Freitag, 19. März 2021

"Ich bin der Ich-bin."

"Der Geist Gottes schwebte über dem Wasser."

"Ich bin der Ich-bin."

"Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen, in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab."

Alle drei Zitate stammen aus der Bibel und sie beziehen sich auf das Gegenstück der materiellen Welt: die geistige Welt. Die Welt der Information, der Deutung und des Bewusstseins.

Ich deute es wie folgt auf meine Weise: 

"Ich bin der Ich-bin" beschreibt das Bewusstsein eines Selbst. Also etwa: Ich bin der, der sich seiner selbst bewusst ist.

Das ist aber gerade gleich meiner Beschreibung von Selbst-Bewusstsein, nach der wir Subjekte uns ein Bild von der Welt machen, ein Modell, in dem wir selbst auch enthalten sind. Die Modellierung der Welt wird zum Selbst-Bewusstsein, sobald das modellierende Subjekt in seinem Modell selbst vorkommt.

Somit hat aus meiner Sicht der Autor der Genesis beschrieben:

  1. Dass der Geist das wesentliche Merkmal Gottes ist.
  2. Dass Gott seine Präsenz in jedem Menschen mit der Figur des im eigenen Denken vorkommenden Selbst verschlüsselt.
Für mich folgt daraus: Gott bzw. Jahweh, ist kein eigenes Subjekt, sondern ein Prinzip, das jedem Wesen innewohnt, das ein Bewusstsein seiner selbst hat. 

Das worauf wir zeigen, wenn man uns fragt, wo unser ich sitzt, ist der Sitz des Geistes, der einem göttlichen Prinzip folgt.

Ich wende aber ein: Wenn wir alle dieses Prinzip verkörpern, bedarf es dann noch einer göttlichen Instanz um es zu erklären?



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen