Mittwoch, 28. April 2021

Spanischer Bürgerkrieg

Einer meiner Großväter versuchte die Wahl der NSDAP an die Macht immer mit dem Argument zu rechtfertigen, man habe nur noch die Wahl zwischen Nazis und Kommunisten gehabt. 

Mein Einwand dagegen war immer: Aber niemand verbat euch doch, demokratische Parteien zu wählen. Mir war unverständlich, warum er (und viele andere) nur noch die Wahl zwischen zwei Extremen sah.

Inzwischen verstehe ich ihn besser. Es beginnt damit, dass die Bürger der Weimarer Republik wirklich Not litten. Sie radikalisierten sich nicht an Bildschirmen, sondern mit leeren Bäuchen.

Zweitens hatten sie Jahre demokratischer Versager hinter sich.

Drittens bauten sich die radikalen Kräfte aneinander auf. Und sie wurden dabei kräftig unterstützt: Die Kommunisten aus der Sowjetunion, die Nazis vom deutschen Bürgertum. 

Irgendwann kommen demokratische Kräfte nicht mehr dagegen an, weil es ihnen an Überzeugungs- und Kommunikationskraft fehlt.

Ich habe  begonnen, mich in den spanischen Bürgerkrieg einzulesen. Anlass war der Zweiteiler neulich auf arte über die Pariser Weltausstellung 1937 während im Nachbarland der "Bürgerkrieg" tobte. 

Das erschütternde an der damaligen Entwicklung in Spanien ist nicht nur der Krieg selbst. Sondern auch seine Entstehungsgeschichte. Sie geht einher mit zunehmender Radikalisierung normaler Bürger und mit dem versagen gewählter Regierungen. Und mit den Einmischungen von außen. Hitler, Stalin, Mussolini mischten sich hemmungslos mit ein. 

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