Mittwoch, 29. Juli 2009

Nissan präsentiert Reichweitenradius und iPhone Steuerung für Elektroauto

Das Project Better Place stimuliert nicht nur den Aufbau von Ladestationen für Elektroautos. Shai Agassi sorgt auch für kundenfreundliche Bedienung: Nissan präsentiert am 01. August seinen neuen Zero Emission.

Und weil das Vertrauen in und die Kontrolle über den Batterieladezustand ein kritischer Faktor für die Akzeptanz beim Kunden ist, hat Nissan in eine bedienfreundliche Oberfläche investiert. Der Ladezustand der Nissan Batterie lässt sich über das iPhone überwachen. Es zeigt auch die berechnete Zeit an, die zum vollständigen Aufladen benötigt wird. Der Ladevorgang lässt sich auch über das iPhone starten bzw. programmieren, um z.B. günstige Tarife in besonderen Zeitabschnitten nutzen zu können.

Nissan hat auch eine Navigationsdarstellung entwickeln lassen, die den Reichweitenradius für den aktuellen Ladezustand anzeigt.

Jetzt werden wieder einige Tekkies nörgeln, was denn daran so besonderes sei. Freunde, es ist die Sensibilität dafür, wie sich die Unsicherheit aus Kundensicht darstellt und die Kreativität, wie man diese möglichst einfach abbaut.

Dienstag, 28. Juli 2009

Agenda 2010+

Gesellschaftlich betrachtet ist die Finanzkrise eine gigantische Umverteilung von unten nach oben.
Die Wirtschaft wird längst wieder laufen, wenn der Staat immer noch die Schulden abbauen wird, die er zur Schadensregulierung der Funkes und Konsorten aufgenommen hat. Dann erst wird es die sozialen Spannungen geben, die seit längerem an die Wand gemalt sind. Wir stehen dann vor der Wahl: Inflation oder drastische Sozialkürzungen.

Und es werden die Herren aus Frankfurt und München sein, die dann für die Sozialkürzungen plädieren werden. Arbeitgeberpräsident Hundt hat heute schon mal einen Vorgeschmack gegeben: Er plädiert für Lohnsenkungen.

Die Schäden, die Marodeure von Hypo "Real" Estate, Dresdner Bank, NordLB, BayernLB etc. in unserem Gemeinwesen angerichtet haben, stellen allerdings alle Diskussionen um Sozialmissbrauch in den Schatten. Den größten Sozialmissbrauch aller Zeiten begehen die Ex-Bankenvorstände und Ex-McKinsey Berater, die aus der Wüste in die sie geschickt wurden, auf die Zahlung ihrer Gehälter und Boni klagen. Wie ein ertappter Ladendieb, der bei seiner Abführung im Laden noch mal triebhaft in die Regale greift.

Die am häufigsten zitierten Patente gehören... wem?

"Die Top 2% der am häufigsten zitierten Patente gehören individuellen Erfindern in kleinen und mittleren Unternehmen."
Phil McKinney, Vortrag auf der Erfindermesse Maker's Fair (Link).

Dies ist der Grund, warum Phil auf dieser Messe auftritt. Man vergleiche das mit der Geringschätzung, mit der man hierzulande freien Erfindern und kleinen Unternehmen begegnet.

Vergessen Sie Marktforschung

Ich soll eine Präsentation erstellen, die einen Manager von einer neuen Technik überzeugen soll. Oder zumindest einen Bedarf für eine bestimmte Technik belegen soll. Früher habe ich dafür die Präsentationen in der Konzerndatenbank (Marketing und Investor Relations) durchwühlt. Damit kann man den Tag gut verbringen. Am Ende des Tages hat man dolle Grafiken von wichtigen Leuten zusammen. Der beste Beweis für die Einführung einer neuen Technik überhaupt. Oder..?

Falsch. Vergessen Sie Marktforschung wie man sie Ihnen täglich vorsetzt. Ein guter Beobachter liest keine Zeitung oder Intranets. Er geht selbst in den Markt. Oder "auf den Markt". Leute beobachten. Die Gründe erfahren, warum Männer dies und Frauen das kaufen.

Noch einfacher: Freunde und Verwandte befragen. Beispiel: Was tut Ihr, wenn ein Gerät kaputt geht oder nicht funktioniert?

Männer: Basteln, telefonieren mit Freunden, surfen durch Foren. Wollen gewinnen. Gegen die Technik.

Frauen: Geben dem Gerät zwei Chancen. Funktioniert es zweimal nicht, geht das Gerät zum Service. Es wird nicht zerlegt. Es wird zum Händler, zum Service oder zur Post gebracht.

Was bedeutet das für die Produktplanung eines technischen Gerätes? Was muss der Produktmanager beachten, der die weibliche Hälfte dieses Planeten als neue Kunden gewinnen will..???

Patentierungskosten fördern lassen?

Kleine und mittlere Unternehmer aufgepasst! Unter bestimmten Bedingungen werden die Kosten für Patentierungen öffentlich gefördert.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) unterstützt mit dem Programm SIGNO Hochschulen, Unternehmen und freie Erfinder bei der rechtlichen Sicherung und wirtschaftlichen Verwertung ihrer innovativen Ideen.

Im Rahmen der KMU-Patentaktion werden folgende Maßnahmen gefördert:
– Recherche zum Stand der Technik,
– Kosten-Nutzen-Analyse,
– Patent- oder Gebrauchsmusteranmeldung beim Deutschen Patent- und Markenamt,
– Vorbereitung für die Verwertung einer Erfindung,
– Rechtsschutz im Ausland.

Wer unter welchen Voraussetzungen antragsberechtigt berechtigt ist, kann man auf der Website der Förderdatenbank ablesen:

Link

Montag, 27. Juli 2009

Albtraum eines Akademikers



Ich bin einem Phänomen auf der Spur, von dem ich jahrelang dachte, dass es nur mich beträfe: Nämlich dem Albtraum, mein Studium nicht zu Ende gebracht zu haben. Im Traum stutze ich plötzlich, weil ich mich daran erinnere, zwar die Diplomarbeit geschrieben zu haben, aber nicht daran, alle Prüfungen absolviert zu haben. Bzw. eine bestimmte, die ich beim ersten mal nicht bestanden hatte. Dann die beunruhigende Frage: Habe ich die eigentlich jemals nachgeholt? Wann denn? Ich kann mich nicht erinnern. Ich erinnere mich nur daran, dass ich oft Zeitnot hatte, weil ich neben dem Studium gearbeitet habe.

Tagsüber konnte ich mich dann damit beruhigen, dass ich meine Diplomurkunde schwarz auf weiß habe. (Aber könnte es nicht trotzdem sein, dass sie mir die irrtümlich...?). Ich hatte diesen Traum vor einigen Jahren öfter, dann verschwand er.

Ich war nicht schlecht überrascht, als uns dann eine Freundin im letzten Sommer ebenfalls von solchen Träumen erzählte. Sie habe diesen Traum derzeit mehrmals, sagte sie. Das interessierte mich natürlich, vor allem die Frage, ob es bei uns beiden eine gleiche Ursache dafür gebe. Irgendwann stellten wir fest, dass die einzige Gemeinsamkeit war, dass wir in der Abschlussphase unserer Studiengänge nebenbei viel gearbeitet hatten, und es einen eher fließenden Übergang vom Studium in den Beruf gab.

Seitdem stelle ich diese Frage bei Gelegenheit jedem, der ein Studium absolviert hat. Und überraschenderweise kennen doch viel mehr diesen Traum, als ich je gedacht hätte. Bei einem Freund bezog sich der Traum allerdings nicht auf den Studienabschluss, sondern das Abitur. Aber die Ursache war doch gleich: Er hatte seinerzeit viel gejobbt, und auch Schwierigkeiten, Prüfungen und Arbeit vernünftig auf die Reihe zu kriegen. Ein weiterer Ex-Kommilitone stimmte in das Lied ebenfalls ein: "Ich war felsenfest überzeugt, noch eine Prüfung machen zu müssen." Haargenau so war es bei mir auch.

Und schließlich interviewte ich den vierten Spezi, der in das Lied mit einstimmen konnte. Aus dem gleichen Grund.

Ausschlaggebend ist ist wohl die Tatsache, dass wir in einer wichtigen Phase unseres Lebens, mit mehreren wichtigen Dingen beschäftigt waren, denen wir gleich hohe Prioritäten einräumten. Außerdem ging eine der beiden Aktivitäten, der Job, noch weiter, nachdem die andere beendet war. Aber es gab keine Zeremonie oder ähnliches, die eine Grenze markiert hatte. Man holte sich sein Diplomzeugnis aus dem Prüfungsamt ab und das war es. Jeder für sich. Plötzlich war das Studium so anonym zu Ende wie es begonnen hatte... Da sieht man doch mal, wie wichtig offizielle Rituale sind, die wichtige Meilensteine zu einem Erlebnis machen, an das man sich später erinnern kann.

Freitag, 24. Juli 2009

Bedienoberflächen und Displays als Geschmacksmuster schützen?

Für Software gibt es mehrere Möglichkeiten des Schutzes:

- Der Entwickler/Codierer ist immer und automatisch der Urheber. Die Verwertungsrechte am Code hat er als Selbständiger selbst, als Angestellter gibt er sie per Arbeitsvertrag an seinen Arbeitgeber ab.

- Wenn der Entwickler mittels seines Codes besondere und neue technische Methoden umsetzt, sind diese u.U. patentierbar. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist bei technischen Umgebungen (embedded systems) höher als bei der Umsetzung rein kaufmännischer Prozesse.

- Das, was ein Rechner sichtbar macht, z.B. Bedienoberflächen oder Visualisierungen von Informationen, können unter bestimmten Bedingungen als Geschmacksmuster schützbar sein. Hierzu müssen sie neu und "eigenartig" sein.

Wulffs Triumpf wird von kurzer Dauer sein

Denn -wie unten schon geschildert- die neue EU-Kommission wird gegen das nur oberflächlich geänderte VW-Gesetz Klage einreichen. Geht es nach der Gesetzeslage in der EU kann der Europäische Gerichtshof nur so entscheiden, dass die Privilegien des Aktionärs Niedersachsen untergehen.

Dann wird VW ein ganz normales Unternehmen. Für eine Sperrminorität werden keine 20% der Stimmen genügen sondern 25%. Wulff müsste dann entweder für teuer Steuergeld die Anteile aufstocken. Oder sich den Realitäten fügen. Wulff's Strippenziehen wird der CDU nur noch bei der Bundestagswahl nützen. Bei der nächsten Landtagswahl 2013 nicht mehr.

Es wird alles so kommen, wie von Wiedeking und Härter geplant. Nur werden sie nichts mehr davon haben.

Das Patentrecht wird überarbeitet

Viele haben es schon gehört, wenige gelesen. Das Bundesjustizministerium hat Änderungen im Patent- und im Arbeitnehmererfindungsgesetz erarbeitet.

Einei wichtige Neuerung: Arbeitgeber müssen eingereichte Erfindungsmeldungen nicht mehr per Erklärung in Anspruch nehmen. Künftig gilt die Erfindung automatisch in Anspruch genommen, wenn sie nicht frei gegeben wurde. (sog. "Inanspruchsnahmefiktion").

Hier ein Link zum BMJ/Patentrechtsmodernisierung: Link

Donnerstag, 23. Juli 2009

Managerdeutsch

An folgenden Begriffen habe ich mich satt gehört. Sie brauchen deshalb nicht mehr verwendet werden:

Logik, industrielle. Bläh- und Spreizwort für Plausibilität. Wird von Vorständen und neuerdings Ministerpräsidenten (Wulff) verwendet, wenn ihre Unternehmensentscheidung ausnahmsweise einmal einen Sinn hat.

Gut aufstellen. Aufgestellt, wir sind dort gut ... Vorgeblich sportlich gemeinte Vokabel, die die Perspektive eines Trainers auf sein -Achtung:- Team suggerieren soll. Weist oft auf eine statische Unternehmenskultur und ein auf Auswahl reduziertes Führungsverständnis mit diffus verteilter Verantwortung hin.

Sicht, auf ... fahren. Euphemismus für den eigentlich gewöhnlichen Umstand, dass Manager heutzutage nicht mehr sehen, als die ihnen anvertrauten Unternehmensinsassen.

Absichern. Den Erfolg..., das Geschäft.... Beruhigungspille für Mitarbeiter. Unrealistisches Ziel, das das Topmanagement dem mittleren Management vorgibt.

Vorne, nach ... schauen. Trotzige Weigerung -oder schlicht Unfähigkeit-, aus der Erfahrung, besonders der unangenehmen, zu lernen und Hinweis auf den inneren Beschluss, die eigenen Fehler lieber wiederholen zu wollen.

Optimieren. Euphemismus für Perfektionieren, der eingeführt wurde, weil Perfektionismus von Pyschologen negativ belegt wurde, weil er eine Zwanghaftigkeit kennzeichnet.

Vernetzen, Du musst Dich... Aufforderung an Mitarbeiter, die Defizite der internen Kommunikation durch Belästigung anderer, vorzugsweiser einem selbst unebekannte, Mitarbeiter zu kompensieren. Beispiel: "Dass Du unsere Erwartungshaltung nicht kennst, zeigt nur, dass Du schlecht vernetzt bist."

Gezielt. Spreizwort, mit dem entweder Zielstrebigkeit vorgetäuscht, oder eine selbstverständliche wichtigtuerisch betont werden soll. z.B. "Haben wir gezielte Maßnahmen ergriffen." (Gab es daneben oder bisher auch ungezielte Maßnahmen?)

Schritt. Den nächsten ... machen. Eine an Persönlichkeitsspaltung grenzende Zustimmung zu einem Karriereschritt, zu dem man eigentlich nur den Kopf schütteln kann.

Aufpassen, Du musst... Diffuse Warnung an einen Kollegen, die Mitgefühl vortäuschen soll, wegen ihrer Ungenauigkeit aber meist nur die Pferde scheu macht. Ist außerdem eine besonders subtile Kombination aus Distanziertheit, kalter Neugier und Überlegenheitsgefühl bei vollem Pflichtgefühl für die bestehenden Regeln und Hierarchien, also die Ursachen für die markierte Gefahr.

Spannend. Das ist ja ... Dokumentiert den höchstmöglichen Empathiegrad, zu dem der Adressat einer privaten, positiven Botschaft fähig ist. Spannend ist auch politisch korrekt. Aber leider völlig unbeteiligt, denn es ist die Art Spannung gemeint, die man auch im Kino oder vor dem Fernseher empfinden kann. Unterhaltend und wohlig. Kann auch gönnerhaft gemeint sein in dem Sinne: "Das ist ja schön, dass Sie ausnahmsweise mal was spannendes erleben." ..

Ich danke Wolf Schneider für seine Inspiration ;-)

Sonntag, 19. Juli 2009

"Revolutionary Road"



PS: Im Rückspiegel wirkt die Vergangenheit manchmal näher als sie ist: TwitterPic

Christian Wulff ist am Ziel

Wendelin Wiedeking hat keinen Denkfehler gemacht, den er sich nachträglich vorwerfen müsste. Ausschlaggebend war vielmehr, woran Strategen oft scheitern: Eine der Annahmen, von denen Wiedeking und seine Mitstreiter ausgingen, war falsch:

Nämlich die, dass er sich auf eine objektive EU-Kommission verlassen könne, die sich an ihre eigenen Gesetze hält. Sie hätte gegen das oberflächlich "novellierte" VW-Gesetz eigentlich wieder klagen müssen. Der niedersächsische Ministerpräsident und privilegierte VW-Großaktionär Wulff hat es aber hinbekommen, dass dies nun erst nach der Bundestagswahl passieren wird. Im November wird sich die neue Kommission konstituiert haben. Danach wird das VW-Gesetz "von oben" (so wird Wulff es dann nennen) zu Fall gebracht. Eine evtl. dann schwarz-gelbe Bundesregierung wird sich nicht schwer tun, das VW-Gesetz erneut zu ändern. Und nachdem das VW-Gesetz gefallen sein wird, wird VW zu einem der attraktivsten Unternehmen an der Börse. Die VW-Aktien werden steigen. Auch zur Freude von Wulff. Er kann sich dann überlegen, ob er laufende Dividendeneinnahmen bevorzugt oder Kursanstiege zum Verkauf des Tafelsilbers nutzen wird. Immerhin macht ihm ja das Unternehmen, in dem die zweite Ehefrau dieses "Christ"demokraten früher Pressereferentin war, auch noch Sorgen und bedarf evtl. der einen oder anderen Unterstützung.

Im übrigen waren auch die scharfen CO2-Vorgaben der EU-Kommission ein wichtiger Beweggrund für Porsche, sich an VW zu beteiligen. Kommissar Verheugen sagte hierzu wörtlich: "50% plus 1 Aktie genügen, um die CO2- Emissionen von Flotten miteinander verrechnen zu können."

Wiedeking wird für ihn selbst zu spät Recht bekommen. Er wird aber weder auf das Niveau eines Hartz noch das eines Rotlichtbezirkes sinken. Vielleicht steigt er ja an anderer Stelle ins Elektroautogeschäft ein?

Samstag, 18. Juli 2009

Meine erste Fahrt im Tesla Roadster

Yep, ich bin doch noch zu meiner Mitfahrt in dem Objekt der Begierde gekommen. Ich hatte meinen schweizer Blogger Kollegen Markus Pflegerl von wattgehtab.com berichtet. Er gab mir den Tip, Craig Davis, Sales and Marketing Director bei Tesla Motors, mal anzusprechen. Habe ihn dann angetwittert und es klappte. Danke für den Tip und Gruß in die Schweiz bei der Gelegenheit :-)



Craig nahm mich mit auf eine Runde um den Block. Das ist leicht untertrieben gesagt. Denn was man in diesem Teil erlebt, das hat man vorher noch nicht erlebt. Kaum sind wir eingestiegen, schon rollen wir lautlos vom Sony Center auf die Potsdamer Strasse. Ein Kollege von Craig ruft uns noch zu: "Beeilt Euch! Bono ist im Anmarsch - für eine Probefahrt." Ach ja, heute Abend steigt ein U2 Konzert im Olympiastadion.. Nächste Ampel rechts ab. Craig sagt: "So, and now I accelerate him." Und Mann, geht der ab. Aus dem Stand heraus pumpt uns ein Drehmoment nach vorne, dass ich nur mit meinem ersten Start in einer Düsenmaschine vergleichen kann. Unwiderstehlich zieht der Tesla an der Leine. Und schade, dass wir hier "innerorts" nicht so dürfen, wie wir könnten...

Dann wieder rechts in die Lennestraße Richtung Ministergärten und Brandenburger Tor. Dann wieder warten vor der roten Ampel. Was mir schon nach wenigen Minuten auch auffällt: Man gewöhnt sich sehr schnell daran, dass ein Elektroauto im Stand wirklich ruhig ist. Es sind die anderen Autos mit Leerlaufgeräuschen, die auffallen. Und die mich plötzlich anmuten als Technik aus dem vorigen Jahrhundert.

Doch dann schaltet die Ampel auf Grün und wir biegen auf den 17. Juni ein. Full Acceleration. Maximum Torque! Und ganz schnell sehen wir das Brandenburger Tor nur noch im Rückspiegel.



Angenehm kühler Fahrtwind weht an uns vorbei. Das Regierungsviertel reduziert sich auf eine Rolle als Kulisse für dieses Erlebnis. Ich kann es nicht anders sagen: Dieser Wagen ist geil. Alle intellektuellen Bedenken, ob ein Elektroauto wirklich ein Sportwagen sein kann. Ob man nicht das Motorengeräusch vermisst. Ob es nicht einer brüllenden Maschine bedarf, um ein Roadsterfeeling zu bekommen? Klare Antwort: Nein. Überhaupt darf man an diese Frage nicht intellektuell herangehen...

Wir unterhalten uns darüber und Craig sagt: "Das einzig wirklich Erstaunliche ist doch, dass es die Technik für diesen umweltfreundlichen Spass schon seit Jahren gibt." Ich will noch was sagen, doch da biegen wir schon wieder ins Sony Center ein.