In den Wirtschaftsredaktionen wimmelt es von nacheilenden Propheten. Volkswirte, Anlageberater, Professoren - sie sind alle hier. Und dozieren die Kurse von gestern und "prophezeien" die Fortschreibung des Trends. Geht es aufwärts (bis vor wenigen Tagen), so wird es noch lange aufwärts gehen. Geht es abwärts, wird es noch lange abwärts gehen. Deutsche Wirtschaftskompetenz? Fehlanzeige.
Den Vogel schießen mal wieder die ab, die in Lokführer- und Fluglotsenstreiks die größte Gefahr für unsere Konjunktur sehen.
Wohlgemerkt: Ich unterschätze die Krise nicht. Ich habe ein ganz ungutes Gefühl und deshalb suche ich fundierte Analysen und Erklärungen. Aber die finde ich in deutschen Zeitungen nicht. Da muss ich schweizerische, englische oder amerikanische Medien ausweichen.
Hier der Stand der "Nachrichten":
Besonders dröhnend: das Schweigen der "neoliberalen" Zeilenschinder vom Schlage eines Marc Beise (SZ).
AntwortenLöschenWegen derlei Hofmusikanten mußte ich dieses Blatt voriges Jahr abbestellen, weil ich ursprünglich eben keinen "Neoliberalen Beobachter" abonniert hatte.
Über Jahre die ganz große Klappe; allen anderen Berufsgruppen wurde vollmundig dröhnend erklärt, wo's langgeht ("Gürtel enger schnallen", "über unsere Verhältnisse gelebt", "die Märkte werden's schon richten").
Aber jetzt: Schweigen im Walde. Vermutlich alle im Urlaub, warten auf die Schreibbefehle ihrer INSM-Brötchengeber. Wegen mir können diese Tendenzschreiberlinge dort bleiben.