Sonntag, 5. September 2010

New Yorker

In New York freedom looks like too many choices
In New York I found a friend to drown out the other voices
Voices on the cell phone
Voices from home
Voices of the hard sell
Voices down the stairwell
In New York, just got a place in New York
U2, "New York"





Samstag, 4. September 2010

"Miss Earring Lyrics" - Falsch verstandene Songs

Waas? Nein, richtig!! Hier gehts natürlich um; Missheraring Lyrics, haha.

Von manchen Songs aus der Radioweckerzeit Anfang der 80er kriege ich erst heute ihre Titel raus. Dank an die Radiosender, die auf ihren Webseiten ihre Playlists ("Stückliste" wäre wieder missverständlich..) veröffentlichen.

So habe ich erfahren, dass Earth, Wind and Fire nie einen Song namens "I got the Fever" veröffentlicht haben. Der heißt nämlich "Ai No Corrida" und ist von Quincy Jones. Manche Suche hat mich wirklich gequält, weil sich immer wiederkehrende Stücke aus dem WDR 2 Morgenmagazin von 1979 bis 1983 in mein Ohr gebrannt hatten, ich aber nie Titel oder Interpret herausbekam.

Mir ging es wie der WDR Hörerin, die in einer Doku übers Radiohören erzählte, sie habe sich ihren ersten echten Lieblingssong damals nicht kaufen können, weil es "Pony Express" von dieser Rockerin nirgendwo gab.
Erst als ihr jemand zum Geburtstag mal eine Platte von Suzie Quattro schenkte, erfuhr sie, dass der Song "48 Crash" hieß..

Hier meine Liste (ich habe sie auch als iMix bei iTunes eingereicht, aber irgendwas klappt da nicht..)

Titel, Dauer, Interpret
Buona Domenica 6:52, Antonello Venditti
Bomba O Non Bomba 6:26, Antonello Venditti
Ai No Corrida 4:22 Quincy Jones
Drop the Pilot 3:40, Joan Armatrading
Wade In the Water 3:49, The Ramsey Lewis Trio
L.A. Goodbye 3:19, Secret Service
It's All Over Now Baby Blue 3:50, Them

Wird fortgesetzt... ;-)

Freitag, 3. September 2010

Patent erteilt? Dann muss es ins Produkt...

Hat ein angestellter Erfinder, seine gemeldete und vom Arbeitgeber in Anspruch genommene Erfindung patentiert, versucht er alles, diese ins Produkt zu bekommen. Es winken Erfindervergütungen - und zwar für jedes Jahr, in dem das patentierte Produkt Einnahmen erzielt. Die Erfinder wollen und müssen die Produktmanager von den Vorteilen ihrer Erfindung überzeugen. Ein gesunder Wettbewerbsprozess, der erste Botschaften fürs spätere Marketing generiert.

Erfindungsmeldungen sind für Ingenieure und Informatiker eine relativ einfache Möglichkeit, sich als Unternehmer im Unternehmen auszuprobieren.

Mittwoch, 1. September 2010

Starts spreading the news..


Foto: Gary Gelb, Greenwich Village, Manhattan, Oktober 2000

Am Dienstag, den 11. September 2001, nahm ich an einem Wochenseminar der IBM in Stuttgart teil. Meine Frau und ich hatten bereits bei British Airways Tickets nach New York gekauft. Wir wollten Anfang Oktober fliegen. Gegen 15h verließ ich den Seminarraum für eine kurze Pause. Ich hörte meine Handymailbox ab. Oh, unsere Freundin aus Essen fragte ziemlich aufgeregt, ob wir noch in Deutschland seien oder schon "drüben". Wenn ich das höre, solle ich bitte schnell zurückrufen. Danach meine Frau, im Hintergrund aufgeregte Stimmen. Ich rief sie zurück und sie schilderte mir, was passiert war. Sie sagte, man verdächtige bin Laden als Drahtzieher. Ich stellte ihn mir als den Teufel persönlich vor.

Mit diesem Wissen war ich zu diesem Zeitpunkt einer der wenigen im IBM Gebäude. So ging ich zurück in den Seminarraum und überlegte, ob ich die Nachricht einfach laut verkünden sollte. Sie schien mir zu groß, als dass sie Zeit bis nach dem Seminarende hätte. Andererseits war es ein interessantes Gefühl, zu wissen, dass eine Nachricht gleich den Raum verändern würde. Es lief ein Video auf dem Beamer, auf dem Lou Gerstner sagte: "There are three types of people in business: Those who watch things happen, people to whom things happen and those who let things happen." Damit traf er den Nagel auf den Kopf. Ironischer ging es gar nicht.

Dann stieg der Drang in mir, die Nachricht herauszulassen. Aber ich wusste gar nicht, was ich zuerst sagen sollte. Terror, Flugzeuge, New York.

Wir starteten ein Thinkpad und surften auf SPIEGEL Online. Wir sahen rauchende Twintowers. Im Seminar hatten wir einen Kollegen von der IBM UK. Der rief in seiner Hauptverwaltung in England an und erfuhr, dass sie den Luftraum gesperrt hätten. Er sagte nervös: "Das ist ein ganz gefährliches Zeichen. Jetzt ist es wirklich ernst."

Wir brachen das Seminar ab um auf unsere Hotelzimmer zu gehen. Wir verabredeten uns für das Abendessen. Als ich aufs Zimmer kam und n-tv einschaltete, stürzte einer der Türme ein. Ich sah den Turm, den wir ein Jahr zuvor noch betreten hatten, der auf etlichen Fotos zu sehen war, einstürzen. In dem Moment stürzte auch in mir etwas ein. Ich hatte die USA seit dem Amtsantritt Bill Clintons gemocht. War zwei mal in New York gewesen. Der Internet- und Gründerboom, die Börsenhausse. New York wie eine kalte Dusche, die einen aufweckt und nach Luft japsen lässt. Das Zentrum der Welt. Perspektiven, die nie enden. Und jetzt das: Eine Heimsuchung aus der Steinzeit.

Mir ging es wie allen, ich konnte die Augen nicht mehr vom Fernseher nehmen, und telefonierte parallel mit meiner Frau. Nach Abendessen war mir überhaupt nicht zumute, aber da war auch das Bedürfnis, mit den Kollegen zusammenzurücken. Noch einen Tag zurvor hatte ich mit meinem Chef über Rudolf Scharpings Fotos aus dem Swimmingpool gewitzelt.

Am nächsten Tag hieß es bei IBM: Flugverbot. Also Heimfahrt am Donnerstag mit dem Zug? Es ging ein paar mal hin und her. Dann durften wir doch fliegen. Es war das leerste Flugzeug, mit dem ich je geflogen bin. Höchstens 10 bis 20 Passagiere. Alle schweigsam, alle unwohl, alle ängstlich. Der Terror verlieh der Phantasie Flügel.

Später erinnerte ich mich an einen Gedanken vom Februar 2001. Wir waren gerade nach Berlin gezogen und wohnten in einem möblierten Appartement in Charlottenburg. Schwer beschäftigt mit dem Umzug und meinem Projektstart bekam ich Tagesnachrichten immer nur abends in den Tagestehemen mit. Da war eine Meldung von einem chinesischen Spionageflugzeug, dass die US Armee abgeschossen hatte. Oder es war umgekehrt. Jedenfalls wurde der frisch gebackene Präsident mit harschen Worten in Richtung China zitiert. Irgendeine Eingebung ließ mich zu meiner Frau sagen: "Den werden wir noch in olivgrüner Uniform erleben. Der ist mit nicht geheuer."

Mittwoch, 25. August 2010

Berlins Generation ICH

Ich habe eine Allergie gegen die berlintypischen Formulierungen und Verhaltensweisen selbstbezogener Leute entwickelt.

Wenn ich z.B. auf RBB Radio1, vorgeblich dem Sender "nur für Erwachsene", Telefoninterviews mit Mittdreißigerinnen höre, die wortreich nichts oder nur Belangloses zu sagen haben und dann am Ende stolz wie Heidi ihr Danke entgegen nehmen, habe ich Mühe. Wenn ich die langgezogene Interview- oder Smalltalkfloskel -meist auch von Mittdreißigerinnen- "uuuuuundja!" höre, habe ich noch mehr Mühe. Diese nervtötende Floskel wird missbraucht, wenn die Befragte weiß, dass sie gleich nichts mehr zu sagen haben wird, aber gerne noch ein Weilchen auf Sendung bleibt und deshalb nochmal eine Runde um den Platz fliegt und dafür ihr "uuuuu...." in die Länge zieht. Nur damit sie dann so abschließt, wie wir es schon 1.000 mal gehört haben, sie aber wie neu vorgibt, sie sei jetzt selbst überrascht, am Ende ihres Lateins angekommen zu sein und dann mit "....ndja!" pseudoentschlossen landet, als habe sie gerade ihr gesamtes aufregendes Leben erzählt und sich darauf einen Reim gemacht, der uns nun nichts übrig lässt, dann habe ich Mühe, an mich zu halten.

Ich finde aber auch das Gegenteil nicht gut: wenn Leute Einladungen folgen und dort dann meinen, keinen Beitrag leisten zu müssen. Sich an den Tisch setzen und schweigen (oder wie Oliver Gehrs es im Tip so schön formulierte: "Mit existentialistischem Blick ins Ungefähre schauen"). Sie konsumieren und genießen die Atmosphäre, die die anderen um sie herum produzieren. Fragen beantworten sie mit ja oder nein. Sie selbst haben keine Fragen an niemanden, weil sie sich nur für sich interessieren. Der andere ist nur und so lange von belang, wie er positiven Einfluss auf das eigene Befinden ausüben kann. Sie erkennen nicht, dass es eine Anstrengung zum Wohle aller Beteiligten ist, sich auf andere einzustellen, sie über zunächst belanglose, später vielleicht tiefere, Gespräche kennen zu lernen. Es gibt sogar Gastgeber, die sich nicht mitverantwortlich dafür fühlen, dass sich ihre Gäste kennen lernen.

Ich habe in schmerzlicher Ignoranz vor einigen Monaten den ZEIT und Tagesspiegel Kolumnisten Harald Martenstein einen Praktikanten gehalten. Ich möchte mich dafür entschuldigen. Ich hatte ihn für Vertreter der wortreich nichtssagenden Generation Judith Hermans verwechselt. Vielleicht hatte ich auch nur eine ausnahmsweise schwache Kolumne von ihm gelesen. Nach einem halben Jahr ZEIT Lektüre weiß ich aber, er gehört zu den Stärken dieses Wochenmagazins.

Martenstein ist in dem Alter, in dem man über Leute, vor allem Jüngere als man selbst, nichts Konkretes mehr wissen muss, weil man sie alle schon im Groben kennt und einem das genügt, um nicht mehr wissen zu wollen. Z.B. über die blonde Anfangdreißigerin, die beim Smalltalk auf dem Fest glaubt, sie werde gerade von MTV interviewt. (Oder glaubt, sie sei selbst MTV-Moderatorin und erweise freundlicherweise ihre Gunst, sich über ihr aufregendes Leben interviewen zu lassen.) Die ihren Blondschopf mit der einwandfreien, aber auch nicht besonders originellen Frisur nach vorne beugt, als müsse sie dem Szenelärm um sie herum entkommen um mich "akustisch" zu verstehen und dabei angestrengt auf eine fiktive Kamera neben mir stiert. Und die sich dabei -anscheinend unvermeidbar- alle fünf Sekunden mit dem Zeigefinger die Strähnen aus dem Gesicht streift, von denen sie so tut als würden sie sie stören, sie in Wahrheit aber genau so geföhnt hat, dass sie spätestens alle 5 Sekunden einen authentischen Vorwand für die Verlegenheitsgeste eines phantasierten Fernsehstars hat.

Das ZEIT-Magazin bringt diese Woche das Thema "Ab 18". Muss man sich übr 18-Jährige auslassen? Ja, wenn sie einem als Generation präsentiert werden, auf die es ankommt. Auf sie kommt es nicht an. Das lese ich aus dem Satz der frischgebackenen Führerscheinbesitzerin, die bei ihrer ersten Fahrt ohne Lehrer auf die Klimaanlage verzichtet mit der tiefenpsychologischen Feststellung, sie sei "mehr so ein Fensteraufmachtyp". Man sieht an diesem Satz zweierlei: Erstens: Die ruinöse Sprachunkultur unserer Kanzlerin hinterlässt allmählich erste Wirkungen. Zweitens: Die Identifikation mit etwas Irrelavanten.

Auch satt gehört: Unpassend übertriebene und erkennbar förmlich gemeinte Danksagungen. Zum Beispiel: "Sehr gerne." So wie Sounddesigner in Sportwagenfabriken alles über die Wirkung von Motorensound auf unser Hormonsystem wissen, so wissen Kommunikationsberater heute alles über die Wirkung von Phrasen, Worte und Stimmlagen. Doch wie alles psychologische Wissen wird auch dieses ausgehöhlt und industriell verwertet, am Ende aller Wirkung beraubt, wie denaturierter Orangensaft.

Allen gemeinsam ist das ständige Scannen nach kurzen Feedbackkonsummöglichkeiten. In der U-Bahn, auf der Rolltreppe, im Bus, auf der Straße: Ihnen keinen Blick zu gönnen, verstört sie, unterbricht die Bestätigungszufuhr für das hungrige Ego, kann den Rest des Tages verderben und schlechte Laune machen.

In den viel zitierten 80er Jahren bewunderte man Männer die von sich sangen, sie seien mit 18 in Düsseldorf herumgerannt, als Sänger einer Rocknroll Band. Und von Müttern, die ihnen das immer krumm genommen hätten. Heute weiß man auf mancher Feier nicht, wer die Mutter und wer die Tochter ist. Eltern, die die Rollen umkehren und ihre Verantwortung vermutlich nie angenommen haben. Die eine "Kumpelbeziehung" zu ihren Kindern "pflegen". Die nie die Gelegenheit zur Identitätsfindung durch Protest gaben, sondern ihre eigene Identität über ihre Kinder definierten. Die Angst vor dem Alter haben, nicht weil es biologisch Spuren hinterlässt, sondern weil es endlich Verantwortung bringen könnte.

Noch schlimmer: Männer zwischen 25 und 35 mit schwachem (weil entweder gar nicht oder -frei nach Alice Miller- nur bedingt geliebten) Ego. Hängen besonders gerne Verschwörungstheorien an, weil sie alles, was in der Welt passiert, auf sich beziehen. Die Amokpläne gegen Lehrerinnen schmieden, wenn diese nicht auf deren Ödipusphantasien reagieren. Das ist kein Privileg arabisch-muslimischer Jugendlicher, das ist gängig. Das eigene Ego nicht auf die Reihe bekommen, und dies zu einer Angelegenheit der öffentlichen inneren Sicherheit zu machen.

Hinter Agression und Verschwörungstheorie steht die Angst, ausgeliefert zu sein. Agression ist die Auflehnung gegen die vermutete Infragestellung. Die intellektuelleren unter ihnen flüchten in religiösen oder politischen Extremismus. In Berlin wimmelt es z.B. von Fahrradfaschos (wie Roger Beueys sie nennt), die den Kampf mit den stärkeren Autos suchen um sich darin als Märtyrer zu suhlen. Die in ihrem gutmenschlichem Agrowahn auch noch anzuhupen kann bürgerkriegsähnliche Zustände heraufbeschwören. Ich habe noch nie solch entstellte Gesichter junger Männer gesehen, wie die von Berliner Radfahrern, männlich, Ende Zwanzig, die ich angehup habe, weil sie mir bei Rot oder von rechts auf der falschen Radwegseite in die Quere kamen. Man findet sie auch mit Videokamera auf Demos, da stellen sie sich mutig surrend vor Polizisten auf, spießig darauf lauernd, dass denen ein Formfehler unterläuft. Das wirkt so albern, wenn man es sieht, das man sich schämt.

Sich in andere hineinzuversetzen ist eine Tugend, die aussterben wird. Ich habe im Bürogebäude am Ernst-Reuter-Platz Informatiker erlebt, die auf der Suche nach Informationen quer durch den Konzern telefonierten und ihr Gespräch wie folgt begannen: "Hallo, hier ist Tobias Müller und zwar brauche ich von Ihnen..." Ich kenne IT-Verantwortliche, die es für geschäftsschädigend halten, die Anwender zu fragen, was die geplante Softwareanschaffung so alles können soll. Leider machen gerade die psychisch oder sozial Defekten ohne Empathie oft die Karriere, weil bollerig-dumpfes Durchziehen von anderen Bollerköppen als Stärke interpretiert wird. Ich kann von solchen Umgebungen nur abraten. Der ständige Umgang mit mental ungesunden Menschen, die offen oder subtil ihre Agressionen ausleben, kann einen selber krank machen. Und zwar umso mehr, je mehr man selbst über die Tugend der Reflexion und eine Ausbildung des Herzens verfügt.

Dienstag, 24. August 2010

Neues vom Porsche 924


Foto: Frontmotor. 944 und 928 Typen

Ein regelmäßiger Teilnehmer unseres Frontmotor "Stammtisches" ist Dirk Weisbrod (Website: diweis.com). Er repariert, überholt und restauriert alte 924 und 944 Porsches und ihre Teile. Wir haben großen Respekt vor ihm, manche nennen ihn "Guru".

Im vergangenen Herbst ging ihm ein mysteriöser Prototyp ins Netz, der es in sich hatte und dessen Enträtselung Dirk zu der Erkenntnis brachte, dass die Geschichte des 924/944 evtl. neu geschrieben muss.

Offiziell hieß es schon immer, der 924 sei ein Entwicklungsauftrag (EA425) von VW an Porsche gewesen, um den Verkaufserfolg des 914 VW-Porsche fortzusetzen. Leider sei die Fertigstellung der Konstruktion mitten in die Ölkrise gefallen. VW (und alle anderen) hätten damals geglaubt, niemals wieder werde jemand Sportwagen kaufen. Und deshalb habe VW auf die Produktion des neuen Sportwagen verzichtet. Daraufhin habe Porsche die Rechte an seiner Dienstleistung zurückgekauft und das Ding selbst auf die Räder gestellt.

Doch niemand -so fragt Dirk in seiner Story (Link) scharfsinnig- habe VW jemals gefragt, warum sie dann 1974 den Scirocco auf den Markt gebracht haben - ein dreitüriges Sportcoupe. Das war sogar ein Jahr vor dem Launch des Golf.


Foto: Porsche. Kundenzeitschrift Christopherus

Führt man Dirks Geschichte mit der Entwicklungsgeschichte des Scirocco laut Wikipedia zusammen, dann wird klar, wie knapp sich VW vom 924 Typ zugunsten des Scirocco verabschiedete. Und zwar aus dem Grund, der heute noch Volkswagenphilosophie ist: der Plattformtechnik.

Noch während die Produktion des großen Karmann Ghia lief, bekam der Designer des Golf I die Idee, auf dessen Basis den Nachfolger des Karmann zu entwickeln. 1971 stimmte der VW-Vorstand dem zu und beauftrage Karmann, den Scirocco zu entwickeln (EA 398) und ab 1974 zu produzieren. Doch bereits 1970 hatte er auch Porsche mit ersten Aufträgen zur Entwicklung eines Karmann Ghia Nachfolgers (später als EA 425) beschickt. (Übrigens kommt daher das böse Gerücht, der 924 sei als "Hausfrauenporsche" gemeint gewesen: VW hatte den Karmann Ghia damals selbst als "Lady's Sportscar" positioniert.) 1973, also nachdem Karmann bereits mit der Scirocco Entwicklung beauftragt war, stellte Porsche seine Konstruktion vor. Zu spät in doppelter Hinsicht: 1973 war die Ölkrise auf ihrem Höhepunkt. Und VW wollte nun erst recht keine zwei Sportwagenprojekte.

Was aber tun, wenn man plötzlich zwei gute Konstruktionen für den gleichen Zweck an der Hand hat? VW schaute sich im Konzern um: Da war das 1969 einverleibte Werk der NSU, das wegen der Ölkrise nicht ausgelastet war. Da war der 2,0l-Motor, den VW im Auftrag von Mercedes für deren Transporter produzierte und dessen Rechte sie erworben hatten - für eigene Transporterpläne. Und da war Porsche selbst, dass angesichts der einbrechenden Verkaufszahlen des 911 vielleicht eine Innovation gut gebrauchen könnte. Die Porschekonstrukteure schwörten auf das Transaxle-Prinzip und planten es für die kommenden Frontmotormodelle fest ein. In dem VW Entwicklungsauftrag hatten sie sich gerne selbstverwirklicht, sie wollten es jetzt nicht aufgeben.

Die Lösung hieß: Porsche bekommt die Rechte an ihrer Entwicklung für einen günstigen Preis zurück. Muss dafür aber Gleichteile, insbesondere den 2,0l-Motor nutzen und in Neckarsulm produzieren lassen. So fügt Dirk Weisbrod die Puzzleteile zusammen.

Es ist eine inzwischen typische Geschichte aus dem Volkswagenkonzern. Zuerst angefeuert von technischen Innovationen wie Wasserkühlung, Frontmotor und Transaxle dann ausgebremst von der weltweiten Ölkrise. Dann die Karten neu gemischt und das Beste für alle daraus gemacht: Sowohl der Scirocco als auch der Porsche 924 wurden ein Erfolg.

Doch kaum lief es wieder, forcierte man die Entwicklung weiter. Audi legte den Grundstein für den kommenden 5 Zylinder Quattro, VW verwertete die Technologie von NSU (K70) und entwickelte neue Dieselmotoren und Porsche entwickelte das neue Flaggschiff, den 928 samt neuem Motor.

Dirk erzählt die Geschichte sehr spannend: Die Einstellung des 2,0 l-Motors, die schwierige Suche nach einem Ersatz, warum das Transaxleprinzip eine Herausforderung an Motorenkonstrukteure ist. Er erklärt auch, warum 1985 der 924 und der 924S gleichzeitig verkauft wurden. Ich lege jedem 924 Freund ans Herz, die Story vom 946 auf Dirk Weisbrods Website zu lesen: Link


Ein harter Typ ;-)

Samstag, 21. August 2010

Die Kraftwerksbetreiber müssen sich neu legitimieren



"Merkel dachte, sie habe die Macht. Dabei ist sie nur an der Regierung." hieß es neulich in einem Dokumentationsfilm über Josef Ackermann und die Finanzkrise. Dann muss Merkel gerade ein Deja vu haben. Die Manager der vier "Energiebesatzungsmächte" haben ihre Kunden und Söhne (Bierhoff) zusammengetrommelt, um teure Anzeigen in Tageszeitungen zu schalten.

Darin fordern sie die Verlängerung eines Prinzips, das wir aus der Finanzkrise kennen: Gewinne privatisieren, Kosten und Risiken sozialisieren. Das soll nicht nur für Banken und ihren Eigenhandel gelten, sondern auch für Kernkraftwerke.

Die wichtigen Fragen, die die Kernenergie erst zur Kontroverse machen, lassen sie wiederum unbeantwortet: Störfallrisiko und Endlagerung. Es geht ihnen ganz offen nur um die Absicherung ihrer "Spekulationsgewinne", wenn man so will.

Das Problem dieser Anzeige ist ihre Unglaubwürdigkeit. Erstens brauchen wir keinen Weiterbetrieb alter AKW für eine "preiswerte" Energieversorgung. Denn die vier Besatzungsmächte haben in den letzten Jahren eine dreiste Preiserhöhungspolitik gefahren, auch mit laufenden Alt-AKW. Das ist ein Beleg dafür, dass es für das Strompreisniveau weniger auf die Energieart als auf die Marktordnung ankommt. Auf kompetente Regulierung und Regulierende. Die Großen Vier manipulieren die Strombörse, indem sie CO2-Zertifikate im Kreis herum verkaufen und den Preis nach oben jubeln. Wie die Tankstellennetzbetreiber nutzen sie jeden Einflussfaktor, der den Einkaufspreis erhöht, für eigene Preiserhöhungen. Aber nicht für Preissenkungen, wenn der Einkaufspreis wieder sinkt.

Die Energiemanager haben uns jahrelang erzählt, Wind und Sonne würden nie einen nennenswerten Beitrag zur Energieversorgung leisten können - rein physikalisch, weil das Angebot dieser Ressourcen zu niedrig und die Technik zu schlecht sei. Heute jedoch beklagen sie, dass es zuviel Windstrom gebe, der einen Netzausbau erfordere, der die Strompreise nach oben treibe usw..

Wir haben erfahren, wie fahrlässig und korrumpiert die niedersächsische Regierung Ernst Albrecht / Birgit Breuel mit dem Versuchslager Asse II umgegangen ist. Da wurde die Industrie eingeladen, ihren strahlenden Müll in ein Erdloch zu werfen und die Verwaltung hat noch nicht einmal die Fässer gezählt. Auch Albrecht und Breuel ging es damals "um eine preiswerte Energieversorgung" und "Arbeitsplätze".

Und: Wir wissen, dass Vattenfall seine Verantwortung als Kernkraftwerksbetreiber in Hamburg nicht besonders ernst nimmt.

Die Großen Vier nehmen ihre Kunden in Mithaftung für ihr schlechtes Management. Sie sagen, wohl bei Westerwelle abgeguckt: Wenn Ihr uns schadet, schadet Ihr Deutschland. Aber das stimmt nicht. Energieintensive Unternehmen bauen sich heutzutage eigene Kraftwerke auf den Hof. Das ist gängige Praxis, und zwar schon lange. Die nutzen die Abwärme gleich mit, so dass sie Kosten und CO2 sparen.

Übrigens: Dass Oliver Bierhoff hier mit unterschrieben hat, hat vor allem damit zu tun, dass sein Vater Rolf früher RWE-Vorstand für den Bereich Netze war. Möglicherweise befinden sich da noch etliche Aktien in Familienbesitz. Das dürfte bald die Runde machen und die Glaubwürdigkeit des Appells zusätzlich ramponieren.

Die Großen Vier benehmen sich gegenüber der Politik und der Öffentlichkeit wie die Rüstungsunternehmen in den Achtzigern. Sie wissen sehr wohl um ihre Legitimationskrise. Aber sie setzen darauf, dass unser Opportunismus so groß ist wie der ihre. Und genau darum geht es den Atomkraftgegnern, bis hin zu Umweltminister Röttgen: Sie sagen Nein. Denn sie haben einen besseren Vorschlag. Der allerdings nicht den Großen Vieren nutzt, sondern neuen Anbietern auf dem Energiemarkt.

Ich plädiere nicht für Gutmenschenpolitik. Ich sage: Die Betreiber müssen ihre Kernkraftwerke zu Ende denken und kalkulieren. Sie müssen die Haftungsrisiken vollständig übernehmen. Bisher haben sie zwar jedes Jahr dafür Rückstellungen gebildet. Diese sind aber längst -steuerfrei- an der Börse investiert. Sollten die Betreiber in die Lage kommen, diese schnell auflösen zu müssen, um einen großen Störfall zu regulieren, müssten sie große Mengen Wertpapiere gleichzeitig auf den Markt werfen. Hat mal jemand bewertet, wie sich das auf den Erlös und die Börse allgemein auswirken würde? Die Großen Vier haben -genauso wie den CO2-Zertifikatehandel- auch hier das Instrument zweckentfremdet. Zum privaten Nutzen und öffentlichen Schaden. Es kann unterm Strich also nicht angehen, dass unter Hand eine Hypothek für Risiken und Entsorgung aufgebaut wird, die am Ende die Steuerzahler abtragen müssen. So wie bei den Investmentbankern.

Die Kernkraftwerksbetreiber müssen sich neu legitimieren. Sie müssen zurückkehren zu einer seriösen Geschäftspolitik.

Donnerstag, 19. August 2010

Vertriebslöwen

Es war einmal ein Löwenrudel in der Savanne. Der Löwenkönig hatte seine Löwen zur Jagd eingeteilt. Sortiert nach Revieren und Beutetieren. Drei Tage in der Woche gingen die Löwen auf Jagd. Am vierten Tag versammelten sie sich um ihren König und berichteten ihm von ihren Jagderfolgen.

Die meisten Löwen strengten sich sehr an und einige von ihnen brachten mehr Beute nach Hause, als sie und ihre Familie vertilgen konnten. Das fiel einem Löwen auf, der selbst immer ohne Beute nach Hause kam. Er verlor irgendwann die Lust, weil Jagen auch sehr anstrengend war. Und weil er fürchtete, seine Erfolglosigkeit könne bald seinem Ansehen und Status schaden. Er entwickelte einen Alternativplan: Er ging nicht mehr selbst zur Jagd. Er wartete bis abends, wenn die anderen Löwen von der Jagd kamen. Wenn diese sich erschöpft von der Anstrengung des Tages erholten, ging er bei ihnen hausieren. Er schöpfte ihre Überschüsse ab, um sich und seine Familie davon zu ernähren. So wurden am Ende des Tages alle satt. Anderen erfolglosen Löwen machte er den Vorwurf, dass sie auf Kosten der Gemeinschaft lebten.

Den fleißigen Löwen fiel es irgendwann auf, dass einer von ihnen nicht mehr morgens mit zur Jagd zog. Sie entwickelten ersten Unmut. Das merkte der faule Löwe. Unmut bei den Löwen wollte er vermeiden, das hätte nur zu neuen Anstrengungen führen können. Deshalb begann er Statistiken darüber zu führen, welche Löwen wieviel Beute nach Hause brachten. Wer ihm abends viel abgeben konnte, der bekam ein oder zwei Sternchen. Wer nichts für ihn mitgebracht hatte, bekam ein Minus.

Seine Statistik berichtete er dem König, wenn die anderen zur Jagd waren. Der König war für die Statistik sehr aufgeschlossen. So erfuhr er, was er im einzelnen über seine Löwen noch nicht wusste. Mit der Zeit lernte der König, von dem faulen Löwen auch, wie die Jagd eigentlich funktioniert. Denn dieser entwickelte Theorien darüber, warum einige Löwen erfolgreicher waren, als andere. Er meinte z.B., das wichtigste bei der Jagd sei es, Reviere ohne Beutepotenzial zu erkennen, um unnötige Jagdgänge zu vermeiden. Auch Reviere mit Beutetieren, die schneller laufen können als ein Löwe, eignen sich nicht für die eigenen Jagdziele. Zudem hätten seine Familie und er selbst mit der Zeit Qualitäts- und Geschmacksunterschiede zwischen den Beuteergebnissen der Rudelkollegen festgestellt. Es wäre doch schön, wenn alle eine möglichst hohe Fleischqualität nach Hause brächten. Auch darüber, wo es es besonders gutes Fleisch geben müsse, entwickelte er eigene Theorien. Er verbrachte immer mehr Zeit mit dem König, der den Zielen des Löwen zustimmte, und entwickelte seine Überlegungen zu einer Jagdstrategie. Er stellte diese unter der Woche dem König vor, als die anderen auf Jagd waren.

Der König war so begeistert von seinem klugen, faulen Löwen, dass er ihn zum Jagdchef ernannte. Am vierten Tag stellte sich der neue Vertriebschef vor seine Rudelkameraden und erläuterte ihnen mit ausgetüftelten Exceltabellen und Powerpointfolien die neue Strategie. Er berichtete ihnen auch, welche Unterschiede er beim Erfolg der Kollegen beobachtet und geschmeckt habe. Und welche Maßnahmen er und der König beschlossen hätten, um die Erfolge des Rudels zu maximieren. Lowperformer würde man nicht mehr lange dulden, jeder müsse sich anstrengen, sagte er - nicht ohne sich mit einem Seitenblick auf den König nochmals dessen Rückendeckung zu versichern.

Als ihn einer der Kollegen mürrisch fragte, wie er -der er immer ohne Beute nach Hause gekommen sei, und am Ende nur noch bei den Kameraden geschnorrt habe, dazu komme, ihnen nun kluge Ratschläge zu erteilen, ergriff der König das Wort und verteidigte seinen Strategen. Er selbst war -was keiner wusste- auch nie wirklich zur Jagd gewesen. Aber was sein Schützling ihm alles erklärt hatte, das hatte er zumindest konzeptionell verstanden. Und so wurde der faule Löwe von der lästigen Pflicht der Jagd befreit. Der König ernannte ihn zu seinem persönlichen Berater, erhöhte seinen Status und stellte ihm unter vier Augen die Nachfolge auf seinen Thron in Aussicht.

So war es gut, denn so machte jeder das, was er am besten konnte...

Dienstag, 17. August 2010

Urheberrechtsmissbrauch für Zensurzwecke

Die berüchtigt Sekte, die mit "S" anfängt und für alberne Straßenauftritte bekannt ist, hat es getan. Heidi Klum, die vielleicht 'ne Marke ist, auch. Valentin Ceaucescu, der Sohn des rumänischen Tyrannen, hat es getan. Nun hat es auch Adolf Sauerland getan: Schutztrechte auf geistiges Eigentum für Zensurzwecke zu missbrauchen: Die Stadt Duisburg erhebt Klage gegen den Duisburger Blogger XtraNews mit Verweis auf §97 UrhrG. (Wenn dieser Blog überlastet ist, am besten bei den Ruhrbaronen mitlesen.)

Sauerland erhebt "Anspruch auf Unterlassung und Schadensersatz"

Die Erteilung eines Zitierverbots mit dem scheinheiligen Verweis auf das Urheberrecht ist auf den ersten Blick ein geeignetes Mittel, um jemanden den Mund zu verbieten: Wie soll man einen Diskurs, ein Plädoyer gegen jemanden führen, wenn man ihn nicht mal zitieren darf? Doch so ist das Recht gar nicht gemeint. Das Schutzrecht verbietet nur die gewerbliche Nutzung fremden geistigen Eigentums.

Ich darf z.B. jederzeit nach Belieben Patente benutzen, solange ich das privat tue oder zu Versuchszwecken und ich damit keinen gewerblichen Zweck verfolge (§11 PatG). Ich darf auch aus den Büchern einer Sekte zitieren, wenn ich einen Diskurs gegen sie führe.

Ich darf ein Theaterstück namens "Ceaucescu" aufführen, und wenn der Tyrannensohn dreimal Markenrechte auf seinen Familiennamen beantragt hat. Sogar, wenn ich mit dem Theaterstück einen gewerblichen Zweck verfolge. Denn der Name gehört zur Zeitgeschichte.

Und wenn ein Blogger Verwaltungsdokumente aus dem Fall Adolf Sauerland veröffentlicht, dann kann Sauerland ruhig versuchen, sein "Urheberrecht" durchzusetzen. Aber er wird damit scheitern. Urheberrechte auf Verwaltungsdokumente? Das wäre sehr praktisch für jeden Regierungskriminellen. Aber es wird nicht funktionieren, wenn es um Aufklärung geht. $50 des Urheberrechtgesetzes erlaubt die Berichterstattung über Tagesereignisse:

Zur Berichterstattung über Tagesereignisse durch Funk oder durch ähnliche technische Mittel, in Zeitungen, Zeitschriften und in anderen Druckschriften oder sonstigen Datenträgern, die im Wesentlichen Tagesinteressen Rechnung tragen, sowie im Film, ist die Vervielfältigung, Verbreitung und öffentliche Wiedergabe von Werken, die im Verlauf dieser Ereignisse wahrnehmbar werden, in einem durch den Zweck gebotenen Umfang zulässig.


Außerdem regelt § 5, dass amtliche Werke keinen Urheberrechtsschutz genießen:

(1) Gesetze, Verordnungen, amtliche Erlasse und Bekanntmachungen sowie Entscheidungen und amtlich verfaßte Leitsätze zu Entscheidungen genießen keinen urheberrechtlichen Schutz.
(2) Das gleiche gilt für andere amtliche Werke, die im amtlichen Interesse zur allgemeinen Kenntnisnahme veröffentlicht worden sind, mit der Einschränkung, daß die Bestimmungen über Änderungsverbot und Quellenangabe in § 62 Abs. 1 bis 3 und § 63 Abs. 1 und 2 entsprechend anzuwenden sind.


Und sollte Sauerland gar glauben, er habe ein Urheberrecht an einem Gutachten, dass eine Kanzlei in seinem Auftrag erstellt hat, dann zeigt das zusätzlich das mangelnde Rechtsverständnis Sauerlands oder seiner Berater.

Nicht ins Bockshorn jagen lassen. Viele leitende Angestellte kennen ihre Rechte nicht und gehen dann gerne zweitklassigen Anwälten auf den Leim.

Montag, 16. August 2010

Literally

"Von meinen Einnahmen aus der Lyrik habe ich die Kosten für meine Zündhölzer bestritten."
Gottfried Benn

"Das Desinteresse des Publikums übertraf unsere kühnsten Erwartungen."
Arno Schmidt über die ersten Jahre mit seinem Verleger

"Ich sehe nicht ein, warum ein Dichter der Idiot der Familie sein sollte."
Hans Magnus Enzensberger

"Because it was well reviewed."
Jonathan Franzen bei seiner letzten Lesung in Berlin auf die Frage aus dem Publikum, warum man sein Buch lesen sollte

Donnerstag, 12. August 2010

Going yellow




Jetzt weiß ich, was mich unbewusst zu diesen Fotomotiven antreibt. MTV hat damals mein Unterbewusstsein kolonialisiert:

Vollständige Erfassung

Ich fotografiere ein Haus und stelle das Foto ins Internet. Ist der Datenschutz verletzt? Ich meine: Nein. Denn bis jetzt verbreite ich nur, was jeder selbst sehen könnte, ich verkürze nur den Weg.

Erst wenn ich die Information anreichere, mit anderen Informationen kombinieren, bekommt sie eine Aussagekraft, kann es brisant werden: Adresse des Hauses. Name des Bewohners. "Hier wohnt die Bundeskanzlerin Merkel."

Das Telefonbuch war ein gutes Beispiel: Telefonnummern alleine helfen nichts. Es muss ein Name daneben stehen. Möglichst mit Vorname. Und da geht es schon los: Abgekürzte Vornamen deuten auf weibliche oder prominente Zeitgenossen hin, die nicht gestört werden wollen.

Kombiniert man Telefonbücher und Google Streetview, wird die Welt wirklich zum globalen Dorf.

Die Nazis kombinierten Daten von Volkszählungen mit Kirchenbüchern. Mit Unterstützung der DEHOMAG Lochkartenmaschinen, die später IBM akquirierte. So erst konnten sie Deportationslisten erstellen, in dem sie auswerteten, wer von der Adressliste nicht im Kirchenbuch vermerkt war, also als Christ getauft war.

Übrigens war bei der Durchführung der Volkszählung noch nicht zu erwarten, dass bald irgendwelche Barbaren die erfassten Daten missbrauchen würden.

Deshalb: Vorsicht bei vollständigen Erfassungen, aber keine Panik. Wir müssen vor allem hellhörig werden, wenn Datenbestände neu kombiniert werden sollen. Herr Schäuble hat hier schon viele Ideen geäußert. Für die Strafverfolgungsbehörden und die Finanzbehörden z.B. Die Kombination der Toll Collect Daten mit anderen staatlichen Datenbeständen ist so ein Beispiel.

(Den Beweis von George W. Bush, dass Saddam Hussein in die Angriffe vom 11. September verwickelt war, kann man sich übrigens ungefähr so vorstellen: Als er wieder zu Bewusstsein gekommen war, zeigte ihm jemand ein Foto von Saddam. Auf dem Foto war nur Saddam zu sehen, sonst nichts. Für Bush war es der Beweis, weil einrastete, worauf er gewartet hatte.. Das ist der Missbrauch in umgekehrter Richtung: Unzulässige Deutung und Verdächtigung einer unzulänglichen Datenbasis.. Keine leichte Aufgabe also.)

Buchtips:
"Die restlose Erfassung", Götz Aly und Karl-Heinz Roth, 1983 und Neuauflage 2000
"IBM und der Holocaust", Edwin Black

Informationen über Tschernobyl und Majak

Neben Tschernobyl können weitere riskante Regionen Russlands von den Wald- und Torfbränden erfasst werden. U.a. Majak, Standort einer Aufbereitungsanlage für Kernbrennstoffe und -waffen. Dort hat es in der Vergangenheit gleich mehrere Unfälle mit Verstrahlung gegeben. Waldbrände dort würden die auf oder in den Böden gelagerten radioaktiven Stoffe aufwirbeln und verteilen. Allerdings ist die Frage, wie viel und wie weit.

Tschernobyl, Ukraine:
- Wegen der Explosion und den intensiven Bränden des Moderatorgraphits wurde die Radioaktivität bis in über tausend Meter Höhe hochgeschleudert und über tausende Kilometer verstreut (u.a. bis nach Schottland).
- Es wurde hauptsächlich Cäsium emittiert. Halbwertszeit des häufigsten Isotops: 30 Jahre.
- Cäsium wird vom menschlichen Körper nach der Aufnahme wieder ausgeschieden.
- In Deutschland bewirkte hauptsächlich radioaktives Jod für mehrere Wochen den Verkaufsstop einiger Lebensmittel (Milch).

Majak, Ural:
- Die kerntechnischen Standorte im Ural gelten als hochgradig radioaktiv belastet.
- In Majak wurde waffenfähiges Plutonium hergestellt, heute ist es eine Wiederaufbereitungsanlage (übrigens ein Zusammenhang von Nutzungszwecken, den Franz-Josef Strauss für Wackersdorf immer abgestritten hat.). Dazu kommen einige Störfälle, die es in der Zeit des kalten Krieges gegeben hat, über die aber nicht publiziert wurde.
- Majak gilt deshalb als besonderes Risiko im Zusammenhang mit den Waldbränden.
- Die nach ausbleibender Kühlung durch eine chemische Reaktion ausgelöste Explosion eines Tanks mit "Atommüll" setzte 1957 eine ähnlich große Menge Radioaktivität frei wie Tschernobyl. 90% (Wikipedia) der Nukleide verblieben allerdings auf dem Betriebsgelände. (Welch eine Konzentration. Soviel zum Thema Ungefährlichkeit von Wiederaufbereitungsanlagen..)
- Die weiteste Entfernung, in der heute noch radioaktive Spuren der Majakexplosion messbar sind, beträgt 400km.
- Jedoch kann der kontaminierte Waldboden durch Brand und Winde noch nachträglich weiter verteilt werden.
- Freigesetzt wurde vor allem Strontium (aber auch Plutonium und auch Cäsium), ein ionisierender Strahler, der messtechnisch schwierig zu erfassen ist und sich im Körper (hauptsächlich in den Knochen) anlagert - aber nicht wieder ausgeschieden wird!
- Doch nicht nur von der Ascheaufwirbelung und Verteilung geht ein Risiko aus. Sollten die Brände irgendwann zum Zusammenbruch der Stromversorgung von Majak führen, wäre dies zusätlich ein Risiko für dessen Betriebssicherheit.

Waldbrände wirbeln ihre Asche im Vergleich zu einer starken Explosion "nur" in wenige Hundert Meter Höhe auf. Die Reichweite gefährlicher Mengen radioaktiver Stoffe ist somit begrenzt. Müssen wir in Deutschland unter ungünstigen Bedingungen, wie z.B. Ostwind, mit radioaktiven Belastungen rechnen?

In Deutschland haben sich bisher u.a. der Strahlenbiologe Edmund Lengfelder, Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Strahlenschutz e.V., und Peter Jacob vom Helmholtz-Forschungszentrum in München dazu geäußert. Während Lengfelder vor einer Bagatellisierung des Risikos warnt und einen messbaren Anstieg der Radioaktivität in Deutschland nicht ausschließt, warnt der Helmholtz-Forscher vor einer Dramatisierung. Jacobs begründet seine Entwarnung damit, dass der von Tschernobyl nach Deutschland am meisten übertragene Stoff radioaktives Jod gewesen sei, das eine Halbwertszeit von nur 8 Tagen habe.

Quellen: Wikipedia, ZEIT

Dienstag, 10. August 2010

Viel Luft für Lohnerhöhungen

Ist das bei Ihnen schon angekommen? Martin Kannegiesser, seines Zeichens Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, warnt Ingenieure und andere wertschöpfende Angestellte vor "Verteilungsgier". Er meint damit, dass neben dem Abschwung und dem Krisentiefpunkt auch der Aufschwung der falsche Moment für Gehaltsforderungen ist.

Da werden die Angesprochen sicher hinhören, kurz nachdenken und sagen: "Stimmt". Der Aufschwung ist genau so scheu wie das Kapital. Wenn es da "im Unterholz auch nur knistert, dann springt es angsterfüllt hopp über die Schweizer Grenze" (Schramm).

Herr Kannegiesser weiß sehr wohl, wem seine Gesamtmetall-Mitgliedsunternehmen den rasanten Aufschwung und überhaupt die starke Stellung auf den Weltmärkten zu verdanken haben: Ingenieuren und Informatikern, die jeden Tag ihre Ausrüstungsmaschinen und Autos verbessern und den "Gewerblichen", die diese Dinge produzieren und warten. Alle genannten sind bestens qualifiziert, die meisten haben ihren Abschluss vor dem Bildungschaos von Frau Schavan gemacht. Und alle genannten haben zehn Jahre lang Reallohneinbußen hingenommen.

In einem Interview mit dem ZDF Morgenmagazin erklärte Kannegiesser die Kluft zwischen dem behaupteten Fachkräftemangel und tatsächlichen 20.000 arbeitslos gemeldeten Ingenieuren kalt: Die seien entweder zu immobil oder wollten nur noch teilzeit arbeiten. (Quelle)

Darüber hinaus stellte er fest:
"Wir hatten im letzten Aufschwung 14 Prozent mit Produktionseinschränkungen wegen fehlender Fachkräfte. Das wird sich aber jetzt sehr schnell dramatisch steigern. Es ist so, dass wir es beim Fachkräftemangel mit einem Schlüssselproblem unseres Arbeitsmarktes zu tun haben werden. "

Das kann nur signifikante Lohnerhöhungen für die heiß ersehnten Fachkräfte zur Folge haben.

Denn: Im oben beschriebenen Zeitraum beobachteten sie, wie Managergehälter ungetrübt von Krisen stiegen. Sie beobachteten auch, wie viele Manager die ihnen anvertrauten Qualitätsunternehmen vor die Wand fuhren. Und wie "Heuschrecken" (für diesen so zutreffenden Begriff musste sich Franz Müntefehring vor fünf Jahren von so Leuten wie Pofalla noch beleidigen lassen) intakte Unternehmen übernahmen und nach allen Regeln des Wallstreetliberalismus ausnahmen und die Hüllen wegwarfen wie eine Leberwursthülle. All diese Damen und Herren sind nie unter eine Million EURO Abfindung vom Ort ihres Marodierens weggeschickt worden. Die sich abzeichende Unfähigkeit dieser Klasse beeinträchtigte aber keineswegs ihre Ansprüche. Sie griffen triebhaft auch in leere Kassen. Ihre Ansprüche begründeten sie stets mit ihrer eigenen Knappheit und ihren "globalen Optionen". Das war geblufft, denn die wenigsten kommen auch nur über die Grenzen ihres Bundeslandes hinaus.

Die variablen Gehaltsmodelle haben die Spielräume der Manager vergrößert. Sie handeln bei den Teilhabern eine Ausschüttung aus greifen rein und reichen den Rest an die darunter liegende Führungsebene weiter usw.. Motto: "Haltet sie unten knapp, dann bleibt mehr für Euch." lautet die Ansage mancher Geschäftsführung an das Führungspersonal.

Von Frank-Walte Steinmeier ist überliefert, dass die CDU-Bundesminister applaudierten, als Kanzlerin Merkel die Insolvenz von Karstadt berichtete. In diesen Applaus stammelte sie leise: "Aber denken Sie auch ein bisschen an die Verkäuferinnen."
Dieses "Sittengemälde" wie Steinmeier seine Beobachtungen bei "solchen Leuten" nennt, haben wir alle viel zu lang ertragen müssen.

Selbst Reallohneinbußen hinnehmen zu müssen, weil sie um so billiger arbeiten müssen, je schlechter sie gemanagt werden, und die nicht performenden Manager belohnt zu sehen, war manchen zu viel - und sie wanderten aus. Deutschland erlitt wegen der verschlechterten Bedingungen eine Abwanderung von Fachkräften. Übrig blieben die Dealmaker und Abzocker, die Middelhoffs und Classens, die Pierers und Eicks und Mehdorns. Und die kriminellen Zumwinkels und Co.

Der DIHK Vorsitzende Braun goß vor Jahren noch Öl ins Feuer, in dem er Unternehmen aufforderte, die Outsourcingpotenziale in Osteuropa "nach Kräften" zu nutzen. Für sein gesellschaftliches Engagement ist dieser Herr übrigens ausgezeichnet worden.

Und jetzt sind wir Wertschöpfenden am Drücker. Wir sind knapp, wir sind begehrt. Uns werden Angebote gemacht. Wer im eigenen Betrieb keine 10 bis 15% durchsetzen kann, sollte die Angebote des Arbeitsmarktes "nach Kräften" nutzen.

Herr Kannegiesser, die Marktkräfte spielen uns in die Hände. Die niederen Instinkte überlassen wir Ihnen und ihresgleichen. Die Begrifflichkeiten dafür auch. Ich kann Sie von meinem Balkon aus sogar sehen. Ich überlege, ob ich mal kurz rüberkomme und es ihnen persönlich sage.. Bis gleich!

Montag, 9. August 2010

Ich fahr schon mal voRWEg - im Tesla Roadster

Heute hatten wir aufregenden Besuch aus Essen. Als der gelbe Rennwagentransporter die vollgeladenen Elektroautos in unserer Straße ablud, herrschte Rennatmosphäre. Ein Jahr nach der RWE Roadshow am Potsdamer Platz durfte ich wieder Platz nehmen im Tesla Roadster. Welch ein Glück, und so ein Zufall: Der Projektleiter ist ein guter alter Bekannter aus gemeinsamen Zeiten an der Uni Dortmund und in der RWE Hauptverwaltung. Er gibt mir den "Zünd"schlüssel, ich soll/kann/darf fahren!

Einsteigen, Automatikschalter auf D und den Schlüssel wie gewohnt drehen. Den Quittungston abwarten. Danach hört man nix. Dann das Pedal... Man rollt wirklich lautlos vom Bürgersteig. Lautlos, das nehme ich erst hier und heute so richtig war. Denn in unserer Straße ist es sonst still, weil es eine Sackgasse ist. Und dann gleich mal die Beschleunigung testen... Stromstoß!

Gut ok, ich habe hier schon den Elektroautohype abgesagt, den Braunkohlestrom kritisiert. Ja, ich habe. Aber der Tesla Roadster, also, man muss ihn einfach erlebt haben. Ja, da sind noch die vielen technischen Finessen, auch im Lademanagement. Nein, über das meiste darf ich nichts berichten. Aber das alles beiseite: Den Tesla Roadster einfach mal fahren und sich infizieren lassen! RWE geht im Herbst wieder auf Tour. Vom 16. bis 22.09. sind sie wieder am Potsdamer Platz. Die weiteren Termine gibts hier: Link

Aber eigentlich ging es heute nicht hauptsächlich um den Tesla. Eigentlich sollen Elektrostadtautos klein und smart sein. In Berlin kennen wir den E-Mini und den E-Smart. Wir lesen, dass sich die Testnutzer an die Eigenheiten des Elektroautos gewöhnen. Dass sich die Reichweitenangst schnell verflüchtigt. Dass man ein Gefühl für den Einfluss von Fahrstil und Komfortnutzung auf die Reichweite entwickelt...

Ein Blickfang ist auch der von Karabag für RWE umgebaute Fiat 500 (Link). Der Clou: Mit seinem 8kW-Ladestecker für 400V Drehstrom ist er in 3h voll aufgeladen. Das ist schnell und das ist ein Vorteil gegenüber 230V Ladekabeln.

Im Elektroauto samt Maschine, Batterie, Steuerung und seiner Ladeinfrastruktur und dem Energieversorgungsnetz steckt alles, was man im Elektrotechnikstudium studiert. Darin liegt der Reiz für Elektroingenieure. Man muss sich hier nicht mit Informatikern rumschl.... äh abstimmen ;-)



Freitag, 6. August 2010

The longest day

Der Tag beginnt um halb fünf Uhr morgens. Schnell ein Foto vor der Fahrt nach Wolfsburg. Am Abend dann Geburtstag nachgefeiert. Ende um halb drei. Zum Abschluss Fotos von der Mondsichel über Mitte...


Erfolgreiche Klage gegen unsere Nebenkostenabrechnung

In Berlin braucht man andauernd einen Anwalt. Neuester und erfolgreicher Fall: Wir sind gegen die Nachforderung aus unserer Nebenkostenabrechnung in Höhe von sage und schreibe einer Kaltmiete angegangen. Wir hatten uns dafür einen Fachanwalt für Mietrecht genommen.

Wir konnten unsere NK-Abrechnung schlicht nicht nachvollziehen, obwohl wir uns mit Energieabrechnungen ein bisschen auskennen. Insbesondere nicht verständlich: die Abrechnung der Fernwärme. Wir konnten nicht nachvollziehen, ob hier nur erlaubte Kosten umgelegt wurden und ob uns nicht Fixkosten von Leerständen aufgebürdet worden waren. Die Energieabrechnung macht bei uns die Fa. Ista. Seine Aufstellung war für uns nicht nachvollziehbar, für unseren Anwalt auch nicht. Und ob, wie die WELT diese Woche berichtete (Link), auch in unserem Fall eine überhöhte Servicegebühr des Ablesers der Fall ist, können wir auch nicht ermitteln.

Was das Amtsgericht Mitte dazu gesagt hätte, haben wir nicht mehr erfahren. Denn unser Vermieter hat die Berechtigung unserer Klage anerkannt und auf seine Nachforderung verzichtet..

Das hat uns sehr gefreut. Aber die Sache ist noch nicht beendet. Denn wir zahlen derzeit eine erhöhte Vorauszahlung auf die NK, was unser Vermieter aus der Abrechnung abgeleitet hatte. Wenn aber die Berechtigung der Abrechnung in Frage steht, dann auch die laufende Vorauszahlung.

Noch ein Lesetip: www.heizspiegel.de

Donnerstag, 5. August 2010

Briefporto

Mein Bekannter sagt, sein Freund hat beobachtet, dass wenn man beim Brief das Porto vergisst, dieser unter einer Bedingung dennoch transportiert wird. Er hatte nicht nur das Porto vergessen, sondern auch noch Absender und Empfänger vertauscht. Aus Sicht der Post ging der Brief zurück zum Empfänger. Denn die Verteilzentren sind inzwischen so stark zentralisiert, dass dabei die Richtungsinformation eines Briefes verloren geht. Man kann sich dann nur noch auf die Informationen auf dem Brief selbst stützen...

Mittwoch, 4. August 2010

#beratersprech



Gefunden von Tom Hillenbrand

Weitere Köstlichkeiten gibts auf Twitter: #beratersprech

Telekom will an beiden Leitungsenden kassieren

Die Deutsche Telekom hat eine Idee, wie sie nach etlichen Fehlschlägen mit internetbasierten Geschäftsmodellen hier doch noch Geld verdienen kann. Wenn die eigenen Versuche mit Musikdownload und Bundesligabezahlfernsehen nicht klappen, dann muss man eben bei denen die Hand aufhalten, die es besser können: Bei den erfolgreichen Internetkonzernen.

Die Telekom will künftig von den Content- und Dienstleistungsanbietern, die besonders hohen Traffic erzeugen, Leitungsgebühren erheben. Ihre Logik: "YouTube und iTunes sind für uns die Kostentreiber, denn die steigern den Bandbreitenbedarf. Wegen denen müssen wir die Netze weiter ausbauen." Und deshalb will die Telekom künftig auch von denen eine Art Maut verlangen.

Dabei übersieht sie aber etwas entscheidendes, oder verschweigt es: Genau wegen dieser Contentanbieter kaufen die Leute Breitbandanschlüsse. Ohne YouTube und iTunes usw. gäbe es kein Breitbandgeschäft, keinen Verkauf von DSL-Anschlüssen.

Genauso hätte die Telekom auf die Idee kommen können, künftig bei Telefonaten von beiden Seiten Gebühren zu verlangen. Denn schließlich hat auch der Angerufene etwas von dem Gespräch. Meistens jedenfalls.

Nein, das wird nicht hinhauen. Das hat keine Logik und wird gegen die Großunternehmen nicht durchsetzbar sein. Vielmehr erinnert die Ideen- und Hilflosigkeit des Telekomvorstandes an die Bürokraten der GEZ, deren Beitrag zur Erfindung des Internet es war, auf Handies und vernetzte Registrierkassen GEZ-Gebühren zu erheben.

Aber eines kann ich mir schon vorstellen: Dass Frank Appelt, Postchef und Erfinder des Portos für ausgedruckte Emails, könnte auf die Idee kommen, künftig auch von Postempfängern Porto zu verlangen. Womöglich auch in Berlin, wo Päckchen an Privatempfänger gar nicht mehr zugestellt werden...

Donnerstag, 29. Juli 2010

Trabi Flotte sinkt dramatisch

Alte Auto stehlen sich immer unmerklich aus dem Alltag. Die Zulassungszahlen für den Trabant sind dramatisch gesunken:
- In Berlin von 40.000 auf unter 1.000
- In Brandenburg von 160.000 auf unter 6.000

Zur Wendezeit waren in der DDR knapp 900.000 Trabis in Verkehr. Heute fahren in den ostdeutschen Bundesländern nur noch 28.000. Immerhin 1388 haben nach NRW rüber gemacht.

Quelle: Märkische Allgemeine

Nach Käfer und Ente wird der Trabi der nächste Kleinwagenkult:

Fotos: Süddeutsche Zeitung (1989), Frontmotor (2010)




Mittwoch, 28. Juli 2010

Professor Sinn's unsinnige These vom "Klimaparadox"

Vorige Woche talkte man bei Maybrit Illner über Strategien aus dem Klimawandel. Dabei auch der Dauertalkgast Professor Sinn. Er bewarb sein Buch, in dem er die These vertritt, Deutschlands Ausstieg aus Kohle und Öl bringe global gesehen nichts.

Seine Argumente
- Wenn Deutschland oder gar die EU keine Kohle und kein Öl mehr kaufen, dann sinken deren Preise. Dies erhöhe die Nachfrage und beschleunige den Verbrauch und somit den Ausstoß von CO2.

- Wenn Deutschland aussteige, dann werde kein Gramm Kohle weniger verbraucht, denn alles, was unter der Erde sei, werde irgendwann auch gefördert, verkauft und verfeuert. Und deshalb bewirke die deutsche Strategie der erneuerbaren Energien überhaupt nichts.

Diese beiden Argumente findet die FDP so toll, dass sie sie in ihrem Blog "Zettelsraum" wiederholt: Link

Doch Sinns Argumentation ist nicht fundiert. Es überrascht, wie oberflächlich ein Professor, der bisweilen in Oberlehrermanier auftritt, sich hier eine Theorie zurecht bastelt, diese aber nicht zu Ende denkt.

Meine Gegenargumente:
- Wenn die Nachfrage nach Kohle, Gas und Öl durch den Ausstieg Deutschlands sinkt, dann mögen zunächst die Preise fallen. Doch wenn die Preise fallen, dann wird auch die Förderung reduziert. Das kennen wir von der OPEC. Es könnte dennoch sein, dass die Preise im Ergebnis (leicht) fallen. Dies mag auch eine verstärkte Nachfrage bewirken. Nimmt man die von Sinn unterstellten Zusammenhänge von Nachfrage und Preis ernst, dann steigen auch die Preise wieder. Das ganze pendelt sich "schlimmstenfalls" wieder dort ein, wo es vorher gewesen ist. Mithin ist hier nichts verloren. Dies ist die pessimistische Abschätzung. Die optimistische ist, dass mit der Nachfrage auch die Förderung runter gefahren wird. Und eine Verlangsamung der CO2 Erzeugung ist das Ziel jeder Klimastrategie.

- Der entscheidende Effekt, der den Klimawandel voran treibt ist nicht, dass jedes Gramm Kohle irgendwann so oder so verbrannt wird. Das entscheidende ist, wie schnell wir die Vorräte verbrennen. RIchtig ist, dass es schon immer einen Kreislauf zwischen CO2 und O2-Erzeugung gegeben hat und dass die Anteile in der Atmospähre schwanken. Neu ist aber die Geschwindigkeit, mit der wir CO2 erzeugen. Und darauf geht Sinn überhaupt nicht ein, er ignoriert das einfach.

Trotzdem verlange er, Sinn, von der Politik, dass sie den "Nachweis" führe, dass die "Subventionen" für die regenerativen Energien dazu führten, dass Mengen von Kohle, Öl oder Gas am Ende in der Erde verbleiben. Nur dann sei etwas gewonnen. Sinn hat die Dynamik nicht verstanden.

Der einzige ernstzunehmende Gast in der Runde war meiner Meinung nach Umweltminister Röttgen. Er ließ sich von Sinn auch nicht kirre machen und betonte, dass aus politischer Sicht immer irgendjemand einen Anfang machen müsse, wenn man Veränderungen bewirken will.

Jede Menge Frontmotoren

Von 1976 bis 1996 baute Porsche Frontmotormodelle mit 4 oder 8 Zylindern nach dem Transaxle Prinzip. Die Traktion eines Autos ist um so neutraler -neigt also weder zum Unter- noch zum Übersteuern-, je ausgeglichener die Gewichtsverteilung auf die beiden Achsen ist. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten: Den Einbau von Motor und Getriebe möglichst zwischen den Achsen, d.h. in der Praxis kurz vor der Hinterachse. Das ist das Mittelmotorkonzept.

Eine andere alte Idee war es, den Motor auf der Front- und ein anderes schweres Bauteil, nämlich das Getriebe, auf die Hinterachse zu setzen. Beide werden verbunden durch eine Welle, die mit Motordrehzahl rotiert: Diese Welle nennt man auch Transaxle. Das erste deutsche Auto nach dieser Konstruktion entstand nach dem Entwicklungsauftrag Nr. 425, den Volkswagen im Jahre 1970 an Porsche vergab. Man wollte einen Nachfolger des erfolgreichen VW-Porsche 914. Als die Planung fertig war, hatten wir Ölkrise. So wie heute. Man dachte, die Leute werden nie wieder Sportwagen kaufen. So wie heute. Deshalb entschied sich VW, diesen VW-Porsche nicht zu bauen. Darauf kaufte Porsche die Rechte an der eigenen Konstruktion zurück und baute ihn selbst. Das war ein Glück für Porsche, denn es kamen später tatsächlich Zeiten, in denen niemand mehr einen 911er kaufen wollte, dafür aber einen 924, 944 oder 928.

Schon in den 70er Jahren gab es Gleichteilekonzepte. Der 2,0 Liter Motor im 924 kam von Audi. In den 924S und 944 entwickelte man einen "halben" 8 Zylinder aus dem 928.

Die Frontmotoren retteten Porsche über eine gefährliche Durststrecke. Dann kam ein gewisser Dr. Wiedeking bei Porsche ans Ruder und brachte Boxster und Cayenne sowie den Panamera auf den Weg.

In Berlin/Brandenburg gibt es einen losen Stammtisch (um den Club zu vermeiden), der diese mobilen Kulturgüter pflegt und fährt. Am vorigen Wochenende machten wir eine Ausfahrt in die Lausitz. Es herrschte ideales Tourwetter: Regen.
Das bedeutet nämlich:
- Keine Instekten
- Keine Sonneneinstrahlung auf das empfindliche Armaturenbrett
- Geringer Reifenverschleiß

;-)







Dienstag, 27. Juli 2010

Loveparade, the final chapter

Wir in Berlin, die wir die Loveparade sehr gemocht haben und manchmal vermissen, wir schauen nicht schräg nach Duisburg sondern trauen tief betroffen mit.

In Berlin haben wir inzwischen einfach mehr Erfahrungen mit solchen Megaevents. Aber auch die Berliner Behörden und die Polizei mussten sich entlang ihrer Erfahrungen erst an ein sicheres Konzept heranarbeiten. Auch in Berlin gab es manchmal brenzlige Situationen, z.B. auf dem völlig überlasteten S-Bahnhof Tiergarten, der als Brücke über die Straße des 17. Juni spannt. Der S-Bahnhof wurde deshalb zu den letzten Loveparades gesperrt. Aber nicht nur die Behörden, auch das Publikum ist erfahrener und souveräner in schwierigen Situation.

Auch wir diskutieren die Ursachen und Bedingungen von Sicherheit auf öffentlichen Veranstaltungen und die Frage nach der Verantwortung. Dabei habe ich gelernt, warum in Berlin jede große Veranstaltung am liebsten auf dem 17. Juni stattfindet: Weil die baulichen Bedingungen hier sicherheitstechnisch am günstigsten sind. Weil man hier baulich nirgendwo eingepfercht werden kann.

Allerdings: Auch während der letzten Fanmeile wurde man eingezäunt. Um den Tiergarten zu schützen. Das Gefühl, eingepfercht zu sein, hätte auch hier mal aufkommen können.

Wir fragen uns aber inzwischen auch umgekehrt:
Zählen nur noch Megaevents mit mindestens einer Million Teilnehmern? Muss Berlin nur noch für den Tourismus und Events leben und müssen die Berliner dauernd Platz machen? Berliner Großveranstaltungen sind an sich sicher. Amateurhaft ist bei uns nur das Verkehrsmanagement, das jedesmal den Eindruck macht, es werde von den Events überrascht. Aber es nervt immer mehr, mit dem Auto nicht mehr von Ost nach West zu kommen. Müssen wir es hinnehmen, dass die Hauptverkehrsachse drei Wochen lang gesperrt wird, nur um alle 5 Tage eine Fanmeile zu organisieren? Das hat sich auch wirtschaftlich nicht gerechnet: Zwischen den Deutschlandspielen war tote Hose. Und nachdem Deutschland ausgeschieden war, blieb die Absperrung stehen, weil die Pachtverträge das so vorsahen. Völliger Blödsinn.

Die roten Planungsbüros des Berliner Senats legen das Leben der anderen mit ihrer Verkehrspolitik still. Vielleicht wird sich bald eine große Antipathie gegen Großveranstaltungen entwickeln - so wie in Garmisch-Patenkirchen gegen die Einbeziehung in die Olympiabewerbung von München?

Die Berliner Polizei ist bei Großveranstaltungen mit den Teilnehmern immer in der Kommunikation. Über Megaphone. An den Eingängen und auf dem Gelände. Es gibt dauernd Hinweise und Aufforderungen, die die Menschenströme lenken. Das hat in Duisburg anscheinend völlig gefehlt. Da guckten die Polizisten von oben sprachlos runter, was da passiert.

Die Loveparade in Berlin war im besten Sinne kreativ und originell: Als ich zum ersten mal erlebte, wie einer der Floats unter der S-Bahnbrücke Konzertatmosphäre erzeugte, da hatte ich es verstanden. Man zog von Wagen zu Wagen und ließ sich infizieren von Musik. Und wenn man abends durch die Oranienburger Straße ging, dann standen da die Boxen auf der Straße und sorgten dafür, dass man aus den Rythmen nicht mehr rauskam. Spätabends im Bett pulsten sie immer noch durch Adern und Neuronen. Das war intensives Kulturerlebnis. Die Kritik, dass die Loveparade, die Musik nur ein Vorwand für das Ausleben eigener Sodom und Gomorrhafantasien war, sagt nur etwas über die innere Verfassung der Kritiker.

Tragisch, was draus geworden ist, dass es so zu Ende gegangen ist..

Aber jeder Trend kippt irgendwann in sein Gegenteil. Wir freuen uns auf kleine, feine Konzerte, bei denen nicht mehr das Publikum der Star ist, sondern wieder die Kunst. Wir brauchen kleinere Veranstaltungen. Und wir müssen die Dimensionen wieder gerade rücken. Weg vom inszenierten Dauererlebnis hin zum Echten. Wir brauchen eine Pause.

Montag, 26. Juli 2010

Totenstille

Vor zwölf Jahren geriet ich morgens auf der A3 Richtung Brühl in einen Stau. Auf der Gegenseite hatte es einen Unfall gegeben. Je näher ich an die Unfallstelle kam, desto deutlicher wurde die Schwere des Unfalls. Ein Rettungshubschrauber stieg vor uns auf unserer Spur in die Luft. Dann entdeckte ich das Ausmaß: Ein Kleinwagen war zwischen zwei LKWs geraten und zermalmt worden. Was zwischen den Lastern klebte, war nur noch ein Haufen Blech. Ich stand minutenlang auf Höhe der Unfallstelle und schaute rüber.

Zuerst versucht man das Aumaß rational zu erfassen: Große LKWs, kleines Opfer. Wie mag der Hergang gewesen sein. Und dann die überwältigende Erkenntnis: Hier ist vorhin ein Mensch gestorben. Oder sogar mehrere. Die Vorstellung, dass ein Mensch hier in eine Falle geraten war. Zufällig und ohne Chance zu entkommen, das bestürzt einen zu Tränen. Ein stiller Moment der Trauer. Es war einer der Momente, in dem alles Alltägliche unwichtig wird. Man wird herausgehoben und verneint, dass unser Einsatz für das tägliche Weiterkommen solche Risiken, gar einen Tod, zumal solch einen brutalen, wert sein könnte.

Man will trauern und muss dann doch weiterfahren. Totenstill und voller Mitgefühl. Und Machtlosigkeit und Demut. Und ganz großem Respekt vor dem Leben.

Man versteht, warum Hinterbliebene von Unfallopfern Kränze an der Unglücksstelle hinterlegen. Man will an den Ort, um ihn verneinen zu wollen, aber auch um ihn annehmen zu müssen. Man fährt lange nicht mehr an der Stelle vorbei, ohne "daran" denken zu müssen.

Wieviel schwerer muss es sein, Augenzeuge des Hergangs eines tödlichen Unfalls geworden zu sein? Und dabei sich selbst in Gefahr gewusst zu haben? Trauer um die bezeugten Opfer, und Schock über das eigene knappe Entrinnen.

Und wie zynisch, herzlos und respektlos war die Entscheidung der Veranstalter, die Loveparade einfach weiter laufen zu lassen? Das will mir nicht in den Kopf. Das war respektlos gegenüber den Opfern. Aber auch gegenüber den Ahnungslosen, die sich bei Kenntnis der Nachricht hinters Licht geführt fühlen mussten.
Nein, ich akzeptiere das Argument nicht, die Absage hätte eine weitere Massenpanik auslösen können. Das ist nur das Schuldeingeständnis, dass diese Loveparade von Grund auf falsch organisiert war. Wenn die befürchtete Massenpanik der Grund fürs Weiterspielen war, dann hat man genau diese Verantwortung bei der Massenpanik verfehlt.

Und wenn dann die Verantwortlichen, Manager wie Stadtoberhäupter, sich vor der Öffentlichkeit ausschließlich der Beweisführung ihrer Unschuld widmen und klüngelnd sicherstellen, dass sie die Ermittlungen über sich selbst ins Nichts lenken werden, dann ist das ein weiteres Allzeittief auf unserer nach unten offenen Richterskala für Führungsqualität.

Dieser OB, dieser Verwaltungschef, der Loveparade Sponsor, die Einsatzleitung der Polizei, der nur Zäune zur Beherrschung der Masse einfiel, und die Herren von der Prominenz haben genau so gehandelt wie der Bahnvorstand nach Eschede, der BP-Chef im Golf von Mexiko und wie so viele andere Manager: Egoistisch, brutal, über Leichen gehend.

Sie handeln mit Berechnung und in Zeitlupe so wie die, die die Panik erfasste. Aufs eigene, hier: politische und karrieremäßige, Überleben ausgerichtet. Die Verantwortung und Besonnenheit, die sie bei Erlangung ihrer Ämter zu haben vortäuschten, werfen sie über Bord. Obendrein wollen sie uns glauben machen, sie seien legitimiert, so zu handeln. Und sie wollen den Opfern und Hinterblieben den Umgang mit ihrer Tat vorschreiben. Und das macht sie so schlecht.

Sonntag, 25. Juli 2010

Dieter Gorny

Interessant, wie mitten in die Kritik von Stefan Laurin an der geheuchelten Wertschätzung der Ruhrbürokraten für Kreativität nun die Katastrophe auf der Duisburger Love Parade platzt.

Der Mann, der beides auf tragische Weise verbindet ist Dieter Gorny. Ich lese die Ruhrbarone, sehe das Foto, auf dem er kurz vor dem Unfall oder der Panik zu sehen ist und denke: Eine Region, die zur Dokumentation ihrer Wertschätzung für Kreative auf Dieter Gorny angewiesen ist, ist allein schon dafür zu bedauern.

Dienstag, 20. Juli 2010

Gentrifizierung - oder: Profit ohne Leistung

Ich habe die Diskussionen über "Gentrifizierung" lange für Selbstgespräche der Generation Praktikum und militanter Linker gehalten. Und auch linksextreme Ideologen witterte ich bei denen, die sich wissenschaftlich mit dem Modewort beschäftigen (z.B. Andrej Holm). Aber ich habe mich geirrt.

Denn jetzt hat auch die Fotogalerie c/o (Link) pünktlich vor ihrem 10 Gründungstag die Kündigung von einer Heuschrecke bekommen. Und das empfinde ich als ziemlich unpassend - gelinde gesagt.

Klar, das alte Postfuhramt ist sanierungsbedürftig. Gerade WEIL die alten Bauten nicht gut in Schuss sind, sind sie billig zu mieten und attraktiv für Kreative und ihre Projekte. Irgendwann kommt dann der Zeitpunkt, wann die Baustelle eröffnet werden muss. Aber man kündigt nicht von jetzt auf gleich mit dem Hinweis auf betriebswirtschaftliche Logik.

Denn es sind die Kreativen, die mit ihrer Präsenz und ihrem Erfolg eine heruntergekommene Bausubstanz aufwerten. Ohne c/o wäre das Haus weniger wert. Insofern findet bei Gentrifizierung ein Profit ohne Risiko und Leistung statt: "Investoren" warten, bis ihre Mieter ihre Anlagen aufgewertet haben und nehmen das dann zum Anlass, die Mieten zu erhöhen - oder an andere Investoren zu verkaufen, die dann die Mieten erhöhen.

Die spannende Phase der Location ist dann vorbei. Denn dann ziehen oft die bekannten öden Marken oder Hotelketten ein, nicht ohne Hinweisschild im Laden, dass hier mal die berühmte Agentur/Galerie/Werkstatt gewesen ist.

Die Kreativen weichen. Neu hinziehen tun die Bionade schlürfenden Designkinderwagenschieber mit MBA und Festanstellung im Ministerium. Siehe Kollwitzplatz. Wer selbst nichts schöpft, ist darauf angewiesen sich seinen kreativen Habitus einzukaufen. Was rege ich mich auf..

Wie wäre es, wenn Mietverträge zwischen Investoren und Kreativen künftig eine Klausel enthalten, die die Wertschöpfenden an der Wertsteigerung ihrer Location beteiligt?

Berliner Golfwoche, 23.-27.08.2010



Nach dem Start in Hamburg kommt die Golfwoche in diesem Jahr auch in die Hauptstadt. Vom 23. bis 27. August 2010 steht die Golfregion Berlin-Brandenburg unter dem Motto: 5 Tage – 5 Turniere - 5 Plätze.

Nach dem Vorbild der Hamburger Golfwoche werden täglich vorgabewirksame offene 18-Loch-Turniere gespielt. So kann der golfbegeisterte Berliner zum Ende der Saison noch einmal sein Handicap attackieren. Eine Anmeldung zu allen 5 Turnieren ist möglich, aber nicht zwingend notwendig. Es können auch nur einzelne Turniere mitgespielt werden.

Unterstützt werden sie von zahlreichen Sponsoren, wie der Premium-Automobilmarke Infiniti als Presenting-Sponsor, die dazu beitragen, dass die Freude am naturnahen Sport in der Metropolregion an Attraktivität weiter wächst.

Die Austragungsorte:

Montag, 23. August 2010: Berliner Golf und Country Club Motzener See
Dienstag, 24. August 2010: Sporting Club Berlin Scharmützelsee, Nick Faldo Platz
Mittwoch, 25. August 2010: Golfplatz Prenden
Donnerstag, 26. August 2010: Golfclub Stolper Heide
Freitag, 27. August 2010: Potsdamer Golfclub

Weitere Infos: Hier