Donnerstag, 10. Juni 2010

Die Mittelschicht in Haftung - mittels Spitzensteuersatz

Das ist wieder ein schönes Beispiel, wie die Oberschicht die Mittelschicht in Haftung nimmt: Der Spitzensteuersatz beginnt bereits bei 53.000€. Von hier bis zum Einkommensmillionär zahlen alle den gleichen Satz.

Hier müsste viel mehr Spreizung und Differenzierung reingebracht werden, damit man die Absahner auch mal gezielt "adressieren" kann. Das ist über Jahrzehnte gezielt "versäumt" worden.

Sollte die Koalition nun hingehen, und den sog. Spitzensteuersatz doch noch erhöhen, wäre die Mittelschicht getroffen. Die Oberschicht kann sich sicher darauf verlassen, dass die Mittelschicht dagegen Sturm laufen wird...

Damit kommt die Oberschicht, die Georg Schramm am Dienstagabend so treffend als "Schönwetterelite" bezeichnete, völlig ungeschoren davon. Obwohl sie -und nicht die Sozialleistungsempfänger- der größte Transfermittelempfänger und Subventionsnutznießer im Lande ist.

Und darin liegt der Skandal.

4 Kommentare:

  1. Bezüglich Spreizung hast Du vielleicht Recht. Ich gebe aber zu bedenken das sehr sehr sehr viele Haushalte weit unter diesem Einkommen liegen. Das vergessen wir "Mittelschichtler" immer leicht.
    Es gibt ein BGH Urteil das die Besteuerung nicht über 50% liegen darf (hab ich mal gehört, nicht verifiziert) wenn ein Bezieher sein Eigentum komplett uind vollständig in Deutschland zahlen würde, dann würde er wohl schon jetzt über die 50% kommen.
    Nichts destotrotz, eine einfachere Steuergesetzgebung ist aus meiner Sicht auf jeden Fall gerechter als das was wir zur Zeit haben. Und ich denke das ist der Schlüssel.
    Die Komplexität ist aus meiner Sicht nur noch da um als Rechtfertigung für alle Seiten zu dienen. Denn je nach Betrachtungsweise hat jeder Recht. *Grübel* liegt da vielleicht die Gerechtigkeit, weil irgendwie hat man ja immer Recht egal wie man argumentiert...

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  2. Anonym10.6.10

    Tja, das ist die kalte Progression. Das liegt daran, dass sich das Ende der Progressionszone seit den 50er Jahren nicht wirklich verändert hat.

    Transferiert man die Zahlen aus den 50er Jahren ins Jahr 2010, würde der Spitzensteuersatz bei rund 400.000 € fällig werden.

    Deshalb darf man - wenn überhaupt - nicht an den Spitzensteuersatz, sondern nur an die "Reichensteuer" gehen - die wird erst ab 250.000 € Einkommen fällig.

    Problematisch ist jedoch, dass diese weder Millionenerben, noch Vermögen, noch anstrengungsloses Kapitaleinkommen erfasst.

    Das größte Geschenk der letzten Jahre an die Reichen, war die Einführung der Kapitalertragssteuer - 25% pauschal, egal ob 1000 € Zins- oder Kapitalerträge oder ob 1.000.000 € Zins- oder Kapitalerträge.

    Willkommen im Steuerparadies Deutschland.

    Deshalb: Reichensteuer abschaffen, Vermögenssteuer reaktivieren (nach den Vorgaben des BVG), Inflationsausgleich in die Progression einbauen, Kapitalerträge (oberhalb der Freigrenze) zum Einkommen dazurechnen und mit dem persönlichen Steuersatz versteuern und eine ordentliche Erbschaftssteuer einführen, die vor allem an die großen Erbschaften geht.

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  3. hallo Frank,
    deine letzten Vorschläge sind meiner Meinung nach wirklich kontraproduktiv.
    Verscuhe doch mal das ganze system neu zu denken anstelle irgendwelcher neuen verkomplizierten Mathemtischen Verfahren.
    Inflation in Steuer einrechnen.
    Ich hatte Dir ja schon mal gesagt was ich von Warenkörben halte=> Stichwort Schweineohrindex!

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  4. @Tom:
    Die Vorschläge von Anonym waren nicht von mir, sie gefallen mir aber trotzdem :-)

    Trotzdem: Eine Vereinafachung des Steuersatzes ist momentan die beste Forderung der FDP.

    Warum setzt Ihr es nicht um, Ihr regiert doch?

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