Mittwoch, 8. April 2020

Brandenburg hat wieder einen Gesundheitsskandal

Zwei Jahre nach dem Rücktritt der Gesundheitsministerin Diana Golze (Linke) im Arzneimittelskandal (Link) hat Brandenburg wieder einen Gesundheitsskandal.

Weil Chefärzte und Geschäftsführer des kommunalen Ernst-von-Bergmann Klinikums in Potsdam versäumt haben, die ersten Coronafälle zu dokumentieren und zu melden, hat sich Potsdam zum Epizentrum Brandenburgs entwickelt. In dem Klinikum steigen die Fall- und Todesjahren nun rasant an: derzeit 88 infizierte Patienten (davon 14 auf Intensiv), 103 infizierte Mitarbeiter (von 2.380 Mitarbeitern) und 21 Todesfälle. Das ist Wahnsinn.

Potsdam kommt damit auf 27 Tote durch (oder mit) Corona, Berlin kam bis gestern auf 26. Potsdam ist damit in Ostdeutschland die Stadt mit der höchsten Todesrate pro Einwohner.

Wegen der nicht dokumentierten Informationen kann man auch nicht mehr nachvollziehen, ob und welche Corona-Infizierten innerhalb des Klinikums oder auf andere Krankenhäuser verlegt worden sind. Ein Ausbruchsmanagement hat quasi nicht stattgefunden.

Da kommt noch was...

Ein weiterer Skandal ist, dass der Havelländer Landrat (=Verwaltungschef) Roger Lewandowski (CDU) sich weiterhin weigert, die Fall- und Todeszahlen auf die Gemeinden des Havellandes aufzuschlüsseln. Er befürchtet "Gesprächsirritationen" zwischen seinen Kommunen. In allen anderen Kreisen und kreisfreien Städten werden diese Zahlen aufgeschlüsselt, um die Bürger zu informieren und auf Krankheitsschwerpunkte hinzuweisen. Roger Lewandowski macht sich mit dieser Intransparenz wieder einmal angreifbar.

Quellen:
RBB24 (7.4.2020)
PNN (7.4.2020)

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