Sonntag, 1. März 2020

Kollateralschäden

Das Miltärvideo, das Wikileaks berühmt machte zeigt einen Kollateralschaden im Krieg gegen den islamistischen Terrorismus. Es ist ein Krieg der USA, denn die Verbündeten trauen sich ja nicht. Die Verbündeten betrachten  es viel mehr als ihre Rolle, die Amerikaner auf ihre Fehler bei der Rettung der zivilisierten Welt hinzuweisen. Ja, höre ich Sie jetzt fragen, geht es noch dekadenter?

Aber immer doch im rotgrünen Europa. Deutsche Linke von Gabriel über den Altliberalen Baum, die PKK-Abgeordnete der Linkspartei bis Wallraf genieren sich nicht, jetzt den Helden zu spielen, in dem sie "Freiheit für Julian Assange" fordern. Momentum gibt ihnen eine besondere Enthüllung, die diesmal nicht auf Wikileaks geleakt wurde, sondern von einem UM-Mitarbeiter direkt kommuniziert wurde: Dass die Vergewaltigungsvorwürfe gegen Assange konstruiert waren.

Dies Enthüllung wirft m. E. viel mehr ein Licht auf diese #MeeToo Heizerinnen als auf die Amerikaner. Aber diese Gelegenheit lassen Wallraff und Genossen verstreichen.

Wenn deutsche Linke Partei für amerikanischer Whittle Blower ergreifen, ist Vorsicht vor der Parteinahme angebracht. Es geht denen nicht um Menschenrechte usw.. Dann würden sie ja auch pausenlos gegen islamistische Terroristen und Henker protestieren. Nee, es geht denen nur um ihren Antiamerikanismus.

Und deshalb mache ich da noch nicht mit. Arabische Kollateralschaden, die ja hier der Treiber des linken Protestes sind, interessiere mich eigentlich nicht. Wo sind Gabriel, Baum und Wallraff aber bei  deutsch-amerikanischen Kollateralschaden auf dem Berliner Weihnachtsmarkt? Das war doch genau dasselbe? Verfassungsschutz, BKA und die LKA's von NRW und Berlin ließen Anis Amri freien Lauf, weil er sie auf die Spur zu IS-Camps in Libyen und Tunesien bringen sollte. Wo sind da die "Plädoyers für den Rechtsstaat"?

Die Idee von Wikileaks hat eine Schwäche, wenn da immer jemand zweierlei Maß anlegt bei der Entscheidung was veröffentlicht wird und was nicht.

Wo sind die Enthüllungen über Merkel? Ihre DDR-Vergangenheit, ihre Entscheidungen bei ihren Gesetzesverstößen? Wie kann es sein, dass über die seit 15 Jahren regierende Bundeskanzlerin, mächtigste Frau in Europa, Spalteten von Europa, Deutschland und der CDU nichts enthüllt wird? Doch sicher nicht, weil da nichts zu enthüllen ist?

Ich wünsche Assange einen fairen Prozess. Ich freue mich, dass die erfundenen Vergewaltigungsvorwürfe vom Tisch sind. Und wir alle merken uns, wie schnell so etwas aus der Luft gegriffen wird, wenn es opportun ist. Aber Geheimnisverrat bleibt Geheimnisverrat. Und arabische Kollateralschaden im Kampf gegen islamistischen Terrorismus, der mich in meiner Heimat oder in befreundeten Ländern bedroht, sind für mich sekundär.

2 Kommentare:

  1. Ich sehe die Causa Assange etwas anders. Betrachte ich den ganzen Fall, dann sticht mir in die Augen, daß die Bezeichnung "merkwürdig" noch stark untertrieben ist. Jahrelang standen angebliche sexuelle Dinge im Vordergrund, dann die Geschichte mit Ecuador, der Aufenthalt in London, die Hinweise auf (ich sage es mal ganz vorsichtig) extrem schlecht Behandlung im britischen Gefängnis. Dann gibt es eine offensichtliche Kungelei zwischen den Briten und den Amerikanern - und nun soll er ausgeliefert werden wegen Geheimnisverrates. Assange ist jetzt 10 Jahre in Haft und vermutlich ein körperliches und geistiges Wrack. Britische Gefängnisse sind bekanntermaßen schlimm, man ist da nicht zimperlich. Tommy Robinson läßt grüßen.

    Geheimnisverrat ist eine ernste Angelegenheit, ohne Zweifel. Mit diesem Diktum springt man aber in der heutigen Welt möglicherweise zu kurz. Wie war denn das mit Whistleblowern? Sind das schändliche Geheimnisverräter oder zu bewundernde Kämpfer für die Wahrheit? Alles, was auf Wikileaks veröffentlicht wurde, hat sich als wahr erwiesen. Dabei waren natürlich viele unangenehme, halbseidene, evtl. gar kriminelle Dinge, die ans Licht gekommen sind. Also: Geheimnisverräter oder Kämpfer für die Wahrheit?

    Das große System USA will ganz klar Rache. Vollständige Rache. Wie im Western. Assange muß aus dieser Sicht weg, am besten völlig mundtot gemacht werden.

    Und genau hierauf wette ich: Es wird eines Tages heißen, er sei an den Folgen von xy plötzlich und unerwartet gestorben. Richtig würde es heißen müssen: Gestorben worden.

    Die Haltung der Europäer, allen voran Merkel mit ihrer Entourage, hat dazu natürlich gar nichts zu sagen. Keine Meinung. Dasselbe gilt auch für den eingangs genannten Tommy Robinson, der allerdings den Makel hat, ein "Rechter" zu sein (bzw. als solcher angesehen zu werden). Damit ist er natürlich per se unten durch.

    Aus meiner Sicht sind Assange und Robinson Leute, die sich in den Dienst einer Sache gestellt haben, und zwar Fakten ans Tageslicht und ggf. auch für das Establishment unangenehme Dinge auf den Punkt zu bringen. Beide sind für mich Wahrheitssucher. Und das ist genau das, was heute an allen Ecken und Enden, überall und immer schmerzlich fehlt. Wir leben in einem Zeitalter größter und unverschämtester Lügen, wohin man auch schaut. Erläutern muß ich das gewiß nicht....

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    1. Ich verstehe Deinen Standpunkt "die Wahrheit muss ans Licht". Ich verstehe allerdings nicht, warum man die eigene Seite während eines Abwehrkampfes schwächen sollte. Mir ist es weniger wichtig, wie wir diesen Krieg gegen den islamistischen Terror gewinnen, Hauptsache wir gewinnen ihn. Das muss ich ganz ehrlich sagen.

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