sich kein Wort der Selbstreflektion und Verantwortungsübernahme für unsere Systemkrise. Die Krise wird anonymisiert wie ein Unwetter.

Dreist finde ich, dass die Herren (eine Frau befindet sich nicht unter den Unterzeichnenden) als "Unternehmer" ausgeben, obwohl die meisten von ihnen angestellte Konzernmanager sind. Einige von ihnen sind auch Teil des Problems, wie z.B. Regierungsberater Roland Berger, Deutsche Bank Vorstand Clemens Börsig und Michael Diekmann von der Allianz.

Die üblichen Verdächtigen halt. Mit dem üblichen flegelhaften Benehmen.

2 Kommentare:

  1. Oberflächlich drübergelesen hab ich mindestens 2 Frauen gefunden...

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  2. Missjöh, ich bezog mich auf die deutschen Unterzeichner.

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