Freitag, 2. Oktober 2020

Interviews mit Merkel und Schäuble zum 30. Einheitsjubiläum

 Merkel und Schäuble haben zum 30. Jahrestag der deutschen Wiedervereinigung zwei merkwürdige Interviews gegeben. Die Märkische Allgemeine aus Brandenburg gab Merkel zur Ansiedlung von Tesla wie folgt wieder:

„Es freut mich, dass Brandenburg mit Tesla zeigt, wie man mit unseren Gesetzen und Fördermöglichkeiten auch in kurzer Zeit Dinge durchsetzen kann."

Hat sich Brandenburg gegenüber Elon Musk "durchgesetzt"? Womit durchgesetzt? Hat Woidke ihn gezwungen in Grünheide eine Fabrik zu bauen? Oder meint sie die Durchsetzung gegenüber den Anwohnern? Aber was hat Anwohnerprotest mit Fördermöglichkeiten zu tun?

Und weiter:

"Wer glaubte, die Vororte Berlins seien ideal zum Wohnen, weil sich dort sicher nie Industrie ansiedeln würde, fragt sich jetzt natürlich, was das für ihn bedeutet. Das liegt in der Natur der Sache.“ 

Was zum Ankerläufer meint sie hier ansprechen zu müssen? Ziehen die Leute in die Vororte weil sich sicher vor Industrie -also Arbeitsplätzen- hoffen? Oder nicht doch, weil Berlin zum Wohnen inzwischen unbezahlbar geworden ist?

Letztes Zitat aus der MAZ:

Protest und Einspruch gehörten „zum Wesen der Demokratie“. Insgesamt sehe sie aber eine große Zustimmung zu der geplanten Giga-Factory.

Interessant, das aus Merkels Mund zu hören. Protest und Einspruch will sie ja sonst "brachial" brechen und "Diskussionsorgien" ebenfalls. "Insgesamt aber sieht sie"... wo sieht sie das? Gab es da Umfragen und wer wurde gefragt?

Merkel sieht inzwischen nicht nur aus wie Tante Liliane in Udo Jürgens' Lied von der Sahnetorte. Mir ist bis heute schleierhaft, was die Deutschen an dieser sprachunfähigen Bundeskanzlerin finden. So wie jemand redet, denkt er auch. Beides finde ich bei Merkel grauselig.

Also rüber zu Schäuble bei n-tv. Schäuble, der sonst gegen Patriotismus hetzt, gibt sich kurz vor dem 3. Oktober plötzlich wieder national und denkt Schäuble redet von Marsmännchen, die heute keinen Unterschied zwischen Ost und West erkennen würden. Früher hätten wir andere Völker herangezogen, um Ahnungslosigkeit zu illustrieren. Das geht heute nicht mehr und deshalb muss man Marsmenschen heranziehen. Mit der Betonung natürlich auf "Menschen"...

Dann jammert er über die "deutsche" (Achtung: völkisches Denken!) Neigung zum Jammern, auch an Jahrestagen. Und er stellt klar: Es geht uns gut. Aber das sei reine Glückssache.

Also erstens: Alle "erfolgsverwöhnten" Jammerköppe aus den Demokratien jetzt Maul halten. Und zweitens: Den Jammerlappen geht es gut, weil sie immer wieder Glück haben. Mit Politik hat das nichts zu tun. Politik bewertet nur, was da draußen vor dem Fenster passiert, wenn man diesseits des Fensters Schaden anrichtet.

Schäuble merkt selbst nicht, wie er in das von ihm sonst so kritisierte Denken in Völker und Nationen fällt. Am 3. Oktober redet er so, weil er ja selbst den Einigungsvertrag ausgehandelt hat. Tja, da wird der Widerspruch im eigenen Denken völlig offensichtlich.

Quellen:

n-tv (Bertelsmann)

MAZ (RND)

1 Kommentar:

  1. Vielen Dank für die Schilderung einiger "Highlights" aus den Staatsmedien und von den "Führungskräften" dieses Landes.. Es ist schlicht grauselig, die Protagonisten sind unsäglich, unfähig und gehören schnellstmöglich entfernt.

    Das, was diese (und GANZ viele andere) Volksverderber angerichtet haben, wir uns ALLEN noch gewaltigst auf die Füße fallen.

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