Jack Welch
Samstag, 9. Mai 2020
Zitat des Tages
"If the rate of change outside exceeds the rate of change inside, the end is in sight."
Freitag, 8. Mai 2020
Es ist vorbei!
Die Johns-Hopkins-Zahlen für Deutschland von gestern:
Daraus folgt: Die aktuell bekannte Anzahl an Erkrankten beträgt 167.300-7.266-141.700 =18.334.
Gestern waren wir mit den Neuerkrankten mit 1.209 erstmals wieder über 1.000. Aber die Tendenz ist stark fallend:
Vorgestern veröffentlichte Harbor Steingart sein Interview mit RKI-Chef Wieler und stellte ihm auch die beiden drängenden Fragen:
1. War der Lockdown nötig, wenn die Kurve der Neuerkrankten doch schon vorher zu fallen begann? Und 2.: Warum haben Sie zu mehreren Themen Ihre Meinung gewechselt, z. B. der Wirksamkeit von Schutzmasken?
Seine Antworten:
1. Die Kurve hatte schon vorher begonnen zu fallen, weil die Leute sich schon vor dem Gesetz an die wesentlichen Regeln hielten und weil es davor erste Maßnahmen gegeben hatte: Das Verbot von Großveranstaltungen, die Schließung von Kitas.
Wer daraus schließe, dass die Kurve auch ohne Lockdown so weiter gefallen wäre, verwechsle Ursache und Wirkung (er bezeichnete es als Paradox in der öffentlichen Diskussion). Nur wegen des Lockdowns sei die Epidemie dermaßen eingedämmt worden.
2. Bei der Erklärung seines Meinungswechsels zu Schutzmasken erwähnte er nicht, dass es zu allererst ja sogar ein Verbot von Masken für öffentliche Stellen gegeben habe, weil diese das Volk verunsichert hätten (Bundespolizei, Flughafenpersonal). Danach erwähnte er nicht das damalige Argument, Schutzmasken würden einen in falscher Sicherheit wiegen. Er begann mit dem RKI-Statement, Schutzmasken seien weder ein Schutz für den Träger noch für dessen Umgebung Zu der Zeit habe man noch angenommen, das Virus sitze und vermehre sich hauptsächlich in der Lunge. Erst als man festgestellt habe, dass es sich bereits im Rachen stark vermehrt, habe man erkannt, dass ein Mundschutz dann ein Schutz für die Umgebung eines Erkrankten seien.
Steingart nennt auch noch andere Fälle, wo RKI und Regierung ihre Meinung geändert haben und Wieler begründet das allgemein damit, dass sich wissenschaftliche Erkenntnisse in einem jungen Thema eben mehrmals ändern können.
Meine Frage daraufhin wäre gewesen, warum man überhaupt Entscheidungen trifft, solange man weiß, dass eine Annahme noch nicht bestätigt ist. Bzw. wenn es um harte Entscheidungen geht, warum man nicht eigene Forschung darauf konzentriert. Drosten z. B. begründete alle seine Meinungswechsel mit der Reihenfolge, in der er die Veröffentlichungen auf dem Prä-Print-Server der Virologen gelesen habe..
Aber das liegt jetzt hinter uns. Für mich ist das Thema Corona jetzt erstmal vorbei und ich atme richtig auf. Ich habe gestern so viel Optimismus getankt, wie lange nicht mehr.
Und Herr Wieler scheint das auch so zu sehen, denn gestern verkündete das RKI, dass es ab jetzt keine regelmäßigen Pressekonferenzen mehr geben wird. Und die Bundeskanzlerin kümmert ohnehin nie, was sie gestern gesagt oder angerichtet hat.
Aber die gute Nachricht ist:
Daraus folgt: Die aktuell bekannte Anzahl an Erkrankten beträgt 167.300-7.266-141.700 =18.334.
Gestern waren wir mit den Neuerkrankten mit 1.209 erstmals wieder über 1.000. Aber die Tendenz ist stark fallend:
Vorgestern veröffentlichte Harbor Steingart sein Interview mit RKI-Chef Wieler und stellte ihm auch die beiden drängenden Fragen:
1. War der Lockdown nötig, wenn die Kurve der Neuerkrankten doch schon vorher zu fallen begann? Und 2.: Warum haben Sie zu mehreren Themen Ihre Meinung gewechselt, z. B. der Wirksamkeit von Schutzmasken?
Seine Antworten:
1. Die Kurve hatte schon vorher begonnen zu fallen, weil die Leute sich schon vor dem Gesetz an die wesentlichen Regeln hielten und weil es davor erste Maßnahmen gegeben hatte: Das Verbot von Großveranstaltungen, die Schließung von Kitas.
Wer daraus schließe, dass die Kurve auch ohne Lockdown so weiter gefallen wäre, verwechsle Ursache und Wirkung (er bezeichnete es als Paradox in der öffentlichen Diskussion). Nur wegen des Lockdowns sei die Epidemie dermaßen eingedämmt worden.
2. Bei der Erklärung seines Meinungswechsels zu Schutzmasken erwähnte er nicht, dass es zu allererst ja sogar ein Verbot von Masken für öffentliche Stellen gegeben habe, weil diese das Volk verunsichert hätten (Bundespolizei, Flughafenpersonal). Danach erwähnte er nicht das damalige Argument, Schutzmasken würden einen in falscher Sicherheit wiegen. Er begann mit dem RKI-Statement, Schutzmasken seien weder ein Schutz für den Träger noch für dessen Umgebung Zu der Zeit habe man noch angenommen, das Virus sitze und vermehre sich hauptsächlich in der Lunge. Erst als man festgestellt habe, dass es sich bereits im Rachen stark vermehrt, habe man erkannt, dass ein Mundschutz dann ein Schutz für die Umgebung eines Erkrankten seien.
Steingart nennt auch noch andere Fälle, wo RKI und Regierung ihre Meinung geändert haben und Wieler begründet das allgemein damit, dass sich wissenschaftliche Erkenntnisse in einem jungen Thema eben mehrmals ändern können.
Meine Frage daraufhin wäre gewesen, warum man überhaupt Entscheidungen trifft, solange man weiß, dass eine Annahme noch nicht bestätigt ist. Bzw. wenn es um harte Entscheidungen geht, warum man nicht eigene Forschung darauf konzentriert. Drosten z. B. begründete alle seine Meinungswechsel mit der Reihenfolge, in der er die Veröffentlichungen auf dem Prä-Print-Server der Virologen gelesen habe..
Aber das liegt jetzt hinter uns. Für mich ist das Thema Corona jetzt erstmal vorbei und ich atme richtig auf. Ich habe gestern so viel Optimismus getankt, wie lange nicht mehr.
Und Herr Wieler scheint das auch so zu sehen, denn gestern verkündete das RKI, dass es ab jetzt keine regelmäßigen Pressekonferenzen mehr geben wird. Und die Bundeskanzlerin kümmert ohnehin nie, was sie gestern gesagt oder angerichtet hat.
Aber die gute Nachricht ist:
Mittwoch, 6. Mai 2020
Senior xy... was denn eigentlich genau?
Hausintern diskutieren wir derzeit auf vielen Plätzen, was wir künftig besser können wollen. Ein Auslöser dafür sind die Erfahrungen als "Home Officer".
Angefangen von den Ressourcen in der Infrastruktur (VPN-Zugänge), über die zugreizbare Dokumente und Artefakte und Systeme. Bis hin zum Bedarf neuer Tools, die das Skizzieren mit Eddings auf Flipcharts oder Weißtafeln ersetzen können.
Viele Nachzügler und Skeptiker, die erlebt haben, dass das selbstverantwortliche Arbeiten remote tatsächlich klappt, tun jetzt so, als hätten sie es erfunden. Sie setzen sich jetzt an die Spitze der Bewegung und rufen: "Mir nach!"
Mein Projekt lief natürlich schon vorher "modern". Für uns hat sich wenig geändert. Außer, dass uns Budget nur in Schritten freigegeben wird und ich alle paar Wochen in diesen Runden bin.
Ich bin einerseits eigentlich innerlich "gut aufgestellt". Ich habe keinen Einbrund, keine Unterbrechung erlebt und ich musste auch keine Zeit investieren, um Dokumente von irgendwo nach irgendwo umzuziehen und Wikispace zu beantragen, zu warten usw. Auch reizen mich die Poser-Diskussionen der nacheilenden Propheten nicht. Ich habe das alles schon vor fünf Jahren propagiert. Irgendwann wird es langweilig.
Und da wir gut -und zwar nach Standards- dokumentieren, was wir uns selbst -teils unter Schmerzen, und immer mit den Fachbereichen- klar gemacht haben, ist es für mich auch wenig Aufwand, Budgetrunden vorzubereiten. Ich kann alles im Zusammenhang erklären und ausgehend vom großen Lenkungskreis priorisieren. Ich kann sagen, was wir an Implementierung nicht schaffen und wozu wir Fachbereiche nicht befähigen werden, wenn wir 10 oder 20 Prozent weniger Budget kriegen. So wissen die Entscheider, was sie entscheiden.
So weit so gut also. Von außen besehen.
Innerlich aber geht es mir schon wieder so, wie häufig. Wenn das Flugzeug seine Reiseflughöhe erreicht hat, genieße ich eine Weile den Autopilot. Im Homeoffice zumal. Aber die Routine nimmt einem auch ein bisschen den Schwung. Ich dachte erst, mir fehle die körperliche Bewegung und das schlage nun in geistige Trägheit um. Aber was mir eigentlich fehlt, ist ein neues Ziel. Projektziel. Um nicht anfällig für Anfragen von Kollegen zu werden, setze ich jetzt erstmal einen Produktvision-2-Workshop auf die Agenda. Irgendwas mit Standardisierung und Automatisierung und Personalbedarfseinsparung. Ich denke, das wird in der nächsten Zeit gut ankommen..
Am meisten reizt mich daran aber die Frage, wie man da methodisch hinkommt. Klar, wir werden das ARIS-Mehrebenenmodell nach unten erweitern. Wir werden den ITIL-Servicekatalog dann weiter planen. Und da wir ja auch einer Softwareplattform laufen, muss da auch irgendwas mit Cloud in den Projektsteckbrief. ("Ich will alle 11 Minuten -also immer wenn mir was neues eingefallen ist, deployen können.." ;-).
Aber was bin ich eigentlich? Ich schaue schon gerne über den Tellerrand und weiß gerne, wozu wir was machen. Aber mich öden abgehobene Runden auch an. Ich bin schon gerne da, wo es auch passiert. Auch gerne im direkten Austausch mit den Entwicklern. Und gerne etwas ganz konkretes beisteuernd: Methodik, Kopfwerkzeuge, die Zusammenhänge zwischen Fachbereichszielen und Softwareumfängen.
Angefangen von den Ressourcen in der Infrastruktur (VPN-Zugänge), über die zugreizbare Dokumente und Artefakte und Systeme. Bis hin zum Bedarf neuer Tools, die das Skizzieren mit Eddings auf Flipcharts oder Weißtafeln ersetzen können.
Viele Nachzügler und Skeptiker, die erlebt haben, dass das selbstverantwortliche Arbeiten remote tatsächlich klappt, tun jetzt so, als hätten sie es erfunden. Sie setzen sich jetzt an die Spitze der Bewegung und rufen: "Mir nach!"
Mein Projekt lief natürlich schon vorher "modern". Für uns hat sich wenig geändert. Außer, dass uns Budget nur in Schritten freigegeben wird und ich alle paar Wochen in diesen Runden bin.
Ich bin einerseits eigentlich innerlich "gut aufgestellt". Ich habe keinen Einbrund, keine Unterbrechung erlebt und ich musste auch keine Zeit investieren, um Dokumente von irgendwo nach irgendwo umzuziehen und Wikispace zu beantragen, zu warten usw. Auch reizen mich die Poser-Diskussionen der nacheilenden Propheten nicht. Ich habe das alles schon vor fünf Jahren propagiert. Irgendwann wird es langweilig.
Und da wir gut -und zwar nach Standards- dokumentieren, was wir uns selbst -teils unter Schmerzen, und immer mit den Fachbereichen- klar gemacht haben, ist es für mich auch wenig Aufwand, Budgetrunden vorzubereiten. Ich kann alles im Zusammenhang erklären und ausgehend vom großen Lenkungskreis priorisieren. Ich kann sagen, was wir an Implementierung nicht schaffen und wozu wir Fachbereiche nicht befähigen werden, wenn wir 10 oder 20 Prozent weniger Budget kriegen. So wissen die Entscheider, was sie entscheiden.
So weit so gut also. Von außen besehen.
Innerlich aber geht es mir schon wieder so, wie häufig. Wenn das Flugzeug seine Reiseflughöhe erreicht hat, genieße ich eine Weile den Autopilot. Im Homeoffice zumal. Aber die Routine nimmt einem auch ein bisschen den Schwung. Ich dachte erst, mir fehle die körperliche Bewegung und das schlage nun in geistige Trägheit um. Aber was mir eigentlich fehlt, ist ein neues Ziel. Projektziel. Um nicht anfällig für Anfragen von Kollegen zu werden, setze ich jetzt erstmal einen Produktvision-2-Workshop auf die Agenda. Irgendwas mit Standardisierung und Automatisierung und Personalbedarfseinsparung. Ich denke, das wird in der nächsten Zeit gut ankommen..
Am meisten reizt mich daran aber die Frage, wie man da methodisch hinkommt. Klar, wir werden das ARIS-Mehrebenenmodell nach unten erweitern. Wir werden den ITIL-Servicekatalog dann weiter planen. Und da wir ja auch einer Softwareplattform laufen, muss da auch irgendwas mit Cloud in den Projektsteckbrief. ("Ich will alle 11 Minuten -also immer wenn mir was neues eingefallen ist, deployen können.." ;-).
Aber was bin ich eigentlich? Ich schaue schon gerne über den Tellerrand und weiß gerne, wozu wir was machen. Aber mich öden abgehobene Runden auch an. Ich bin schon gerne da, wo es auch passiert. Auch gerne im direkten Austausch mit den Entwicklern. Und gerne etwas ganz konkretes beisteuernd: Methodik, Kopfwerkzeuge, die Zusammenhänge zwischen Fachbereichszielen und Softwareumfängen.
Dienstag, 5. Mai 2020
Starke Tendenz zur Wiedereröffnung
Immer mehr Bundesländer kündigen Lockerungen an. Und die Infektionszahlen geben das auch her. Aktuell haben wir nur noch ca. 30.000 Infizierte mit Symptomen. R liegt bei 0,7.
Dazu kamen gestern die Ergebnisse der Heinsberg-Studie. Demnach könnte die Zahl der Infizierten ohne Symptome um bis zu 10 mal höher sein, als die mit Symptomen. Was die Sterblichkeit von Covid-19 entsprechend reduzieren würde.
Zudem dämmert den Ministerpräsidenten, wie groß die wirtschaftlichen Probleme sind, die ihnen jetzt auf der Matte stehen.
Nur einer spielt noch den Lehrmeister und nörgelt über die verantwortungsbewussten Kollegen: Berlins regierender Bürgermeister Müller. Ausgerechnet Müller, der es Linksextremisten am 1. Mai durchgehen ließ, sich einen Dreck um seine Abstandsregeln zu scheren. "Unvernünftig" war da alles, was ihm und Innensenator Geisel da über die Lippen kam,
Anders in Mitte. Wenn ich hier meinen Feierabendspaziergang mache, gehe ich durch leere Straßen und über leere Plätze. Das ist angenehm, keine Frage. So viel angenehmer als wenn man beim Gehen ständig mit Kampfradlern, Touristen und Passanten "verhandeln" muss, wer wem ausweicht. Und auch die Restaurants stellen die Bürgersteige nicht mehr mit Tischen voll.
Man kann sich wieder auf die Architektur konzentrieren:
Aber das ist buchstäblich die Ruhe vor dem Sturm. Und zwar dem Sturm der Rezession, Depression und Arbeitslosigkeit. Die geplanten Konjunkturprogramme in EU und USA gehen schon wieder in die Billionen. Heute ist der "Mobilitätsgipfel", in dem Merkel und Scholz den Autoländern Kaufprämien für Autos zusagen sollen. Das habe ja schon 2009 funktioniert. Für jeden EURO "Umweltprämie" seien mehrere EURO als Steuern zurück an den Staat gegangen.
Wenn diese Rechnung aufgeht, warum geht sie nicht immer auf? Warum machen wir es dann nicht immer so - und senken z. B. dauerhaft die Mehrwertsteuer?
Schon höre ich Katrin Bauerfeind auf n-tv sagen: "Nein, nein. Wir 'dürfen' jetzt nicht so weitermachen wie vor der Krise sondern müssen 'die Wirtschaft zukunftsfest' machen." Klimawandel und so. Auf so hohem Ross sitzen und so ahnungslos daher reden Mädchen, denen Harald Schmidt mal in den Sattel geholfen hat und die seitdem von GEZ Gebühren leben.
Denn sogar Frau Schwesig will für Pfingsten die Ostseebäder wieder öffnen. Offenbar hat sie mal in die Staatsschatulle geschaut und gesehen, wie viel da noch drin ist. Eine neue Phase beginnt. Drosten ist over. Kubicki bringt es auf den Punkt: "Wir sind über den Weg."
Was wir viel dringender als Kaufprämien brauchen ist die Zuversicht, dass wir alle zurück an die Arbeit können und wir wieder Geld verdienen. Mit dem Einkommen und der Gewissheit, dass es trägt kaufen die Leute auch wieder was sie als nächstes brauchen.
Die Kaufprämie wird übrigens auch nicht stringent kommuniziert und widerspricht strategischen Aussagen an anderen Stellen:
1. Wenn jetzt auch EU6 Diesel bezuschusst werden sollen, weil sie 30% sparsamer als EU4 Diesel sind, warum EU6 nicht generell als Mittel gegen den Klimawandel positionieren?
2. Wir rechtfertigten die Produktion von SUV mit der Nachfrage. Sagen aber gleichzeitig, wir kommen mit den Elektroautos unserer Verpflichtung nach. Und das SUV Geschäft soll die Entwicklung von Elektroautos finanzieren. Diese Geschichte ist nicht rund.
3. Warum müssen überhaupt einzelne Unternehmen hier vorpreschen? Wo ist eigentlich der Verband, der dann für alle sprechen würde?
Dazu kamen gestern die Ergebnisse der Heinsberg-Studie. Demnach könnte die Zahl der Infizierten ohne Symptome um bis zu 10 mal höher sein, als die mit Symptomen. Was die Sterblichkeit von Covid-19 entsprechend reduzieren würde.
Zudem dämmert den Ministerpräsidenten, wie groß die wirtschaftlichen Probleme sind, die ihnen jetzt auf der Matte stehen.
Nur einer spielt noch den Lehrmeister und nörgelt über die verantwortungsbewussten Kollegen: Berlins regierender Bürgermeister Müller. Ausgerechnet Müller, der es Linksextremisten am 1. Mai durchgehen ließ, sich einen Dreck um seine Abstandsregeln zu scheren. "Unvernünftig" war da alles, was ihm und Innensenator Geisel da über die Lippen kam,
Anders in Mitte. Wenn ich hier meinen Feierabendspaziergang mache, gehe ich durch leere Straßen und über leere Plätze. Das ist angenehm, keine Frage. So viel angenehmer als wenn man beim Gehen ständig mit Kampfradlern, Touristen und Passanten "verhandeln" muss, wer wem ausweicht. Und auch die Restaurants stellen die Bürgersteige nicht mehr mit Tischen voll.
Man kann sich wieder auf die Architektur konzentrieren:
Aber das ist buchstäblich die Ruhe vor dem Sturm. Und zwar dem Sturm der Rezession, Depression und Arbeitslosigkeit. Die geplanten Konjunkturprogramme in EU und USA gehen schon wieder in die Billionen. Heute ist der "Mobilitätsgipfel", in dem Merkel und Scholz den Autoländern Kaufprämien für Autos zusagen sollen. Das habe ja schon 2009 funktioniert. Für jeden EURO "Umweltprämie" seien mehrere EURO als Steuern zurück an den Staat gegangen.
Wenn diese Rechnung aufgeht, warum geht sie nicht immer auf? Warum machen wir es dann nicht immer so - und senken z. B. dauerhaft die Mehrwertsteuer?
Schon höre ich Katrin Bauerfeind auf n-tv sagen: "Nein, nein. Wir 'dürfen' jetzt nicht so weitermachen wie vor der Krise sondern müssen 'die Wirtschaft zukunftsfest' machen." Klimawandel und so. Auf so hohem Ross sitzen und so ahnungslos daher reden Mädchen, denen Harald Schmidt mal in den Sattel geholfen hat und die seitdem von GEZ Gebühren leben.
Denn sogar Frau Schwesig will für Pfingsten die Ostseebäder wieder öffnen. Offenbar hat sie mal in die Staatsschatulle geschaut und gesehen, wie viel da noch drin ist. Eine neue Phase beginnt. Drosten ist over. Kubicki bringt es auf den Punkt: "Wir sind über den Weg."
Was wir viel dringender als Kaufprämien brauchen ist die Zuversicht, dass wir alle zurück an die Arbeit können und wir wieder Geld verdienen. Mit dem Einkommen und der Gewissheit, dass es trägt kaufen die Leute auch wieder was sie als nächstes brauchen.
Die Kaufprämie wird übrigens auch nicht stringent kommuniziert und widerspricht strategischen Aussagen an anderen Stellen:
1. Wenn jetzt auch EU6 Diesel bezuschusst werden sollen, weil sie 30% sparsamer als EU4 Diesel sind, warum EU6 nicht generell als Mittel gegen den Klimawandel positionieren?
2. Wir rechtfertigten die Produktion von SUV mit der Nachfrage. Sagen aber gleichzeitig, wir kommen mit den Elektroautos unserer Verpflichtung nach. Und das SUV Geschäft soll die Entwicklung von Elektroautos finanzieren. Diese Geschichte ist nicht rund.
3. Warum müssen überhaupt einzelne Unternehmen hier vorpreschen? Wo ist eigentlich der Verband, der dann für alle sprechen würde?
Donnerstag, 30. April 2020
Kurz trägt Maske, Merkel, Söder und Co. nicht
Fällt Ihnen an diesen Fotos etwas aus? Auch wenn das nichts neues ist, stört es mich immer wieder, wenn Führungskräfte das was sie anderen verordnen selbst nicht ernst nehmen.
Dieses Foto ist übrigens von AKK's Ministeriums-Website: Geschickt so aufgenommen, als wäre sie dort allein mit ihrem Oberst (aber beide dennoch ohne Mundschutz):
Dieses Foto ist übrigens von AKK's Ministeriums-Website: Geschickt so aufgenommen, als wäre sie dort allein mit ihrem Oberst (aber beide dennoch ohne Mundschutz):
So sieht derzeit lt. Website eine Kabinettssitzung des "Machers" Söder aus:
Und das ist eben der Unterschied zu Österreichs Bundeskanzler Kurz:
Mittwoch, 29. April 2020
Der Projekttypus "Drosten"
Den Typus "Drosten" kennt man auch aus der Projektarbeit. Projektarbeit ist auch die Bekämpfung der Covid-19 Pandemie. Sie hat ein klares Ziel: Entschärfung des Risikos an Covid-19 zu sterben (Prio1) oder zu leiden. Die Randbedingung ist: möglichst niedrige volkswirtschaftliche Kosten und möglichst geringe (eigentlich: keine) Einschränkung unserer Grundrechte.
Wenn Merkel die Lenkungskreisvorsitzende ist, ist RKI Chef Wieder der Projekt- bzw. Programmleiter. Und Drosten ist der Fachexperte und Berater der die Merkmale des Problems, des Virus aufdeckt, Gegenmaßnahmen identifiziert und dem Programmleiter empfehlen sollte.
Das Problem mit Drosten ist: Er legt sich nie fest, zu nichts hat er ein Ergebnis, aber alles weiß er besser.
1. Vermeidung von Festlegungen
Bis zur Ermüdung hört man in dem NDR Podcast mit Drosten die Disclaimerfloskeln "das ist in der jetzigen Situation ganz schwierig zu sagen", "vielleicht", "ein bisschen" oder: "Das wissen wir nicht."
2. Keine Ergebnisse
Drosten thematisiert in jedem Podcast ein neues Bewertungs- oder Entscheidungskriterium. Wenn die Redakteurin ihn dann nach seinen Antworten oder Empfehlungen fragt, antwortet er in der Regel: "Da sind wir dran. Dazu kann ich noch nichts sagen.". Oder: "Da habe ich gerade eine interessante Studie zu bekommen, die muss ich noch lesen." Oder: "Ich habe die Studie gelesen. Die Ergebnisse sind interessant, aber nicht 1:1 auf uns übertragbar."
3. Besserwisserei
Seine Kollegen, die er als Konkurrenten empfindet, wertet er in aller Öffentlichkeit ungeniert ab, wenn sie die gleichen Schwächen zeigen wie er selbst, bzw. es riskieren, Stellung zu beziehen, wenn die Projektleitung solche braucht.
Dem Zwischenbericht von Prof. Streeck kurz vor der Konferenz der Kanzlerin mit den Ministerpräsidenten unterstellte Drosten fehlende Wissenschaftlichkeit. Was hätte er selbst wohl in dieser Situation gesagt oder berichtet: "Wir wissen noch nichts."?
Solche Leute sind in einem Lenkungskreis der schlechtes mögliche Fall: Sie bremsen das Projekt, verhindern Entscheidungen und versauen die Stimmung durch Hetze gegen Kollegen. Aber andererseits scheint er dem Typ zu entsprechen, den die Kanzlerin am liebsten in ihrem Stab hat.
Bitte nicht verwechseln mit Agilität. In agilen Projekten hat man Projektziele und Erfolgskriterien, aber man ist sich über den optimalen Weg nicht sicher. Das entspricht eigentlich der jetzigen Pandemie. Aber die Unsicherheit führt in einem agilen Projekt nicht zu Intransparenz, Entscheidungsschwächen und schlechter Stimmung. Stattdessen hat man zu jeder Zeit Ziel, Richtung und Maßstäbe, ist aber bereit diese nach offener Diskussion zu verwerfen und zu ersetzen. Aber stets so, dass alle verstehen, warum und wozu. Und das ist es, was Merkel und Wieler uns schulden.
Wenn Merkel die Lenkungskreisvorsitzende ist, ist RKI Chef Wieder der Projekt- bzw. Programmleiter. Und Drosten ist der Fachexperte und Berater der die Merkmale des Problems, des Virus aufdeckt, Gegenmaßnahmen identifiziert und dem Programmleiter empfehlen sollte.
Das Problem mit Drosten ist: Er legt sich nie fest, zu nichts hat er ein Ergebnis, aber alles weiß er besser.
1. Vermeidung von Festlegungen
Bis zur Ermüdung hört man in dem NDR Podcast mit Drosten die Disclaimerfloskeln "das ist in der jetzigen Situation ganz schwierig zu sagen", "vielleicht", "ein bisschen" oder: "Das wissen wir nicht."
2. Keine Ergebnisse
Drosten thematisiert in jedem Podcast ein neues Bewertungs- oder Entscheidungskriterium. Wenn die Redakteurin ihn dann nach seinen Antworten oder Empfehlungen fragt, antwortet er in der Regel: "Da sind wir dran. Dazu kann ich noch nichts sagen.". Oder: "Da habe ich gerade eine interessante Studie zu bekommen, die muss ich noch lesen." Oder: "Ich habe die Studie gelesen. Die Ergebnisse sind interessant, aber nicht 1:1 auf uns übertragbar."
3. Besserwisserei
Seine Kollegen, die er als Konkurrenten empfindet, wertet er in aller Öffentlichkeit ungeniert ab, wenn sie die gleichen Schwächen zeigen wie er selbst, bzw. es riskieren, Stellung zu beziehen, wenn die Projektleitung solche braucht.
Dem Zwischenbericht von Prof. Streeck kurz vor der Konferenz der Kanzlerin mit den Ministerpräsidenten unterstellte Drosten fehlende Wissenschaftlichkeit. Was hätte er selbst wohl in dieser Situation gesagt oder berichtet: "Wir wissen noch nichts."?
Solche Leute sind in einem Lenkungskreis der schlechtes mögliche Fall: Sie bremsen das Projekt, verhindern Entscheidungen und versauen die Stimmung durch Hetze gegen Kollegen. Aber andererseits scheint er dem Typ zu entsprechen, den die Kanzlerin am liebsten in ihrem Stab hat.
Bitte nicht verwechseln mit Agilität. In agilen Projekten hat man Projektziele und Erfolgskriterien, aber man ist sich über den optimalen Weg nicht sicher. Das entspricht eigentlich der jetzigen Pandemie. Aber die Unsicherheit führt in einem agilen Projekt nicht zu Intransparenz, Entscheidungsschwächen und schlechter Stimmung. Stattdessen hat man zu jeder Zeit Ziel, Richtung und Maßstäbe, ist aber bereit diese nach offener Diskussion zu verwerfen und zu ersetzen. Aber stets so, dass alle verstehen, warum und wozu. Und das ist es, was Merkel und Wieler uns schulden.
Dienstag, 28. April 2020
Wann schmeißt Merkel Chris Boos aus dem Digitalrat?
Wenn es um IT-Projekte des Bundes geht, kann man inzwischen ein Template anlegen und den Projektverlauf zuverlässig vorhersagen. Neuestes Beispiel: Die Corona Corona Tracing App.
Für Chris Boos ist es jetzt dumm gelaufen. Das HHI hat sich jetzt auch aus seinem PEPP-PT Projekt zurückgezogen, der ganze Ansatz ist vom Tisch und jetzt hat Boos auch noch juristische Probleme am Hals, wie der Stern berichtet. Boos soll seit 2017 keine Geschäftszahlen veröffentlicht und damit gegen Offenlegungspflichten verstoßen haben. Stattdessen soll er, insbesondere im Zusammenhang mit der Ernennung zum Digitalrat der Bundesregierung, beschönigt haben. Veröffentlichungen über aufgelaufene Schulden in Handelsblatt und Wikipedia bezeichnet er nicht als falsch, aber als "nicht autorisiert". Es gibt noch mehr Ungereimtheiten in dem Stern-Artikel.
Damit ist Boos neben Suder schon die zweite zweifelhafte Figur im Digitalrat der Bundesregierung.
Der Digitalrat wird an einer Stelle zitiert, man tage nicht öffentlich, damit man ganz offen Dinge aussprechen könne. Das sagen Leute, die bei uns um Vertrauen in zentrale Serverlösungen für Regierung und Verwaltung werben...
Das Muster besteht aus folgenden Merkmalen:
- Ein Minister oder Staatssekretär sieht eine Gelegenheit (positive Motivation) oder eine Erwartungshaltung (Negativmotivation) IT zur Lösung eines Problems einzusetzen oder sich als modern zu erweisen.
- Er lässt sich von seinen engsten Beratern oder Lieferanten bequatschen schnell eine Entscheidung zu treffen - noch bevor er irgendetwas verstanden hat. In dieser Phase kann man ihn gut mit aktionistischen Kraftausdrücken beeindrucken, die anschließend auch gegen Kritiker gewandt werden (Beispiel: "Kryptographische Eleganz", "religiöse Kriege um Architektur").
- Nach der Festlegung von Architektur und Lieferant, folgt die Diskussion der Anforderungen und Abhängigkeiten, und Zeitplanvorstellungen. (Beispiel: e-Rechnung, Corona Racing)
- Dann stellt sich heraus: Geht gar nicht so, wie der Minister festgelegt hat. (Corona App, Apple)
- Der Minister rudert zurück (Spahn) oder zieht sein Ding durch (Vitt).
Für Chris Boos ist es jetzt dumm gelaufen. Das HHI hat sich jetzt auch aus seinem PEPP-PT Projekt zurückgezogen, der ganze Ansatz ist vom Tisch und jetzt hat Boos auch noch juristische Probleme am Hals, wie der Stern berichtet. Boos soll seit 2017 keine Geschäftszahlen veröffentlicht und damit gegen Offenlegungspflichten verstoßen haben. Stattdessen soll er, insbesondere im Zusammenhang mit der Ernennung zum Digitalrat der Bundesregierung, beschönigt haben. Veröffentlichungen über aufgelaufene Schulden in Handelsblatt und Wikipedia bezeichnet er nicht als falsch, aber als "nicht autorisiert". Es gibt noch mehr Ungereimtheiten in dem Stern-Artikel.
Damit ist Boos neben Suder schon die zweite zweifelhafte Figur im Digitalrat der Bundesregierung.
Der Digitalrat wird an einer Stelle zitiert, man tage nicht öffentlich, damit man ganz offen Dinge aussprechen könne. Das sagen Leute, die bei uns um Vertrauen in zentrale Serverlösungen für Regierung und Verwaltung werben...
Montag, 27. April 2020
Grimmepreis Kampagne für Drosten und gegen Kekule
Die Nominierungen sind abgeschlossen, jetzt läuft das Voting für den Grimme Online Award (Link).
Und siehe da, da läuft eine Rezensionswelle bei "Podcasts" von Apple. Drosten wird mit allen Mitteln hochgelobt, Kekule wird diffamiert.
Dabei wäre es genau umgekehrt verdient: Professor Kekule ist ein Virologe der ganz wunderbar vermitteln kann, was jetzt gerade wichtig ist und welche Schlüsse man aus den verfügbaren Daten und den Erfahrungen ziehen kann. Er spricht klar, kurz und verständlich - so wie es Wolf Schneider immer gelehrt hat.
Drosten hingegen spricht nur in Schachtelsätzen, umständlich, bedingend, sich einschränkend, redundant und sich alle paar Wochen selbst widersprechend.
Drosten ist der Eitle, der uneitel tut. Bei Kekule ist es umgekehrt.
Hier eine Sammlung von Podcast Rezensionen. Zuerst die Abwertungen der Drosten Jünger beim Kekule Kompass:
Und siehe da, da läuft eine Rezensionswelle bei "Podcasts" von Apple. Drosten wird mit allen Mitteln hochgelobt, Kekule wird diffamiert.
Dabei wäre es genau umgekehrt verdient: Professor Kekule ist ein Virologe der ganz wunderbar vermitteln kann, was jetzt gerade wichtig ist und welche Schlüsse man aus den verfügbaren Daten und den Erfahrungen ziehen kann. Er spricht klar, kurz und verständlich - so wie es Wolf Schneider immer gelehrt hat.
Drosten hingegen spricht nur in Schachtelsätzen, umständlich, bedingend, sich einschränkend, redundant und sich alle paar Wochen selbst widersprechend.
Drosten ist der Eitle, der uneitel tut. Bei Kekule ist es umgekehrt.
Hier eine Sammlung von Podcast Rezensionen. Zuerst die Abwertungen der Drosten Jünger beim Kekule Kompass:
Und jetzt die Drosten Lobhudeleien. Die Dichte der Rezensionen hat in den letzten Tagen (der Nominierung und des laufenden Votings) stark zugenommen:
Interessant übrigens am Rande, dass Drosten ja vor einigen Wochen in seinem Podcast abgestritten hatte, noch als Regierungsberater tätig zu sein.
Freitag, 24. April 2020
Dürre und Windraddichte
Es ist sicher nur eine Co-Inzizenz, aber ich wollte sie mal gezeigt haben. Es gibt in Deutschland eine gute Übereinstimmung zwischen der Dichte von Windkraftanlagen und Dürregebieten.
Bild 1 ist einer Darstellung des MDR entnommen und zeigt die Entwicklung von Dürre in Deutschland in den letzten Jahren.
Bild 2 zeigt die Dichte von Windkrafterzeugung in Deutschland.
Natürlich habe ich aus dem Stand keine Erklärung dafür. Ich habe beim Googeln schon Hinweise gefunden, dass Windparks das Mikroklima beeinflussen, z. B. in dem sie Temperaturschichten in der Luft durcheinander wirbeln und dabei tendenziell den Boden mit Warmluft anreichern, was Verdunstung und Austrocknung forciert. Aber hat das eine Rückwirkung auf das Makroklima bzw. die Trajektorien von Wolkenformation? Wohl aber kann es eine Wirkung auf die Bildung von Wolken auf dem Land haben.
Auch fand ich den Hinweis, dass große Windparks wie ein mittlerer Gebirgszug auf eine ziehende Wolkenformation wirken können, so dass die Wolken ihre Niederschläge quasi abgeben, um den Windpark überwinden zu können (vereinfacht gesprochen).
Ich würde aus dem Stand denken, dass die größte Ursache für Dürre die Großwetterlage mit der Lage und Ausprägung von Hoch- und Tiefdruckgebieten sein muss. Mal (früher meist) wirbeln sie feuchte Luft aus Südwest heran. Und Wind von Osten oder Norden bringt trockene Kontinentalluft.
Die Theorie mit den Windparks als Gebirgsketten würde m. E. nur stimmen, wenn es vor großen Windparks in Europa, entlang der Windströmungen, vermehrte Niederschläge gäbe. Aber zumindest auf der Deutschlandkarte findet man Niederschläge vor allem in Südwest (passt) und im Süden allgemein (passt nicht). Das spräche für eine Hauptwindrichtung aus Süd-Südwest.
Wahrscheinlich ist es also nur Zufall.
Unabhängig davon richten große Windparks natürlich Immer mehr andere Schäden an, die mittelbar auch Einfluss aufs Klima und die Pegelstände des Grundwassers haben. "David" berichtet folgende Liste:
Bild 1 ist einer Darstellung des MDR entnommen und zeigt die Entwicklung von Dürre in Deutschland in den letzten Jahren.
Bild 2 zeigt die Dichte von Windkrafterzeugung in Deutschland.
Natürlich habe ich aus dem Stand keine Erklärung dafür. Ich habe beim Googeln schon Hinweise gefunden, dass Windparks das Mikroklima beeinflussen, z. B. in dem sie Temperaturschichten in der Luft durcheinander wirbeln und dabei tendenziell den Boden mit Warmluft anreichern, was Verdunstung und Austrocknung forciert. Aber hat das eine Rückwirkung auf das Makroklima bzw. die Trajektorien von Wolkenformation? Wohl aber kann es eine Wirkung auf die Bildung von Wolken auf dem Land haben.
Auch fand ich den Hinweis, dass große Windparks wie ein mittlerer Gebirgszug auf eine ziehende Wolkenformation wirken können, so dass die Wolken ihre Niederschläge quasi abgeben, um den Windpark überwinden zu können (vereinfacht gesprochen).
Ich würde aus dem Stand denken, dass die größte Ursache für Dürre die Großwetterlage mit der Lage und Ausprägung von Hoch- und Tiefdruckgebieten sein muss. Mal (früher meist) wirbeln sie feuchte Luft aus Südwest heran. Und Wind von Osten oder Norden bringt trockene Kontinentalluft.
Die Theorie mit den Windparks als Gebirgsketten würde m. E. nur stimmen, wenn es vor großen Windparks in Europa, entlang der Windströmungen, vermehrte Niederschläge gäbe. Aber zumindest auf der Deutschlandkarte findet man Niederschläge vor allem in Südwest (passt) und im Süden allgemein (passt nicht). Das spräche für eine Hauptwindrichtung aus Süd-Südwest.
Wahrscheinlich ist es also nur Zufall.
Unabhängig davon richten große Windparks natürlich Immer mehr andere Schäden an, die mittelbar auch Einfluss aufs Klima und die Pegelstände des Grundwassers haben. "David" berichtet folgende Liste:
- Bodenversiegelung (Einfluss aufs Grundwasser)
- Waldrodungen
- Flächenverbrauch
Donnerstag, 23. April 2020
Spahn, abhebend
Habe ich das jetzt richtig verstanden? Weil die verschnarchten, Faxen machenden Gesundheitsämter zu langsam sind, muss jetzt ein zentraler BMG Server aufgebaut werden, der von jedem wissen will, ob er infiziert ist?
Da hat der Digitalrat ja "einen tollen Job gemacht".
Aber warum sollte ich diese App benutzen? Ach so, ich weiß schon: weil mein Social Score sonst zu niedrig bleibt.
Da hat der Digitalrat ja "einen tollen Job gemacht".
Aber warum sollte ich diese App benutzen? Ach so, ich weiß schon: weil mein Social Score sonst zu niedrig bleibt.
Dienstag, 21. April 2020
Werbebilder gehen zurück zu klassischen Motiven
Mir ist in den letzten Tagen aufgefallen, dass viele Unternehmenswebseiten ihre politisch-korrekten Werbeträger gegen klassische Modelle ausgewechselt haben. Zuerst fiel es mir bei Bahn.de auf, wo jetzt weniger blonde Frauen mit Rastafaris flirten. REWE wirbt mit deutschen Senioren. Bei der Deutschen Bank stehen wieder grauhaarige Männer für typische Geschäftskunden. Bei Siemens sitzt ein vollbärtiger, aber indigenen Nerd am Rechner. Bei Thalia sieht man sogar eine komplett weiße Familie und einen Appell an das traute Heim.
Nur vereinzelt trifft man noch hauptsächlich arabische Männer als sportliche Vorbilder, z. B. bei Adidas.de .
Übrigens sah man in den politisch korrekten Werbezeiten hauptsächlich arabische muskulöse Männer, die sich m. E. eher an das weibliche Publikum richteten. Junge hübsche Frauen vom Typ Bauchtänzerin sah man eher selten. Auch das spiegelte die Einwanderungswelle und ihre vorrangigen Protagonistinnen realistisch wieder. Es waren keine Männer, die einwandernde junge Frauen begrüßten. Es waren junge deutsche Frauen, die einwandernde arachische Männer begrüßten.
Es wird Zeit, die Motive der Handelnden einmal tiefer zu hinterfragen.
Der Wechsel zurück zu den klassischen Motiven erklärt sich m. E. mit einer neuen Wertschätzung des klassischen Ernährers. Des Mannes, der einen Beruf erlernt und Verantwortung für seine Familie übernimmt. Die Zeit der Abenteurer (für die man gern die dummen Aktiven zahlen lässt) geht zu Ende, man kehrt wieder heim und appelliert an die Ernährerpflichten des Jägers...
Nur vereinzelt trifft man noch hauptsächlich arabische Männer als sportliche Vorbilder, z. B. bei Adidas.de .
Übrigens sah man in den politisch korrekten Werbezeiten hauptsächlich arabische muskulöse Männer, die sich m. E. eher an das weibliche Publikum richteten. Junge hübsche Frauen vom Typ Bauchtänzerin sah man eher selten. Auch das spiegelte die Einwanderungswelle und ihre vorrangigen Protagonistinnen realistisch wieder. Es waren keine Männer, die einwandernde junge Frauen begrüßten. Es waren junge deutsche Frauen, die einwandernde arachische Männer begrüßten.
Es wird Zeit, die Motive der Handelnden einmal tiefer zu hinterfragen.
Der Wechsel zurück zu den klassischen Motiven erklärt sich m. E. mit einer neuen Wertschätzung des klassischen Ernährers. Des Mannes, der einen Beruf erlernt und Verantwortung für seine Familie übernimmt. Die Zeit der Abenteurer (für die man gern die dummen Aktiven zahlen lässt) geht zu Ende, man kehrt wieder heim und appelliert an die Ernährerpflichten des Jägers...
Authority Aligned Research a la Drosten
Prof. Drosten und andere (Meyer-Herman, Helmholtz) jagen in dieser Woche eine neue Sau durchs Dorf. Nachdem wir die Kurve tatsächlich verflacht haben und auch den R-Faktor (Anzahl der angesteckten Kontakte pro Infiziertem) <1 auch="" beiden="" das="" den="" ein:="" experten="" f="" haben="" jetzt="" llt="" nein="" nicht.="" noch="" p="" reicht="">
Jetzt fordern sie die Austrocknung des Virus. D. h. eine Fortdauer der Kontaktsperren solange bis wir bei R=0,3 sind.
Ihre Begründung: Das Gefühl der Bevölkerung, es sei nun vorbei. (Ihre nicht ausgesprochene Begründung: Weil Frau Merkel noch keine Lockerung will. Sie hat den Diskurs darüber ja als "Diskussionsorgie" beschrieben.)
Drosten ist ein nacheilender Prophet. Er findet immer Veröffentlichungen auf dem "Prä-Print"-Server, die die Meinung und Politik der Bundeskanzlerin bestätigen. Das war anfangs so mit der Verharmlosung von Norditalien und seiner Ablehnung einer Reisewarnung. Das war damals auch so mit seiner Antwort auf die Frage, was er konkret tue um sich zu schützen: "Nichts."
Danach erklärte er uns die Effekte und Notwendigkeit der Kurvenabflachung. Und dann den R0-Faktor, d. h. den dem Virus eigenen Reproduktions- (bzw. "Ansteckungs-") Faktor.
Jetzt sucht Merkel nach Argumenten für eine Verlängerung über den 4. Mai hinaus und Drosten erforscht den Per-Print-Server.
Zusätzlich operiert er mit einer neuen Metapher: Der zweiten Welle, die sich unter der Decke der Maßnahmen ausbreite. Damit meint er die zunehmende Diffusion des Virus über die Hotspots hinweg. Er achtet nun auf die Unterschiede zwischen den Bundesländern: Solange die Ausprägungen noch die Startformation widerspiegelten (Bayern und NRW an der Spitze bei den erkannten Fällen pro Einwohner) solange seien wir in der 1. Welle. Durch Nachlässigkeit bei der Kontaktsperre verwischten sich die Unterschiede zwischen Bundesländern allmählich. Und wenn wir dann in den nächsten Herbst reinlaufen, bekämen wir italienische Verhältnisse.
Die unausgesprochene Frage im Raum: Wollt Ihr das?
Man wird Christian Drosten später vielleicht einmal als Beispiel für einen konformen Forscher im Westen nehmen. Einer der Mitspracherecht und Öffentlichkeit beanspruchte, aber nie einen Plan vorlegte, nie ein beständiges Ziel vorgab, um die Epidemie zumindest im eigenen Land zu überwinden. Der stattdessen aber immer neue Forschungsergebnisse fand, um den Kurs der Kanzlerin zu unterfüttern. Und dabei geflissentlich Studien von konkurrierenden Forschern auseinander nehmen, indem man an die Kollegen höhere Maßstäbe anlegt, als an sich selbst (Beispiel: nicht validierter Antikörpertest vs. nicht validierter Infektionstest).
Wie kann man das bezeichnen? Ich schlage vor: Authority Aligned Research (AAR).
Quellen:
Tagesspiegel vom 20.04.2020
NDR Corona Virus Update (33) vom 20.04.20201>
Jetzt fordern sie die Austrocknung des Virus. D. h. eine Fortdauer der Kontaktsperren solange bis wir bei R=0,3 sind.
Ihre Begründung: Das Gefühl der Bevölkerung, es sei nun vorbei. (Ihre nicht ausgesprochene Begründung: Weil Frau Merkel noch keine Lockerung will. Sie hat den Diskurs darüber ja als "Diskussionsorgie" beschrieben.)
Drosten ist ein nacheilender Prophet. Er findet immer Veröffentlichungen auf dem "Prä-Print"-Server, die die Meinung und Politik der Bundeskanzlerin bestätigen. Das war anfangs so mit der Verharmlosung von Norditalien und seiner Ablehnung einer Reisewarnung. Das war damals auch so mit seiner Antwort auf die Frage, was er konkret tue um sich zu schützen: "Nichts."
Danach erklärte er uns die Effekte und Notwendigkeit der Kurvenabflachung. Und dann den R0-Faktor, d. h. den dem Virus eigenen Reproduktions- (bzw. "Ansteckungs-") Faktor.
Jetzt sucht Merkel nach Argumenten für eine Verlängerung über den 4. Mai hinaus und Drosten erforscht den Per-Print-Server.
Zusätzlich operiert er mit einer neuen Metapher: Der zweiten Welle, die sich unter der Decke der Maßnahmen ausbreite. Damit meint er die zunehmende Diffusion des Virus über die Hotspots hinweg. Er achtet nun auf die Unterschiede zwischen den Bundesländern: Solange die Ausprägungen noch die Startformation widerspiegelten (Bayern und NRW an der Spitze bei den erkannten Fällen pro Einwohner) solange seien wir in der 1. Welle. Durch Nachlässigkeit bei der Kontaktsperre verwischten sich die Unterschiede zwischen Bundesländern allmählich. Und wenn wir dann in den nächsten Herbst reinlaufen, bekämen wir italienische Verhältnisse.
Die unausgesprochene Frage im Raum: Wollt Ihr das?
Man wird Christian Drosten später vielleicht einmal als Beispiel für einen konformen Forscher im Westen nehmen. Einer der Mitspracherecht und Öffentlichkeit beanspruchte, aber nie einen Plan vorlegte, nie ein beständiges Ziel vorgab, um die Epidemie zumindest im eigenen Land zu überwinden. Der stattdessen aber immer neue Forschungsergebnisse fand, um den Kurs der Kanzlerin zu unterfüttern. Und dabei geflissentlich Studien von konkurrierenden Forschern auseinander nehmen, indem man an die Kollegen höhere Maßstäbe anlegt, als an sich selbst (Beispiel: nicht validierter Antikörpertest vs. nicht validierter Infektionstest).
Wie kann man das bezeichnen? Ich schlage vor: Authority Aligned Research (AAR).
Quellen:
Tagesspiegel vom 20.04.2020
NDR Corona Virus Update (33) vom 20.04.20201>
Montag, 20. April 2020
Hinter den Kulissen der Corona Tracking Apps
Vorige Woche entwickelte sich das Thema Kontaktverfolgungs- / Contact Tracing App wie folgt:
- Apple und Google veröffentlichten Statements zur gemeinsamen Entwicklung eines Funktionsumfangs ihrer Betriebssysteme, der künftig die dezentrale, anonymisierten Sammlung von Kontakten ermöglicht und eine freiwillige (Opt-in) Bereitstellung dieser Kontakthistorie falls ein Smartphone Besitzer sich als infiziert profiliert.
- Die unkommentierte "Zur-Kenntnisnahme" dieser Statements durch die Mitglieder der Bundespressekonferenz am vorigen Freitag.
- Die Implosion des Projektes PEPP-PT, das maßgeblich von dem Unternehmer und Digitalratsmitglied Hans-Christian Boost gesteuert wird, durch den Abgang maßgeblicher Wissenschaftler, u. a. Marcel Salathe.
Streitpunkt ist, dass Boost die geplante Plattform in Richtung einer zentralen Architektur vorantreibe, d. h. mit weniger Freiwilligkeit und mehr Kontrolle des Staates. Salathe habe die Initiative PEPP-PT verlassen, nachdem Boost die dezentrale Alternative stillschweigend aus der Projektbeschreibung gestrichen hätte.
Mal abgesehen davon, dass die Sache damit den typischen Verlauf eines öffentlichen IT-Projektes zu nehmen scheint, nämlich zu scheitern, erfährt man nebenbei noch andere interessante Dinge:
Hans-Christian ("Chris") Boost ist Mitglied eines Digitalrates der Bundesregierung. Den Vorsitz dieses Rates hat -man glaubt es nicht -Katrin Suder. Weitere Mitglieder stammen von Fraunhofer FOKUS (die ich selbst schon als nicht so kompetent kennen gelernt habe) und Professoren namhafter US-Universitäten. Und auch eine Geisteswissenschaftlerin, die eine Softwareplattform für medizinische Anwendungen entwickelt, aber sie scheint nicht in die Kontaktverfolgungs App involviert zu sein. Etwas ironisch klingt das Merkelzitat in der Selbstbeschreibung des Digitalrates:
"Ein kleines, schlagkräftiges Gremium", wünscht sich Bundeskanzlerin Merkel. Mit Frauen und Männern aus der Praxis, "die uns antreiben, die uns unbequeme Fragen stellen".
Nicht aufgeführt, aber ebenfalls als Regierungsberater tätig ist ja Sandro Gaycken.
Gaycken sagte im Interview mit Robin Alexander, er könne sich einen Deal "Daten gegen Freizügigkeit" vorstellen (Schritt 1). Christian Drosten sagte in mehreren NDR-Podcasts, solch eine App könnte einen großen Nutzen für die Eindämmung der Epidemie beitragen (Schritt 2). Und danach ändert Chris Boost die Spezifikation des PEPP-PT Projektes einseitig in Richtung zentrale Architektur (Schritt 3).
Da klingeln doch gleich mehrere Alarmglocken:
- Wie kann es sein, dass Katrin Suder, die in einem Untersuchungsausschuss des Bundestages auf der Zeugen-, wenn nicht Anklagebank sitzt, immer noch die Bundesregierung berät?
- Wird jetzt nicht deutlich, dass die Bundesregierung hier mehr Kontrolle über die Smartphones von Bundesbürgern plant, als es die angekündigten Betriebssystem-Updates von Apple und Google es notwendig machen?
- Und: Wird hier nicht wieder sinnlos Geld rausgeworfen, weil man schon bei der Definition der Anforderungen ungeschickt vorgeht?
Quellen:
FAZ: "Offener Streit"
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