Montag, 15. Februar 2021

Was RKI Bulletins über das "diffuse Infektionsgeschehen" sagen

Bundes- und Landesregierungen lassen uns derzeit ausbaden, was sie selbst verbrochen haben:

  • Fehlende Impfstoffe (UK hat inzwischen mehr geimpft als die gesamte EU. Seitdem veröffentlicht die EU keine  aggregierten Zahlen mehr.)
  • Fehlende Nachverfolgung (Nutzungsrate bei Meldungen von Coronainfizierten bei der Corona-App,  Auskunftsunwillige Infizierte)
  • Fehlende Ausrüstung mit Selbst- und Schnelltests.
  • Fehlende Berücksichtigung von Hygienekonzepten im pauschalen Lockdown
  • Desaströs Unfähigkeit bei der Organisation von Schulunterricht
Heute will ich den Punkt "diffuses Infektionsgeschehen" herausgreifen. Das RKI nennt diese Fälle selbst so in seinem Bulletin:




Die Corona-App wurde als Wunderwaffe für die Kontaktverfolgung angepriesen. Sie ist gescheitert. Zwar benutzen immer mehr Leute ihr Smartphone um gewarnt zu werden, falls sich einer ihrer Bluetooth-Kontakte nachträglich als infiziert meldet. Aber in Umfragen geben sehe viele Befragte an, sie würden eine eigene Infektion aus Angst vor mangelndem Datenschutz nicht melden.

Meldungen von aufgegriffenen Hotspots durch Polizei und Ordnungsämter sind fast komplett verstummt. Das suggeriert, dass sich inzwischen alle Bürger an die Verordnungen halten. Nur gelegentlich berichtet z. B. in Berlin die als Boulevardblatt geltende B.Z. über gestürmte Großhochzeiten und Parties. Der Tagesspiegel berichtet so etwas im Prinzip gar nicht mehr. 
Finden solche Ereignisse mit  zunehmender Dauer des Lockdown immer weniger statt? Ich glaube das nicht.

Und deshalb habe ich in das letzte Bulletin des RKI geschaut, was dort eigentlich über die Differenzierung von Infektionsgruppen berichtet wird. Dort gibt es u. a. Zahlen für besonders betreute Gruppen und die dort tätigen Betreuer,

Zunächst die Betreuten in Krankenhäusern, Schulen, Pflegeheimen und Asylbewerberheime:

Rangfolge der gemeldeten Betreuten nach Einrichtung
  • Pflegeheime: 56.338
  • Schulen: 18.051
  • Patienten in Krankenhäusern: 8.527
  • Kitas: 4.424
  • Asylunterkünfte: 3.949
Plausibel, aber auch brisant - da sie Untätigkeit von Regierung und Verwaltung belegen- sind die hohen Zahlen aus Pflegeheimen. 

Der Grund:


Die Alten sind die am meisten gefährdete Gruppe. 

Ebenso bekannt aber in seiner direkten Wirkung nicht so fatal: Der hohe Anteil von Fällen in Schulen und Kitas. 

Neu aber ebenso brisant für mich: Der -gemessen an der Größe der Gruppe- hohe Anteil von Asylbewerbern. Zwar veröffentlichen die Bundesbehörden keine absoluten über Asylbewerber in Deutschland (nur Anträge pro Zeiteinheit und prozentuale Aufteilungen nach Alter und Geschlecht, keiner soll den Bestand ausrechnen können). Aber die Zahl ist so hoch, dass sie für eine bevorzugte Impfung ausreicht. Damit kann man die Asylunterkünfte als Hotspots bezeichnen. Denn die Bewohner halten sich ja nicht nur in ihren Unterkünften auf. Sie bewegen sich in Städten und Gemeinden, reisen, verstehen nicht unbedingt unsere Sprache. Und sind deshalb auch vermutlich nicht einfachste Gruppe bei der Befragung zur Kontaktnachverfolgung. Sind also genau das Gegenteil von den Bewohnern von Pflegeheimen.

Frage an die Kommunen: Haben die Asylbewerber die Corona-App installiert, Bluetooth eingeschaltet  und sorgen die Betreuer dafür, dass positive Testergebnisse über die App gemeldet werden?

Nein? Dann würde ich dieses Infektionsgeschehen als gewollt "diffus"  bezeichnen. Noch genauer: als bewusst verschleiert.

Bestürzend auch die Fallzahlen unter den in diesen Einrichtungen Berufstätigen:


Alles klar? 
  • 23.845 Angestellte haben sich in Krankenhäusern angesteckt.
  • 26.672 in Pflegeheimen
  • Über 10.000 in Kitas und Schulen

Fazit:

Alles zusammen genommen: Das RKI liefert genügend differenzierte Zahlen, um als Verantwortlicher tätig zu werden. Wie kann man da von "diffusem Infektionsgeschehen" sprechen? Ausgenommen, man will das eigene Versagen verschleiern?












Samstag, 13. Februar 2021

Was die Frauenquote in der Politik bewirkt

 Ich meine, wir bekommen derzeit Anschauungsunterricht wie die Frauenquote in der Bundes- und Europapolitik Gutes bewirkt:

Leitfaden zur Prävention und Kontrolle von Corona-Übertragungen in Schulen

  1. Dorothee Bär, ihres Zeichens Staatsministerin für Digitalisierung, postet auf LinkedIn Fotos von Kindergeburtstagen. Währenddessen schieben die Gesundheitsämter eine ruhige Kugel bei der Einführung der Sormas Software für die Meldung von Coronazahlen an das RKI. (Währenddessen posaunt Steffen Seibert in die Welt, dass Deutschland "Vorreiter bei der Digitalisierung" ist. Kein Scherz!)
  2. Die Zypriotin Stella Kyriakides hat zusammen mit der ebenso hellen Kerze auf der EU-Torte Ursula von der Leyen Tote und Kranke auf dem Gewissen, weil sie bei der Bestellung von Impfstoffen für die EU-Bürger völlig versagt hat.
  3. Angela Merkel haftet da mit, weil sie Jens Spahn anwies, die Bestellungen in die Hände der Versagerinnen zu geben.
  4. Dabei versagt Ursula von der Leyen gerade zum x-ten Male. In ihrer Zeit als Bundesverteidigungsministerin versenkte sie hunderte von Millionen EURO zu Lande, zu Wasser und in der Luft. Zugleich zog sie ein beispielloses Eine-Hand-wäscht-die-andere-System mit McKinsey in ihrem Ministerin auf. 
  5. Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (Hotelfachfrau mit BWL-Abschluss an der Fernuni Hagen) schaffte es nicht, Dunja Hayali von Staatssender ZDF, ihren Leitfaden zur Prävention und Kontrolle von Corona-Übertragungen in Schulen zu erklären. Das ist so, als würde Robert Lewandowski von einem gewogenen Schiedsrichter den üblichen Elfmeter in der Nachspielzeit bekommen und den Ball anschließend dem Schiri ins Gesicht schießen. 
  6. Bundesumweltministerin Svenja Schulze (Germanistin und Ex-Beraterin bei Booz-Allen, wo sie irgendetwas Kompromittierendes über Angela Merkel gefunden haben muss, anders ist ihre Karriere nicht erklärbar) reguliert und verteufelt Dinge, die sie nicht versteht: Den Bauern will sie den Export von Innereien geschlachteter Tiere verbieten. Ebenso verbietet sie im Rahmen einer Insektenschutzkampagne Glyphosat. Dabei ist Glyphosat ein Unkrautvernichtungsmittel.
Und so weiter. Habe ich jemanden vergessen? 

In einem funktionierenden, leistungsorientierten System gibt es keine Diskriminierungen. Auch Männer arbeiten nicht gerne in reinen Bullenklöstern, in denen es den ganzen Tag nur um die Hackordnung geht. Auswahlkriterien jenseits der Leistung sind immer ein Zeichen dafür, dass die Führungsqualität im Sinken begriffen ist. Wir wissen: Erstklassige Leute suchen sich erstklassige Leute. Zweitklassige Leute suchen sich drittklassige Leute. Die Bundesregierung ist ein frappierendes Beispiel dafür.

Das schlimme ist: Damit beginnt der Niedergang des ganzen Gemeinwesens. Denn nicht nur, dass diese Drittklassigen nichts Gutes bewirken. Sie bewirken auch erhebliche Schäden, und zwar nachhaltig. Ursula von der Leyen steht da inzwischen ganz oben, denn sie hat nicht nur finanzielle Schäden angerichtet, sondern inzwischen auch die Gesundheit und das Leben tausender Menschen auf dem Gewissen.

Mittwoch, 10. Februar 2021

Linke Liste

 Ich lege jetzt mal als Beweismittel eine Liste an:

  • Bengt Rüstemeier (SPD und Senator Humboldt Uni) hat Gewaltphantasien gegen Liberale und Vermieter gepostet (Link).
  • Richard Diesing, Journalist bei Bento, hier im Interview mit "Neonschwarz" (Link)
  • Jonna Maier, Rote Flora, Hamburg,
  • Florian Schmidt, Baustadtrat Friedrichshain-Kreuzberg, blockierte seine Bauaufsicht bei der Durchsetzung von Brandschutzvorschriften in der Rigaer Str. 94. Dies tat er im Dienste der illegalen, linksextremistischen Hausbesetzer (Link). Dienstadresse: Yorckstraße 4-11, 10965 Berlin
  • Monika Herrmann, Bürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg, duldete die illegale Besetzung des Oranienplatzes (Link) und der Gerhart-Hauptmann-Schule (Link). Sie ist auch Dienstherrin des linken Baustadtrats Schmidt. Dienstadresse: Frankfurter Allee 25/37, 10247 Berlin
  • Barbara Slowik, Polizeipräsidentin Berlin, verhinderte den Polizeischutz für den Eigentümer der Rigaer Str. 94 gegen linke Schläger bei der Umsetzung von Brandschutzauflagen von Baustadtrat Florian Schmidt. Ihr Handeln wurde vom Verwaltungsgericht Berlin als illegal verurteilt. (Link).
  • Andreas Geisel (SPD), Innensenator Berlin, Dienstherr der obskuren Polizeipräsidentin Barbara Slowik. 
wird fortgesetzt... Vorschläge gerne in den Kommentar

Dienstag, 9. Februar 2021

Heteronormativer Schneefall

In der vergangenen Nacht sind mehr Schneeflocken gefallen als bisher bekannt. Klimaforscher vermuten hinter dem Phänomen eine Kombination aus Schneefall und kalter bodennaher Luft. "Wenn morgens alles weiß ist, steckt meistens nächtlicher Schneefall dahinter." sagte ein Politikberater des Klimafolgenforschungsinstituts in Potsdam. Forschungsprojekte hätten auch einen Zusammenhang ergeben zwischen der Dichte und Dauer des Schneefalls und der resultierenden Schneehöhe. "Wir vermuten da einen lineraren Zusammenhang." sagte der Forscher, "sicher sind wir aber erst, wenn wir das laufende Forschungsprojekt der EU abgeschlossen haben."

Währenddessen meldete die Verkehrswacht Berlin/Brandenburg mehrere Unfälle. "Mehrere Autos kamen ins Rutschen und prallten aufeinander. Wir vermuten Glatteis als Ursache." 

Dass das Glatteis mit dem Winterwetter zusammenhängen könnte, vermuten mehrere der Potsdamer Forscher. "Es könnte sein, dass die Klimaerwärm... verziehen Sie, der Klimawandel auch zu Glatteisphänomenen im Zusammenhang mit Schneefall führt." 

Ursache für einen Auffahrunfall am Potsdamer Platz sollen stehende und bremsende Autos gewesen sein. Einige Autos erzielten keine Bremswirkung, wohl - so die Forscher- wegen der fehlenden Haftreibung auf dem eisglatten Grund. 

Aktivisten und Politiker forderten bereits Maßnahmen der Politik. Elternverbände forderten mehr Schutz für ihre Kinder. "Die Folgen von Schneefall auf der ungeschützten Haut unserer Kinder sind nicht zu verantworten. Wo ist die Politik, wenn man sie braucht?" Vertreter der Liberalen empfahlen der Elternsprecherin, ihren Kindern Handschuhe anzuziehen. Was diese jedoch mit einem "Von Boomern brauchen wir keine Ratschläge!" beantwortete. 

Von den Grünen kamen Forderungen, den Autoverkehr bei Schneefall gänzlich einzustellen. "Kobalt und Oberleitungen verstärken die Eisbildung auf der Straße. Und die Abgase aus dem Auspuff, insbesondere von Dieselfahrzeugen, verstärken den Schneefall. Das muss aufhören!" sagte die Verkehrssenatorin gegenüber dem RBB.

Ein früherer Diplom-Meteorologe des ZDF wies darauf hin, dass es im Winter vermehrt zu Schneefall kommen könne, das gehöre zu dieser Jahreszeit einfach dazu. Das habe nichts mit Autos zu tun, sondern stelle eher frühere Prognosen von Klimaforschern infrage, die uns vor 20 Jahren eine Schnee- und Eisfreie Zeit prognostiziert hatten. Die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Klimaforscher*innen bezeichnete dies als "Wasser auf die Mühlen der Rechten und der Autolobby. Das geht gar nicht."

Die Schneefälle sollen heute Morgen noch weitergehen, auch ist ein Ende des Dauerfrostes nicht in Sicht. "Das ist das Ergebnis von 100 Jahren heteronormativer Toxizität in der deutschen Industrie." kommentierte die Asta-Vorsitzende der Humbug.. Pardon Humboldt Universität dazu am Abend.

Montag, 8. Februar 2021

Deutsche Sportler - jämmerliche Schneeflocken

Egal ob Handball WM, Skispringen, Ski Weltcup oder jetzt die Australian Open. Deutsche Teams und Sportler bieten querbeet ein Bild labilen Versagens. Dabei fehlt es ihnen gar  nicht an Qualitäten und Potenzialen. Im Training und Vorbereitung zeigen sie oft gute Form. Aber dann "auf dem Platz".. Wo andere der Ehrgeiz packt und ein Wettkampffieber ausbricht, da empfinden sie nur Druck und Versagensängste. Vor den Kameras treiben es manche sogar auf die Spitze und buhlen um Mitleid beim Zorn auf sich selbst.

Dazu gesellen sich mitunter Sportexperten im Fernsehstudio, die vor deprimierendem Pessimismus nur so strotzen. Sven Hannawald zum Beispiel. Wenn sie bestens gelaunt sind, beste Bedingungen herrschen und sie nur noch den eigenen Übermut fürchten, dann fragen Sie ihn, ob er Sie coachen kann. 

Die deutschen Sportler sind damit ein Spiegelbild unserer Gesellschaft, auch wenn das abgegriffen klingt. Insbesondere der jüngeren Gesellschaft. Vielen von denen darf man mit Leistung und Wettbewerb oder gar Ehrgeiz überhaupt nicht mehr kommen. Da fliegen einem sofort psychologische Befunde und Einwände entgegen. Von Selbstvertrauen keine Spur. Kein Ich mehr im Wir. Kuscheln statt klotzen. 

Diese Woche startet die Ski-WM. Ich bin gespannt..

Wie der SWR jetzt Goethe als ersten Ökomarxisten preist

 Es dürfte Winfried Kretschmann gefallen, was seine Radioredakteurin Sabine Stahl hier zum Besten gegeben hat. In "SWR 2 Wissen" (Link) bringt sie das Ur-Ideal aller grünen Bildungsbürger in Einklang mit Marx und Greta. Sie lässt Faust zweiter Teil interpretieren, dass er in alle heute gängigen Ideologien passt:

Der Wissenschaftler Heinrich Faust, der im ersten Teil einen Pakt mit dem Teufel eingegangen ist, um Macht über die Erde zu erringen, schreitet im zweiten Teil voran -und kommt doch nicht vorwärts. Er legt das Meer trocken, schafft materiellen Fortschritt für die Massen und sieht doch nicht, was er anrichtet. Erst vier Weiber müssen kommen, um ihn sehen zu machen. Dass alles Schöne und das Leben vergänglich sind. Dass es keinen linearen Fortschritt gibt, sondern nur  Kreisläufe. Dass nicht sehen, verstehen, verwerten der Sinn des Lebens sind, sondern schauen, reflektieren, verstehen und sich einfügen. Und vor allem: der Pflicht zur Fürsorge genügen.

Die Redakteurin sieht in Goethe -wörtlich- einen Vorläufer der Fridays for Future. Die Frau nimmt dem raubbauenden Mann das Zepter aus der Hand und verurteilt ihn ins ökosozialistische Lager. Der letzte Satz ihres Beitrages lautet: "Reset!"

Die schwäbischen Bildungsbürgersöhne und -töchter dürften gejubelt haben. Jetzt passt endlich alles zusammen. Der Marx lesende Goethe legte den Grundstein für Greenpeace und schulschwänzende Kinder.  Das ist die Absolution.

Sonntag, 7. Februar 2021

Warum Regierungen Quantencomputer fördern

Der Erfolg der Alliierten gegen Nazideutschland basierte auch darauf, dass sie Deutschlands Verschlüsselungstechnik Enigma knackten. 

Seitdem ist Kryptographie einer der wichtigsten Gründe, warum Regierungen die Entwicklung von "Supercomputern" fördern. Stets geht es um die Überlegenheit bei der Entschlüsselung von Nachrichten des Gegners. Und mit "Gegner" sind hier immer sowohl externe Mächte als auch die eigenen Bürger gemeint.

So ist es auch bei der Förderung der Bundesregierung von Quantencomputern. Falls sich gerade jemand fragt, warum Altmaier und Seehofer plötzlich über dieses Thema reden: Es geht um den Angriff auf heute gängige Verschlüsselungstechniken. Es geht aber auch darum, wie man Blockchains künftig absichern muss.

Das jedenfalls geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen Fraktion hervor (Link). So schätzt das BMI, dass symmetrische Verschlüsselungen wie der AES von Quantencomputern nicht gebrochen werden können, asymmetrische Verschlüsselungen (Verschlüsselung mit öffentlichem Schlüssel, Entschlüsselung mit privatem, deshalb auch Public-Key-Verschlüsselung genannt) werden hingegen angreifbar. Ein Beispiel für gängige asymmetrische Verfahren ist RSA.

Etliche kritische Anwendungsfälle in denen heute asymmetrische Verschlüsselung eingesetzt wird, werden damit angreifbar. Dazu gehören z. B. auch Software- und Firmwareupdates. Aber man denke auch mal an das Internet der Dinge. Inklusive vernetzten Fahrzeugen (Car2x).

Quantencomputer ermöglichen neue Angriffe, aber auch neue Verschlüsselungsverfahren, weil sie schneller rechnen. Im Umkehrschluss werden alle Komponenten, die an der Verschlüsselung, Entschlüsselung oder der Logistik von Schlüsseln beteiligt sind aber keine Quantenrechner sind, Verarbeitungszeiten verlängern. Man kann jetzt schon ahnen, welcher Modernisierungszwang da auf die Industrie zurollt. 

Die Bundesregierung sieht das auch so und hat deshalb laut Antwort auf die Anfrage mit Frankreich einige Projekte geplant, die demnächst starten sollen. Sie werden explizit benannt (wie viele sicherheitsrelevante Projekte gerade zu dem Thema laufen, kann man nur ahnen). Die deutsche Industrie und Verwaltung verlässt sich da sicher voll und ganz auf die Kompetenz und Weitsicht unserer Bundesminister für Wirtschaft und Forschung. Europäische Forschungsprojekte bieten ja für unsere Kooperationspartner immer die Gelegenheit, deutsche Forscher auf Kosten deutscher Steuerzahler zum eigenen Zweck arbeiten zu lassen. 

Auf Behördenseite sind das BSI (für auswärtige Spionagetechnik) und das ZITiS (für interne Spionagetechnik, z. B. Staatstrojaner) die wichtigsten Akteure. Deren wichtigster Industriepartner ist IBM (Rechnernetzwerk "IBM Q Hub"). 

Die Frage, ob die Bundesregierung Quantencomputer für Angriffe auf die Verschlüsselung privater Kommunikation nutzen wird, beantwortet sie so:

Diese Behörden müssen unter strengen gesetzlichen Voraussetzungen befugt und in der Lage sein, verschlüsselte Kommunikation in Einzel- fällen zu entschlüsseln oder zu umgehen, wenn dies zur Aufklärung schwerster Straftaten oder zum Schutz der Bevölkerung vor großen Gefahren notwendig ist.

Und weiter (im Hinblick auf eine ausstehende Bewertung der TKÜ durch das BVG):

Instrumente der Quellen-TKÜ sind aus Sicht der Bundesregierung grundsätzlich erforderlich, um die Handlungsfähigkeit bei der Abwehr erheblicher Gefahren für herausragende Rechtsgüter und bei der Strafverfolgung im jeweiligen Aufgabenbereich zu erhalten. Eine entsprechende Befugnis ist nun im Ent- wurf eines Gesetzes zur Anpassung des Verfassungsschutzrechts vorgesehen. Die Bundesregierung ist der Auffassung, dass dieser Gesetzentwurf den verfassungsrechtlichen Anforderungen genügt.

Dann folgen noch mehrere Fragen zur Rolle des ZITiS beim Einsatz von Staatstrojanern. Aus den Antworten geht hervor, dass ZITiS hier in der Tat eine führende Rolle hat. Sie holt z. B. Unternehmen hierfür heran. Explizit wird es nicht gesagt, aber ich verstehe es so, dass ZITiS hier Anforderungen erhebt, Fördertöpfe organisiert und dann Produkte oder Vorprodukte einkauft und dann deren Weiterentwicklung, Anpassungen und Konfigurationen organisiert. Und schließlich die daraus folgenden Verwaltungsprodukte für Bundes- und Landesbehörden nutzbar macht.

Interessant, welche Fragen aus Geheimhaltungsgründen nicht beantwortet werden. Hierzu gehört die Frage, ob das ZITiS am Einbau von Hintertüren in IoT-Produkten mitwirkt. Ebenso die Frage nach der Entschlüsselung von Messengerdiensten wie WhatsApp oder Telegram.

Wichtige Berater des ZITiS, diese Frage wird beantwortet, sind Prof. Dr. Heinrich Amadeus Wolff von der Uni Bayreuth (ein früherer Referent im BMI und mit Fragen des Verfassungsschutzes befasst) und Roland Berger (für Technologietrend-Gutachten).

Bewertung:

Unsere bestehende IT-Sicherheitsinfrastruktur wird durch die Verfügbarkeit von Quantencomputern modernisierungsbedürftig. Ein weiterer Schub für die IT-Industrie. Bestimmte Industrie- und Verhaltungszweige werden hier mitziehen müssen. Der Staat will wissen und wird ausnutzen, welche Gelegenheiten dabei für erweiterte Überwachungstechniken entstehen. Ebenso werden Quantencomputer bei Digitalwährungen eine wichtige Rolle spielen. 

Wir Privatbürger werden vermutlich erleben, dass alte Verschlüsselungstechniken obsolet werden und neue Verfahren uns insbesondere Wartezeiten bei der Benutzung bescheren. Sollte der Staat uns jedoch in Richtung Digitalwährungen drängen wollen, wird er uns andererseits rechenintensive Kapazitäten gewähren müssen.  

Kurz gesagt: Spionagetrieb und Kontrolle über Zahlungsströme arbeiten hier gegenläufig. Wir Bürger werden nachrüsten. Aber das ist ja nichts neues.

Samstag, 6. Februar 2021

"Antifa" Nordost schmiert Todesdrohungen gegen Julian Reichelt auf Grundschule

Die Rote Hilfe ist ein ein staatlich subventionierter Verein zur Unterstützung linker V-Leute bzw. Straftäter. Sie firmiert als gemeinnütziger e. V. und sammelt Gelder von Staat und Spendern für die Antifa Nordost ein. Wohl genährt und gestärkt rüstet sie derzeit in Schöneberg und Kreuzberg kräftig auf. Die Mittel fließen, denn in diesem Jahr finden mehrere Wahlen statt. Ins Visier nimmt sie insbesondere regierungskritische Aktivisten und Journalisten wie z. B. den Chefredakteur der BILD, Julian Reichelt, Denn der erlaubt sich seit dem Jahreswechsel heftige Kritik an Angela Merkels Impfstoffpolitik. So etwas lässt das Presse- und Informationsamt nicht lange ungeahndet.

Der terroristische Arm der vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in den Einzelplänen 1702 und 1713 ("Demokratie leben!") des Bundeshaushalts finanzierten sog. "Zivilgesellschaft" fand heraus, dass die Berufssportgruppe Tischtennis des Axel Springer Verlages eine Kreuzberger Turnhalle benutzt. Auf die Tür der zugehörigen Grundschule sprühte sie in der vergangenen Woche deshalb jetzt eine Todesdrohungen an Julian Reichelt: "REST IN PEACE REICHELT!" nebst einem Hammer und Sichel Symbol. Hammer und Sichel. Man kennt sich halt.


Zwar ist die Schule derzeit wegen der Pandemie geschlossen, aber der Hausmeister ist hier tätig. Er  unternahm nichts gegen die linken Parole. Erst ein Passant informierte den Staatsschutz, und der schickte eine Streife zum Tatort. Die Polizei nahm die Zeugenaussage auf und zog den Hausmeister hinzu. Der aber schien das Ganze gar nicht so aufregend zu finden. Schien eher pikiert, dass hier jemand den Staatsschutz informiert und jetzt sein Name als Zeuge geführt wird. 

(Bei der Gelegenheit fällt mir auch wieder ein, dass die Antifa Nordost vor Jahren auch mal die altansässige Stammkneipe der Tagesspiegel Redaktion, die sich hier um die Ecke befindet, verwüstete. Wer hatte da wohl den Tipp gegeben?).

Das ist übrigens dieselbe Grundschule, in der "Vielfalt" in "Lerngruppen" gelebt wird, und die sämtliche grün wählenden und redenden Bundesbeamte und ihre Dienstleister aus der Nachbarschaft für ihre Kinder strikt meiden.

Gleichzeitig überführte die Polizei in dieser Woche eine linke Terrorgruppe als als verantwortlich für die Explosionen von Rohrbomben in Schöneberg. 

 

Und noch eine mehr oder weniger klare Todesdrohungen gab es in dieser Woche: Der linke "Stürmer" (Indymedia linksbunten) gab bekannt, dass der Berliner CDU-Politiker Kurt Wannsee bei einem Feuer in der Türkei ums Leben gekommen sei. Was von dessen Partei umgehend dementiert wurde. Ich schreibe das nur der Vollständigkeit halber, nicht aus Mitleid. Beschweren muss er sich bei seiner Bundeskanzlerin, die diesen linken Naziladen finanziert.


Steffen Seiberts Propaganda am Beispiel Sputnik-V

 Diese Zeitungsausschnitte vom Herbst bis heute sprechen für sich, oder?

Als von Biontech und AstraZeneca die guten Nachrichten über eine Impstoffzulassung kam (und Merkel die Bestellung sofort Spahn aus der Hand riss, um von der Leyen glänzen zu lassen), erging an die Staats- und linientreuen Privatmedien der Auftrag, dies auch als Überlegenheit der EU gegenüber Russland aussehen zu lassen:

 

 

 

Dann kamen Weihnachten und der Jahreswechsel. Spahn und Merkel feierten den Impfstart in Deutschland. Der jedoch jäh abbrach, weil Nachschub fehlte. Es begann die Kritik an Merkel und von der Leyen, die von der BILD-Zeitung angeführt wurde. Später zogen sogar die bis dato linientreuen RND- und Bertelsmann-Medien nach. Zunächst versuchten Merkel und von der Leyen den Herstellern den schwarzen Peter zuzuschanzen. Das misslang aber. 



Dann sorgte von der Leyen in ihrer Panik noch für Chaos an der Grenze zwischen Irland und Nordirland, als sie ihren EU-Impfnationalismus in Form von Exportbeschränkungen für Impfstoffe durchsetzen wollte:


Julian Reichelt von BILD blieb auf dem Gaspedal. Offenbar hatte Friede Springer Merkel und vdL zum Abschuss freigegeben:


In dieser ausweglosen Situation verschlechterte sich die Stimmung in Deutschland erheblich. Eltern, die sich schon mit Kita- und Schulchaos herumschlagen mussten, hatten jetzt noch das Chaos am Bein, für ihre betagten Eltern Impftermine vereinbaren zu wollen. Da plötzlich kippte die Propaganda der Linientreuen zugunsten des russischen Impfstoffs Sputnik-V. ("Putin, hilf!"):

 
  
Sogar Merkel, die parallel ihre Kampagne für die russischen Agenten Nawalny weiterfuhr, lenkte ein:


Steffen Seibert stellte an Bertelsmann den Auftrag durch: Sputnik V ab jetzt gut aussehen lassen, Vertrauen in der Bevölkerung schaffen:


Freitag, 5. Februar 2021

Man weiß gar nicht, wo man anfangen soll

In der Statistik der Covid19-Toten pro Mio Einwohner sprengten bis vor kurzem noch UK und Tschechien die Skala der y-Achse. Inzwischen hat Portugal das übernommen, wie man bei "Our World in Data" sieht.

Gestern las ich irgendwo, dass inzwischen wohl tausende von Mutanten unterwegs seien. So wie es in der Influenza Saison ja auch üblich ist. Mein Hausarzt warnt mich immer, die Grippeimpfung im Herbst nicht zu früh zu machen, weil der Schutz dann im Februar zu schwach sein könnte. Und genau diesen Höhepunkt der Welle erleben wir gerade.

Wobei die Zahlen der Todesfälle den Zahlen der positiv getesteten Fälle ja nachlaufen. Wobei wir wiederum wissen, dass die publizierte Zahl der Fälle viel zu hoch ist, weil der PCR-Test unsachgemäß auch bei "asymptomatischen" Menschen angewandt wird. Mithin sind auch alle daraus abgeleiteten Zahlen wie Ansteckraten ungeeignet, aus ihnen politische Maßnahmen abzuleiten.

Die Politik hat etwas, was ihre Maßnahmen stützt und daran hält sie fest. Wäre ihnen hingegen an der Eindämmung von dem was da passiert gelegen, würde sie sich zu allererst mal um eine belastbare Zahlenbasis kümmern, d. h. um eine bessere Messtechnik und um den Ersatz der Faxgeräte in Gesundheitsämtern durch die von einem Helmholtz-Institut entwickelte Meldesoftware Somars.

Aber was sollen wir von Merkel, von der Leyen und Spahn noch erwarten? Sie haben versagt, wo es nur ging. In ihrem eigenen Sinne haben sie vermutlich nicht versagt, denn sie verfolgen andere Ziele als wir.

Was die Impfungen angeht, bin ich inzwischen allerdings etwas vorsichtiger. Der CureVac Gründer Ingmar Hoerr hat gerade darauf hingewiesen, dass die Entwicklung eines guten Wirkstoffs nun mal Zeit brauche. Und dass ein guter Wirkstoff keine Kühlung auf -70 Grad C. brauche.

Ich kriege dabei den Eindruck, dass wir uns mit dem Mist noch Jahre herumschlagen werden. Grippewellen waren früher Privatangelegenheit. Jetzt mischt die Politik mit - im kleinen wie im großen Stil.

Merkel und Macron verkündeten diese Woche, die Pandemie biete auch die Chance zu einer "neuen Weltordnung". Die WELT zitierte genau diesen Begriff, nahm ihn später aber zurück. Und das ist der Fingerzeig, dass Covid19 inzwischen längst instrumentalisiert worden ist.

Ein Paradebeispiel wie fast alle sog. "Qualitätsmedien" bei der Propaganda mitspielen ist die Bewertung des russischen Impfstoffs Sputnik-V. Im Herbst wurde Putin alles mögliche unterstellt. Dass er ihn ohne gründliche Tests zulasse, dass er vor allem Propagandzwecken diene. Als dann wegen der fehlenden Impfstofflieferungen der Druck auf von der Leyen und Merke stieg, hieß es plötzlich, "wir prüfen deutsche Standorte für die Produktion von Sputnik-V". Alles klar?


Dienstag, 2. Februar 2021

Neue Systemarchitektur im Homeoffice

 Ich hatte ja im November geschrieben, dass ich meine heimische "Systemarchitektur" so umbauen muss, dass ich externe Geräte wie Monitor, Maus und ggf. Tastatur für beide Rechner, den privaten und den beruflichen, nutzen kann.

Ich hatte geschrieben, in der Minimalausstattung bräuchte ich noch nicht mal mehr einen neuen privaten Rechner, sondern würde mein iPhone 11 einfach an den externen Monitor anschließen und eine externe Tastatur über Bluetooth verwenden. Ich hatte das ausprobiert, aber es funktionierte nicht sehr gut. Bzw. es funktionierte zwar technisch, war aber nicht komfortabel genug.

Diese Konfiguration bestand aus:

  • iPhone
  • Monitor
  • HDMI Kabel mit Adapter für Thunderbolt-Anschluss
  • Bluetooth Tastatur
Zwei Nachteile brachte dies:
  • Die Bildschirmauflösung lässt sich nicht auf 16:9 bringen.
  • Statt einer Maus muss man weiterhin seinen Finger benutzen, auf dem iPhone Display.
Danach blieben zwei Optionen für einen neuen privaten Rechner:
  • einen Mac mini (Rechner ohne Peripherie)
  • ein Macbook
Von einem Apple Rechner wollte ich nicht abrücken, weil ich inzwischen Gefangener unseres aufgebauten "Ökosystems" bin, inklusive Musikdateien.

Etwa zur gleichen Zeit brachte Apple die ersten neuen Rechner mit dem Inhouse Prozessor M1 heraus. Dieser würde das neue Betriebssystem Mac OS Big Sur nutzen, dass darauf hinausläuft, Apps künftig sowohl auf Mac OS als auch iOS und iPadOS laufen lassen zu können. Bzw. von einer Softwareplattform ableiten zu können. Diesen Pfad wollte ich dann von Anfang mitgehen.

Apple bot als erstes einen Mac mini und ein Apple Macbook an. Der Preisunterschied lag bei über 400 EUR. Für diesen Preisaufschlag hätte ich beim Macbook natürlich noch die Vorteile einer Mobilität und einem weiteren Display (als "Sidekick", wie es bei Apple heißt) gebracht. Das war es mir jedoch in dem Moment nicht wert. Deshalb entschied ich mich für den neuen Mac mini M1.  Ich nutzte am Black Friday Angebote bei Cyberport und Gravis.
Also:
  • mac Mini M1 mit 8 GB RAM bei Gravis für 918 EUR
Dazu noch folgende Peripheriegeräte:
  • Monitor MSI Optik von Cyberport für 234 EUR
  • Logitech Maus von Cyberport für 10 EUR
  • Logitech Tastatur K480 von Amazon für 44 EUR
Die Gesamtrechnung beläuft sich damit auf 1.206 EUR.

Ich benutze diese Konfiguration nun seit zwei Monaten. Sie funktioniert wie erwartet, d. h. ich benutze jetzt Monitor und Maus für Privat und Beruf. Den iMac mit integriertem 27"-Monitor benutzen wir für andere Zwecke weiter. 

Ein erster Nachteil hat sich allerdings gezeigt: Auf meinem Schreibtisch gibt es jetzt zusätzliche Kabel. Schön ist das nicht. Auch kann ich sie nicht beliebig eng bündeln, weil HDMI-Kabel da empfindlich sind. 
Ein zweiter Nachteil ist die noch fehlende Reife des Betriebssystems Big Sur. Das Monitorbild war bis zum heutigen Update auf 11.2 nicht optimal. Ebenso gestaltete sich die Kopplung von Bluetooth Geräten fehleranfällig. Auch das soll jetzt behoben sein. 
Ich werde weiter berichten.

Anschauungsunterricht für den Dunning-Kruger Effekt

Wer etwas mehr Lebenserfahrung hat kennt von Zeitgenossen mit weniger Erfahrung aber mehr Geltungsbedürfnis dieses Phänomen. Sie beschäftigen sich zum ersten Mal tiefer mit einer Sache und meinen anschließend, sie erfunden zu haben. Und rennen dann herum um jedermann ungefragt an ihrer Weisheit teilhaben zu lassen. Der Dunning-Kruger Effekt beschreibt die verzerrte Selbsteinschätzung inkompetenter Leute, das eigene Wissen und Können zu überschätzen.

Ganz anderes die Leute, von denen ich im Laufe der Jahre gelernt habe. Indem sie immer mehr lernten erkannten sie vor allem, dass man nie auslernt. Und umso zurückhaltender sind sie in Diskussionen. Sie klinken sich höchstens ein, wenn sie neue Details hören, die selbst sie noch nicht kannten. Es ist ihnen egal geworden, wie andere über eine Sache denken. Denn die meisten Leute geben ja doch nur wieder, was sie bei anderen gelesen oder gehört haben. Ohne Reflexion. So etwas langweilt nur.

Wir zogen vor 20 Jahren nach Berlin.  Und ein halbes Jahr später gab es den 11. September. Wir trafen uns  abends mit Freunden, die "schon länger hier lebten". Und wir besuchten "Themenabende" der Parteien. Und da wurde mir schnell klar, dass ich gar nichts weiß. Ich versuchte zwar stets mich mit Zeitungslektüre auf Ballhöhe zu halten, aber das reicht beileibe nicht. Man kennt zwar grundlegende Zusammenhänge und damit schon mehr als die meisten anderen. Aber man kennt eigentlich nur gefärbte Zusammenfassungen.

Heute ist es noch schwieriger, weil man die meisten Tageszeitungen eigentlich vergessen kann. So wie die meisten Berufe inzwischen ziemlich heruntergekommen sind und jeder für alles schnell angelernt wird, denn es muss ja nur bis zum nächsten Quartalsbericht oder zur nächsten Finanzierungsrunde reichen, gilt das auch für den Journalismus. 

Und es gilt ganz besonders für Politiker. Wie Angela Merkel, Jens Spahn und Markus Söder vor die Kameras getreten sind, das spottete wirklich jeder Beschreibung. Sie hatten auf dem "Impfgipfel" offenbar  zum ersten Mal gehört, wie ein Unternehmen funktioniert. Dass da geforscht, entwickelt, getestet und dann produziert wird. Dass da Rohstoffe reingehen und dann produziert und dann geliefert wird. Jens Spahn hat sogar gelernt, dass Impfmittelhersteller Pumpen einsetzen und in der jetzigen Phase könne "jede kleine Pumpe, die ausfalle, zu einer Lieferverzögerung führen".

Ja, liebe Kinder, so ist das nun mal in der großen weiten Welt. In der Welt da draußen in den Laboren und Fabriken. Jens Spahn weiß, dass die meisten Deutschen nichts davon wissen, und deshalb erklärt er es ihnen stolz.

Während dessen gibt Markus Söder seine "Insights" (so nennen seine Berater sicher dass, was er jetzt zu haben  meint) zum Besten. Söder sagt, weil man an den Lieferverzögerungen nichts machen könne "muss man halt jetzt zum Erwartungsmanagement greifen". 

Und davor, vor allen Leuten, die sich anmaßen sich selbst für Journalisten zu halten, erlaubte sich die Kanzlerin verbale Unverschämtheiten, die selbst für ihre Maßstäbe ungewöhnlich waren.

Sie sagte, der Austausch mit den Herstellern habe "mehr Realismus" in die Debatte gebracht und "Wunder dürfe man jetzt nicht erwarten".

Meint sie einen Realismus, den es vorher nicht gab, als sie Spahn das Zepter aus der Hand nahm um es unserer allseits anerkannten Beschaffungsexpertin Ursula von der Leyen zu geben? Meint sie mit "Wunder", dass wir von der EU Kommission die Performance, die USA, UK und Israel vorgelebt haben?

Es gibt Leute, die fühlen sich provoziert, wenn man von ihnen Qualität erwartet. Und die wissen immer, wenn sie schützend vor sich zerren können. Kritik? Bitte hier entlang, dort sitzen die Hersteller. Erwartungen? Oh, die müssen sie bei sich selbst beeinflussen. 

Merkel erklärte uns dann bis zur Erschöpfung wie das ist mit  den Ampullen und ob die jetzt "immer gleich geliefert werden oder am Ende der Woche". Wenn sie einen Satz beendete, wusste niemand (inklusive sie selbst) mehr, wie der Satz begonnen hatte. 

Aber der Prozess stimmt. Und der "Nationale Impfplan" wird jetzt abgeleitet aus der "Nationalen Impfstrategie". 

Gott sei bei uns.