Samstag, 26. März 2011

120.000 auf Berliner Anti-AKW Demo (Fotos)

Bundesweit fanden heute Demonstrationen gegen die Nutzung der Atomenergie statt. Allein in Berlin waren 120.000 auf den Beinen. Wir waren dabei. Anlass war der Super-GAU in Fukushima. Die Demonstration der Umweltverbände wurde auch von den Parteien SPD, Grüne und Linke unterstützt, jedoch überraschenderweise nicht von den sich zuletzt ebenfalls atomenergiekritisch gebenden Regierungsparteien CDU und FDP..

Auf der Kundgebung sprach sich auch DGB-Vorsitzender Sommer für einen "Fahrplan zum Ausstieg aus der Atomenergie" aus. Die Gewerkschaft seien sich sehr wohl bewusst, dass daran auch Arbeitsplätze hingen. Aber das sei schon bei ethisch motivierten Protesten gegen die Rüstungspolitik der Konservativen in den 80er Jahren der Fall gewesen und man habe hier auch geordnete Rückzüge organisieren können. (Naja, zumindest teilweise.) Gut, weil sachlich fundiert, auch die Rede von Hubert Waiger, Vorsitzender des BUND.

Die Reden waren insgesamt inhaltlich eher defensiv und mitfühlend mit den Opfern in Japan. Das Verhalten der deutschen Bundesregierung hätte viel hergegeben für manche berechtigte Polemik, aber das schenken sich die Erwachsenen unter den Rednern. Nur schwer zu ertragen eine ziemlich hysterisch vorgetragene "Betroffenheitsrede" einer Aktivistin. Gut, vielleicht ist man da als Ingenieur dann doch zu rational. Nach Sommer spielten dann Wir-sind-Helden und wir gingen nach Hause. Ich hatte gestern gesagt, wenn zu den Demos insgesamt mehrere Hunderttausend kommen, dann ist die Mappusregierung am Sonntag weg vom Fenster. Ich hoffe, dass ich recht behalte, denn die Bedingung hat sich heute erfüllt..








2 Kommentare:

  1. David26.3.11

    Diese Leute lügen sich doch alle selbst was in die Tasche. Schön am Beispiel Österreich zu sehen: Da darf das (einzige) KKW nicht laufen, aber man kauft ca. 15% des Strombedarfes - als "Atomstrom". Fein. Welch unsägliche Heuchelei! Auch wir in Deutschland werden dahin kommen. Und nicht nur das: Unsere energieintensive Industrie wird das Land verlassen. Wo das hinführt, sieht man z.B. in England.
    Das Problem ist doch: Die Leute haben zu großen Teilen keine Ahnung von wirtschaftlichen Zusammenhängen und natürlich auch nicht von Technik. In Kategorien von (gefühlt) "gut" und "böse" urteilen sie dann.
    Wenn die Rotfront in BW zum Zuge kommt, dann dürfte binnen kurzer Zeit auch BW den Länderfinanzausgleich in Anspruch nehmen. Wie das geht, mit die Regierung hier in NRW vor: Über Schulden, um die eigene Klientel befriedigen zu können. Und das stoppt auch kein Gericht, was Frau Kraft auch öffentlich gesagt hat, nämlich, daß das Urteil bezüglich der enormen Schuldenaufnahme in NRW für ihre Politik keine Rolle spiele.
    Eigentlich ist das schon wie in Portugal oder Griechenland, nicht wahr? Aber halt: Merkel macht es in Sachen Euro-"Rettungsschirm" ja auch auf Bundesebene so.

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  2. Wie gesagt: Man kann dem von einer Fehlentscheidung Betroffenen nicht mit der Begründung das Wort entziehen, er sei nicht "qualifiziert" genug, das zu beurteilen. Genau diese Sicht hat die Kommunikation zwischen Gelehrten und Betroffenen jahrzehntelang behindert.

    Und wenn Betreiber und Politiker mit ihrem Verhalten das Misstrauen der Betroffenen weiter so schüren, ist das allein Grund genug, ihnen ins Lenkrad zu greifen.

    Und: Importstrom muss kein Atomstrom sein. Das NORGE Kabel nach Norwegen kann 1400 MW Atomstrom von Vattenfall durch Wasserstrom ersetzen.

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