Dienstag, 25. Februar 2020

Jens Spahn folgt der Merkel'schen Beschwichtungskommunikation

Coronavirus? Für die Bundesregierung ist am Rosenmontag noch gar nichts passiert. Auf ihrer Website stehen als Primärthemen der Amoklauf von Hanau und die Diskussion um die Grundrente. Man muss runter scrollen, zu den Sekundärthemen, um das Thema Virus (unten links) zu finden:

Um diese Zeit ist Norditalien schon abgeriegelt. Für alles Weitere (also für "Interessierte", Experten und so weiter) wird auf die Website des Kollegen Spahn verwiesen.

Doch dessen Website ist morgens nicht erreichbar und zeigt ein genauso verwirrtes Bild wie der Minister selbst:


Sucht man weiter findet man die FAQ's der Bundesregierung und liest wörtlich:
"Die Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung hierzulande durch die neue Atemwegserkrankung aus China ist aktuell weiterhin gering - trotz der bekannten einzelnen Fälle von Corona-Infizierte in Deutschland." 


Um diese Zeit, als das Coronovirus ernsthaft in Europa angekommen ist, beschäftigen sich die CDU Spitzen mit der verlorenen Hamburg-Wahl, mit der Kandidatur des Gesundheitsministers für den CDU-Vorsitz und mit ihrem Streit mit der Thüringischen CDU. Die Nochvorsitzende AKK hält den Zeitpunkt für gekommen, jetzt mal die SPD anzugreifen. Wegen des Wahlkampfs in Hamburg.

Unser Bundespräsident, dessen Amt man ja auch irgendwie mit dem "Wohl des deutschen Volkes" verbindet, weilt zur Zeit in Afrika.

Im Staatsfernsehen (RBB Abendschau) hören wir den Virologen von der Charite sagen, dass es vor allem Alte treffe. (Und blitzartig denkt man: ach so, "alte weiße Männer". Die belasten nach Neo-linker Lesart eh nur die Rente und hetzen gegen das Neue Deutschland)

Jens Spahn wird ins Gewitter geraten, weil er keinen Plan hat. Wenn er davon spricht, dass "alles vorbereitet" sei, dann meint er damit nicht Medikamente und Krankenhauskapazitäten. Sondern, dass alles zwischen EU, Bund und Ländern "koordiniert" sei. Damit wiederum meint er, dass man Emailadressen ausgetauscht und Verteiler erstellt hat. Wenn mal was ist.. Die gegenüberliegenden Stellen bei EU und Land Brandenburg bestätigten das gestern eindrucksvoll mit Pressekonferenzen: "Wir sind gut vorbereitet, weil wir Koordinationsverbindungen hergestellt haben."

Wen es dann noch selbst trifft, der muss selber Schuld sein.

2 Kommentare:

  1. Es ist aber schon eine kühne, ja verwegene Idee anzunehmen, Spahn hätte einen Plan! Wie sollte er auch! Von der Ausbildung her ist er Bankkaufmann. Von Gesundheitsdingen hat er keine Ahnung, sondern muß auf seine Adlaten hören, die ihm wiederum das erzählen, was er (eigentlich) hören möchte. Vorbereitet hat er natürlich nichts, denn dazu benötigte er einen Plan.

    Gerade heute steht in der WELT hierzu ein Artikel:
    https://www.welt.de/wirtschaft/article206107797/Pandemieangst-Welche-Behoerde-wuerde-Zuege-in-Deutschland-anhalten.html
    "Während in Österreich das Innenministerium entschieden hatte, verweist man beim deutschen Bundesinnenministerium auf die Kollegen des Verkehrsministeriums. Und der könnte vielleicht weiter auf das Gesundheitsministerium verweisen" und der weiter auf ....

    Das ist alles sooo trostlos, entspricht aber dem Zustand dieser Regierung: Trostlos in Potenz.

    Uns sie machen alles kaputt, was Generationen aufgebaut haben.

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  2. Der Bankkaufmann will mit aller Entschlossenheit das Formular für Flugpassagiere ausweiten! Währenddessen werden in europäischen Gegenden die Lebensmittel knapp, weil sie abgeriegelt wurden. Der Berliner Innensenator (SPD) verkündet lässig, zur Not auch Berliner Bezirke abriegeln zu wollen. Aber sicher nur, wenn gerade nichts anderes anliegt.

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