Eine der wichtigsten Erkenntnisse meiner Jahre in Labs und Beratung war die Bedeutung der System Architekten in Softwareprojekten.
Davor waren IT-Architekten für mich als Fachprojektleiter oder Product Owner eher eine Hürde, die ich nehmen musste. Man buchte gemäß Projektplan eine Besprechung mit ihm und nahm seinen IT-Projektleiter und den Senior Entwickler aus dem Team mit. Man präsentierte sein Vorhaben und Implementierungsvorschlag. Dann nickte der Architekt oder schüttelte den Kopf - und legte ein oder zwei Implementierungsalternativen fest. Das war es dann. Man hatte gewonnen oder verloren und ging wieder und setzte seine Vorgabe um. Einen Nutzen sah ich in diesem Termin früher nie.
Inzwischen sehe ich das komplett anders.
Der System Architekt ist der ideale Sparringspartner für den (System) Product Owner für die Aufdeckung technischer Abhängigkeiten und Risiken. Ich saß als System Product Owner in einem Großprojekt mit dem System Architekten im gleichen Büro. Wir waren täglich in einem Dialog über die Zusammenhänge von Systemverhalten (funktionale Anforderungen) und der dafür nötigen Struktur (Architektur). Er lernte von mir, welches Systemverhalten ich morgen sehen wollte gemeinsam leiteten wir -zusammen mit den Subarchitekten und Product Ownern der Featureteams die nötigen Systemfähigkeiten ab. Der System Architekt leitete daraus dann eine übergeordnete System Architektur ab, bzw. erweiterte oder aktualisierte diese. Wöchentlich reviewte er mit den Subarchitekten deren Implementierungsvorschläge.
Die Architektur war DER Bezugspunkt, auf den sich alle Entwickler beziehen mussten. Für mich war die Systemarchitektur die Randbedingung, die ich akzeptierte, weil ich aus der Abstimmung darüber wusste, dass sie meine hochpriorisierten Anforderungen unterstützen würde.
Auch dritte Parteien, die die von uns entwickelten Services und Komponenten später nutzen würden, konnten sich früh auf die dokumentierte Architektur ausrichten.
Die beiden Rollen -Architekt und Product Owner- sind wie Gas und Bremse. Der eine sorgt für Traktion, der andere dafür, dass wir nicht aus der Kurve fliegen.
Dienstag, 9. April 2019
Dienstag, 2. April 2019
Der beste Aprilscherz kam vom Staatssekretär Umwelt
Jochen Flasbarth hat Politologie studiert und ging danach zum NABU. Über Wuppertalinstitut und ZDF Beirat schaffte er es als Staatssekretär ins Bundesumweltministerium. Dort erfand er die elektrische Energieversorgung von Grund auf neu. Z. B. gibt es künftig keine Grundlast mehr. Sondern Speicher und "Lastmanagement" - so nenne man künftig sicher die Lastabwürfe oder Blackouts wenn weder die Sonne scheint noch ein Wind weht...
Hier geht es zum Lebenslauf des deutschen Erfinders aus der Bundesverwaltung:
Lebenslauf Jochen Flasbarth
Hier geht es zum Lebenslauf des deutschen Erfinders aus der Bundesverwaltung:
Lebenslauf Jochen Flasbarth
Montag, 1. April 2019
Crash der Unternehmenskulturen
Es war nicht mein Plan. Aber was kann man schon planen? Es gab die Gelegenheit, die Punkte zu verbinden, wie das bei Plattformen so ist. Ich bin zurück aus dem "Digital Lab" beim Hersteller. Zurück in der großen Struktur, im Gesamtprodukt, in das alle Zulieferungen enden sollen.
Perspektivwechsel - ich sagte es- erweitern den Horizont ungemein. Ich habe die Scaled Agile Vorgehensweise nun intus und merke, wie überholt doch die alten Organisationsformen sind. Wofür nur in alles in der Welt brauchen wir so viele untere und mittlere Leitende?
Es dauerte Tage bis ich Zugriff auf alle Systeme hatte, die ich brauche. Und es werden täglich mehr Ordner mit MS Office Dokumenten, die ich kennen soll, aber deren Zugriff mir man verweigert. Abteilungsleiterrituale aus der alten "Wissen-ist-Macht"-Welt.
Wikis haben wir hier auch. Aber auch diese werden gemanagt wie "finalisierte" Management"vorlagen". D. h. wir können hier nichts gemeinsam entwickeln. Man muss irgendwo Entwürfe im Dokumentenmanagement ablegen, die Zugriffe verwalten und dann mit anderen in Versionen besprechen, wo wir hinwollen. Und es dann ins Wiki kopieren.
Für die Diskussion über die Wikiseite oder Fragen+Antworten haben wir dann wieder etwas anderes. Usw.
Ich war ja nur drei Jahre weg. Aber es kommt mir vor wie ein Flashback ins vorige Jahrhundert. Zum Glück gibt es auch viele Gleichgesinnte und wir werden uns schon irgendwie durchkämpfen. Mein Akku ist jedenfalls voll.
Gewachsene Hauptabteilungsleiter leiten "Task Forces" und "Steuerkreise". Nicken viel, kommentieren manches, fragen wenig. Nach der Sitzung dann widerrufen sie ihre Beschlüsse, die sie in der Sitzung nicht verstanden hatten. Was machen wir mit denen? Sie umerziehen?
Nein, die müssen weg.
Aber auch auf der anderen Seite Extrema. Videos von anderen "Labs", die mich wie Kindergarten anmuten. Endzwanzigerinnen, die jede Menge Events erfinden, um die "Happiness" der Entwickler zu erhalten. Wären nicht Selbstverantwortung und Sinngebung die viel besseren Motivationen? Nein, hier bevorzugt man eine Mischung aus "Wir haben hier das Topmanagement mit im Lab." und weil die dann wieder alles bremsen "motivieren wir uns morgens beim gemeinsamen Frühstück".
Außenstehende könnte die Gesamtschau wie eine komische Oper anmuten. Mich hätte so etwas früher aufgeregt. Inzwischen amüsiert es mich.
Und beiden, der Managementlähmschicht und dem Kindergarten, wird es schon bald anders gehen. Wir kommen gerade aus der unbeschwerten Zeit eines langen Aufschwungs und fahren in eine globale Abschwungphase. Die Politik arbeitet nach Kräften daran, unsere Industrie lahm zu legen. Gestern war in der FAZ ein langer Artikel über die Entstehung der NO2 Grenzwerte. Völlig gaga. 40 Mikrogramm - völlig unbegründet, aus dem Bauch geschrieben. "Expertenschätzung" nennt man es, wenn es keine Beweise oder auch nur vermutete Wirkmechanismen gibt. Die Protokolle der entscheidenden Sitzung über die 40 Mikrogramm sollen bei einem Hochwasser vernichtet worden sein... Dazu die Vorgaben über die CO2-Senkung.
Unsere Umweltpolitiker sagen zu allem ja und Amen. Kommen zurück nach Hause und geben kund: "Unseren Ingenieuren wird schon etwas einfallen. Jetzt können die mal zeigen, was sie können." Pustekuchen!
Denn die, die etwas können, bereiten sich gedanklich schon auf Altersteilzeit oder Vorruhestand vor. Haben ihre Bonuszahlungen schon lange in Zeitkarten umgewandelt und sehen das rettende Ufer vor sich. Können sich ein Leben im Garten oder auf Weltreise im Campingbus vorstellen. Und die Lähmschichten, Kindergärtner und Moralapostel einfach mal selbst ranlassen.
Ich komme also zurück aus einer Startup-Kultur und erlebe nun, dass die besten mit Ausstiegsgedanken beschäftigt sind, wenn wir gemeinsam in "Runden" sitzen.
Perspektivwechsel - ich sagte es- erweitern den Horizont ungemein. Ich habe die Scaled Agile Vorgehensweise nun intus und merke, wie überholt doch die alten Organisationsformen sind. Wofür nur in alles in der Welt brauchen wir so viele untere und mittlere Leitende?
Es dauerte Tage bis ich Zugriff auf alle Systeme hatte, die ich brauche. Und es werden täglich mehr Ordner mit MS Office Dokumenten, die ich kennen soll, aber deren Zugriff mir man verweigert. Abteilungsleiterrituale aus der alten "Wissen-ist-Macht"-Welt.
Wikis haben wir hier auch. Aber auch diese werden gemanagt wie "finalisierte" Management"vorlagen". D. h. wir können hier nichts gemeinsam entwickeln. Man muss irgendwo Entwürfe im Dokumentenmanagement ablegen, die Zugriffe verwalten und dann mit anderen in Versionen besprechen, wo wir hinwollen. Und es dann ins Wiki kopieren.
Für die Diskussion über die Wikiseite oder Fragen+Antworten haben wir dann wieder etwas anderes. Usw.
Ich war ja nur drei Jahre weg. Aber es kommt mir vor wie ein Flashback ins vorige Jahrhundert. Zum Glück gibt es auch viele Gleichgesinnte und wir werden uns schon irgendwie durchkämpfen. Mein Akku ist jedenfalls voll.
Gewachsene Hauptabteilungsleiter leiten "Task Forces" und "Steuerkreise". Nicken viel, kommentieren manches, fragen wenig. Nach der Sitzung dann widerrufen sie ihre Beschlüsse, die sie in der Sitzung nicht verstanden hatten. Was machen wir mit denen? Sie umerziehen?
Nein, die müssen weg.
Aber auch auf der anderen Seite Extrema. Videos von anderen "Labs", die mich wie Kindergarten anmuten. Endzwanzigerinnen, die jede Menge Events erfinden, um die "Happiness" der Entwickler zu erhalten. Wären nicht Selbstverantwortung und Sinngebung die viel besseren Motivationen? Nein, hier bevorzugt man eine Mischung aus "Wir haben hier das Topmanagement mit im Lab." und weil die dann wieder alles bremsen "motivieren wir uns morgens beim gemeinsamen Frühstück".
Außenstehende könnte die Gesamtschau wie eine komische Oper anmuten. Mich hätte so etwas früher aufgeregt. Inzwischen amüsiert es mich.
Und beiden, der Managementlähmschicht und dem Kindergarten, wird es schon bald anders gehen. Wir kommen gerade aus der unbeschwerten Zeit eines langen Aufschwungs und fahren in eine globale Abschwungphase. Die Politik arbeitet nach Kräften daran, unsere Industrie lahm zu legen. Gestern war in der FAZ ein langer Artikel über die Entstehung der NO2 Grenzwerte. Völlig gaga. 40 Mikrogramm - völlig unbegründet, aus dem Bauch geschrieben. "Expertenschätzung" nennt man es, wenn es keine Beweise oder auch nur vermutete Wirkmechanismen gibt. Die Protokolle der entscheidenden Sitzung über die 40 Mikrogramm sollen bei einem Hochwasser vernichtet worden sein... Dazu die Vorgaben über die CO2-Senkung.
Unsere Umweltpolitiker sagen zu allem ja und Amen. Kommen zurück nach Hause und geben kund: "Unseren Ingenieuren wird schon etwas einfallen. Jetzt können die mal zeigen, was sie können." Pustekuchen!
Denn die, die etwas können, bereiten sich gedanklich schon auf Altersteilzeit oder Vorruhestand vor. Haben ihre Bonuszahlungen schon lange in Zeitkarten umgewandelt und sehen das rettende Ufer vor sich. Können sich ein Leben im Garten oder auf Weltreise im Campingbus vorstellen. Und die Lähmschichten, Kindergärtner und Moralapostel einfach mal selbst ranlassen.
Ich komme also zurück aus einer Startup-Kultur und erlebe nun, dass die besten mit Ausstiegsgedanken beschäftigt sind, wenn wir gemeinsam in "Runden" sitzen.
Donnerstag, 28. März 2019
Perspektivwechsel
Perspektivwechsel helfen bei der Bewertung einer Situation. Sie helfen mir oft bei der Entscheidungsfindung. Früher nahm ich dazu abwechselnd die Perspektiven der Beteiligten oder "Betroffenen" ein. Inzwischen schaue ich immer öfter "von oben" drauf, bzw. mit viel Abstand.
Das eine half bei der Bewertung, ob wir eine Sache richtig machen. Aber in Zeiten des Wandels ist viel wichtiger, ob wir die richtigen Sachen machen.
Derzeit beschäftigt mich die Unterscheidung von Komplexitätsursachen. Die Komplexität mit der wir zu tun haben, spiegelt oft eine andere Komplexität. Z. B. kann die Komplexität eines Produktes oder eines Prozesses die Komplexität einer Organisations- oder Machtstruktur spiegeln.
Einem Bereichsleiter einer technischen Produktentwicklung kann z. B. daran gelegen sein, seinen Rivalen aus dem Produktmanagement draußen zu halten. Dafür muss er sein Produkt nur kompliziert genug machen um sagen zu können: "Das verstehst Du nicht."
Die Herren Piech und Winterkorn hatten so ein Machtsystem geschaffen. Sie nutzten es aber nicht nur zur Absicherung der Macht ihrer Domäne gegenüber anderen Domänen. Sondern auch um ihre Domäne nach innen zu beherrschen. Am Ende entstand ein nicht mehr zu managendes Konglomerat, in dem es jeder nur noch falsch machen konnte. Der Entwicklungsprozess war vor allem von Angst geprägt. Es brachte den Konzern an den Rand seiner Existenz. Und der Schutz der Täter wirkt bis heute (Link).
Künstlich geschaffene Komplexität erkennt man daran, dass es immer mehr "Taskforces" (Krisenstäbe) gibt, die zu ihrer Beherrschung eingesetzt werden. Altes Denken kommt stets zu dem Schluss: Wir brauchen hier mehr Ressourcen.
Aber brauchen wir nicht mehr Verstand? Mehr Mut zu Entscheidungen? So wie wir im Frühjahr unsere Gartenhölzer schneiden, müssen wir auch unsere Portfolios beschneiden. Und unsere Organisationen. Denn es werden weiter neue Verzweigungen und Äste nachwachsen, wenn wir neue Produktkategorien schaffen.
Aber um zu erkennen, was man wegschneiden sollte, muss man die Perspektive wechseln. Man muss ein paar Schritte vom Strauch zurücktreten um zu erkennen, wo man wegschneiden sollte. Und immer wieder kontrollieren, wie sich das Gesamtbild beim Schneiden verändert.
Das eine half bei der Bewertung, ob wir eine Sache richtig machen. Aber in Zeiten des Wandels ist viel wichtiger, ob wir die richtigen Sachen machen.
Derzeit beschäftigt mich die Unterscheidung von Komplexitätsursachen. Die Komplexität mit der wir zu tun haben, spiegelt oft eine andere Komplexität. Z. B. kann die Komplexität eines Produktes oder eines Prozesses die Komplexität einer Organisations- oder Machtstruktur spiegeln.
Einem Bereichsleiter einer technischen Produktentwicklung kann z. B. daran gelegen sein, seinen Rivalen aus dem Produktmanagement draußen zu halten. Dafür muss er sein Produkt nur kompliziert genug machen um sagen zu können: "Das verstehst Du nicht."
Die Herren Piech und Winterkorn hatten so ein Machtsystem geschaffen. Sie nutzten es aber nicht nur zur Absicherung der Macht ihrer Domäne gegenüber anderen Domänen. Sondern auch um ihre Domäne nach innen zu beherrschen. Am Ende entstand ein nicht mehr zu managendes Konglomerat, in dem es jeder nur noch falsch machen konnte. Der Entwicklungsprozess war vor allem von Angst geprägt. Es brachte den Konzern an den Rand seiner Existenz. Und der Schutz der Täter wirkt bis heute (Link).
Künstlich geschaffene Komplexität erkennt man daran, dass es immer mehr "Taskforces" (Krisenstäbe) gibt, die zu ihrer Beherrschung eingesetzt werden. Altes Denken kommt stets zu dem Schluss: Wir brauchen hier mehr Ressourcen.
Aber brauchen wir nicht mehr Verstand? Mehr Mut zu Entscheidungen? So wie wir im Frühjahr unsere Gartenhölzer schneiden, müssen wir auch unsere Portfolios beschneiden. Und unsere Organisationen. Denn es werden weiter neue Verzweigungen und Äste nachwachsen, wenn wir neue Produktkategorien schaffen.
Aber um zu erkennen, was man wegschneiden sollte, muss man die Perspektive wechseln. Man muss ein paar Schritte vom Strauch zurücktreten um zu erkennen, wo man wegschneiden sollte. Und immer wieder kontrollieren, wie sich das Gesamtbild beim Schneiden verändert.
Montag, 25. März 2019
Freiheit und Akzeptanz
Die Flut an Ratgeberliteratur und YouTube "Influencern" ist ein Zeichen dafür, dass die Leute nicht mit ihrer Freiheit umgehen können. Und die Hochkonjunktur der Unzufriedenheit und Empörung ist ein Zeichen dafür, dass die Leute sich selbst nicht akzeptieren.
Wenn Kinder keine Grenzen aufgezeigt bekommen (anti-autoritäre Erziehung), dann werden sie später unfähig, ihre Chancen zu erkennen und zu nutzen. Denn wie soll ein Kind seine Stärken und Schwächen, Vorlieben und Abneigungen herausfinden, wenn es keine Grenzen erlebt, an denen es wachsen kann? So entsteht keine Auswahl, kein Profil, kein Charakter, keine Beständigkeit. Und kein Durchhaltevermögen. Stattdessen verstärken sich Ichbezogenheit, eine Neigung zum Nörgeln und eine hartnäckige Weigerung, Verantwortung für sein eigenes Leben zu übernehmen. Davon profitieren Leute und Institutionen, die diesen Leuten dann die Verantwortung für ihr eigenes Leben abnahmen und Ersatzverantwortliche anbieten. Linke z. B. ködern ihre Zielgruppe gerne mit Kritik an der Freiheit, z. B. mit "Wer braucht schon 35 Joghurtsorten?" Oder wie Renate Künast nach der Wende sagte: "Naja, wenn die Wende den Ossis vor allem Hakle feucht gebracht hat..". Mein früherer Sowie-Lehrer (SPD, ÖTV) betonte immer, dass die Raumfahrt dem Westen eigentlich nur die Teflonpfanne gebracht habe..
Es ist natürlich bequemer, sich "Rat" bei anderen zu suchen, seine Verantwortung bei der Regierung abzugeben und fortan nur noch Forderungen an andere zu stellen, und das mit seinem "Sinn für Gerechtigkeit" zu begründen. Der mühsamere, aber lohnendere Weg ist die Arbeit an sich selbst. Mit Mut neue Erfahrungen zu sammeln, um herauszufinden, was man tun will und kann.
Ein anderes stark wachsendes "Beratungsgebiet" ist das, was gerade unter dem Stichwort der sog. "Residenz" und "Achtsamkeit" läuft. Auch das klingt wieder nach Ich-Bezogenheit und Überforderung von der eigenen Freiheit. Ich lasse diese grünen Modewörter mal beiseite und spreche von dem Ringen mancher Leute, endlich im Hier und Jetzt anzukommen. Unzufriedene Leute hadern oft mit der Vergangenheit und beschäftigen sich bis zum Exzess mit Untergangsszenarien in der Zukunft (Klimawandel, Dieseltote, etc.). Dahinter verbirgt sich die Unfähigkeit, Dinge zu akzeptieren wie sie in der Gegenwart gerade sind. Nicht in dem Sinne von Zustimmung, sondern im Sinne von: Realisieren, dass etwas tatsächlich so ist und es anzunehmen. Bequemer sind die Verdrängung der Gegenwart, das Ausweichen in andere Zeiten, um dort die "wahren" Schuldigen für das eigene Schicksal zu suchen, anstatt -siehe oben- Verantwortung zu übernehmen. Aber wer so lebt, wird nie in der Gegenwart ankommen, sondern immer um seine vergangene Gegenwart trauern, die er nicht bewusst erlebt hat. Zu erkennen z. B. an dem Satz: "Ich habe vom Leben doch noch gar nichts gehabt." Manche buchen sich dann in ein Seminar oder Kloster ein um den "Weg in das Hier und Jetzt" zu finden. Aber dieser Weg führt mitten durch die Akzeptanz der Gegenwart.
So gesehen kann man Anhänger des gegenwärtigen linken Zeitgeistes als seelisch krank deuten. Es sind Menschen, die von ihrem eigenen Leben letztlich überfordert scheinen. Die bilden via Facebook und Twitter einen riesigen Stuhlkreis und stellen dann fest, dass alle anderen Schuld an ihrem verkorksten Leben sind. Das ihnen "der Kapitalismus" nur unsinnige Freiheit biete, und dass "alte, weiße Männer" ihnen die Zukunft zerstören -z. B. durch "Zerstörung des Klimas" und die Ursache dafür sei, dass wir aus einer "toxisch-männlich" dominierten Geschichte kämen. Das alles ist natürlich Unsinn. Aber es zahlt sich in Karrieren für die Verführer aus. Karrieren in Parlamenten, Lobbygruppen etc.
Der Vorzug des Bequemen zeichnet diese Leute quer durch alle Altersgruppen aus. Demonstrieren z. B. gehen die Jugendlichen nur, wenn dafür die Schule ausfällt. Die eigene Freizeit am Wochenende dafür zu opfern, das wäre schon zu viel verlangt.
Wenn Kinder keine Grenzen aufgezeigt bekommen (anti-autoritäre Erziehung), dann werden sie später unfähig, ihre Chancen zu erkennen und zu nutzen. Denn wie soll ein Kind seine Stärken und Schwächen, Vorlieben und Abneigungen herausfinden, wenn es keine Grenzen erlebt, an denen es wachsen kann? So entsteht keine Auswahl, kein Profil, kein Charakter, keine Beständigkeit. Und kein Durchhaltevermögen. Stattdessen verstärken sich Ichbezogenheit, eine Neigung zum Nörgeln und eine hartnäckige Weigerung, Verantwortung für sein eigenes Leben zu übernehmen. Davon profitieren Leute und Institutionen, die diesen Leuten dann die Verantwortung für ihr eigenes Leben abnahmen und Ersatzverantwortliche anbieten. Linke z. B. ködern ihre Zielgruppe gerne mit Kritik an der Freiheit, z. B. mit "Wer braucht schon 35 Joghurtsorten?" Oder wie Renate Künast nach der Wende sagte: "Naja, wenn die Wende den Ossis vor allem Hakle feucht gebracht hat..". Mein früherer Sowie-Lehrer (SPD, ÖTV) betonte immer, dass die Raumfahrt dem Westen eigentlich nur die Teflonpfanne gebracht habe..
Es ist natürlich bequemer, sich "Rat" bei anderen zu suchen, seine Verantwortung bei der Regierung abzugeben und fortan nur noch Forderungen an andere zu stellen, und das mit seinem "Sinn für Gerechtigkeit" zu begründen. Der mühsamere, aber lohnendere Weg ist die Arbeit an sich selbst. Mit Mut neue Erfahrungen zu sammeln, um herauszufinden, was man tun will und kann.
Ein anderes stark wachsendes "Beratungsgebiet" ist das, was gerade unter dem Stichwort der sog. "Residenz" und "Achtsamkeit" läuft. Auch das klingt wieder nach Ich-Bezogenheit und Überforderung von der eigenen Freiheit. Ich lasse diese grünen Modewörter mal beiseite und spreche von dem Ringen mancher Leute, endlich im Hier und Jetzt anzukommen. Unzufriedene Leute hadern oft mit der Vergangenheit und beschäftigen sich bis zum Exzess mit Untergangsszenarien in der Zukunft (Klimawandel, Dieseltote, etc.). Dahinter verbirgt sich die Unfähigkeit, Dinge zu akzeptieren wie sie in der Gegenwart gerade sind. Nicht in dem Sinne von Zustimmung, sondern im Sinne von: Realisieren, dass etwas tatsächlich so ist und es anzunehmen. Bequemer sind die Verdrängung der Gegenwart, das Ausweichen in andere Zeiten, um dort die "wahren" Schuldigen für das eigene Schicksal zu suchen, anstatt -siehe oben- Verantwortung zu übernehmen. Aber wer so lebt, wird nie in der Gegenwart ankommen, sondern immer um seine vergangene Gegenwart trauern, die er nicht bewusst erlebt hat. Zu erkennen z. B. an dem Satz: "Ich habe vom Leben doch noch gar nichts gehabt." Manche buchen sich dann in ein Seminar oder Kloster ein um den "Weg in das Hier und Jetzt" zu finden. Aber dieser Weg führt mitten durch die Akzeptanz der Gegenwart.
So gesehen kann man Anhänger des gegenwärtigen linken Zeitgeistes als seelisch krank deuten. Es sind Menschen, die von ihrem eigenen Leben letztlich überfordert scheinen. Die bilden via Facebook und Twitter einen riesigen Stuhlkreis und stellen dann fest, dass alle anderen Schuld an ihrem verkorksten Leben sind. Das ihnen "der Kapitalismus" nur unsinnige Freiheit biete, und dass "alte, weiße Männer" ihnen die Zukunft zerstören -z. B. durch "Zerstörung des Klimas" und die Ursache dafür sei, dass wir aus einer "toxisch-männlich" dominierten Geschichte kämen. Das alles ist natürlich Unsinn. Aber es zahlt sich in Karrieren für die Verführer aus. Karrieren in Parlamenten, Lobbygruppen etc.
Der Vorzug des Bequemen zeichnet diese Leute quer durch alle Altersgruppen aus. Demonstrieren z. B. gehen die Jugendlichen nur, wenn dafür die Schule ausfällt. Die eigene Freizeit am Wochenende dafür zu opfern, das wäre schon zu viel verlangt.
Donnerstag, 14. März 2019
Verlernte Verhandlungskompetenzen
In meiner beruflichen grauen Vorzeit habe ich mal das Wesen des Verhandeln gelernt. Ich hatte gute Diplomaten und Unterhändler schon lange bewundert und als ich in die Vertriebsunterstützung von IBM einstieg war die Gelegenheit, zu lernen wie man verhandelt.
Als Kernkompetenz ist mir haften geblieben, dass man zwischen Positionen und Interessen unterscheiden soll. Es gibt immer das, was eine Partei als Wille formuliert, und etwas was sie damit erreichen will. (Übrigens ähnlich wie bei der Formulierung von User Stories.)
Egal also, ob man ein Angebot aushandelt oder einen Workshop moderiert. Man wird von den Parteien zunächst hören, was sie wollen. Dann entdeckt man die Widersprüche, die verhindern, dass alle ihren Willen bekommen können.
Dann fragt man nach den dahinter liegenden Interessen und Zielen. Und dann lösen sich die Zielwidersprüche oft auf und entpuppen sich als Antwort auf unbewusste Annahmen.
Ich habe das selbst einmal als Product Owner ausmoderiert und erst damit den Durchbruch in einem IT-Projekt geschafft. Vermeintlich beanspruchten zwei verschiedene Usergruppen das Schreibrecht über technische Inhalte einer Produktbeschreibung. Bei näherem Hinsehen verlangte die eine Gruppe aber kein Schreibrecht im Sinne einer Setzung. Sondern sie war auch schon mit einem Vorschlagsrecht zufrieden.
In der Politik ist Verhandlungsgeschick -die Beherrschung des Diplomatenhandwerks- Voraussetzung für politischen Fortschritt. Und schon länger vermisse ich hier Diplomaten alter Schule. Das aktuelle Beispiel hierfür sind die völlig aus dem Ruder gelaufenen Brexit-Verhandlungen.
Hier scheinen sich beide Seiten nicht klar darüber zu sein, was sie wollen. Oder sie sprechen es nicht aus. Klar sind nur die Positionen. Groß Britannien will raus, die EU-Kommission will ein erfolgreiches Exempel eines EU-Austritt verhindern. Welche Interessen die EU-Mitgliedsländern haben, scheint keine Rolle zu spielen.
Aber auch andere Schauplätze schwelen seit Jahrzehnten in Krisen, ohne dass ein kluger Unterhändler ihn einmal zur Lösung bringen würde.
In manchen Fällen fehlt es nicht nur an Diplomatie, sondern schon an integren, mandatierten Repräsentanten. Z. B. in Afrika, wo wir Einfluss auf die ungebremsten Flüchtlingsstrome nehmen müssen.
Nach dem Niedergang der politischen Kulturen in den Ländern (insbesondere den westlichen Demokratien) folgt also nun der Niedergang unseres Standing in der Welt.
Als Kernkompetenz ist mir haften geblieben, dass man zwischen Positionen und Interessen unterscheiden soll. Es gibt immer das, was eine Partei als Wille formuliert, und etwas was sie damit erreichen will. (Übrigens ähnlich wie bei der Formulierung von User Stories.)
Egal also, ob man ein Angebot aushandelt oder einen Workshop moderiert. Man wird von den Parteien zunächst hören, was sie wollen. Dann entdeckt man die Widersprüche, die verhindern, dass alle ihren Willen bekommen können.
Dann fragt man nach den dahinter liegenden Interessen und Zielen. Und dann lösen sich die Zielwidersprüche oft auf und entpuppen sich als Antwort auf unbewusste Annahmen.
Ich habe das selbst einmal als Product Owner ausmoderiert und erst damit den Durchbruch in einem IT-Projekt geschafft. Vermeintlich beanspruchten zwei verschiedene Usergruppen das Schreibrecht über technische Inhalte einer Produktbeschreibung. Bei näherem Hinsehen verlangte die eine Gruppe aber kein Schreibrecht im Sinne einer Setzung. Sondern sie war auch schon mit einem Vorschlagsrecht zufrieden.
In der Politik ist Verhandlungsgeschick -die Beherrschung des Diplomatenhandwerks- Voraussetzung für politischen Fortschritt. Und schon länger vermisse ich hier Diplomaten alter Schule. Das aktuelle Beispiel hierfür sind die völlig aus dem Ruder gelaufenen Brexit-Verhandlungen.
Hier scheinen sich beide Seiten nicht klar darüber zu sein, was sie wollen. Oder sie sprechen es nicht aus. Klar sind nur die Positionen. Groß Britannien will raus, die EU-Kommission will ein erfolgreiches Exempel eines EU-Austritt verhindern. Welche Interessen die EU-Mitgliedsländern haben, scheint keine Rolle zu spielen.
Aber auch andere Schauplätze schwelen seit Jahrzehnten in Krisen, ohne dass ein kluger Unterhändler ihn einmal zur Lösung bringen würde.
In manchen Fällen fehlt es nicht nur an Diplomatie, sondern schon an integren, mandatierten Repräsentanten. Z. B. in Afrika, wo wir Einfluss auf die ungebremsten Flüchtlingsstrome nehmen müssen.
Nach dem Niedergang der politischen Kulturen in den Ländern (insbesondere den westlichen Demokratien) folgt also nun der Niedergang unseres Standing in der Welt.
Samstag, 9. März 2019
Autokrise, reloaded
Die Automobilbranche ist im Umbruch. Und wer nur sporadisch die Zeitung liest, bekommt den Eindruck, dass die Hersteller inzwischen gar nichts mehr auf die Reihe bekommen. Die Absatzzahlen brechen ein - nicht, weil Kunden nach den Dieselskandalen und Fahrverbotsdesastern keine Autos mehr wollen. Sondern, weil viele Hersteller nicht mehr nachkommen, ihre Autos zugelassen zu bekommen. Schuld daran sei der neue Standard WLTP.
Sich stapelnde Fahrzeuge vor einer Zulassungsbehörde - das gab es doch schon mal? Richtig, Anfang dieses Jahrzehnts bekam das Eisenbahn Bundesamt die Zulassung neuer Zugtypen nicht auf die Reihe und Bahnkunden litten unter Kapazitätsengpässen. Später reagierten Bundesregierung und Bundesverwaltung und ließen die Vergabe der eigentlichen Prüfung an Dritte zu.
Irgendetwas muss auch beim WLTP passieren. Denn anstatt einfach nur den Fahrzyklus ein bisschen realistischer zu machen haben die beteiligten Regierungen (W wie "Worldwide") alles gegeben, um auch die zweite Nachkommastelle bei Verbrauchs- und CO2-Angaben hieb- und stichfest zu machen. Das führt dazu, dass jede bestellbare Ausstattungsvariante eines Autos geprüft werden muss, wenn die hinzugefügte oder geänderte Ausstattung Einfluss auf den Verbrauch hat.
Dies trifft besonders die deutschen Hersteller, weil sie -anders als ihre Wettbewerber- keine festen Ausstattungspakete anbieten und deshalb nicht mit drei Typprüfungen durch sind. Die Deutschen bieten freie Konfigurationen an. 6 Motoren in verschiedenen Leistungsstufen, jeweils mit Hand- oder Automatikschaltung. 2 oder 3 Radgrößen, Anbauteile wie Dachreling.
Hat das irgendetwas mit Infotainment zu tun? Ja hat es, wegen des Stromverbrauchs. Und zwar sowohl beim Betrieb (z. B. Lautsprecherleistungen) als auch wenn das Fahrzeug abgeschaltet ist (Onlineverbindungen für Services).
Die Hersteller müssen Varianten kürzen was das Zeug hält. Und das betrifft so gut wie alle Autoteile, die dem Wind die Stirn bieten, die im Gewicht variieren, die die Kraftstoffeinspritzung und Abgasbehandlung beeinflussen. Oder die Strom verbrauchen.
Es trifft die deutschen Hersteller wieder mal härtesten. Und das ist es, was mich stutzig macht. Wieso hat unsere Regierung nicht rechtzeitig eingegriffen, als die Schieflage bei den Lasten für die Autohersteller entstand?
Eine Antwort liefert vielleicht das Verhalten des Bundesfinanzministeriums:
Der neue Fahrzyklus wird im Ergebnis die Verbrauchsangaben aller Fahrzeuge erhöhen ("näher am realen Verbrauch liegen"). Das gleiche Fahrzeug verbraucht nach neuem Standard de jure mehr als nach altem Standard. Das führt dann zu einer höheren Einstufung bei der Kfz-Steuer. Für das gleiche Fahrzeug kassiert Olaf Scholz demnächst mehr. Bei 60 Mio zugelassenen Fahrzeugen, die über die Jahre ersetzt werden, wird da einiges zusammen kommen.
(Wohlgemerkt: Bereits zugelassene Autos werden nicht höher besteuert, sie haben ihre Einstufung ja hinter sich.)
Hier profitiert unsere Regierung also davon, keine Partei für ihre Industrie und ihre Steuerbürger ergriffen zu haben, als die internationale Regulierung einseitig zulasten ihrer Industrie verschärft wurde.
Sich stapelnde Fahrzeuge vor einer Zulassungsbehörde - das gab es doch schon mal? Richtig, Anfang dieses Jahrzehnts bekam das Eisenbahn Bundesamt die Zulassung neuer Zugtypen nicht auf die Reihe und Bahnkunden litten unter Kapazitätsengpässen. Später reagierten Bundesregierung und Bundesverwaltung und ließen die Vergabe der eigentlichen Prüfung an Dritte zu.
Irgendetwas muss auch beim WLTP passieren. Denn anstatt einfach nur den Fahrzyklus ein bisschen realistischer zu machen haben die beteiligten Regierungen (W wie "Worldwide") alles gegeben, um auch die zweite Nachkommastelle bei Verbrauchs- und CO2-Angaben hieb- und stichfest zu machen. Das führt dazu, dass jede bestellbare Ausstattungsvariante eines Autos geprüft werden muss, wenn die hinzugefügte oder geänderte Ausstattung Einfluss auf den Verbrauch hat.
Dies trifft besonders die deutschen Hersteller, weil sie -anders als ihre Wettbewerber- keine festen Ausstattungspakete anbieten und deshalb nicht mit drei Typprüfungen durch sind. Die Deutschen bieten freie Konfigurationen an. 6 Motoren in verschiedenen Leistungsstufen, jeweils mit Hand- oder Automatikschaltung. 2 oder 3 Radgrößen, Anbauteile wie Dachreling.
Hat das irgendetwas mit Infotainment zu tun? Ja hat es, wegen des Stromverbrauchs. Und zwar sowohl beim Betrieb (z. B. Lautsprecherleistungen) als auch wenn das Fahrzeug abgeschaltet ist (Onlineverbindungen für Services).
Die Hersteller müssen Varianten kürzen was das Zeug hält. Und das betrifft so gut wie alle Autoteile, die dem Wind die Stirn bieten, die im Gewicht variieren, die die Kraftstoffeinspritzung und Abgasbehandlung beeinflussen. Oder die Strom verbrauchen.
Es trifft die deutschen Hersteller wieder mal härtesten. Und das ist es, was mich stutzig macht. Wieso hat unsere Regierung nicht rechtzeitig eingegriffen, als die Schieflage bei den Lasten für die Autohersteller entstand?
Eine Antwort liefert vielleicht das Verhalten des Bundesfinanzministeriums:
Der neue Fahrzyklus wird im Ergebnis die Verbrauchsangaben aller Fahrzeuge erhöhen ("näher am realen Verbrauch liegen"). Das gleiche Fahrzeug verbraucht nach neuem Standard de jure mehr als nach altem Standard. Das führt dann zu einer höheren Einstufung bei der Kfz-Steuer. Für das gleiche Fahrzeug kassiert Olaf Scholz demnächst mehr. Bei 60 Mio zugelassenen Fahrzeugen, die über die Jahre ersetzt werden, wird da einiges zusammen kommen.
(Wohlgemerkt: Bereits zugelassene Autos werden nicht höher besteuert, sie haben ihre Einstufung ja hinter sich.)
Hier profitiert unsere Regierung also davon, keine Partei für ihre Industrie und ihre Steuerbürger ergriffen zu haben, als die internationale Regulierung einseitig zulasten ihrer Industrie verschärft wurde.
Freitag, 1. März 2019
Microsoft und die deutschen Autohersteller
Für Microsoft CEO Satya Nadella war es eine gute Woche. Kurz hintereinander ließ er sich mit den Vorstandsvorsitzenden von Daimler und VW filmen und ablichten. Der Grund: Beide Unternehmen setzen künftig auf die Microsoft Cloud Technik und Services "Azure".
Welche besondere Anforderung Azure erfüllt, erklärte in der Computerwoche der Chef von Daimlers "Big Data" Center:
Diese Begründung ist sachlich nicht falsch. Aber sie ist eine halbe Wahrheit. Denn auch Amazon Web Services bietet diese Funktionalität unter "AWS Key Management Service KMS".
Mag sein, dass es in den Details Unterschiede gibt. Aber ich vermute andere Gründe, warum die deutschen Autohersteller amazon verschmähen und Microsoft den Vorzug geben.
Erstens ist Microsoft kein Konkurrent im Infotainment Bereich, also nicht selbst Anbieter von Content und Kundenprofilen. Alexa konkurriert mit den Backends der Autohersteller, Microsoft nicht.
Zweitens erinnern mich die Fotos am Kamin an die Annäherungen von Konzernchefs an Lou Gerstner Ende der 90er. Man will von denen Lernen, die die anstehende Transformation schon hinter sich haben. Damals ging es um die Einführung unternehmensübergreifender, elektronischer Geschäftsprozesse über das Internet. Bei Microsoft geht es um den Wandel vom Verkäufer zum Vermieter.
Dass der o. g. "Big Data" Manager allerdings gleichzeitig von Open Source als Türöffner schwärmt und dies in seine Argumente PRO Microsoft einrührt, lässt mich noch grübeln.
Grübeln lässt mich auch die Frage nach den Motiven der Vorstandsvorsitzenden die Kooperation mit Microsoft an die große Glocke zu hängen. Was soll das symbolisieren? Modernität? Vergleiche zwischen den Branchen? - Ich finde, das kommt reichlich spät und ich persönlich hätte diese Entscheidung eher unauffällig getroffen.
Außerdem ist Azure ein Mittel zum Zweck. Den Zweck müssen die CEO's bewältigen, nicht die Mittel.
Gut ist, dass Daimler und VW hier auf die gleiche Backend-Technik setzen. Auf welches Backend setzt eigentlich BMW...?
Welche besondere Anforderung Azure erfüllt, erklärte in der Computerwoche der Chef von Daimlers "Big Data" Center:
Grundlegend hierfür ist das Prinzip „Bring your own key“, das die Microsoft Azure-Cloud mit sich bringt. Mit der Funktion „Azure Key Vault“ kann Daimler seine eigenen Verschlüsselungs-Codes kreieren und zu variieren und bleibt somit Herr über die eigenen Daten.Quelle: Computerwoche
Diese Begründung ist sachlich nicht falsch. Aber sie ist eine halbe Wahrheit. Denn auch Amazon Web Services bietet diese Funktionalität unter "AWS Key Management Service KMS".
"In AWS KMS können Sie Ihren eigenen Schlüssel über die HSMs erstellen, die Sie überwachen. Jeder benutzerdefinierte Schlüsselspeicher wird über ein AWS CloudHSM-Cluster gesichert."Quelle: AWS
Mag sein, dass es in den Details Unterschiede gibt. Aber ich vermute andere Gründe, warum die deutschen Autohersteller amazon verschmähen und Microsoft den Vorzug geben.
Erstens ist Microsoft kein Konkurrent im Infotainment Bereich, also nicht selbst Anbieter von Content und Kundenprofilen. Alexa konkurriert mit den Backends der Autohersteller, Microsoft nicht.
Zweitens erinnern mich die Fotos am Kamin an die Annäherungen von Konzernchefs an Lou Gerstner Ende der 90er. Man will von denen Lernen, die die anstehende Transformation schon hinter sich haben. Damals ging es um die Einführung unternehmensübergreifender, elektronischer Geschäftsprozesse über das Internet. Bei Microsoft geht es um den Wandel vom Verkäufer zum Vermieter.
Dass der o. g. "Big Data" Manager allerdings gleichzeitig von Open Source als Türöffner schwärmt und dies in seine Argumente PRO Microsoft einrührt, lässt mich noch grübeln.
Grübeln lässt mich auch die Frage nach den Motiven der Vorstandsvorsitzenden die Kooperation mit Microsoft an die große Glocke zu hängen. Was soll das symbolisieren? Modernität? Vergleiche zwischen den Branchen? - Ich finde, das kommt reichlich spät und ich persönlich hätte diese Entscheidung eher unauffällig getroffen.
Außerdem ist Azure ein Mittel zum Zweck. Den Zweck müssen die CEO's bewältigen, nicht die Mittel.
Gut ist, dass Daimler und VW hier auf die gleiche Backend-Technik setzen. Auf welches Backend setzt eigentlich BMW...?
Montag, 11. Februar 2019
Wie Open Source die Kooperation für das digitale Auto fördert
Ende der 90er Jahre wurden in Europa die Energie- und Telekommunikationsmärkte liberalisiert - d. h. Wettbewerb zugelassen.
Große Unternehmen reagierten damals mit Übernahmen und Kooperationen. Wettbewerb wurde weggekauft oder man verdiente an seinen Umsätzen mit.
Jetzt gibt es wieder eine Welle von Kooperationen (und wer weiß: vielleicht kommen Fusionen noch..): In der Automobilindustrie.
Weil sich die Wertschöpfung in Richtung Software bzw. softwaregeführter Systeme und Komponenten verschiebt, müssen die Entwicklungsbereiche der Hersteller und Zulieferer schnell viel neues lernen. Vor allem auch neue Entwicklungsmethoden: z. B. agile Entwicklung und die Nutzung von Open Source Frameworks.
Aber hier geht es nicht um Unterbindung von Wettbewerb, denn den gab es schon vorher. Sondern um eine sinnvolle Arbeitsteilung in Richtung mehr Effizienz.
Es gibt derzeit nämlich kaum mittelfristige Produktplanung über ein Fahrzeugprojekt hinaus. Nach einem Produktionsstart startet die Softwareentwicklung von Neuem. Oft auch mit einem neuen Team, wer halt gerade noch verfügbar ist und noch nicht von anderen Projekten angeheuert wurde.
Niemand legt Wert auf eine "aufgeräumte" Architektur, die eine Wiederverwendung von Bestehendem sehr vereinfachen würde. Niemand will den Taskforcemodus noch einmal erleben, in dem Entwicklungsleiter auf Kunden- (OEM-) Seite mit dem Hammer auf das Blechdach des Projekthauses hauen, bis die Software ins Fahrzeug passt.
Stattdessen macht es Sinn, in jedes Produkt von einer evolutionären Plattform aus abzuspringen. (Schon mal gehört? Vielleicht auch schon Ende der 90er..?). Aber erst heute wird das so richtig möglich.
Wer die Software in die eigenen Reihen holen will, muss Hardware- und Softwareentwicklung trennen. Und kann die Softwareentwicklung dann auch noch einmal trennen, in einen unteren Stack, in dem die Dinge getestet, dokumentiert, architekturkonform und standardkonform liegen, die man in jedem Produktprojekt braucht Und die aber nicht wettbewerbsrelevant ist. Und in einen oberen Stack, in dem dann jeder Hersteller seine marken- und modellspezifischen Komponenten ausprägen kann - und nicht offen legen muss.
In Softwarefactories (ja, auch den Begriff "Factory" - von Andy Warhol ersonnen- gibt es wieder) "committen" Entwickler jeden Abend ihren Stand. Die Factory bindet alle Stände zusammen, analysiert den Code auf Architekturkonformität, kompiliert und testet. Am nächsten Morgen finden die Entwickler ihre Testberichte. Dies macht man innerhalb eines Projektes so. Man kann den offenen Quellcode -den nicht wettbewerbsrelevanten- aber auch gleich öffentlich gemeinsam produzieren. Dazu braucht man natürlich erstmal Genehmigungen von den Herstellern. Aber die Monate, die man darauf wartet, lohnen sich.
Aber eine weitere Bedingung muss dafür erfüllt sein: Die angestammten Zulieferer müssen da mitspielen - und richtige Anreize bekommen. Ich erlebe es derzeit als Kampf um die Bewahrung des Bestehenden. Die neuen Chancen werden nicht erkannt und am Fallenden wird krampfhaft festgehalten. Evtl. in der Annahme, dass dies nur eine vorübergehende Erscheinung sei. Alle Fahrzeughersteller haben gerade ihre Digital Labs und "experimentieren" ein bisschen herum, Bald werden sie merken, wie schwierig das Geschäft wirklich ist und werden bald zurückkehren - denken die Manager der Zulieferer.
Große Unternehmen reagierten damals mit Übernahmen und Kooperationen. Wettbewerb wurde weggekauft oder man verdiente an seinen Umsätzen mit.
Jetzt gibt es wieder eine Welle von Kooperationen (und wer weiß: vielleicht kommen Fusionen noch..): In der Automobilindustrie.
Weil sich die Wertschöpfung in Richtung Software bzw. softwaregeführter Systeme und Komponenten verschiebt, müssen die Entwicklungsbereiche der Hersteller und Zulieferer schnell viel neues lernen. Vor allem auch neue Entwicklungsmethoden: z. B. agile Entwicklung und die Nutzung von Open Source Frameworks.
Aber hier geht es nicht um Unterbindung von Wettbewerb, denn den gab es schon vorher. Sondern um eine sinnvolle Arbeitsteilung in Richtung mehr Effizienz.
Es gibt derzeit nämlich kaum mittelfristige Produktplanung über ein Fahrzeugprojekt hinaus. Nach einem Produktionsstart startet die Softwareentwicklung von Neuem. Oft auch mit einem neuen Team, wer halt gerade noch verfügbar ist und noch nicht von anderen Projekten angeheuert wurde.
Niemand legt Wert auf eine "aufgeräumte" Architektur, die eine Wiederverwendung von Bestehendem sehr vereinfachen würde. Niemand will den Taskforcemodus noch einmal erleben, in dem Entwicklungsleiter auf Kunden- (OEM-) Seite mit dem Hammer auf das Blechdach des Projekthauses hauen, bis die Software ins Fahrzeug passt.
Stattdessen macht es Sinn, in jedes Produkt von einer evolutionären Plattform aus abzuspringen. (Schon mal gehört? Vielleicht auch schon Ende der 90er..?). Aber erst heute wird das so richtig möglich.
Wer die Software in die eigenen Reihen holen will, muss Hardware- und Softwareentwicklung trennen. Und kann die Softwareentwicklung dann auch noch einmal trennen, in einen unteren Stack, in dem die Dinge getestet, dokumentiert, architekturkonform und standardkonform liegen, die man in jedem Produktprojekt braucht Und die aber nicht wettbewerbsrelevant ist. Und in einen oberen Stack, in dem dann jeder Hersteller seine marken- und modellspezifischen Komponenten ausprägen kann - und nicht offen legen muss.
In Softwarefactories (ja, auch den Begriff "Factory" - von Andy Warhol ersonnen- gibt es wieder) "committen" Entwickler jeden Abend ihren Stand. Die Factory bindet alle Stände zusammen, analysiert den Code auf Architekturkonformität, kompiliert und testet. Am nächsten Morgen finden die Entwickler ihre Testberichte. Dies macht man innerhalb eines Projektes so. Man kann den offenen Quellcode -den nicht wettbewerbsrelevanten- aber auch gleich öffentlich gemeinsam produzieren. Dazu braucht man natürlich erstmal Genehmigungen von den Herstellern. Aber die Monate, die man darauf wartet, lohnen sich.
Aber eine weitere Bedingung muss dafür erfüllt sein: Die angestammten Zulieferer müssen da mitspielen - und richtige Anreize bekommen. Ich erlebe es derzeit als Kampf um die Bewahrung des Bestehenden. Die neuen Chancen werden nicht erkannt und am Fallenden wird krampfhaft festgehalten. Evtl. in der Annahme, dass dies nur eine vorübergehende Erscheinung sei. Alle Fahrzeughersteller haben gerade ihre Digital Labs und "experimentieren" ein bisschen herum, Bald werden sie merken, wie schwierig das Geschäft wirklich ist und werden bald zurückkehren - denken die Manager der Zulieferer.
Mittwoch, 6. Februar 2019
A very proper gender..
Beraterinnen der öffentlichen Hand tummeln sich auf LinkedIn. Sie liken Beiträge, in denen Propaganda für berufliche Sonderrechte für gefühlt Benachteiligte gemacht wird. Beispiele:
- Weil Frauen schlechter verhandeln, sollen sie ihre Gehaltserhöhungen künftig per Gesetz bekommen. Bei Frau Barley, SPD, läuft das unter #GenderPayGap. Hier sieht man, zu welchem Zweck diese Pseudowissenschaft "Gender" eigentlich betrieben - und öffentlich finanziert wird.
- Sonderrechte für Frauen einmal auf dem Weg, melden sich wiederum männliche Ex-Kollegen. Und zwar solche, die aus "benachteiligten" Kontinenten eingewandert sind. Sie bringen Totenschädel, die in der Charite lagern in Verbindung mit empfundenen Gehalts- und Karrierenachteilen. "Bei der Gelegenheit kann man doch gleich alle Diskriminierungen abstellen und weitere PayGaps schließen.
- Des weiteren geben sich Absolventinnen der Orchideenfächer gerne bildungshungrig und trendy. Sie stellen Fragen wie: "Auf welchem MeetUp kann ich mich in Architekturmanagement" aufschlagen, wenn uns unsere IT-Architektin verlässt?
- Auch machen sie reichlich Gebrauch vom grünen Soziologendeutsch in Ingenieursdisziplinen: Das bei Grünen verschriene Verbundnetz, das ja nur der "Vernetzung von Atomkraftwerken diente" wird in "Energie teilen" umbenannt, wenn es um BHKW oder Windkraftanlagen geht. "Das Netz speichert hier Energie und hilft den Grenzstädten Frankfurt und Slubice Energie zu teilen". Die dumme Denke, das man geistiges Kapital einfach zu stehlen kann und es "teilen" nennt, findet sich auch wieder, wenn man den Energieerhaltungssatz mal eben außer Kraft setzt. Haben sie aber nie von gehört, denn in der Mittelstufe haben sie Physik abgewählt, um mehr Raum für Religion und Ethik zu haben...
Ich muss ehrlich gesagt immer an mich halten, wenn ich diesen Stuss lese. Von meinen anderen Ex-Kollegen, die vom Fach sind, kommt keine Reaktion. Man will ja keine Spaßbremse sein, kein Spielverderber und schon gar kein "Ewiggestriger". Man hofft, dass sich andere die Zunge verbrennen. Und so geht die Spirale eben solange weiter, wie Merkel, Giffey, Bärbock, Bär ihren Stuss in die Welt pusten.
Samstag, 2. Februar 2019
In den Gegenverkehr abbiegen
Ich habe damals bei der Bundeswehr einen LKW-Führerschein gemacht. "Das beste, was man da mitnehmen kann." sagten mir damals alle. Ich bin nach der Bundeswehr nie wieder LKW gefahren. Aber trotzdem habe ich aus dieser Fahrschule eine Lehre für's Leben mitgenommen. Und die geht so:
Während für PKW-Fahrer das Linksabbieger das schwierige Manöver ist, ist es für LKW-Fahrer das Rechtsabbiegern. Zumindest, wenn man noch einen Anhänger hinten dran hat.
Aktuell haben wir ja in Berlin das Phänomen, dass rechtsabbiegende LKWs Fahrradfahrer und Fußgänger überfahren, die sich rechts von ihnen im toten Winkel befinden. (Wobei ich mich immer frage: Wie kann man als Radfahrer und Fußgänger LKWs übersehen? Als Schwächerer achte ich doch automatisch auf die Stärkeren.) Aber das meine ich gar nicht, sondern:
Wegen der Schleppkurve das Anhängers muss man beim Rechtsabbieger meistens bis zur Gegenfahrbahn ausholen. Ich habe da anfangs immer gewartet, dass mich der Gegenverkehr abbiegen "lässt". Mein Fahrlehrer lehrte mich aber: "Da lässt dich keiner. Dieses Recht musst du dir nehmen. Dann weichen die schon zurück."
Und genau so funktionierte es. Man muss zwar langsam, aber stetig abbiegen, um den anderen zu signalisieren: Ich ziehe durch, ich bin vorsichtig, aber wir müssen es alle hinter uns bringen. Wenn man es den andere unmissverständlich klar macht, weichen sie aus.
Das gilt inzwischen auch für den Bürgersteig. Vorbei sind die Zeiten, als man sich tendenziell rechts hielt. Vorbei also, dass man beständig vorwärts kam ohne ständig ausweichen zu müssen. Heutige Zeitgenossen kennen dieses praktische Regel offenbar nicht mehr. Jeder versucht seine Ideallinie zu laufen. Und das in der ständig überfüllten Stadt Berlin. Leute kommen aus dem Kaufhaus und müssen erstmal alle vorbei Strömenden kreuzen. Leute wollen an der nächsten Kreuzung links, dann schneiden sie schon mal rechtzeitig. Viele schauen auf ihr Smartphone und wissen meistens nicht, wo sie gerade sind. Erst im letzten Moment schauen sie entrüstet auf und weichen dann aus.
Ich bin früher ausgewichen, heute ziehe ich durch. Ich gehe rechts und erwarte dass vom Gegenverkehr auch. Eine Zeit lang habe ich immer weggeschaut. Weil ich gemerkt hatte: Wenn der andere merkt, dass du ihn bemerkt hast, dann erwartet er, dass du ihm ausweichst. Nichts sehen, nichts hören war also eine Zeit lang meine bequeme Taktik. Inzwischen mache ich es anders: Ich schaue die auf meiner Spur Entgegenkommenden an und halte auf sie zu. Irgendwie aus den Knien heraus gehe ich bewusster. Und dann weichen sie aus.
Ich bemerke bei jungen Männern unterschiedliche Reaktionen. Europäer weichen einfach aus, pragmatisch. Arabischstämmige junge Männer versuchen oft zusätzlich ihre gefühlte Niederlage zu überspielen, in dem sie ruckartig ihren Schritt ändern, so als hätten sie bemerkt, ohnehin in der flachen Richtung unterwegs zu sein. Zumindest aber, dass sie ihre Richtung eh gerade wechseln wollten. Offenbar ist ihnen das Wer-weicht-wem-aus-Spielchen eine wichtige Angelegenheit. Vielleicht ein Kampf um die Hackordnung auf der Straße? Dann würde es mich um so mehr freuen :-)
Aber auch im Berufsleben wende ich diese Vorgehensweise an: Als fachlich Verantwortlicher IT-Projektleiter oder Product Owner hört man von Anspruchsgruppen was sie wollen, brauchen, herbeisehnen. Darunter immer auch diejenigen, die sich über alle anderen priorisieren wollen und dafür eigentlich immer nur eine Begründung parat haben: "Das hat keinen höheren Zweck, das MUSS einfach." Weil es Gesetz ist, weil der Produktionsstart davon abhängt, weil wir sonst alle ins Gefängnis kommen und Gott weiß warum noch.
Inzwischen fahre ich beim Abbiegen in diesen Gegenverkehr einfach voll rein und sage: Sorry, solange ich keine Begründung höre, die ich verstehe, biegen wir weiter ab. Bitte gehen sie zur Seite.
Diese Neinsager -Der Podcaster Phil McKinney nennt sie "Corporate Antibodies" - geben sich nie gesprächs- oder kompromissbereit. Manche, weil es ihnen ums Ego geht, sich einmal am Tag gegen irgendwen durchgesetzt zu haben. Manche, weil ihnen das Herumdiskutieren, Entscheidungen über Kompromisse treffen zu lästig ist, oder sie schlicht überfordert.
In solchen Fällen rate ich: direkt in die Augen blicken, und einfach ohne zu zögern abbiegen.
Dienstag, 22. Januar 2019
Bahnhof Zoo
Ich habe mir Suzanne Vega in den iPod geladen. Alte Stücke natürlich, von 1987, die ich mit Berlin (West) verbinde. Denn seit dem Herbst liegt mein Büro nun in Charlottenburg und mein Arbeitsweg kreuzt Ku'damm und Bahnhof Zoo. Das "neue" Charlottenburg, muss man fast sagen, denn hier ist gründlich renoviert worden. Ich marschiere das seit Dezember täglich ab, weil die U2 zwischen Wittenbergplatz und Zoo gesperrt wurde. Jammern auf hohem Niveau ist, wenn Du vom Kurfürstendamm zum Bahnhof Zoo laufen musst.
Daraus folgt, dass ich am Bahnhof Gleisdreieck noch eine Etage höher steigen muss, in die U1.
Um am Kurfürstendamm aus dem Keller zu steigen...
.. und am Bahnhof Zoo in den Bus zu steigen.
Die alten versifften Baracken mit den Kabinenkinos und der billigen Currywurst - abgerissen, neu gemacht. Das Alte Schimmelpfennig-Haus - schon vor Jahren abgerissen, alles neu gemacht. Zwei Hochhäuser überragen nun die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche.
Mir gefällt es ausnahmsweise. Denn anders als in so vielen anderen Ecken hat hier offenbar mal jemand mit Geschmack drauf geschaut, bevor er es genehmigt hat. Nicht, dass hier das Bauhaus neu erfunden wurde. Aber es ist halt nicht so geschmacklos wie z. B. an der Heerstraße, an der ja jeder bauen darf, wie er will. Wo Sozialdemokraten regieren, da wird es auch architektonisch geschmacklos.
Da wir über Architektur sprechen: Meine wichtigste Lektion der letzten zwei Jahre lautet: Sie kann nicht überschätzt werden. Und sie muss von Spezialisten gemacht werden. Und sie muss verstehen, was sie unterstützen oder befähigen soll. Und erfahrene Architekten, die nicht nur wissen sondern auch zuhören und sprechen sind ja so selten.
Hat eine Softwarelösung - Plattform oder Anwendung- keine vernünftige Architektur, kann man sie nicht weiterentwickeln, oder nicht mal "entlausen". Hat ein Auto keine vernünftige Architektur, dauert jede Reparatur länger als nötig.
Und nichts finden (junge) Programmierer langweiliger, als einer Architektur zu folgen. Eine Schicht, und noch eine Schicht und noch eine. Und nichts passiert außer eine Anfrage nach unten oder eine Antwort nach oben zu senden. Und von Hardware zu abstrahieren - die wir eh nicht haben.
"Hardware agnostisch" heißt eine Architektur bzw. bis zu einer bestimmten Schicht (wenn man von "oben" kommt), wenn man sich als Entwickler nicht um die Details der Hardware kümmern muss. Was könnte angenehmer sein? Jedenfalls für App-Entwickler.
Kompliziert wird es hingegen, wenn die Hardware, von der man abstrahieren will, nicht gar nicht verfügbar ist. Solange wir also wissen, DASS sie NICHT DA ist - sind wir da "agnostisch" oder nicht eher "atheistisch"?
Halten wir uns an die Fakten, während wir auf den Bus warten. Das Problem sind vor Vor- und Zurück-Überlegungen wie wir mit der Lieferverzögerung umgehen. Auf Nummer sicher gehen, und die Vorgängerversion verwenden? Dafür auf ein paar Innovationen verzichten? Also, den gleichen funktionalen Score bringen, auf gleicher Hardware aber mit einer besseren Architektur? Schon das müsste sich besser "anfühlen": schneller und stabiler. Das wichtigste scheint mir, dass sich die Architekturen nun entscheiden, das zweitwichtigste scheint mir, für was sie sich entscheiden.
Daraus folgt, dass wir immer noch ein architekturgetriebenes Projekt sind, obwohl wir uns als "Feature getrieben" bezeichnen. Ist das außerplanmäßig, oder lügen wir uns selbst etwas in die Tasche..?
Am Busbahnhof ist es voll geworden. Die Busse rollen ein, darunter auch meiner. Wer vorne einsteigt, zeigt seine Fahrkarte - aber nur wenn er eine hat. Wer hinten einsteigt, zeigt keine. Das ist so in Berlin. Seitdem der Senat lauf darüber nachdenkt, Schwarzfahren nicht mehr als Straftat anzusehen, kaufen viele ihre Fahrkarte nur noch aus Gewohnheit. 81 EUR pro Monat, die man sich sparen kann...
Ich frage mich, warum ein kurzer Bus kommt, denn schon an der nächsten Haltestelle, unter der Bahnbrücke, steigen die Studenten ein und dann wird es richtig voll. Aber die Studenten von heute beklagen sich nicht, wenn die Verwaltung sie schlecht behandelt. Sie akzeptieren hohe Preise, niedrige Qualität, schlechte Fahrer. Alles was sie persönlich angeht, wo es um ihre Interessen geht, das interessiert sie nicht. Denn seit wann sind sie für ihr eigenes Leben verantwortlich? Sie sind gegen rechts, und das genügt...
Sogar die BVG selbst macht sich schon lustig über uns Kunden und twittert und facebookt Witze darüber, wie in der Kälte auf U-Bahnen und Busse warten oder hin und her geschüttelt werden, von den neuen arabischen und afrikanischen Fahrern (kein Witz). Wir gewöhnen uns im öffentlichen Raum, ob bei der BVG oder bei Bäcker Kamps oder sonst wo daran, nicht verstanden zu werden.
Westliche Touristen fragen höflich nach dem Weg und entschuldigen sich, wenn sie nur englisch sprechen. Arabische Busfahrer "kennen das Netz noch nicht" und haben "woanders" Busfahren gelernt. Und das Marketingteam der BVG macht sich über die, die dafür 81 EUR zahlen, lustig.
Innensenator Geisel hat ja neulich wieder eine Razzia gegen arabische Clans gemacht. Als Vergeltung haben vorige Nacht mehrere Dienstfahrzeuge der Verwaltung gebrannt. Oder wie Dilek Kolat sagt: "haben die Jungs Mist gebaut".
Wozu eigentlich noch studieren, frage ich mich, während ich die Gesichter der schneeflockigen Studenten studiere. Ihr träumt eh nicht von der Aufklärung und Befähigung, sondern davon, Vorzeigegutmenschen zu werden. Davon, "Recht zu haben". Auch der Steinplatz ist neu gemacht worden. Erst dachte ich, die bauen den jetzt auch noch zu, aber irgendwer muss das blockiert haben. Am Ernst-Reuter-Platz dann wieder Baustelle. Seit Jahren sind hier mehrere Zugänge zur U-Bahn gesperrt, geht es nicht voran. An den Verteilerkästen hängen aber keine Flugblätter gegen den schlampigen Senat und die abgewirtschaftete BVG, sondern -richtig- "gegen rechts".
Durch den Kreisverkehr fährt uns der Zugereiste als legte er gerade eine Prüfung im Driften ab. Bin ich froh, wenn es an der Universität der Künste endlich leerer wird. Da steigen die Studentinnen mit den dicken Pudelmützen aus. Ja, die sind ja so knuffig, diese eine Nummer zu groß und zu grob gestrickten Pudelmützen. Aber nichts drückt so schön die eigene Reifeverzögerung aus, die Ablehnung der eigenen Verantwortung für das eigene Leben.
Jetzt noch zwei Stationen, dann bin ich auch ich am Ziel. Im neuen Viertel der Autoingenieure, oder wie man hier sagt: Der "Autonomen".
Daraus folgt, dass ich am Bahnhof Gleisdreieck noch eine Etage höher steigen muss, in die U1.
Um am Kurfürstendamm aus dem Keller zu steigen...
.. und am Bahnhof Zoo in den Bus zu steigen.
Die alten versifften Baracken mit den Kabinenkinos und der billigen Currywurst - abgerissen, neu gemacht. Das Alte Schimmelpfennig-Haus - schon vor Jahren abgerissen, alles neu gemacht. Zwei Hochhäuser überragen nun die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche.
Mir gefällt es ausnahmsweise. Denn anders als in so vielen anderen Ecken hat hier offenbar mal jemand mit Geschmack drauf geschaut, bevor er es genehmigt hat. Nicht, dass hier das Bauhaus neu erfunden wurde. Aber es ist halt nicht so geschmacklos wie z. B. an der Heerstraße, an der ja jeder bauen darf, wie er will. Wo Sozialdemokraten regieren, da wird es auch architektonisch geschmacklos.
Da wir über Architektur sprechen: Meine wichtigste Lektion der letzten zwei Jahre lautet: Sie kann nicht überschätzt werden. Und sie muss von Spezialisten gemacht werden. Und sie muss verstehen, was sie unterstützen oder befähigen soll. Und erfahrene Architekten, die nicht nur wissen sondern auch zuhören und sprechen sind ja so selten.
Hat eine Softwarelösung - Plattform oder Anwendung- keine vernünftige Architektur, kann man sie nicht weiterentwickeln, oder nicht mal "entlausen". Hat ein Auto keine vernünftige Architektur, dauert jede Reparatur länger als nötig.
Und nichts finden (junge) Programmierer langweiliger, als einer Architektur zu folgen. Eine Schicht, und noch eine Schicht und noch eine. Und nichts passiert außer eine Anfrage nach unten oder eine Antwort nach oben zu senden. Und von Hardware zu abstrahieren - die wir eh nicht haben.
"Hardware agnostisch" heißt eine Architektur bzw. bis zu einer bestimmten Schicht (wenn man von "oben" kommt), wenn man sich als Entwickler nicht um die Details der Hardware kümmern muss. Was könnte angenehmer sein? Jedenfalls für App-Entwickler.
Kompliziert wird es hingegen, wenn die Hardware, von der man abstrahieren will, nicht gar nicht verfügbar ist. Solange wir also wissen, DASS sie NICHT DA ist - sind wir da "agnostisch" oder nicht eher "atheistisch"?
Halten wir uns an die Fakten, während wir auf den Bus warten. Das Problem sind vor Vor- und Zurück-Überlegungen wie wir mit der Lieferverzögerung umgehen. Auf Nummer sicher gehen, und die Vorgängerversion verwenden? Dafür auf ein paar Innovationen verzichten? Also, den gleichen funktionalen Score bringen, auf gleicher Hardware aber mit einer besseren Architektur? Schon das müsste sich besser "anfühlen": schneller und stabiler. Das wichtigste scheint mir, dass sich die Architekturen nun entscheiden, das zweitwichtigste scheint mir, für was sie sich entscheiden.
Daraus folgt, dass wir immer noch ein architekturgetriebenes Projekt sind, obwohl wir uns als "Feature getrieben" bezeichnen. Ist das außerplanmäßig, oder lügen wir uns selbst etwas in die Tasche..?
Am Busbahnhof ist es voll geworden. Die Busse rollen ein, darunter auch meiner. Wer vorne einsteigt, zeigt seine Fahrkarte - aber nur wenn er eine hat. Wer hinten einsteigt, zeigt keine. Das ist so in Berlin. Seitdem der Senat lauf darüber nachdenkt, Schwarzfahren nicht mehr als Straftat anzusehen, kaufen viele ihre Fahrkarte nur noch aus Gewohnheit. 81 EUR pro Monat, die man sich sparen kann...
Ich frage mich, warum ein kurzer Bus kommt, denn schon an der nächsten Haltestelle, unter der Bahnbrücke, steigen die Studenten ein und dann wird es richtig voll. Aber die Studenten von heute beklagen sich nicht, wenn die Verwaltung sie schlecht behandelt. Sie akzeptieren hohe Preise, niedrige Qualität, schlechte Fahrer. Alles was sie persönlich angeht, wo es um ihre Interessen geht, das interessiert sie nicht. Denn seit wann sind sie für ihr eigenes Leben verantwortlich? Sie sind gegen rechts, und das genügt...
Sogar die BVG selbst macht sich schon lustig über uns Kunden und twittert und facebookt Witze darüber, wie in der Kälte auf U-Bahnen und Busse warten oder hin und her geschüttelt werden, von den neuen arabischen und afrikanischen Fahrern (kein Witz). Wir gewöhnen uns im öffentlichen Raum, ob bei der BVG oder bei Bäcker Kamps oder sonst wo daran, nicht verstanden zu werden.
Westliche Touristen fragen höflich nach dem Weg und entschuldigen sich, wenn sie nur englisch sprechen. Arabische Busfahrer "kennen das Netz noch nicht" und haben "woanders" Busfahren gelernt. Und das Marketingteam der BVG macht sich über die, die dafür 81 EUR zahlen, lustig.
Innensenator Geisel hat ja neulich wieder eine Razzia gegen arabische Clans gemacht. Als Vergeltung haben vorige Nacht mehrere Dienstfahrzeuge der Verwaltung gebrannt. Oder wie Dilek Kolat sagt: "haben die Jungs Mist gebaut".
Wozu eigentlich noch studieren, frage ich mich, während ich die Gesichter der schneeflockigen Studenten studiere. Ihr träumt eh nicht von der Aufklärung und Befähigung, sondern davon, Vorzeigegutmenschen zu werden. Davon, "Recht zu haben". Auch der Steinplatz ist neu gemacht worden. Erst dachte ich, die bauen den jetzt auch noch zu, aber irgendwer muss das blockiert haben. Am Ernst-Reuter-Platz dann wieder Baustelle. Seit Jahren sind hier mehrere Zugänge zur U-Bahn gesperrt, geht es nicht voran. An den Verteilerkästen hängen aber keine Flugblätter gegen den schlampigen Senat und die abgewirtschaftete BVG, sondern -richtig- "gegen rechts".
Durch den Kreisverkehr fährt uns der Zugereiste als legte er gerade eine Prüfung im Driften ab. Bin ich froh, wenn es an der Universität der Künste endlich leerer wird. Da steigen die Studentinnen mit den dicken Pudelmützen aus. Ja, die sind ja so knuffig, diese eine Nummer zu groß und zu grob gestrickten Pudelmützen. Aber nichts drückt so schön die eigene Reifeverzögerung aus, die Ablehnung der eigenen Verantwortung für das eigene Leben.
Jetzt noch zwei Stationen, dann bin ich auch ich am Ziel. Im neuen Viertel der Autoingenieure, oder wie man hier sagt: Der "Autonomen".
Donnerstag, 10. Januar 2019
Selten gewordener Ort der Wahrheit: Die Börse
In einem Land in dem brutale Angriffe auf Oppositionspolitiker zu "Rempeleien und Stürzen" (Staatsanwaltschaft Bremen) umgedeutet werden und jedenfalls als nachrangig gegenüber Twitterburnouts grüner Talkshowstammgäste gelten, da muss man sich neue Nachrichtenquellen suchen.
Allerdings habe ich auch keine Lust, selbst die hunderte von Blogs auf ihre Qualitäten durchzulesen. Deshalb bin ich Freunden (echten und Follownern) für ihre Links dankbar.
Ich habe aber auch die Börse als Nachrichtenquelle wiederentdeckt. Nicht, dass Händler und Banken die neuen Unbestechlichen wären. Aber Börsenhändler sind Leute, die nicht nur labern sondern auf Basis ihrer Ergüsse auch Entscheidungen treffen und nicht selten eigenes Geld anlegen.
Markus Koch ist so jemand. Er berichtet auf Facebook täglich 2x und bei n-tv gelegentlich über das New Yorker Börsengeschehen. Und was er über Donald Trump's Politik sagt, finde ich schon bedeutender als das boulevardeske Getratsche von Tagesschau und heute (beide ertrage ich inzwischen überhaupt nicht mehr).
Wenn also die "Dems" meinen, den zigtausenden Bundesbeamten am kommenden Freitag ihren Scheck vorenthalten zu müssen, weil sie Trump eins auswischen wollen, denken sie zwar genau so wie Frank Bsirske oder der DUH Studienabbrecher Jürgen Resch: Sie wollen es den Arbeitnehmern mal so richtig besorgen. Auch befürchten inzwischen die ersten Stimmen eine Ratingabstufung der USA bei Anleihen. Aber die sog. "Demokraten" bedenken nicht, wie blöd sie aussehen, das alles wegen 5 Mrd US Dollar zu riskieren.
Es ist also eine Krise, die Donald Trump und die hysterischen Weiber jederzeit lösen können. Und werden. Deshalb reagiert die Börse nicht mehr auf dieses Melodram.
Wichtiger sind da schon die Handelsgespräche zwischen den USA und China. An der Börse versteht man besser, worum es Donald Trump geht: Um Vorteile für US Unternehmen, um den Abbau der Handelshemmnisse.
China akzeptiert so gut wie keine Importe aus dem Westen, überschwemmt uns aber mit seinen Produkten. Ohne Hemmnisse, weil "wir in Europa ja ein gutes Beispiel geben müssen". Wer in China verkaufen will, muss dort produzieren und sein Knowhow "teilen".
Die deutsche Autoindustrie will jetzt auf den Zug aufspringen, den Donald da angeschoben hat und wird jetzt bei der eigenen Regierung vorstellig. Unsere Medien werden das aber anders zu verkaufen wissen.
Der Grad an Dummheit in der Öffentlichkeit beschleunigt ungebremst. Inzwischen halte ich die rotgrüne Dummheit für eine Generationenfolge. Es verläuft ein Generationenbruch zwischen denen, die ihren Lebensunterhalt selbst erarbeiten und denen die glauben, bereits für ihren Konformismus, der als Moral verkauft wird, bezahlt werden zu müssen. Und die Moral steht bei den Grünen so hoch im Kurs, weil sie halt ihre Bildungsdefizite kompensieren müssen.
So darf Annalena (!) Baerbock ohne kritischen Rückfragen in Talkshows und Tagesschau Auftritten verkünden, dass das "Stromnetz den Solarstrom speichert" und dass die Grenzstädte Frankfurt/Oder und Slubice ihre "Energie teilen".
Nur mal zur Klarstellung: Leitungen speichern keine Energie. Und Kraftwerke "teilen keine Energie" sondern bilden einen Leistungsverbund, der die Schwankungen der Stromnachfrage glättet.
Aber bereits mit solchen Erklärungen bist du für die Studenten im Bus ein Laberkopp, Eierkopp oder "Nerd", der sich mal mit dem Problem "das ich gerade nicht verstehe" beschäftigen und lösen soll.
Anders an der Börse: Dort interessiert man sich sehr für Nachweise, Erklärungen und Belege, bevor man investiert. An der Börse wäre jemand wie Annalena von der Börsenaufsicht aus dem Verkehr gezogen worden. In deutschen Medien hingegen gehört sie "zur Zukunft deutscher Politik".
So managen also Rotgrüne ihre Moralkonten: Sie verkünden, fordern (und liefern selbst nie, wie Don Alphonso gerade wieder anhand der jetwettenden Grünen Katharina Schulze und Cem Özdemir schön nachgewiesen hat), und überlassen die Einlösung ihrer Forderungen und Behauptungen anderen. Die grüne Masse glaubt und folgt denen.
Und so geht es mit unserem Land über kurz oder lang bergab. Zu dieser Intoleranz gegenüber Aufklärung, Wissenschaft und Säkularisierung gesellt sich noch die kindergärtnernde Toleranz für abergläubische, bildungsferne und patriarchalische Muslime. Thilo Sarrazin hat in seinem aktuellen Werk "Feindliche Übernahme" anhand vieler Quellen und Zahlen die Zusammenhänge zwischen Islam und Dummheit; Armut und Unfreiheit nachgewiesen. Aber was die rotgrüne Klientel am Islam dennoch so reizt ist der Glaube an ein leistungsloses, denkbefreites Wohlergehen. Das Geschäftsmodell des Imam, der anderen Wasser predigt und selbst alles möglich säuft.
Die Wahrheit findet man also nur dort, wo Leute Entscheidungen für sich selbst treffen: An der Börse. Mir fällt kein anderer Ort ein.
Allerdings habe ich auch keine Lust, selbst die hunderte von Blogs auf ihre Qualitäten durchzulesen. Deshalb bin ich Freunden (echten und Follownern) für ihre Links dankbar.
Ich habe aber auch die Börse als Nachrichtenquelle wiederentdeckt. Nicht, dass Händler und Banken die neuen Unbestechlichen wären. Aber Börsenhändler sind Leute, die nicht nur labern sondern auf Basis ihrer Ergüsse auch Entscheidungen treffen und nicht selten eigenes Geld anlegen.
Markus Koch ist so jemand. Er berichtet auf Facebook täglich 2x und bei n-tv gelegentlich über das New Yorker Börsengeschehen. Und was er über Donald Trump's Politik sagt, finde ich schon bedeutender als das boulevardeske Getratsche von Tagesschau und heute (beide ertrage ich inzwischen überhaupt nicht mehr).
Wenn also die "Dems" meinen, den zigtausenden Bundesbeamten am kommenden Freitag ihren Scheck vorenthalten zu müssen, weil sie Trump eins auswischen wollen, denken sie zwar genau so wie Frank Bsirske oder der DUH Studienabbrecher Jürgen Resch: Sie wollen es den Arbeitnehmern mal so richtig besorgen. Auch befürchten inzwischen die ersten Stimmen eine Ratingabstufung der USA bei Anleihen. Aber die sog. "Demokraten" bedenken nicht, wie blöd sie aussehen, das alles wegen 5 Mrd US Dollar zu riskieren.
Es ist also eine Krise, die Donald Trump und die hysterischen Weiber jederzeit lösen können. Und werden. Deshalb reagiert die Börse nicht mehr auf dieses Melodram.
Wichtiger sind da schon die Handelsgespräche zwischen den USA und China. An der Börse versteht man besser, worum es Donald Trump geht: Um Vorteile für US Unternehmen, um den Abbau der Handelshemmnisse.
China akzeptiert so gut wie keine Importe aus dem Westen, überschwemmt uns aber mit seinen Produkten. Ohne Hemmnisse, weil "wir in Europa ja ein gutes Beispiel geben müssen". Wer in China verkaufen will, muss dort produzieren und sein Knowhow "teilen".
Die deutsche Autoindustrie will jetzt auf den Zug aufspringen, den Donald da angeschoben hat und wird jetzt bei der eigenen Regierung vorstellig. Unsere Medien werden das aber anders zu verkaufen wissen.
Der Grad an Dummheit in der Öffentlichkeit beschleunigt ungebremst. Inzwischen halte ich die rotgrüne Dummheit für eine Generationenfolge. Es verläuft ein Generationenbruch zwischen denen, die ihren Lebensunterhalt selbst erarbeiten und denen die glauben, bereits für ihren Konformismus, der als Moral verkauft wird, bezahlt werden zu müssen. Und die Moral steht bei den Grünen so hoch im Kurs, weil sie halt ihre Bildungsdefizite kompensieren müssen.
So darf Annalena (!) Baerbock ohne kritischen Rückfragen in Talkshows und Tagesschau Auftritten verkünden, dass das "Stromnetz den Solarstrom speichert" und dass die Grenzstädte Frankfurt/Oder und Slubice ihre "Energie teilen".
Nur mal zur Klarstellung: Leitungen speichern keine Energie. Und Kraftwerke "teilen keine Energie" sondern bilden einen Leistungsverbund, der die Schwankungen der Stromnachfrage glättet.
Aber bereits mit solchen Erklärungen bist du für die Studenten im Bus ein Laberkopp, Eierkopp oder "Nerd", der sich mal mit dem Problem "das ich gerade nicht verstehe" beschäftigen und lösen soll.
Anders an der Börse: Dort interessiert man sich sehr für Nachweise, Erklärungen und Belege, bevor man investiert. An der Börse wäre jemand wie Annalena von der Börsenaufsicht aus dem Verkehr gezogen worden. In deutschen Medien hingegen gehört sie "zur Zukunft deutscher Politik".
So managen also Rotgrüne ihre Moralkonten: Sie verkünden, fordern (und liefern selbst nie, wie Don Alphonso gerade wieder anhand der jetwettenden Grünen Katharina Schulze und Cem Özdemir schön nachgewiesen hat), und überlassen die Einlösung ihrer Forderungen und Behauptungen anderen. Die grüne Masse glaubt und folgt denen.
Und so geht es mit unserem Land über kurz oder lang bergab. Zu dieser Intoleranz gegenüber Aufklärung, Wissenschaft und Säkularisierung gesellt sich noch die kindergärtnernde Toleranz für abergläubische, bildungsferne und patriarchalische Muslime. Thilo Sarrazin hat in seinem aktuellen Werk "Feindliche Übernahme" anhand vieler Quellen und Zahlen die Zusammenhänge zwischen Islam und Dummheit; Armut und Unfreiheit nachgewiesen. Aber was die rotgrüne Klientel am Islam dennoch so reizt ist der Glaube an ein leistungsloses, denkbefreites Wohlergehen. Das Geschäftsmodell des Imam, der anderen Wasser predigt und selbst alles möglich säuft.
Die Wahrheit findet man also nur dort, wo Leute Entscheidungen für sich selbst treffen: An der Börse. Mir fällt kein anderer Ort ein.
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