Dienstag, 21. Mai 2024

Nach Batterieauto und Hybrid zurück zum Benziner

 Ich habe das Glück, einen Firmenwagen gestellt zu bekommen. Und da ging ich 2020 gleich mit, als die ersten ID.3 verfügbar wurden. Ich hatte die "First Edition" mit 57kWh Speicher. Die Reichweite lag zwischen 350km (im Winter) und 450km (im Sommer).

Für Fahrten in der Stadt und zwischen Wohnung und Datsche genügte das. Auf die Autobahn habe ich mich nie getraut, nachdem ich einmal mit 20% Restreichweite an meiner Ladebox angekommen war. Meine Ladebox ist auf dem Grundstück unserer Datsche installiert. Eine Installation in der Tiefgarage unserer Eigentumswohnung hätte in einem Drama mit x Akten ausgeartet. 

Die Fahreigentschaften waren sehr, die Beschleunigung ist phänomenal. Die 1,9 Tonnen merkt man dem Auto nicht an, wenn man das Pedal durchdrückt. Aber die Reichweite nervt. Ich hatte wirklich keine Lust, mich mit Ladekarten für öffentliche Säulen einzudecken, und längere Fahrten erstmal durchplanen zu müssen. Mein Auto davor war ein T-Roc 2.0 TDI gewesen, der eine Reichweite von bis zu 980 km anzeigte. Ein großer Vorteil bei kurzen Fahrten ist aber: Man muss keine Stopps zum Tanken mehr einplanen. Und ein Auge auf die aktuellen Benzinpreise muss man auch nicht werfen. Allerdings stiegen zu der Zeit die Stromkosten enorm. Trotzdem fährt man an den reinen Verbrauchskosten gemessen elektrisch weitaus günstiger als mit Benzin oder Diesel. 

Nach anderthalb Jahren war ich froh, ihn wieder abzugeben. Um aber weiterhin kurze Strecken elektrisch fahren zu können und die 1.000 EURO für meine Elli Wallbox zu kompensieren, stieg ich um auf einen Hybriden. Leider war da nur ein ebenfalls 1,9 Tonnen schwerer Tiguan zu haben. Fortan fuhr ich regional elektrisch, mit sehr niedrigen Verbrauchskosten. Den Verbrennungsmotor nutze ich nur über Land und auf der Autobahn. 

Aber: auch der Tiguan ist, obwohl zur Kompaktklasse zählend, sehr groß und für mich unübersichtlich. Auch sitzt man so hoch, dass man eher "auf" dem Auto sitzt, als drin. Etwas, was mich beim Fahren durch Kurven und beim Überholen und Spurwechseln nicht gerade sicherer macht. Parkplatzsuche war genauso schwierig wie mit dem ID.3. Unsere "neue" Tiefgarage aus den 70ern konnte ich nach unserem Umzug nicht einmal nutzen. Mit dem ID.3 hatte ich mir eine Schramme in eine Felge gefahren.

Nach zwei Jahren durfte ich nun wieder wechseln. Ich wollte es eine Nummer kleiner, d. h. schmaler und kürzer, ohne aber auf Leistung zu verzichten. Und da landete ich bei einem Taigo 1,5 Liter mit 150 PS. Der gleiche Motor wie im Tiguan eHybrid. Aber in einem 700 kg leichterem Auto!

Außerdem sitzt man im Taigo etwas tiefer. Vor allem aber hat er eine gute Rundumsicht und eine sparsame Elektronikausstattung. Man braucht halt weniger Assistenzsysteme, wenn das Auto übersichtlich ist und man wieder Spaß am Fahren hat :-). Er wurde in Brasilien entwickelt und erst danach für Europa angepasst. Er hat sogar noch eine Stockhandbremse, Driftkünstler werden das zu schätzen wissen ;-)

Was soll ich sagen? Autofahren macht mir wieder Spaß!

  • Ich mache wieder Spurwechsel, weil das Auto übersichtlich ist.
  • Ich durchfahre Kurven wieder schnell, weil ich tief genug sitzen, um das Auto aut der Straße gut einschätzen zu können.
  • Ich fahre wieder dynamischer, weil ich nicht 1,9 Tonnen mitdenken muss, sondern "nur" 1,2 Tonnen.
  • Trotz 40 Liter Tank hat er eine Reichweite von über 700 km. Verbrauch liegt derzeit, in der Einfahrphase, bei 5,x Litern / 100 km.
  • Und: Sein Listenpreis beginnt beim 1,0 Liter 3-Zylinder bei etwas über 20.000 EUR. Mit dem 1,5er und einer vernünftigen Ausstattung kommt man auf mehr oder weniger über 30.000 EUR.

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